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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.01.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-01-03
- Erscheinungsdatum
- 03.01.1898
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- Deutsch
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W. Pault's Nachf. (H. Jerosch) in Berlin. Lobrät, äsutsebs Llottsabiläsr. 8sb. 12 ^ 50 Oswald Seehagrn's Verlag (Martin Hoefer) in Berlin. Schlossers Weltgeschichte- 2. Original-Volks-Ausgabe. Geb. 2 34 Bernhard Tauchnitz in Leipzig. äaeobs, ülLii)' OarAvss. (1. L. vol. 3256.) 36 37 Friedr. Vieweg L Sohn in Brannschweig. 35 Bd. 8. Utkeiwkrvn-^Vsbmsr, visresbntsr äabrsebsricbt über äis Lort- sebritts u Lsistuoxsu a.al äsw 6odists äsr I1)^isos. 8 Nichtamtlicher Teil. Die Franckh'sche Verlagshandlung! in Stuttgart 1822—1897. Ein Beitrag zur Geschichte des Stuttgarter Buchhandels. (Mit gefällig erteilter Erlaubnis abgedruckt aus dem kürzlich auS- gegebenen Verlagsverzeichnis der Firma.) Am 12. Juni 1822 errichtete Friedrich Franckh eine Sortiments- und Verlagsbuchhandlung in dem damals noch kleinen Stuttgart und nahm seinen jüngeren Bruder Fr Gott lob Franckh (geb. 1801) in sein Geschäft auf. Kommissionäre der jungen Firma, die verschiedene Anfeindungen seitens der vier älteren Stuttgarter Buchhandlungen zu erfahren hatte, waren F. L. Herbig in Leipzig und Gebhard L Körber in Frankfurt a. M. Eines der ersten Verlagswerke der sich bald »Gebrüder Franckh« nennenden Firma waren die »Memoiren des Satans« von W. Hauff, dessen Bedeutung der geniale Gottlob Franckh frühzeitig erkannt hatte; dann begann, ebenfalls unter Leitung von G. Franckh, die Herausgabe von Walter Scotts Romanen. Franckh rechnete als erster in Deutschland mit der großen Masse des Volkes und brachte das 8 Bogen starke Bändchen zu 21/2 Silbergroschen, den ganzen Roman zu 15—20 Sgr.; derartige billige Ausgaben guter Romane gab es bisher nicht in Deutschland. Ein bis dahin in der Geschickte des deutschen Buch handels beispielloser Erfolg lohnte dieses Unternehmen, und die zahllos auftauchenden billigen Romansammlungcn, Klassiker ausgaben u. s. w. bewiesen die Richtigkeit seiner Idee. Neben diesen populären Romanen führte Franckh zuerst in die deutsche Littcratur ein: den Fürsten Pückler mit den »Briefen eines Verstorbenen«, Karl Julius Weber mit den »Briefen eines in Deutschland reisenden Deutschen«, Ana stasius Grün mit dem »Letzten Ritter«, Spindler mit dem »Juden« u. s. w. Einige verfehlte Unternehmungen zwangen jedoch die Brüder zur Trennung, und 1830 verkaufte Gottlob Franckh den Verlag teilweise an die Firma Brodhag, in die sein Bruder Friedrich als Teilhaber eintrat, teils an L. Hall berger (den Vater von E. v. Hallberger, Gründer der Deutschen Verlagsanstalt vorm. Ed. Hallberger in Stuttgart), teils an Carl Hoffmann, alle in Stuttgart. Er selbst siedelte nach München über und gründete dort eine Sortiments- und Verlagsbuchhandlung, die er aber bald seinem Associö G. Franz allein überließ und die noch jetzt als G. Franz'sche Hofbuchhandlung besteht. Nach Stuttgart zurückgekehrt, wurde Gottlob Franckh in politische Umtriebe verwickelt und mußte seine rege Teilnahme an der bekannten Koseritz'schen Verschwörung (1833) mit! langjähriger Festungshaft büßen. Seine ungewöhnliche That- krast und große Geschäftsbegabung bewies er auch da: Vom Ge fängnis auf dem Hohenasperg aus gründete er'in Stuttgart den »Verlag der Klassiker«, dem als Geschäftsführer Adolph Krabbe lange Jahre Vorstand, und brachte in schönen illu strierten Prachtausgaben »Don Quichote«, »Gil Blas«, »1001 Nacht« u. s. w. Dieser Verlag wurde später nach Pforzheim verkauft und kam dann in den Besitz der Rieger'schen Verlagsbuchhandlung in Stuttgart (jetzt Frankfurt a. M.) Kaum wieder frei geworden (1842), setzte G. Franckh sein Geschäft unter der jetzigen Firma: »Franckh'sche Verlagshand lung fort und machte mit der Herausgabe des »Belletristischen Auslands- einen sehr glücklichen Griff. Diese unter Redaktion C. Spindlers erscheinende »Kabinettsbibliothek« brachte in rascher Folge fast alle in der Mitte dieses Jahrhunderts be kannten Romane und Novellen des Auslandes und zählte in Kürze 15 000 Subskribenten, ein für die damalige Zeit ungewöhnlich großer Erfolg. Die sofort überall auftauchenden Konkurrenzunternehmen schädigten dann allerdings den Ab satz der Bibliothek, die es, bis zum Jahre 1865 fortgesetzt, auf 3618 Nummern brachte. Dazu gesellte sich das stark verbreitete »Weltpanorama«, eine Chronik der neuesten Reisen und Abenteuer, das beliebte Spindlersche Taschenbuch »Vergißmeinnicht«, Scheibles Kloster, Werke von Carriere, H. Kurz, F. Löive, L. Pfau, H. Rau, Johs. Scherr u. a. Leider war es G. Franckh nicht vergönnt, die Früchte seines rastlosen Fleißes zu genießen, denn er starb schon 1845. Mit ihm starb — wie ein auch im Börsenblatt für den Deut schen Buchhandel 1845 (Nr. 89) abgedruckter Artikel der Süd deutschen Buchhändlerzeitung schreibt — ein buchhändlerisches Talent ersten Ranges.*) Nach seinem Tode führte sein Bruder Friedrich Franckh das Geschäft weiter. 1845 begann das groß angelegte Unter nehmen »Encyklopädie der Wissenschaften und Künste«, redi giert von vr. Grieb und Johannes Scherr, an dem die be deutendsten Fachgelehrten der damaligen Zeit mitgearbeitet, und von dem einzelne Monographieen, so Schweglers Ge schichte der Philosophie (15 Auflagen — ca. 75 000 Exem plare) und Scherrs Weltlitteratur (9 Auflagen — ca. 50 000 Exemplare) sich bis heute in ungeminderter Lebenskraft ge halten haben und zum eisernen Bestand der deutschen Litte- ratur zählen. 1866 starb Friedrich Franckh, nachdem das Geschäft be reits im Jahre 1861 an G. Leins und Carl Conradi über gegangen war, die die beliebtesten Romane aus dem belle tristischen Ausland, wie: A. Dumas, Bremer, Flygare-Carlön, M. S. Schwartz, Bell u. s. w. in besserer Ausstattung brachten. Nach dem Austritt von G. Leins im Jahre 1871 übernahm C. Conradi, Gründer des ersten Barsortiments in Stuttgart (seit 1872 im Besitze der Herren Albert Koch L Co.), die Firma, nachdem er Teile des A. Becher'schen Verlags (Viehoffs bekannte Dichterbiographieen und Kommentare rc.) dazugekauft hatte, die er ebenso wie die populärwissenschaft lichen Werke des Franckh'schen Verlags unter seinem eigenen Namen vertrieb. Zur Stuttgarter Junimesse 1893 übernahmen W. Keller und E. Nehmann das gesamte Geschäft, das sie unter der Firma: Franckh'sche Verlagshandlung W. Keller L Co. fort führen. *) Es heißt in dem Börsenblattartikel u. a. wörtlich: »Wir dürfen nicht vergessen, daß Franckh gewissermaßen der Vater und Schöpfer unserer (gemeint ist die Stuttgarter) buchhändlerischen Industrie gewesen. Die paar älteren Handlungen ausgenommen, ist ja unter den übrigen kaum eine, bei der sich nicht entweder der Ursprung oder das Genre ihres Verlags oder die Art und Weise des Geschäftsbetriebs mehr oder weniger auf Franckh und seine Ideen zurücksühren läßt.«
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