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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.07.1894
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 19.07.1894
- Sprache
- Deutsch
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4372 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. M 165. 19. Juli 1894. 6. Prospekte, Geschäftscmpfehlungcn und Firmenplnkatc wolle i»an in genügender Anzahl mitsenden. 7. Die eingesandtcn Lehrmittel werden bis zur Ausstellung auf- bcwahrt, bis dahin und während ihr gegen Fcucrsgefahr versichert. Für die durch die Prüfung entstandene unvermeidliche Abnützung kann eine Entschädigung nicht beansprucht werden. Die Aus stellung und Anordnung besorgt der Ausschuß. Die Rücksendung erfolgt unmittelbar nach der Ausstellung. Einer weiteren recht zahlreichen Beteiligung sicht entgegen Hochachtungsvollst Marienthal—Zwickau, den 15. Juni 1894. Der Ausstellungs-Ausschuß für die X. Generalversammlung des Allgem. Sächs. Lehrervcrcins. Schuldirektor R. Scqfert, Vorsitzender. Einkoinmenstcuer in Prcußcn. Entschcidung deS Ober - Vcrwaltungsgerichts. — Die vom Jahres-Reingewinn einer Aktiengesellschaft rc. auf neue Rechnung vorgetragenen Be träge bleiben nach einem Urteil des Ober-Verwaltungsgerichts, V. Senats, l. Kammer, vom 28. April 1894 hinsichtlich der Ein kommensteuer-Veranlagung nur dann außer Berechnung, wenn sic Gewinnrestc dnrstellen, die im Interesse der Geivinnberechnung auf das folgende Geschäftsjahr übertragen und bei der Gewinn- berechnung dieses folgenden Jahres in Betracht gezogen werden. Dagegen sind diese vorgctragenen Beträge steuerpflichtig, wenn sie für Jahre schlechter Konjunktur und geringer Dividende zur Erhöhung dieser Dividende reserviert werden sollen. Neue Bücher, Zeitschriften, Gelegenheitsschriften, Kata loge rc. für die Hand- und Hausbibliothek des Buchhändlers. Vorsololmis clor viobtiAstsu UsbrmittsI aus äsw VsrIaAS von Lei. UölLsI in IVisn, LmsASAsdon iin luni 1894. 8". XVI, 70 8. u. 4 turbi^o Nutoln. iVloelioinao novitatss. Nociiein. rlvE^or lull 1894 (XataloA Xr. 207) von Lrann Uistroirsr in VübinZsn. 8^. 16 8. Eine Reliquie. — Eine wertvolle Erinnerung an Kaiser Friedrich bildet, nach einer Mitteilung des »Bär», das von ihm hinterlasscne evangelische Militär-Gesang- und Gebetbuch. Das Büchelchcn in Kleinformat hat Kaiser Friedrich als Kronprinz auf allen Feldzügen mit sich geführt. Der braunlcderne Ein band zeigt auf dem Deckel als beständig sich wiederholendes Muster eine Krone, den preußischen Adler und ein L. Mehrere Schreibpapierblättcr sind dem Gebetbuch vorgcbundcn. Auf dem ersten dieser Blätter steht auf der Rückseite nur der Name »Viktoria», von der Hand der damaligen Kronprinzessin selbst ge schrieben. Die dritte Seite trägt die folgenden Aufzeichnungen von der Hand Kaiser Friedrichs: -Bei mir gehabt während des Feld zuges in Schleswig-Holstein und Jütland Februar, März, April, Mai 1864 Friedrich Wilhelm, Kronprinz. — Z. heiligen Abendmahl im Hauptquartier Schloß Gravenstein im Herzogthum Schleswig, 25. März 1864. Großer Dankgottesdienst n. dem Siege u. der Er stürmung der Düpp. Schanzen am 18. April 1864. Schanze 4 in mitten versammelter Divisionen am 24. April 1864.» — Aui der vierten Seite liest man: »Bei mir gehabt während des Feldzuges gegen Oesterreich in Böhmen und Mähren, Juni, Juli 1866. Friedrich Wilhelm, Kronprinz, Oberbefehlshaber der 2. Armee. — Während des Feldzuges gegen Frankreich vom August 1870 bis zum März 1871 bei mir geführt, namentlich bei den Gottesdiensten in der Schloßkirche zu Versailles. Friedrich Wilhelm, Kronprinz des deutschen Reiches und von Preußen. Ober befehlshaber der 3. Armee. Wiederherstellung von Kaiser und Reich am 18. Januar 1871 im Schlosse zu Versailles.» Ausstcllungs preis. — Auf der internationalen Ausstellung für Volksernährung rc. in Wien 1894 wurde das im Verlage der Firma Moritz Stern in Wien kürzlich erschienene Werk: «Die Küche des Mittelstandes» von Anna Fink mit der großen silbernen Medaille ausgezeichnet. Personalnachrichten. Geburtstag. — In Wiesbaden beging am 13. Juli der gefeierte Dichter und Gelehrte Wirkt. Geheime Rat Or. Gustav Freqtag, Excellenz, den die Historische Commission des Börsenvereins seit ihrer Begründung zu ihren Mitgliedern zählt, das Fest seines acht undsiebzigsten Geburtstages. Jubiläum. —Am 15. Juli feierte Herr Ernst Engelhardt Prokurist der Firma Theodor Thomas in Leipzig, den Gedenktag seines vor fünfundzwanzig Jahren erfolgten Eintrittes in das Thoinas'sche Geschäft. Gestorben: am 13. Juli im achtundfünfzigsten Lebensjahre Herr Ludwig Spacth in Berlin, Inhaber der dortigen angesehenen Sorti- mcntshandlung I. M. Spacth. Er starb, von Wiesbaden zurück- kchrend, wo er Genesung von langem Leiden gesucht hatte, in der Nähe Berlins plötzlich im Eisenbahnwagen. Das Geschäft, dessen Mitinhaber der Verstorbene seit 1863 und dessen all einiger Inhaber er seit 1. Juli 1887 war, wurde im Jahre 1834 von seinem Vater I. M. Spacth als ein kleiner Handel mit alten Büchern begonnen und 1849 nach erhaltener Konzession zur Sortimentsbuchhandlung erweitert, wonach es schnell einen bedeutenden Aufschwung nahm. Im Jahre 1863 zog sich I. Al. Spaeth zurück und überließ das Geschäft seinen beiden Söhnen Cari und Ludwig, die es unter der alten Firma niit wachsendem Erfolge weiterführten. 1887 trat auch Carl Spaeth vom Geschäfte zurück, das nunmehr sein Bruder Ludwig als alleiniger Inhaber übernahm. Der Verstorbene war seinem Berufe, dessen Anforderungen er Verständnis und Pflichttreue in hohem Grade cntgegenbrachte, mit großer Liebe ergeben. Alle ihm im Leben Nahcgestandenen rühmen seine trefflichen persönlichen Eigenschaften und trauern lief um den vorzeitigen Hintritt des ehrenwerten Mannes. Auch weite Kreise der Bernfsgenossen werden die Nachricht mit Trauer vernehmen. Ehre seinem Andenken. ^ Sprechsaal. ^ Unsere Gehilfen. 8ins ira — vorn stuclio. Die Gehilfenfrage ist in unserem Berufe noch viel zu wenig beleuchtet, obgleich sie einen ganz erheblichen Faktor in unserer Existenz bedeutet. Die Gehälter, die ein Chef zahlen kann, sind ja im Durchschnitt, anderen Gewerben gegenüber, ärmlich, und wenn ein junger Mann, der diesen Beruf erwählt, mit anderen jungen Kauflcutcn verglichen wird, dann steigt seine Wage im Verdienen des täglichen Brotes recht sehr. Dabei ist unsere Arbeitszeit, wenn die Wellen in der Weihnachts-, Messe- und Schulbücherzeit kommen, und eigentlich auch im ganzen Jahre, viel anstrengender und länger, als sie einem Kontor-Kaufmann, mit dem doch wohl ein Buch- Handlungsgehilfe rangieren kann, aufgebürdet wird. Was macht also den richtigen Buchhändler stark, daß er ohne direkte bare Gegenleistung den Forderungen des nervösen neun zehnten Jahrhunderts gerecht wird, daß er meist über seine Körper- kraft — denn Riesen finden wir in unserem Berufe selten — seine Person zur Verfügung stellt? Das ist einzig wohl die Liebe zum Angestammten, der Mut, durch schmale Zeiten sich einst zum Prinzipal durchzuringen, genau wissend, daß er alsdann neben der Arbeit noch Sorge sein eigen zu nennen haben wird. Soweit wäre die Frage erledigt, wenn sie nicht einen un angenehmen Appendix hätte. In meiner Selbständigkeit habe ich wohl acht bis zehn Gehilfen im Laufe der Jahre durchgckostet und bei der Beobachtung der Mitarbeiter seit Jahren ein Sinken in der Freudigkeit an der Arbeit, eine große Gleichgiltigkeit in Wahr nehmung der Berussgeschäfte ointreten sehen. Nur zwei Männer ragen durch Pflichteifer hervor und füllen auch angesehene Stellungen aus, der eine blüht in Selbständigkeit, der andere ist geschützt in seiner Abhängigkeit. Bei einigen, die ihre Wissenschaft aus einer sogenannten Lehrlingspresse zogen, fehlte jede fundamentale Anlage; sie waren drei bis vier Jahre Staffage gewesen, sie halfen beim Expedieren der Journale oder füllten den Posten eines zweiten Leihbibliothekars aus; andere erwählten das Nichtsthun als Panier, besonders geschickt, wenn der zahlende Chef durch Kränklichkeit oder, durch weitverzweigtes Geschäft gezwungen, nicht immer den Daumen auf alles drücken konnte. Ich habe mir fest vorgenommen, jedem, der mich bezüglich des Berufes befragt, zunächst das Schwere, das Sorgenvolle vor zuführen, und so habe ich eine größere Anzahl junger Leute be wogen, anderen Berufen zuzustreben; ein einziger wollte nicht hören; den hat jedoch zufällig das Leben glücklich plaziert. Es fällt mir nicht ein, dem Einzelnen nahe treten zu wollen; aber meine Beobachtung, die ich bezüglich des Sinkens der Eigen schaften unserer Mitarbeiter gemacht und die viele Prinzipale, welche ihr Eigentum verteidigen müssen, mit mir teilen, möchte sie mahnend an manche Thür klopfen, manches Herz, das sich noch nicht klar ist über Pflicht und Ziel, stark machen, den Beruf nicht als Bürde aufzufassen, sondern freudig geistige und körper-
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