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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.07.1894
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 05.07.1894
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- Deutsch
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4092 Nichtamtlicher Teil. M 153, 5. Juli 1894. Dabei kan» es keinen Unterschied begründen, ob der Absender zur Verschickung mir einer einzigen Person sich bedient oder ob er mehrere Personen oder Befördernngsanstnltcn benutzt. Da ferner der Absender die Adresse entweder selbst bestimmen und beifügen oder diese Be stimmung und Beifügung einem Dritten überlassen kann, so begründet es weiterhin keinen Unterschied, ob der Dritte zu diesem Zweck schon am Orte der Absendung oder erst am Orte der Ankunft thätig wird und ob er hinsichtlich der Personen, denen geliefert werden soll, einen speziellen Auftrag des Absenders, z. B. ans Grand einer ihm über sandten Liste der Adressaten, vollzieht oder ob er die Auswahl, dem Willen seines Auftraggebers entsprechend - vorliegenden Falls die Bestimmung der -guten, besser situierten Adressen« — nach seinem Ermessen trifft. Indem das Urteil fcststellt, das; der Angeklagte und E. zum Zwecke der Ausführung der Beförderung die zuletzt erwähnte Maßregel vereinbart hätten, irrt dasselbe, wenn es die Beförderung in zwei 'Akte zerlegt, deren einer in der Verschickung der Briefe durch E. von B. nach S. an die Privntstadtpvst, der andere in ihrer Ver schickung durch die S. Priualstadtpost an die Empfänger bestehen soll. Vielmehr kan», da die Thätigkeit des Angeklagten eine mit E. ver einbarte war, nur die Frage über die Anwendung der strafrechtlichen Grundsätze von der Teilnahme sich erheben. Denn wollte inan zn- lassen, daß ganze Sendungen in ein Paket vereinigter Briefe im Ein verständnis mit einerPrivatpostanstalt von einem Orte mit cincrPost- anstalt unter der Adresse der Privatpust nach einem anderen Orte mit einer Postanstalt durch andere als postalische Transportmittel ver schickt und hier durch die Privatposl an diejenige», denen die Briefe bestimmt sind, beliefert würden, so würde das Gebot des PostzivangS auf enge Kreise beschränkt und an Orten mit großem Briefverkehr den Stnatsposten ein Ende bereitet werden. Daß der Umfang des Geschäftsbetriebes der Priuntpostanstalten zu solchen Folgen führen würde, kann der Angeklagte nach dem Inhalt d.es Urteils nicht be streiten, da er, wie im vorliegenden Falle, auch in zahlreichen an dere» Füllen auswärtige Briefe an denjenigen Teil deS Publikums, welchen der Besteller wünschte, z. B. an Familien, an Frauen, an Raucher ». s. f. nach seiner Auswahl habe nustrngcn lassen. Dem Ausgeführten zufolge war zu erkennen, wie geschehen. Süddeutsche Buchhändlermeffe 1694. F c st h e r i ch t. Die hervorragende Bedeutung, die der deutsche Buch handel in unserem heutigen Kulturleben einnimmt, haben wir erst kürzlich wieder wahrgeuvuuucu, als bei Gelegenheit der Allgemeinen deutschen Lehrerversammlung in Stuttgart zu Pfingsten d. I. das würdige Verhältnis und die mannig fachen Beziehungen zwischen Schule und Buchhandel durch die LehrmittelansstcUung in der dortigen städtischen Gewerbe halle glänzend vorgesührt wurden. Nur wenige Wochen sind seitdem vergangen und cs bietet sich schon wieder eine ange nehme Veranlassung, uns mit Stuttgart, der schwäbischen Re- sidenz und der Metropole des süddeutschen Buchhandels, z» beschäftigen. Ist es doch bekannt, daß in der dritten Juni- Wochc jeden Jahres die süddeutsche Bnchhändlermesse statt- findct, die dieses Mal ans die Tage vom 17. bis 19. fiel. Ein emsiges Komitee hatte Festlichkeiten damit verbunden, die uns de» Stoff zu unserem heutigen Bericht in ausgiebiger Weise liefern. Vorher wollen wir aber erwähnen, daß die Messe bereits Freitag, den 15. Juni durch ein kleines Fest eingeleitet wurde. Die Vergnügungen des vergangenen Jahres hatten sich der lebhaftesten Anerkennung zu erfreuen, und unser verehrtcrKollcge Herr Eduard Witter -'Neustadt a/H. bekundete seine leb hafte Dankbarkeit durch das Versprechen, dem Festkomitee und den Mitwirkcndcn für ihre Leistungen ein Füßchen Wein zu stiften. Dieses Füßchen war im Laufe des Jahres zu einem Faß nngcwachscn, das bei seinem Eintreffen, wie leicht erklär lich, mit großer Freude begrüßt wurde. Etwa 30 Herren fanden sich an obigem Freitag zusammen, um die edle Perle der Pfalz zu schlürfen, und die heiterste Stimmung herrschte in dem Kreise, der in seiner überwiegenden Mehrzahl vom Stuttgarter Juugbuchhaudel gebildet wurde. Herr Witter wurde bei seinem Eintritt mit Jubel empfangen und vom Vorsitzenden des Abends, Herrn E. Brockhoff (i/H. K. Thiene- mann's Verlag), mit einer Rede begrüßt, in der dem herz lichsten Dank der Versammlung für das edle Naß sowohl in ernsten als auch humoristischen Worten Ausdruck gegeben wurde. In seiner Erwiderung gab Herr Witter manchen Zug aus seinen jungen Jahren zum besten, schilderte eine Begegnung mit Victor von Scheffel in Heidelberg und ermahnte die Jugend, die Ideale des Buchhandels stets hochznhalten. So lernten wir Witter als Erzieher kennen. Unter der Tafel runde befand sich auch der bekannte schwäbische Dichter A. Grim mingcr, der einige seiner warm empfundenen Gedichte in schwäbischer Mundart vortrug und damit auf alle An wesenden einen tiefe». Eindruck machte. Noch mancher ernste und launige Toast wurde ausgebracht, die alle einzeln anzu führen, de» uns zur Verfügung stehenden Raum jedoch weit überschreiten würde. Eines besonders lebhaften Beifalles hatte sich das Gedicht Wie Witter zum Wein kam zu er freuen, verfaßt und vvrgetragcn von HerrnE.Nägele-Stuttgart. Früh morgens, wenn die Hähne kräh» , verließe» die letzten Gäste die Licdcrhalle mit dem Bewußtsein, einige in jeder Beziehung genußreiche, schöne Stunden verlebt zu haben. Am Sonntag, den 17. Juni, fanden sich die Stuttgarter Buchhändler, Verleger und Sortimenter, mit ihren Damen im >. Stadtgarten , einem öffentlichen Vergnügungslokal, zusammen, um die bereits in größerer Anzahl eingetroffenen Kollegen Süddeutschlands und der Schweiz zu begrüßen: ja sogar das freie Amerika hatte einen Standesgcnossen, Herrn Peppmüller, dorthin gesandt. Manch langjähriger Besucher der Messe war zu erblicken, Persönlichkeiten wir nennen nur die Namen Pctters, Schöpping sen., Schulthcß, Winter, Witter die ihr im Laufe der Zeit den ihr eigenen Stempel aufgedrückt haben. Bald entwickelte sich ein recht lebhafter Ver kehr, manche freundschaftlichen Beziehungen wurden aufgesrischt, neue augcbahnt und die buchhändlerischen Ereignisse des ver gangenen Jahres eifrig besprochen, Die wenigen Abend stunden verliefen bei dem hübschen Konzert, das von der Kapelle des Feldartillcrieregiments Prinzregent Luitpold aus geführt wurde, sehr schnell. Der prächtige Garten, der nun mehr alle seine Reize z» voller Entfaltung gebracht hat, übte eine bezaubernde Wirkung auf die fremden Gäste aus, und mit einem fröhlichen Auf Wiedersehen bei der Generalver sammlung trennte man sich vvr Mitternacht. Am Montag den 19. Juni fanden sich die fremden und einheimischen Kollegen zur festgesetzten Stunde im großen Saale des Bürgermusenms zusammen, um der Generalver sammlung des Süddeutschen und der sich anschließenden des Württembergisehen Buchhändlervereins beiznivvhnen. lieber die Verhandlungen ist an dieser Stelle bereits berichtet worden, doch möchten wir den friedlichen Charakter, der ihnen eigen war, be sonders betonen, der es auch ermöglichte, daß sich die Herren nach dem anstrengenden Geschäfte bereits um 11 Uhr beim Früh schoppen versammeln konnten. Dieser wurde im kühlen Garte» des Hotel Dicrlamm eingenommen lind mundete vortrefflich. Es blieb nur noch kurze Zcil übrig, uni die letzte Hand an die Toilette zu legen und den Festtagsmeuschen herauszukehren, der nun einmal bei einem gemeinsamen Festmahl als un erläßlich erscheint. Das Mittagsessen wurde im Oberen Museum eingenommen und hatte sich einer recht lebhaften Teilnahme zu erfreuen. Eine namhafte Anzahl Künstler und Autoren befand sich unter den Güsten, u. a. der berühmte Illustrator Alters und Baurat Weigle, der Sieger in der Pester Brückenkonkurrenz. Die Tafelmusik wurde von einem Teil der Kapelle des Grenndierregiments Königin Olga ausgeführt; eine gute Bewirtung, sowie ernste und heitere Festreden ließen recht bald eine festliche Stimmung nuf- kommeu. Der Vorsitzende, Herr Carl Engelhorn-Stuttgart, er- öffnete den Reigen der Rede». Anknüpsend an das freudige Ereignis des letzten Jahres, die Aussöhnung des Kaisers mtt
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