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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.07.1894
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1894-07-09
- Erscheinungsdatum
- 09.07.1894
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
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Nichtamtlicher Teil. 15«, 0, Juli 1894, legen sei, blieb unerledigt; wcuigstcus haben wir nicht fest- stcllen kbnncn, ob etwa vorübergehend von dem damals imie- gchaltenen Jubilatctermin abgcivichcn ivorden ist. Erst im Jahre 1845 tauchte der Vorschlag einer Festlegung der buch- händlerischen Ostermessc wieder auf. In jenem Jahre fiel die Generalversammlung des 1825 gegründete» Börsen- vcrcins auf den 20. April, und die Frühzeitigkeit dieses Meßtermins brachte natürlich auch die bekannten Unbequem lichkeiten zur Erscheinung und ließ die alten Klagen wieder auflcben. Im Börsenblatt Nr, 28 vom 8, April >845 trat das Wiener Buchhnndlergremium mit folgendem An trag auf: Antrag auf Verlegung der Abrcchnungszeit, Wie störend und nachteilig die früh fallende Jubilate-Messe ans die Sortimentsgeschnfte in der für den Buchhandel günstigsten Winterzeit schon eingeivirkt hat, und wie drückend die so frühzeitige Herbeischaffung der Saldi Vielen gefallen, und künftig hinderlich bleiben wird, wenn wir unsere Abrcchnungszeit nicht auf einen un veränderlichen Tag verlegen, bedarf wohl keiner weiteren Erläute rung, und da unser Geschäft in gar keinem Zusammenhänge mit der Waren-Mcsse steht, die Reisezeit im April und Anfangs Mai schon Vielen Krankheit ohne Not zugezogc», die Quartiere und Kost außer der Messe billiger und besser sind, und an Markthclfern eine größere Auswahl ist, so tragen wir im Namen sämtlicher Buchhändler Oesterreichs darauf an, daß für die Zukunft am l.Jnni unsere Ab rechnung beginne, und halten »ns überzeugt, daß dann Viele wieder persönlich nach Leipzig kommen werden, die ihre Gesundheit in un günstiger Jahreszeit nicht aufs Spiel setzen wollen. Auch könnten und würden bis zu diesem Termine alle Rcmittcnden cingegangen sein, und der Zweck der Reise, reiner Abschluß, erreicht werden, was bisher nicht möglich war. Wir fügen noch die Aufforderung für diejenigen unserer Herrn Kollegen und Landsleute bei, so großer Entfernung oder sonstiger Gründe wegen sich auf unsere Einladung noch nicht erklärt haben, unserem Wunsche beizntreten, in diese» Blattern ihren Nichtbeitritt bald bekannt zu geben, außerdem es znstimmcnd angesehen wird, Wien, am 28, Marz 1845. Das Gremium der Buchhändler Wiens,*) P, Nohrmann, Erster Vorsteher. ' Friedrich Beck, Zweiter Vorsteher. *) Die llnlcrschriftcn sämtlicher Wiener Buchhändler befinden sich aus dein Originale, welches beim Gremium nnfliegt. Wir können lstnzufügcn, daß eine gegnerische Ansicht von österreichischer oder anderer Seite damals im Börsenblatt nicht hcrvorgetrctcn ist, so daß der von den Wiener Buchhändlern geäußerte Wunsch vielleicht als ziemlich allgemein gebilligt und die damalige öffentliche Meinung des Buchhandels beherrschend angenommen werden darf. In der wenige Wochen darauf, am 20. April 1845, tagenden Generalversammlung des Börsenvercins brachte der Vorsitzende des Rechnnngsausschusses Herr Eduard Vieweg einen Antrag ans Festlegung der buchhändlcrischen Ostcrmcsse ein. Der leider etwas summarisch abgefaßtc amtliche Ver handlungsbericht (Börsenblatt 1845 Nr, 88) meldet über die uns hier interessierende Angelegenheit nur folgendes: . , . -Der Erledigung dieses Antrags schloß sich der Vortrag Herrn Viewegs über die Frage an: ob cs zweckmäßig sei, den Anfang der Buchhändlcrmessc künftighin ohne Rücksicht auf den Eintritt der allgemeinen Messe auf einen bestimmten Tag, vielleicht den 1. Mai, zu fixieren, und zur llntersuchung diescrFragc eine Kommission niederznsetzen. -Hierüber entspann sich eine Diskussion, welche namentlich Herrn Georg Wigand und Heg mann zu Teilnehmern zahlte, deren letzterer sich gegen eine Trennung der Buchhändlcrmcsse von der allgemeinen Messe aus mehrfache» Gründen durchaus anssprach, »Herr Otto Wigand machte hierbei namentlich darauf auf merksam, daß eine Verlängerung des ungeheuren, beispiellos langen Kredits, der im Buchhandel die einzige Ursache der Ueberfüllnng an Etablissements sei, ihm höchst schädlich erscheine, dieser aber mit einer Hinausschiebung der Messe genau Zusammenhänge, -Hiernach ergriff Herr Vieivcg abermals das Wort »nd suchte seinem Anträge, zur Zeit nur eine Kommission festzusctzcn, welche sich über die Zweckmäßigkeit oder Unzweckmäßigkeit der beantragten Verlegung aussprcchcn sollte, weitere Begründung zu geben. Da Herr Heinrich Brockhaus diesem beitrat, nur die Bezeichnung jeden Tages aus demselben herauszulasscn bat, änderte Herr Viciveg denselben in dieser Weise, »So wurde er denn auch allgemein angenommen und die Zusammensetzung der Kommission aus 7 Mitgliedern beschlossen.« Die Namen dieser 7 Kommissiousmitgliedcr waren: Heinrich Brockhaus-Lcipzig, Carl Gerold-Wien, I. P. Hiniiner - Augsburg, H, W, Mauke-Hamburg, Eduard Vicweg-Braunschweig, Otto Wigand-Leipzig, KnrlWintcr- Hcidclbcrg, In ihrem Aufträge erstattete Otto Wigand der am 10, Mai 1840 tagenden Generalversammlung des Börsenvercins folgenden Bericht: In der Generalversammlung des Börsenvereins vom 20, April 1845 wurde eine Trennung der Buchhändlermessc von der gewöhn lichen allgemeinen Messe beantragt. Nach einer lebhaften Diskussion wurde von der Generalversammlung der Antrag des Herrn View cg, zur Zeit nur eine Kommission zu ernennen, »welche sich über die Zweckmäßigkeit oder Unzweckmäßigkeit der beantragten Verlegung aussprechen solle«, angenommen. Die Generalversammlung wählte zu dieser Kommission die Herren H, Brockhans, C, Gerold, I. P, Himmer, H, W. Mnukc, E, Vicwcg, O, Wigand und K, Winter, und beauf tragte dieselbe», ein Gutachten über diesen Gegenstand der nächsten Generalversammlung vorznlcgen, Ihre Kommission hat nun diesen Gegenstand in Beratung gezogen »nd legt Ihnen heute das Er gebnis sowohl wie auch Ihre Ansicht zur näheren Prüfung vor. Gleich nach Beendigung der Oster-Mcssc 1845 wurde »ns die Nachricht, daß viele auswärtige Fabrikanten und Knuflcute, welche die Leipziger Messe besuchen, ein Gesuch bei dem hiesige» Rate cin- gcreicht hätten, dahin lautend, den Anfang der Ostcrmcsse ans einen bestimmten Kalendertag sestzusctzen. Es schien uns vor allem wichtig, dem Gang dieser Verhandlung zu folge» und darnach auch unsere Meinung und eventuellen Vor schläge zu regeln und zu modifizieren. Der Stadtrnt unterbreitete dieses Gesuch der sächsischen Staats- regiernng und forderte gleichzeitig eine Erklärung und Gutachten vom hiesigen Handelsvorstand, Derselbe hat nach reiflicher Erwägung und sorgsamster Erör terung dieser so wichtigen Frage, welche die Interessen nicht nur der hiesige» Einwohner, sondern des gesamten Handels berührt »nd trifft, sein Gutachten abgegeben. Ans diesem gehen die Schwierig keiten und Nachteile einer Fixierung der Ostermessc hervor, und cs wird mindestens vorläufig keine Veränderung stattfinden. Wir haben uns eine Abschrift des besagten Gutachtens erbeten und dieselbe unseren Akten beigeheftet, wo jeder Einsicht davon nehmen kann. Nachdem nun von unserer Seite keine weitere Rücksicht aus diese Verhandlung zu nehmen ivar, schritten wir zur Prüfung des uns gewordenen speziellen Auftrages. Zunächst fragte man sich, was wohl die nächste und erste Ver anlassung gewesen sei, eine Verlegung und Fixierung der Vnch- händlcrmesse überhaupt zu wünsche», und cs stellte sich heraus, daß der harte lang anhaltende Winter von 1844 auf 1845 und das frühzeitige Osterfest den Wunsch und die Frage hcrvorgcdrüngt hatte. Es läßt sich nicht in Abrede stellen, daß vielseitige Kalamitäten daraus entstanden sind: diese trafen aber den gesamten Handel, und mehr noch diesen, als de» Buchhandel insbesondere. Ist cs nun ratsam, unsere Messe von der allgemeinen Ostcr- messe zu trennen, um dem Nachteil eines möglichen Naturereig nisses und eines gleichzeitig sehr früh fallenden Osterfestes vorzu- beugcn? Welches wären die möglichen Vorteile einer solchen Verände rung, und welche Nachteile könnten dagegen den auswärtigen Ge schäftsfreunden aus derselben erwachsen? Vor allem wurde die Schwierigkeit hervorgchoben, welche durch solche hindernde Zufälligkeiten dem rechtzeitigen Remittieren und dem persönliche» Besuche der Messe leicht in den Weg gelegt werden könne. Indem wir im Interesse dieser Angelegenheit die hiesigen Spe diteure befragten, wurden wir daraus aufmerksam gemacht, daß aus vielen Orten Deutschlands, welche nicht an den Haupt- und Handels straßen liegen, nur allein zur Zeit der allgemeinen Messe Sendungen hierher gemacht werden, also gerade zu dieser Zeit sich ebenfalls für die Büchersendungen die leichteste »nd bequemste Gelegenheit darbietct. Besondere Rücksichten treten allerdings in Bezug auf über seeische oder andere weit entfernte Buchhandlungen ein, hauptsächlich wenn sie auswärts Verbindungen haben, Lager halten und erst um die Zeit der gewöhnlichen Messe Kommissionsbüchcr zurückcmpfangen, die mithin erst später nach Leipzig remittiert werden können. Wollte man aber auf dieses besondere Verhältnis Rücksicht nehmen, so
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