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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.07.1894
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 09.07.1894
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18940709
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4166 Nichtamtlicher Teil. Sprechsaal. 156, 9. Juli 1894. zu einem Museum für Bibliothckmescn zu bilden. Nun schreibt man der »Kreuzzeitung» darüber: »In dieser Form bekommt inan wohl keinen richtigen Begriff von dem Plan. Da für eine gemeinsame Ausstellung aller von der Unterrichtsausstellung in Chicago verfügbaren Gegenstände keine Aussicht vorhanden ist, so wollte man doch diejenigen, die auf die Universitäten Bezug haben, sammeln. An die beteiligten Hochschulen sind daher Schreiben ergangen mit dein Ersuchen, ihre betreffenden (meist ganz minimalen) Gegenstände hierher einzusende». Das ist auch zum Teil schon geschehen, und im allgemeinen dürfte dem aus gesprochenen Wunsche gewillfahrt werden. Das gesamte Material wird an sich nicht umfangreich werden; auch ist selbstverständlich kein besonderer Raum zur Aufstellung vorhanden. Die General- dircktion hat sich daher entschlossen, die Sachen im Konferenzzimmer der königlichen Bibliothek auszustellen. Daraus ist erklärlich, das; für das Ganze der Name eines Museums nicht zutreffen würde. »Bei dieser Gelegenheit kommt auch der Plan, aus der vor jährigen Untcrrichtsausstellung ein -Schulmuseum« zu errichten, in Erinnerung. Auch an amtlicher Stelle wurde, wie verlautet, nicht verkannt, das; manche Gründe für die Gründe eines solchen Museums sich geltend machen ließen; doch sprachen nicht weniger Gründe gegen die Ausführung des Planes. Zunächst hätte man an die Heranziehung eines Bcamtenpcrsonals und andere damit zusammen hängende Bedürfnisse zu denken; die dadurch verursachten Kosten würden sehr beträchtlich sein, ihre Bewilligung aber hätte unter den gegenwärtigen Finanzverhältnissen nur geringe Aussichten.« Deutsches Buchgewerbe-Museum. — Neu ausgestellt ist das im Verlage von Großmann L Knobel in Moskau erschienene Werk: -Uointrss mocisrnos. U'art russo. 24 MUoAravuros avoo tsxts sxplioatrk par :V. 11. Lobvars.« Das Werk bringt auf 24 Tafeln Reproduktionen von Gemälden der bedeutendsten neueren russischen Maler als: Wereschtschagin, Siemiradski, Surikoff, Polenoff, Makowski, Rizzoni, Kramskoy, Miassoedoff, Swcdvinski, Jacobi, Huhn, Prianischnikoff, Korznkhin, Bromikoff, Newreff. Die Heliogravüren stammen aus der rühmlich bekannten Kunstanstalt von V. Anger er in Wien und sind ans das vortrefflichste nusgeführt. Ausgestellt ist ferner das im Verlage des »Cosmvs«, Verlag für Kunst und Wissenschaft, in Berlin erschienene Werk »Aegypten, 25 Heliogravüren nach Original-Aufnahmen von W. Junghändel, mit Vorwort und erläuterndem Text von Gg. Ebers«. Die vor züglich nusgeführten Tafeln bringen Ansichten der hervorragendsten Bauten und Denkmäler von Cniro bis Phylae, sowie Landschäften und Volkssccncn. Die Photogravürc-Plattcn sind in der graphischen Kunstanstalt von I. Blechingcr in Wien hcrgestellt, während der Druck von der Verlagsanstalt selbst in gediegener Ausführung be sorgt wurde. Der englische Buchdruckcr-Musteraiistnusch bleibt noch einige Zeit ausgestellt. Wechselrecht. — Die 111. Civilkammcr des Landgerichts Frankfurt n. M. hat, ivie wir dem Lpzgr. Tageblatt entnehmen, kürzlich unter Mißbilligung der gegenteiligen Ansicht der unteren Instanz eine Entscheidung getroffen, die für die Handelswelt von Bedeutung ist. Das Landgericht hat darin ausgesprochen, daß aus Wechseln, die der Aussteller nicht selbst unterschrieben hat, sondern durch einen Bevollmächtigten (durch einen Prokuristen, Ehefrau durch den Ehemann u. s. w.) hat unterschreiben lassen, der Aussteller im Wechsclprozeß nur klagen kann, wenn er mit der Klage eine Urkunde zustellen läßt, aus der sich die Vollmacht ergiebt, und daß die Nnchbringung einer solchen Urkunde im Laufe des Pro zesses, wenn sic nicht schon mit der .Klage zugcstellt wurde, unzu lässig ist. Die Annahme, daß die Anstellung der Klage an sich eine Genehmigung der Ausstellung enthalte, hat das Landgericht für unzutreffend erachtet. Da nun aber die Beibringung einer der artigen Urkunde in den meisten Fällen unausführbar und jedenfalls mit Schwierigkeiten und Zeitverlust verknüpft ist, so wäre unter diesen Umständen für derartige, nicht vom Aussteller persönlich ausgestellte Wechsel der schleunige Wechsclprozeß ausgeschlossen. Jordan gegen das Bücherleihen. — Die Leser des auch an dieser Stelle (Börsenblatt Nr. 144) initgetcilten Jordan'schen Briefes gegen das Bücherlcihcn wird die folgende Mitteilung in teressieren, die dein Berliner Tageblatt zugcgangen ist: »Sehr geehrte Redaktion! Während der letzten Wochen ging durch eine Reihe deutscher Blätter unter der Ueberschrift: «Eine Philippika gegen das Bücherleihen« ein Brief meines Vaters, I>r. Will). Jordan, von welchem auch Sie in freundlichster Weise Notiz genommen haben. Es dürfte Sic und Ihre Leser interessieren, daß es sich hier um eine fcuilletonistisch-satirische Arbeit handelt, die vor etwa 30 Jahren zum ersten Male in der «Didaskalia», dem belletristischen Beiblatt des Frankfurter Journals, erschien und später in dein 1891 erschienenen Bande »Episteln und Vorträge« zum Abdruck gelangte. Leider scheint das deutsche Lesepublikum von der durch meinen Vater vor Jahren gegeißelten Unsitte noch nicht abgckommen zu sein, da die deutsche Presse den Abdruck des vor Jahrzehnten geschriebenen Artikels auch heute noch als beherzigens werten Fingerzeig für angezeigt erachtet. Genehmigen Sic die Ver sicherung größter Hochachtung Ihrer Emma Jordan. Frank furt a. M.« Preisausschreiben. — Im Anzeigeteil der heutigen Nummer des Börsenblattes erläßt Herr Paul Beyer in Leipzig ein Preis ausschreiben über eine Arbeit, die den Beruf des Buchhändlers be handeln und in der (im Paul Beyerschen Verlage erscheinenden) Heftreihe: »Was willst Du werden?.« Aufnahme finden soll. Der Umfang der Arbeit darf nicht kleiner als 2st, Druckbogen, und nicht größer als 3 Druckbogen sein. Der Preis beträgt 250 -/Z und schließt die Erteilung des ausschließlichen Verlagsrechts an Herrn Paul Beyer ein. Die Ablieferung der nur mit Motto zu versehenden Arbeiten hat bis 15. September 1894 zu geschehen. Deutscher Journalisten- und Schriftstcllertag. — Als Versammlungsort für den nächstjährigen Deutschen Journnlisten- nnd Schriftstellertng ist Mannheim gewählt worden. Zeitschrift-Jubiläum. — Das »Journal für Buchdrucker kunst«, begründet 1834 von Dr. Heinrich Meyer in Braunschweig, gegenwärtig im Verlage von Ferdinand Schlotke in Hainburg erscheinend, feierte am 1. Juli d. I. den sechzigsten Jahrestag seines Bestehens, aus weichem Anlaß eine hübsch nusgcstattcte Festnummcr des Blattes erschienen ist. Ausstellung. — Eine entomologische Ausstellung wird am 13., 14. und 15. Juli in Fürth stattfinden. Die Buchhandlung von Georg Rosenberg daselbst ist mit der Ausstellung der ein schlägigen Litteratur beauftragt. Personalnachrichten. Ehrung. — Dein Stadtrat Herrn Buchdruckereibesitzer Heinrich Gerlach in Freiberg i. Sa. ist von den städtischen Kollegien in Anerkennung seiner vielfachen Verdienste in städtischen Ehrenämtern, in seiner Berufsthätigkeit und in gemeinnützigen Unternehmungen das Ehrenbürgerrecht der Stadt Freiberg verliehen worden. Gestorben: am 28. Juni in Wie» Herr Professor Karl Faulmann, der Verfasser vieler Werke, namentlich aus den Gebieten der Stenographie und der Buchdruckcrkunst. Karl Faulmann wurde als Kind armer Eltern 1835 in Halle a/S. ge boren und hatte nur eine mangelhafte Schulbildung empfangen können; sein strebender Geist fand aber Kraft und Ausdauer zu ausgedehntester Weiterbildung durch rastlose eigene Arbeit, mit deren Hilfe es dem früheren, dürftig vorgebildctcn Setzertehrting gelang, sich eine angesehene Stellung zu erringen. Seine erste Arbeit, die die Aufmerk- kcit ans ihn lenkte, war die Herstellung stenographischer Typen. 1854 trat er in die Hof- und Staatsdruckerei in Wien ein; 1861 begann er als Lehrer der Stenographie zu wirken, 1869 wurde er als Lehrer der Stenographie am Theresianum angcstellt, 1876 aber zum Professor dieses Faches an der. Wiener Universität ernannt. Schriftstellerisch war Faulmann außerordentlich fruchtbar; über die Druck kunst schrieb er: Illustrierte Geschichte der Buchdrucker- knnst, die Erfindung der Buchdruckerkunst nach den neuesten Forschungen und Handbuch der Buchdruckerkunst. S p r e ch s a a l Die Jagd nach — Inseraten. Bei der gegenwärtig sehr fühlbaren Abnahme der Kaufkraft des Publikums muß auch der inserierende Buchhändler notgedrungen seine Unkosten und demnach auch sein Anzeige-Budget einschränken. Unter demselben Zwange stehen natürlich auch viele, anderen Berufszweigen angehörendc inserierende Firmen, und hierin liegt augenscheinlich der Grund, daß den periodischen Erscheinungen, die Inserate ausnehmcn, die Jnseratauftrüge sparsamer als sonst zu gehen.
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