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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.07.1894
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 12.07.1894
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1894
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.U. 159, 12. Juli 1894. Nichtamtlicher Teil. 4227 nehme, beabsichtigt der Verein, gegen die Bestimmungen des Preßgesetzes Stellung zu nehmen. Ich warne Sie davor; denn das ist nach meiner Ansicht ein unlogisches Vorgehen. Wir haben petitioniert um möglichste Frcigebung, und jetzt, wo eine kleine Erleichterung gewährt wird, wollen wir Stel lung dagegen nehmen? Ich glaube, der Buchhändler hat für die möglichste Freiheit der Presse einzutreten. Jetzt wird eine solche Aktion eine» eigentümlichen Eindruck machen; denn das Gesetz ist bereits genehmigt. In Z 2 der Preßgesetznovelle steht alles so deutlich, da werde» alle Vorstellungen vergeblich sein. Im Interesse der Sache, der Presse und des Buchhandels bitte ich, davon Umgang zu nehmen. Herr Müller: Das; ein in beiden Häusern des Reichs rates beschlossenes Gesetz nicht umgestoßcn werden kann, das wissen wir ohnedies. Allein es handelt sich darum, Schritte zu thun, eventuell in den Ausftthrungsbcslimmungcn Er leichterungen zu erlangen und die Gefahren abzmvenden, die für den Buchhandel bestehen; denn das, meine Herren, ist eine tief einschneidende Angelegenheit, das; jedem Trafikanten, Inhaber eines Papierladens rc. die Licenz erteilt werden kann, Zeitschriften zu verkaufen. Wir haben zwar, wie Sie ja wissen, die Frcigebung der Kolportage nngcstrebt, aber doch zu gunsten des konzessionierten Buchhandels, während dies jetzt auch für die nicht konzessionierten Geschäftsinhaber gilt. Ich halte das für eine» Widerspruch zwischen der Gewerbe ordnung und dem Preßgcsttzc und habe im Ministerium des Innern Vorgesprächen und mich darüber informiert. Beab sichtigt war vffcnbar anfangs, die politischen Blätter frei- zugebcn; allein man hat eine Abgrenzung nicht vorgcnommcn und auch die periodische Litterntur eiubezogcu. Wir beabsichtigen nun allerdings, sehr energische Schritte zu unternehmen, um den Schaden, den wir durch diesen Vorgang erleiden würden, abzuwchren. Ich glaube, das; nur das dadurch erreichen können, das; nur die Verleger bitten, den Verschleißern nur einen Rabatt von 10—15°/o zu bewilligen. Wir werden noch einige weitere Schritte unternehmen, und ich werde Ge legenheit haben, in der nächsten Ausschußsitzung zu berichten, was wir diesbezüglich thun wollen; denn nur haben jetzt volles Recht zu verlangen, das; unser Stand geschützt werde, umsomehr, als ihm neuerdings so bedeutender Schaden zu- gefttgt worden ist, und zwar beabsichtigen wir in einer Ein gabe an das hohe Ministerium des Innern und an das Handels-Ministerium gegen die allzuliberale Erteilung von Theilkonzessionen zun; Vertriebe von Gebet-, Bilder- und Schulbüchern vorstellig zu werden. Vorsitzender: Wir gehen weiter und kommen zu Punkt 2 der Tagesordnung: Bericht des Kassierers pro 1898 und Voranschlag pro 1894. Herr Artaria: Nachdem der Rechenschaftsbericht durch die Herren Dabcrkow und Reger geprüft worden ist, möchte ich bitten, das; Herr Daberkow den Bericht erstattet und mir dann Decharge erteilen läßt. Vorsitzender: Ich bitte Herrn Dabcrkow Bericht zu erstatten. Herr Dabcrkow: Es wurden die Bücher und Rech nungen unseres Vereines eingehend geprüft und mit den be treffenden Belegen verglichen und durch Stichproben in der besten Ordnung gefunden. Ich stelle daher namens des Re visions-Komitees den Antrag, dem Herr;; Kassierer Decharge zu erteilen und gleichzeitig ihm den besten Dank für die inuster- giltige Führung der Geschäfte auszusprechen. Vorsitzender: Sic haben den Antrag gehört, nach welchem dem Herrn Kassierer Decharge zu erteilen und der beste Dank ausgesprochen werden soll. Diejenigen Herren, welche damit einverstanden sind, mögen die Hände erheben. (Geschieht.) Einstimmig angenommen. Herr Artaria: Ich danke Ihnen, ineine Herren, hierfür Einvndsech,kälter Jahrpana. bestens. Ich erlaube mir nun. Ihnen jetzt den Voranschlag für das nächste Jahr vorzulegcn. Redner verliest die einzelnen Posten des Voranschlages. Vorsitzender: Sie haben die Ausführungen des Herrn Artaria gehört. Wünscht jemand das Wort? Es scheint nicht der Fall zu sein, somit kann' ich den Voranschlag als genehmigt betrachten. (Zustimmung.) Diejenigen Herren, welche damit einverstanden sind, möge» die Hand erheben. (Geschieht.) Einstimmig angenommen. — Wir kommen zu Punkt III der Tagesordnung: Bericht des Komitees zur Grüudung einer Alters- und Juvaliden-Versorgungs- kasse. — Herr Deuticke hat das Wort. Herr Deuticke: Meine Herren! Meine heutige Rede wird sehr kurz ausfallen. Sie wissen und kennen die Ver hältnisse, wie sie sich abgespielt haben, und ich glaube, mir weniges bemerken zu sollen, um die Sache formell zu erledigen. Bei der vorjährigen Generalversammlung wurde vom Komitee der Statutcn-Entwurf für die »Providentia,, wie wir die Kasse benennen wollten, dem Plenum vorgclegt und von diesen; angenommen und das Komitee berechtigt, Acnderungen an diesen; Entwurf vorzunchmcn, soweit hierdurch der eigent liche Inhalt in seinen Prinzipien nicht berührt wurde. Die damals anwesenden Vertreter der Gehilfenschaft, die Herren Fetz-Felbcr und Sturtzel haben sich für ihre Person ein verstanden erklärt und versprachen, in der einzuberufenden Gchilfenvcrsainmlung für die Annahme dieses Entwurfes ein- zutrcten. Diese Gehilfenversammlung hat kurz nachher, am 14. Juli stattgefundeu und hat damit geendet, daß der von uns ausgcarbeitetc Entwurf als uuannchmbar erklärt und zurückgcwiesen wurde. Daraufhin hat am 25. Juli eine Beratung des Komitees stattgefundcn, in der der Beschluß gefaßt wurde, nochmals ai; sämtliche Herren, die ihre pro visorische Teilnahme zugcsagt hatten, Anfrage zu richten, um zu erfahren, ob eine Durchführung der Statuten möglich ist oder nicht. — Es ist nun an den Herrn Vorstand von Herr» Fetz-Felbcr folgendes, sehr kurzes Schreiben gelangt. (Liest:) Herrn Vorsitzenden Julius Schcllbach Hochwohlgeboren. Hiermit bitte ich ergebenst zur Kenntnis nehmen zu wollen, das; die Majorität der bei der am 15. d. M. tagenden freien Versamm lung anwesenden Wiener Gehilfen sich veranlaßt fand, den Statuten- Entwurf der «Providentia» nicht zu ncccptieren, sondern sich für den s. Z. von der Gehilfenschaft auSgenrbeiteten Entwurf ausge sprochen hat. Einen; lobt. Vereine der österr.-ung. Buchhändler hochachtungsvoll ergebenste! Ignaz Fey-Felber w. p. Zur Zeit: Krems o. 18. Juli 1893. Daraufhin wurde jener Antrag gestellt und ein Schreibe» an sämtliche Mitglieder gerichtet, in dem gebeten wurde, noch mals genau ihren Beitritt zu erkläre;;. Während aber nun die Zahl der provisorische» Mitglieder 240 betrug, sind nach dieser Erklärung nur ungefähr 130 Anmeldungen erfolgt, da von 40 aus der Provinz, die übrigen aus Wien. Das Komitee hat, da cs gewiß einerseits seine Aufgabe nicht sein konnte, den Gehilfen etwas zu oktrolsicreu, und anderseits nach seiner lleber- zeugung eine Aenderung nicht möglich erschien, in der Sitzung beschlossen, seine Aufgabe als undurchführbar zu betrachte;;, seine Mission »iederzulcgen und die Generalvcrsammlung zu ersuchen, das Komitee seiner Aufgabe zu entheben. Ich muß beifügen, daß alle Komitcemitglieder mit großem Bedauern diesen Ausgang der Angelegenheit wahrgenommen haben. Es mag ja i» den; Entwürfe, wie wir ihn vorgelegt haben, sehr viel mangelhaft gewesen sein, wir selbst wissen das sehr gut und vielleicht besser, als alle anderen; gleichwohl war die Absicht, die wir gehabt haben, eine gute. Wir waren redlich bemüht, etwas Gutes schaffen und ich glaube, daß, wenn der Entwurf von seiten der Gehilfenschaft nicht so brüsk abgclehnt worden wäre, hier ein Boden vorhanden gewesen wäre, auf 570
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