Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.07.1894
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- 1894-07-26
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- 26.07.1894
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171, 20. Juli 1894. Nichtamtlicher Teil. 4499 lassen. Aber auch die Wechsel, die auf auswärtige Plätze lauten, finden zur Messe in Leipzig die vortheilhafteste Verwendung, während namentlich die Anweisungen auf Neben Plätze außerhalb der Meßzeit nur mit großen Kosten und oft gar nicht realisirbär sind. Nicht unbedeutend ist die Zahl der Sortimenter, die, in kleinern, von den großen Verkehrsstraßcn obliegenden Städten wohnend, die Deckung ihrer Listen durch die Gelder bewerkstelligen, welche befreundete Fabrikanten oder Verkäufer ihres Wohnorts zur Messe in Leipzig cinnchmen. Die ocsterrcichischcn College» pflegen zur Deckung ihrer Listen Banknoten nach Leipzig zu senden. Ist auch bei gewöhnlichen Zeit- verhültnisscn dort stets ein Markt für dieses Papiergeld, so sind doch die Messen die alleinigen Zeitpunkte, wo wegen des bedeutenden Verkehrs mit Oesterreich enorme Summen ohne Verlust zu dem jeweiligen Course umzusetzcn sind. Sollte aber außer den Messen eine so große Summe, als zur Deckung der oestcrr. Listen nach Leipzig gesandt zu werden pflegt, sofort gewechselt werden müssen, so würde, weil das Bedürfnis; fehlt, der Cours unerhört sinken, ja es ist wahrscheinlich, daß sie unverkäuflich wären, denn bei der schon 13 Jahre andauernden großen Empfindlichkeit dieser Valuta kauft solche Niemand inehr aus Speculation, sondern nur soweit ein Bedürfnis! danach ist. Endlich sei noch erwähnt, wie vielen Verlegern es erwünscht ist, schon vor der Messe über einen Theil ihrer Meßeinnahmen auf Leipzig zu trassiren. Solche Tratten sind leicht und verlustlos zu verkaufen, sobald nur die Verfallzcit aus die Messe lautet, weil die auswärtigen Einkäufer, welche um diefe Zeit Gelo in Leipzig brauche», solche Meßwechscl sehr gerne zu kaufen pflegen. Aus alle dem ergibt sich, daß eine Trennung unserer Messe von der kaufmännischen für alle Zweige unseres Geschäfts nur von ent schiedenem Nachtheil sein würde. Der Ausschuß findet sich in seiner Majorität ans allen den er wähnten Gründen nicht in der Lage, der Generalversammlung irgend einen Schritt zur Abänderung des bisherigen Abrechnungstermins anzurathen. Ohnehin könnte eine solche Abänderung nur ans einer freien Vereinbarung hervorgehen, worüber Majorität und Minorität einverstanden waren. Fröminann. Himmer. S. Hirzel. C. F. Fleischer. Nolte (Berichterstatter). Oldcnbourg. A. Perthes. Minoritäts-Bericht. Als Herr Vr. Heinrich Brockhaus in Nr. 28 des Börsen blattes vom 6. März 1861 den Vorschlag veröffentlichte, die Buch händler-Messe auf Ende August zu verlegen, und damit eine Reihe von Propositionen verband, deren Zweck vorzugsweise die Erzielung größerer Pünktlichkeit und Ordnung im Abschlüsse war, gab die lebhafte Discussion, welche die angeregte Frage in dem Organ für den deutschen Buchhandel hervorrief, den deutlichen Beweis, daß sie einen Gegenstand behandle, der die Gcsammtintercssen des Buch handels tief berühre. Der von Herrn Brockhaus in der Cantate-Versammlung 1861 gestellte Antrag: -die Hauptversammlung des Börscnvcrcins der Deutschen Buchhändler beschließe, die von Herrn Heinrich Brockhaus wegen Verlegung des bisherigen Abrechnungstcrmins in, Börsenblatte gemachten Vorschläge, sowie die auf Veran lassung derselben ivegen Fixirung des Abrechnungstermins und sonstigen damit zusammenhängenden Einrichtungen auf- getauchten Wünsche durch eine statutenmäßig zu ernennende Commission von 9 Mitgliedern prüfen zu lassen, und dieselbe zu beauftragen, spätestens 3 Monate vor der nächsten Haupt versammlung einen Bericht darüber zu veröffentlichen», wurde in derselben zum Beschlüsse erhoben, und die ernannte Commission fand sich auf Einladung des Vorstandes des Börsen- vercins am 12. Oktober zur Lösung ihrer Aufgabe in Nürnberg ein. Die Commission bestand aus den Herren: Fr. Frommann, Snl. Hirzel, I. P. Himmer, C. F. Fleischer, als Mitglieder des Vorstandes, und K. Aue, Heinrich Brockhaus, Fr. Gerold, A. Marcus, Heinrich Mercy, C. Ed. Müller, G. E. Nolte, 'R. Oldenbourg, Andr. Perthes, als ernannte Mitglieder. Im Ganzen wurden zwei Sitzungen gehalten. Der Bericht über die erstere betrifft die Hauptfrage, um die es sich handelt: die Ver legung der Messe, und zerfällt in einen Majoritäts- und einen Minoritäts-Bericht. Die Rcdaction des erstercn fiel durch die Wahl der Majorität Herrn G. E. Nolte, und die Rcdaction des zweiten durch die Wahl der Minorität Herrn Hcinr. Mercy zu. In der zweiten Sitzung wurden die Ncbenfragcn erledigt, und Herr Nolte erhielt die Berichterstattung über diese Sitzung gleichfalls zngetheilt. Den Vorsitz führte Herr Frommann als Börsenvorsteher. Der Herr Vorsitzende eröffncte die erste Sitzung mit einer herz lichen Begrüßung, wiederholte die Aufgabe der Commission und erklärte, daß nieder diese Commission noch die Generalversammlung Linuudjechzigster Jahrgang. bindende Beschlüsse fassen könne, welche in den Geschäftsbetrieb eingreifen. Die Mitglieder der Commission pflichteten zwar dein Stand punkte des Herrn Vorsitzenden vollkommen bei, Herr Brockhaus fprach aber die Ucberzeugung aus, daß das moralische Gewicht eines Beschlusses der Generalversammlung sich auch i» dieser Frage bewahrheiten dürfte, wenn auch von einer materiellen Nöthignng irgend eines Mitgliedes nicht die Rede sein könnte. Herr Brockhaus ging nun zum Gegenstände der Berathung über, sich dahin aussprechend, daß er zwar an der Uebcrzeugiing festhalte, daß die Rcalisirung der Vorschläge, welche er im Börsen blatte veröffentlicht habe, und namentlich die Verlegung der Ab rechnung auf Ende August, dein Buchhandel zum Vortheilc gereichen würde, daß er aber in Rücksicht auf die vielfach dagegen ausge sprochenen Bedenken im Interesse der Einigkeit eine Modificntion feiner Vorschläge in der Art vorgenoinincn habe, „daß er an die Stelle des Augusttcrinins den 15. Juni setze". Nach Entgegennahme dieser Erklärung des Herrn Brockhaus handelte es sich nun zunächst um die Beantwortung der Frage, ob eine Trennung der Buchhändler-Messe von der kaufmännischen Messe überhaupt zulässig sei. Hierüber wurde lange debattirt, dafür und dagcn gesprochen und schließlich mit einer Majorität von sieben Stimmen gegen sechs die Frage verneint. Die Majorität bestand aus den Herren Fr. Frommann, Snl. Hirzel, I. P. Himmer, C. F. Fleischer, G.E. Nolte, R. Oldenbourg, Andr. Perthes; die Minorität aus den Herren K. Aue, Heinrich Brockhaus, Fr. Gerold, A. Marcus, Heinrich Mercy, C. Ed. Müller. Nach diesem Ergebnis; der Abstimmung konnte die Frage über den Termin, auf welchen die Abrechnung verlegt werden sollte, und über die nähern Modalitäten nicht mehr Gegenstand der Verhand lung des ganzen Ausschusses sein, diese Frage konnte nunmehr nur die Minorität allein betreffen, und diese einigte sich dahin, der Generalversammlung zur Beschlußfassung vorznschlagen: »Die Generalversammlung findet am vierten Sonntag des Monats Mai Statt, wenn Pfingsten nicht auf diesen Sonntag füllt. Ist letzteres der Fall, so wird sie am dritten Sonntag des Monats Mai abgehaltcn. Die Abrechnung beginnt an dem, auf den Sonntag der Generalversammlung folgenden Montag und endet mit Schluß der nächstfolgenden Woche. Nach dieser Zeit wird kein Meßagio oder DiScont mehr gewährt.» Die Gründe, welche die Minorität zunächst bei ihren, Votum in der Frage: -ob Fixirung des buchhändlerischen Abrechnungs termins unabhängig von der kaufmännischen Messe, oder nicht-, leiteten, lassen sich im Wesentlichen in folgende Punkte zusammen fassen: 1) Hat ein fester Abrcchnungsterinin an und sür sich den Vorzug vor einem wandelbaren*); ein fester Abrechnungstcrmin ist aber bei der Abhängigkeit der Messe von dem Osterfeste nicht möglich. 2) Ist die dem Sortimenter durchschnittlich für die Zusammen stellung und das Ausziehen seiner Kundenrechnungen, das Ordnen feiner Buchhändlcr-Conti und die umständliche Abrechnung mit den Buchhändlern zugemessene Zeit für einen größeren Theil von Firmen zu knapp, um bei einem bedeutenden Umfange der Commissions- lager die Remittur und alle damit im Zusammenhänge stehenden Arbeiten unbeschadet der Interessen und Erfordernisse des laufenden Geschäftsganges zu gehöriger Zeit und mit der nöthige» Umsicht zu erledigen. 3) Ist der Spielraum, der den, Sortimenter für den Vertrieb der gegen Schluß des alten, selbst noch im Januar des neuen Jahres aus alte Rechnung cingelauscnen Novitäten gegönnt ist, ab gesehen von der Frage, ob die Zeit vorhanden ist, diese Nova gehörig zur Ansicht zu versenden, an und sür sich zu kurz; in Jahren mit sehr zeitigem Osterfeste schrumpft er aber aus eine so kurze Spanne zusammen, daß sich die Fracht und die Spesen, welche der Sortimenter aufwenden muß, als eine nahezu nutzlose Ausgabe erweisen. 4) Ist erfahrungsgemäß die Empfänglichkeit des Publicums sür die neuen Erfcheinungen der Literatur und Kunst in den Winter- monaten größer, als in jeder anderen Jahreszeit; es liegt daher im Interesse des Buchhandels, Einrichtungen zu schaffen, welche dieser Erfahrung volle Rücksicht schenken. 5) Sind die Vortheile, welche in Bezug auf den Geld- und Kostenpunkt aus dem Zusammenfalle» der Abrechnung mit der allgemeinen kaufmännischen Messe für den Buchhandel entspringen, nicht erheblich genug, nur den Ausschlag in der Frage geben zu können. Aus die Berechtigung dieser Gründe näher eingehend, dürfte es, was den ersten Punkt betrifft, kaum von irgend Je,»and in Zweifel gezogen werden, daß das bald längere, bald kürzere Rechnungsjahr *) Die achttägige Verschiebung, die allenfalls durch das Pfingst fest entstünde, ist fo selten und unbedeutend, daß dieselbe wohl nicht in Betracht kommt. 608
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