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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.06.1899
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 17.06.1899
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- Deutsch
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138, 17. Juni 1899. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 4439 Kleine Mitteilungen. Nachdruck. — Infolge einer Klage der Deutschen Vcrlags- anstalt in Stuttgart, die von Emile Zola in Paris durch Vertrag das ausschließliche Recht erworben hat, dessen Romane -Das Geld», -Der Zusammenbruch- und -Or. Pascal- in deutscher Uebersetzung herauszugcbcn, beschloß am 13. d. M. die Strafkammer I des königlichen Landgerichts Stuttgart die Einziehung und Unbrauchbar machung der von Vcrlagsbuchhändler Gustav Grimm in Budapest unter Verletzung der Berner Konvention nach Deutschland ver sandten Exemplare dieser Romane, auch bis zum Eintritt der Rechtskraft des Urteils die vorläufige Beschlagnahme aller Vor gefundenen Exemplare dieser Ausgabe. Kantbildnis. — Ein bisher nicht bekannt gewordenes Bildnis von Immanuel Kant veröffentlicht Or. Paul von Lind im neuesten Heft der -Kantstudien-, herausgegeben von Pro fessor Hans Vaihingcr in Halle (Verlag von Reuther L Reichard, Berlin), von denen soeben der vierte Band beginnt. Das Original des prachtvollen Aquarells befindet sich im Besitze des Fürsten von Pleß auf Schloß Fürstenstein in Schlesien und gehört zu dem ersten Bande der sogenannten Senewaldtschen Sammlung von Portraits bekannter Persönlichkeiten aus den Jahren 1784 bis gegen 1800. -Das Kant-Portrait (Brustbild im Profil) ist ein Sepia- Miniaturbild in Oval,. 133 mm hoch zu 98 mm breit. Eine kleine, kaum noch lesbare Inschrift auf dom Rock lautet -25. Oktober 1786-, während die Unterschrift, vermutlich von dem Philosophen selbst herrührend, heißt: -Professor Kant in Königsberg-, dahinter die Bildernummer 137. Kant trägt eine Perücke, die im Nacken mit schwarzer Schleife abschließt und über dem linken Ohr einige künstliche Locken. Eine weiße Halskrause mit herunterhängcnden Schleifen fällt auf den Rock mit dem aufrechten Kragen, und so entspricht der ganze Anzug der damaligen Mode völlig. Der Aus druck des Gesichtes zeigt eine hohe Vollendung in der künstlerischen Darstellung; warm durchgeistigt sind die Züge, die zarte Gesichts- Haut, der man die frische Farbe ansieht, zeigt zahlreiche feine Fältchen. Ein feiner Zug von Humor schwebt über dem mehr charakteristischen als schönen Mund und über der skeptisch ge schürzten Unterlippe. Das Ganze verrät den Geist eines außer ordentlichen Mannes. - Velasquez-Feier. — Der dreihundertste Jahrestag der Geburt des berühmten spanischen Malers Diego Rodriguez de Silva Velasquez wurde, wie das «Journal des Dsbats- berichtet, am 7. Juni rn Madrid festlich begangen. Am Nachmittag weihte die Königin-Rcgentin im Museum des Prado den neuen Velasquez- Saal ein. Während nämlich bisher die Gemälde des Künstlers in verschiedenen Sälen verteilt waren, wurde nunmehr der geräu migste und hellste Saal des Museums, der bisher den Namen der Königin Jsabella trug, renoviert und ausschließlich für die Werke des Velasquez bestimmt; er enthält die 42 Gemälde, die der Prado von diesem Künstler besitzt. Im anstoßenden Saale wurden die Photographiccn und Stiche anderer Gemälde des Meisters, die sich im Privatbcsitz oder in auswärtigen Museen befinden, untcr- aebracht. Am Abend des Festtages wurden in den Gärten des Prado die Meisterwerke des Künstlers in elektrischer Projektion dem Publikum vorgeführt. Internationaler Geographen-Kongreß. — Die Vor bereitungen zum siebenten internationalen Geographen-Kongreß, der vom 28. September bis 4. Oktober in Berlin tagen wird, sind jetzt beendet. Aus dem Programm ist zu ersehen, daß eine Reihe von höchst interessanten Vorträgen gehalten werden soll von den ersten wissenschaftlichen Größen des In- und Aus landes. Von den Vorträgen der Deutschen sind hervorzuhebcn die von Professor Chun über die Valdivia-Expedition, von Professor Aßmann über die Ergebnisse der wissenschaftlichen Ballonfahrten des deutschen Vereins zur Förderung der Lustschiffahrt, von Professor Schweinfurth über ein noch nicht näher bestimmtes, auf die Ver hältnisse des Nils bezügliches Thema, von Professor von Drygalski, dem Leiter der deutschen Südpolar-Expedition, über die Ziele und Arbeiten dieser Expedition, von Graf Götzen über das Riesenland Ruanda. Von ausländischen Gelehrten finden sich im Programm namentlich viele Franzosen und Engländer, die Vorträge zu- gcsagt haben. Paul Bürck-Ausstellung im Deutschen Buchhändler- Hause zu Leipzig. — Das vom Deutschen Buchgewerbeverein ins Leben gerufene Buchgewerbcmuseum in Leipzig leidet vor läufig noch stark an Platzmangel, dem erst abgeholfen werden kann, wenn die Sammlungen in das neue Haus des Vereins über gesiedelt sein werden. Trotz dieses Uebelstandes sucht die Leitung des Museums doch auch in dieser Uebergangszeit die Verbindung mit der Ocffcntlichkcit aufrecht zu erhalten. Sie wendet sich daher mit einer kleinen Ausstellung wirklich vorbildlichen modernen Buchschmucks an die Fachgenossen und alle Freunde vornehmer, frischer Buchausstattung. Paul Bürck, der junge vielversprechende Münchener Maler, dessen kürzlich in der deutschen Kunst und De koration veröffentlichte Entwürfe berechtigtes Aufsehen gemacht haben, hat dem Buchgewerbemuseum 56 Blätter aus seinen reichen Mappen zur Ausstellung anvertraut. Diese schönen Arbeiten find zur Zeit, in den Rahmen der Jahresausstellung des Buchgewerbe vereins «ungegliedert, im Museum zu sehen. Es sind Entwürfe für Umschläge (zum Teil farbig), Vignetten, Illustrationen, Ox iibris u. dgl. Aus allen Blättern spricht eine ungewöhnliche Frische und Kraft der Erfindung und ein hohes dekoratives Geschick. Was es heißt, eine Fläche mit Bild und Schrift zu schmücken, das kann man hier an einer ganzen Reihe von Beispielen trefflich studieren. Wir wünschen, daß die Ausstellung recht viele Besucher finden möchte. Reiche Anregung vermag sie einem jeden zu ge währen. Ausstellungspreise. — Zu den hier schon genannten Firmen, die auf der internationalen Ausstellung für Ansichtspost- kartenwesen und graphische Industrie in Nizza Preise erhalten haben, dürfen wir heute hinzufügen die Firmen Ernst Buchheim in Cöthen und Cäsar Schmidt in Zürich, die je die große silberne Medaille für ausgestellte Postkarten ihres Verlages er halten haben. Die Ausstellung war von 924 Ausstellern, davon 724 aus Deutschland, beschickt. Buchhandlungsgehilfenverein zu Leipzig. — Das diesjährige Sommerfest des Vereins findet am Sonntag den 16. Juli im Schützenhause zu Taucha statt. Pcrsonalnachrichten. Jubiläum. — Am 13. d. M. feierte der Chefredakteur der deutschen -St. Petersburger Zeitung- Paul von Kügelgen das Jubiläum seines fünfundzwanzigjährigen Wirkens in seinem Amte. Das Fest gestaltete sich zu einer großartigen Sympathie kundgebung aller deutschen Kreise St. Petersburgs. In der großen Aula der deutschen St. Petri-Schule wurde ein feierlicher Aktus vor einer glänzenden Festversammlung abgehalten. Neben den Vorständen verschiedener reichsdeutscher Klubs, Vereine und an derer Verbindungen erschienen ungefähr zwanzig Abordnungen von Wohlthütigkeits-, Schul- und kirchlichen Anstalten, bei denen der Jubilar mitwirkend thätig ist. Aus Riga, Dorpat und anderen Städten mit deutscher Bevölkerung waren gleichfalls Abordnungen erschienen. Mit von Kügelgen zusammen feierte der stellvertretende Chefredakteur Heinrich Gottlieb Fenner ebenfalls fein fünfundzwanzigjähriges Jubiläum. Beiden Jubilaren wurde am Abend im Deutschen Klub von den Spitzen der deutschen Ge sellschaft ein Festessen gegeben. Aus Deutschland liefen zahlreiche Glückwunschtelegramme ein. ff Professor Or. Wilhelm En de mann. — Der berühmte Lehrer des Handelsrechts, Professor Or. Wilhelm Endemann ist in Kassel, wohin er sich vor wenigen Jahren von seinem Wir kungskreis Bonn zurückgezogen hatte, 74 Jahre alt, gestorben. Von seinen Schriften seien folgende genannt: Die Beweislehre des Civilprozcsses — Das deutsche Handelsrecht — Das deutsche Civil- prozeßrecht — Die Rechtshilfe im Norddeutschen Bund — Die Haftpflicht der Eisenbahnen, Bergwerke rc. — Das Recht der Aktien gesellschaften — Studien in der romanisch-kanonistischcn Wirt schafts- und Rcchtslehre — Der Markenschutz — Der 'deutsche Civilprozeß (3 Bde.) — Das Recht der Eisenbahnen — Das deutsche Konkursverfahren — Das Civilprozeßverfahren nach der kanonistischcn Lehre. Beteiligt war er an dem großen Werke Handbuch des deutschen Handels-, See- und Wcchselrechts. (Sprechsaal.) Anfrage. Im Oktober 1898 bestellte die Firma X. zweimal hintereinander -bar 20 Bände Romane gemischt mit 50"/g direkt per Fracht. Be trag folgt direkt«. Wir lieferten sofort und erwarteten die Zahlung, jedoch kam trotz 4—ömaliger Reklamation weder Antwort noch Geld, weshalb wir im April d. I. schrieben, daß wir, falls Betrag nicht bis zur Ostermesse eingetroffen fei, den gewöhnlichen Nettopreis (25"/o) eintretcn lassen müßten, da sich unsere Barpreise, wie im Buchhandel üblich, nur gegen sofortige Zahlung verstehen. Darauf hin Zahlungsversprechen, das aber bis heute nicht gehalten wurde, weshalb wir die betreffende Firma verklagen. Sind wir nun berechtigt, den Nettopreis einznklagcn, oder können wir jetzt (nach dreiviertel Jahren) nur den Barpreis verlangen? Wir bitten um freundliche Aeußerung. O. V. 59O
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