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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.05.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-05-16
- Erscheinungsdatum
- 16.05.1899
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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neuden Jahrbüchlein unseres Vereins unter die empfehlens werten, durch unseren Verein mit 20 resp. 40 Prozent Rabatt zu beziehenden Bücher aufnehmen! welche Artikel Ihres Ver lages wünschen Sie außerdem noch ausgenommen zu haben? und mit welchen: Rabatt liefern Sie uns? Gewähren Sie uns nicht wenigstens auf kleinere Schriften 20 Prozent und auf größere Schriften 10 Prozent Rabatt, würden wir ge nötigt sein, aus anderen Quellen zu beziehen." — »Der Verein wollte also unter dem Selbstkostenpreise verkaufen, nur damit gute Schriften möglichst verbreitet würden. Auf meine Auseinandersetzungen, daß durch eine derartige Art des Vertriebes der solide Sortimentsbuchhandel geschädigt würde, daß wir aber, wollten wir auf den Ver trieb unserer Verlagsartikel durch den Buchhandel nicht ganz verzichten, unbedingt auf diesen Rücksicht nehmen müßten und deshalb keinesfalls dulden könnten, daß Artikel unseres Verlages durch deu Verein unter dem Ladenpreise verkauft würden, — und auf meine Bitte, im Interesse der Gesamt verbreitung christlicher Litteratur die Vorzugspreise doch ganz fallen zu lassen, erhielt ich mit einem Dank für meine Aus einandersetzungen die Antwort, daß die Statuten geändert seien und der Verein in Zukunft keine einzige Schrift mehr unter dem Ladenpreise abgeben werde. — Den gleichen Er folg habe ich bei einigen anderen Vereinen auch gehabt. Was ich den betreffenden Vereinen ungefähr geschrieben habe, das steht in dem »Offenen Sendschreiben an alle die jenigen, denen die Verbreitung christlicher Littera tur am Herzen liegt«, das unsere Vereinigung hat drucken lassen und wovon Interessenten Exemplare zur Verfügung stehen. »Lassen Sie uns, meine Herren, wenn wir sehen, daß christliche Vereine auf verkehrte Art christliche Litteratur ver breiten, ihnen beweisen, daß sie der Sache, der sie dienen wollen, nur schaden. Vielleicht ists am besten, Sie teilen derartige Fälle uns mit, damit wir vom Verein aus dagegen einschreiten; ich hoffe, wir werden in den meisten Fällen ein befriedigendes Resultat erzielen. »Wie stellen wir uns nun aber zu der Schleu derei mit christlicher Litteratur seitens einzelner Buchhändler? »Durch freundliche Auseinandersetzungen, daß der solide christliche Buchhandel dadurch geschädigt wird, werden wir hier wohl selten etwas erreichen; da werden wir wohl etwas energischer Vorgehen müssen. Bisher haben wir in solchen Fällen leider wenig thun können. Wir haben selbst einer derartigen Firma nichts geliefert, wir haben die Barsorti menter in Berlin und Leipzig von der Schleuderei in Kennt nis gesetzt und sie gefragt, was sie zum Schutze des soliden Sortimentsbuchhandels thun wollten, — alle antworteten uns, sie würden der betreffenden Firma nichts mehr liefern —, auch hat ein Vorstandsmitglied unserer Vereinigung die Sache beim Börsenverein anhängig gemacht u. s. w. Ganz erfolg los ist das alles ja natürlich nicht gewesen, doch um einen schnellen und durchgreifenden Erfolg zu erzielen, dazu reichen die bisher von uns angewandten Mittel nicht recht aus. »Der Verein Leipziger Sortimenter und Antiquare hat, soviel ich weiß, bei Leipziger Sortimentern - vorkommende Schleuderfälle bisher immer mit sehr gutem Erfolg bekämpft. Dieser Verein hat eine Kommission eingesetzt, die, sobald die Schleuderei einer Leipziger Firma bekannt wird, sofort Zu sammentritt und den mit dem Vereine verbundenen Verlegern sofort Mitteilung macht, wenn sie mit der schleudernden Firma kein zufriedenstellendes Uebereinkommen erzielen kann. Die betreffenden Verleger stellen dann sofort alle Lieferungen an die schleudernde Firma — ausgenommen sind nur die Fortsetzungen, zu deren Lieferung sie rechtlich verpflichtet sind — ein; dieses Mittel hat, soviel ich weiß, bisher immer den gewünschten Erfolg sehr bald gehabt. »Wenn unsere Vereinigung in ähnlicher Weise wie der Leipziger Sortimcnterverein vvrgeht, und wenn sich diejenigen Verleger christlicher Litteratur, welche nicht Mitglieder unserer Vereinigung sind, zu diesem Zwecke sich uns anschlicßen, sollte es dann nicht gelingen, jede Schleuderet mit christlicher Litte ratur immer sehr bald zu unterdrücken? Lassen Sie uns frisch und freudig darangehen, unsere Interessen auch in dieser Hinsicht energisch zu wahren, und der Erfolg wird nicht ausbleiben!« — Auf den Einwurf von einer Seite, die Vereinigung sei doch noch zu klein, um wirklich durchschlagende Erfolge er zielen zu können, wurde erwidert, die Vereinigung wolle sich ja beschränken auf den Kampf gegen die Schleuderei mit christlicher Litteratur, und für den christlichen Buchhandel seien die durch ihre Inhaber oder Leiter in der Vereinigung ver tretenen Firmen doch von so großer Bedeutung, daß ein Vor gehen der Vereinigung in der vorgeschlagenen Weise ent schieden Aussicht auf guten Erfolg habe. Auf eine Anfrage, wie denn die Vereinigung sich zu den Maßnahmen des Börsenvereins zur Bekämpfung der Schleuderei stelle, antwortete der Referent, die Vereinigung habe die segensreiche Thätigkeit des Börsenvercins stets aufs wärmste anerkannt, und es läge ihr gewiß nichts ferner, als in dieser Sache im Gegensatz zum Börsenverein vorgehen zu wollen. Wie bisher, so werde der Börsenverein auch in Zukunft durch die Vereinigung bezm. ein Vereinsmitglied von jeder Schleuderei, gegen welche die Vereinigung vor zugehen beabsichtige, in Kenntnis gesetzt werden. Das allein genüge aber doch noch nicht vollkommen. Wie aus dem letzten Jahresbericht der Vereinigung der Berliner Mitglieder des Börscnvereins (abgedruckt in Nr. 97 des Börsenblattes) hervorgehe, »vergehen oft Monate, ehe von: Börscnvcrein eine Sperre verhängt wird, und inzwischen können die betreffenden schlendernden Firmen ungestört ihr den Gesamtbuchhaudcl schädigendes Treiben fortsetzen«. Da es bei der ganzen Organisation des Börsenvereins unmöglich sei, daß dieser so schnell, wie es wohl wünschenswert wäre, jede Schleuderei unterdrücken könne, so habe die Vereinigung die Absicht, in der angegebenen Weist vorzugehen. Die Ausführungen des Referenten fanden allseitigc Zu stimmung, und es wurde als durchaus wünschenswert be zeichnet, daß die Vereinigung christlicher Buchhändler den Kampf gegen die Schleuderei mit christlicher Litteratur in der angedeuteten Weise aufnehme. An der Diskussion beteiligten sich außer dem Referenten noch die Herren Wallmann-Leipzig, Warn eck-Berlin, Ungleich-Leipzig, Zwißler-Wolfenbüttel, «Gehring-Bascl, Wunschmann - Wittenberg, Neumeyer - Braunschweig. Kleine Mitteilungen. Telephon. — Die Postkommission des Reichstags beendete am 13. d. Mts. die erste Lesung der neuen Fernsprechgebühren- Ordnung. Beitritt Japans zur Berner Littcrar-Union. — Wie den Münchener Neuesten Nachrichten aus Bern gemeldet wird, habe die japanische Regierung dem schweizerischen Bundesratc die Anzeige zukommen lassen, daß Japan am 15. Juli 1899 so wohl der internationalen Union zum Schutze des gewerblichen Eigentums vom 20. März 1883, als auch der internationalen Union zum Schutze des litterarischen und künstlerischen Eigentums vom 9. September 1886 nebst Zusatzartikel und interpretierender Erklärung vom 4. Mai 1896 beitrcte. Der Berner Litterar-Union würden dann 14 Staaten angehören, nämlich: Belgien, Deutsch land, Frankreich, Großbritannien, Haiti, Japan, Italien, Luxem burg, Monaco, Montenegro, Norwegen, Schweiz, Spanien, Tunis.
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