98, 29. April 1899. 3205 Künftig erscheinende Bücher.^ Nur einmal hier angezeigt! Folgende Neuigkeiten gelangen in den nächsten Tagen zur Versendung: Novellen Der Regierungsrath — Zunge Welt von Richard Gabriel --- 80. 16 Bogen geheftet 3 Nur wenig Bevorzugte kennen das Getriebe der Regicrungsmaschine und wissen genau, wie sic arbeitet. Den meisten Staats bürgern ist als Unbefugten der Zutritt und der Einblick verboten. Darum ist es nicht nur interessant, sondern auch im höchsten Grade unterrichtend und anregend, wenn ein Wissender sich nicht abhalten läßt, klar darzulegen, wie die genannte Maschine unberührt von der Neuzeit ihren gewohnten Gang geht. Werden die Indiskretionen nun in fesselnder Erzählungsform dargeboten, wie hier in der Novelle der ,Regierungsratlsi, so tritt das Chinesentum, das in den Kreisen herrscht, deren oberstes Gesetz das Schema l? ist, nur um so wirkungsvoller hervor und, in den Haupt- und Nebenpersonen erkennt man die mit sicherer Hand gezeichneten Repräsentanten des Asscssorismus, Feudalismus, Militarismus, denen man im Leben begegnet. Der Verfasser muß ein höherer Beamter sein, der als Eingeweihter trotzdem den Mut besitzt, Schäden aufzudecken, da ihm Besserung des Spstens am Herzen liegt. Während die erste Novelle in einer Provinzhauptstadt, dem Sitze der Regierung, spielt, führt uns die zweite, „Junge Welt" nach Berlin in studentische Kreise, um die Einwirkung des Couleurwesens sowohl wie die der modernen sozialen Bewegung auf den Theologiebeflisscncn in trefflichen Schilderungen zu entwickeln. Beide Novellen lesen sich vorzüglich und geben, wie jede wahlberech tigte Opposition, zum Nachdenken und Prüfen reichlichen Anlaß. uiicl VOQ Hab«!* n 8 ä 6 irr 8. o ll 1 a 8 8 il61'8.ri8AS^Sk>6I1 V0Q I'ritL LvLsol, Rsdaotsur ds8 „Lsrliusr NuAglllaii". - 80. 10 Logsu gsllsktsi 2 -- - ln clsw vortrskklioll ausASstaitstöv Lusll, das sins rsiolls pülls llsitsrsr 6absn in sioll vsrsiuiAt, tritt dio lusbsvswärdi^llsit vnck der IVitö dss su krall dalling'SZ'ang'susu llolislltsn Huworistsn in llsllstsn parllsu nooll sivmal vor dis ^.nAsn dss dsuisollsn stsss- pulllillnws. LisAwunä Hallsrs llsllaAliolls llsösnsaukkassuvA, dis niemand ^u brS-nirsn, aber jsdsn ^u nsellsn imstands war, nncl ssin krölllisllss 6smüt spisg'sln sioll e:nm ununtsrllroollsnsn IlrAötrsv dss llsssrs in all disssn lllsinsn llssolliolltsn unci LstravlltunASn wisdsr. Da8 pamllisn- und das ökksntliolls llsllsn, dis llunsi und da8 Aswsrllliolls dstrislls, Irure:, dis vsrsollisdsvariiAstsn 8tokks wsrdsn llisr auk8 lnsti^sis von sinsm Lsollaollisr Agsollildsrt, dssssn Llioll un^swsin sollark war, und ds88sn Humor üllsrall sollnsll dis 8ollwäollsn unssrsr Nitmsnsollsn sntdsellts. 8o wird das lluoll im Laus und auk dsr Rsiss visls llsitsrs 8tundsn llsrsitsn und das ^.ndsnllsn an dsn 8ollöxksr dsr llsrüllmtsn „Paula Lrllswurst" von nsusm llslsllsn. Welt, Weib und Wagenpferd Allerlei Humore von Emil Peschkau. 8°. 10 Bogen. 2 Nach einem neuen Buche von Emil Peschkau wird stets mit Freuden gegriffen. Es gicbt nur sehr wenige moderne Autoren, bei denen man sicher ist, auch im Innersten erquickt zu werden, und Peschkau steht in erster Reihe, weil sein entzückender Humor ihn nie verläßt, auch dann nicht, wenn er die modernsten Tagesfragen zum Gegenstand seiner stets originellen Erzählungen macht oder mit der Feinheit des erfahrenen Seelenkenners in die geheimnisvollsten Abgründe der menschlichen Natur leuchtet. „Welt, Weib und Wagenpferd" ist ein ganz eigenartiges Buch, bald überschäumend von erfrischender Lustigkeit, bald durch überraschend treffende Ironie wirkend und bald in aller Fröhlichkeit ergreifend durch die echten warmen Herzenstöne. Welttrciben, Familienglück, die Rätsel der weiblichen Natur, Kampf ums Dasein und die Zaubertränke der Liebe — alles ist in diesen reizenden humoristischen Prosadichtungen zu finden, deren Charakter sie besonders zu einem Lieblingsbuch der Frauenwelt machen wird. Bei Vorausbestellung 5QQ/g und 7/6. Wir bitten zu verlangen. Berlin, April 1899. Hochachtungsvoll Areund L Zecket.