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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.03.1899
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 04.03.1899
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- Deutsch
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pR 52, 4. März 1899. Nichtamtlicher Teil. 1731 erscheinende Bibliographie der Journal-Litteratnr, die allerdings im Vergleich zur deutschen leichter herzustellen ist, da die Zahl der deutschen Periodica eine wesentlich größere ist als die der belgischen. Der Umfang aller drei Abteilungen wird nach Angabe des Hanptrcdakteurs, Ernest Vandeveld, vermutlich über 1200 Seiten betragen. Wie alle andern nationalen Bibliographien, hat die belgische ganz bedeutend im Laufe ihres Bestehens Angenommen. Denn, von einigen Schwankungen in den Jahren 1876—79 abgesehen, ist die Zahl der jährlich erschienenen Schriften von 1231 im Jahre 1875 ans 1759 im Jahre 1885, 2660 ini Jahre 1895 gestiegen, be wegte sich zwar in den Jahren 1896 und 1897 etwas' abwärts, betrug aber im Jahre 1898 doch schon wieder 2479. Ganz richtig bemerkt Vandeveld in seiner, der ersten Nummer des fünfnndzwanzigsten Jahrgangs der HiblwAraxbrs äs Sslglgns vorausgeschickten Introäuoticm daß eine, wie die belgische, biblio- raphisch genau bearbeitete Bibliographie — was eigentlich, dem kamen nach, jede sein müßte, — den Buchhändlern wie den Biblio thekaren für Katalogzwecke große Vorteile bietet; man brqucht ja nur zwei Exemplare eines Jahrganges zu kaufen, um durch Zerschneiden und Aufkleben mit Leichtigkeit die schönsten Kataloge von Büchern, Pericodicis und Jonrnalartikeln, einzeln oder zu sammen, herzustellen. Da Brüssel in der Königlichen Bibliothek, Uns clu Nuses no 1. sein Okiwo International cks LiblioArapbis besitzt, das bereits mehrere Hundcrttausende von Titelkopieen (Lobss) an gesammelt hat und sie täglich von 9—12 und -14—18» (vielleicht, wenn nicht auch die Uhren dezimaliter eingeteilt sind, unseren Stunden von 2—6 Uhr nachmittags entsprechend) unentgeltlich be nutzen läßt, so kann man sich wohl vorstellen, daß nach diesem Vorbilde Einzelne die mit Hilfe des obengenannten Oküos hergestellte Liblio- Araplus äs LslAigns zur Herstellung von allerhand Spezialkatalogen benutzen werden. Kopfzerbrechen giebt es dabei nicht, denn jedem Titel ohne Ausnahme ist die ihm im Dezimalsystem zukommende Nummer beigefügt; man schneidet die Titel aus, klebt sie auf gleichmäßige Zettel, ordnet sie nach den Ordnungsnummern — und der Katalog ist fertig. Mag diesem System auch mancher Mangel anhaften — so viel steht fest, daß mit Hilfe der von bibliogra phischen Fachmännern gegebenen Ordnungsnummern sich Kataloge aller Art richtiger Herstellen lassen, als wenn Katalogmacher ge zwungen sind, sei es ohne die Bücher u. dgl. selbst zu sehen, sei es ohne ihren Inhalt aus Mangel an Sach- oder Sprachkenntnis be urteilen zu können, Titel systematisch zu ordnen. Kleine Mitteilungen. lieber den »fliegenden» Gerichtsstand der Presse. — Professor vonBar in Göttingen erörtert in der »Deutschen Juristen- Zeitung» den fliegenden Gerichtsstand der Presse. Am Schlüsse des Aufsatzes, in dem die Unrichtigkeit der Ansichten dargelegt wird, auf denen dieser Gerichtsstand beruht, sagt der bekannte Rechtslehrer: -Wenn es einen Ort im Deutschen Reiche giebt, an welchen hin so ziemlich alle Erzeugnisse der Presse verbreitet werden, oder welcher nach der milderen Ansicht über den Gerichtsstand der Presse (z. B. v. Liszt, Stenglein) als ein Verbreitungscentrum für die bei weitem meisten Preßerzeugnisse mit angesehen werden kann, so wäre es möglich, bei diesem einen Gerichte so ziemlich alle sozial oder politisch wichtigen Preßprozessc anhängig zu machen. Man hätte alsdann eine einheitliche Judikatur besonderer Art, an die niemand vorher gedacht hat. Freilich wäre auch diese Rechtsprechung durch das Reichsgericht zu berichtigen. Aber wie viele Fragen sind nicht als thatsächliche Feststellung der Rechtsprechung des Reichs gerichts entzogen, und wieviel kommt nicht an aus die formelle Ab fassung der Cntscheidungsgründe des Urteils erster Instanz? Der richtigen Ansicht nach existiert kein sogenannter fliegender Gerichts stand der Presse; vielmehr bedarf eher die Strafverfolgung, nicht die Verteidigung einer besonderen Bestimmung über den.Gerichts stand der Preßdelikte. Wenn die Gerichte überwiegend den fliegen den Gerichtsstand praktisch aufrecht erhalten, ist eine besondere esetzliche Bestimmung, welche dem cntgegentritt, wünschenswert; enn dem Vertrauen in die deutsche Justiz ist eine Benutzung des sogenannten fliegenden Gerichtsstandes der Presse nicht eben för derlich.« Zur Besteuerung der Warenhäuser. — Der preußische Minister für Handel und Gewerbe hat den Aeltesten der Berliner Kaufmannschaft den noch unverbindlichen Entwurf eines Gesetzes über die Warenhaus-Besteuerung nebst Begründung mit dem Anhcim- geben der Begutachtung unter vertraulicher Behandlung übersandt. Die Aeltesten beauftragten in ihrer Sitzung am 27. Februar eine Kommission aus ihrer Mitte mit der Vorprüfung des Entwurfes und mit der etwa nötigen Vernehmung von Sachverständigen. Die Beratung muß sehr beschleunigt werden, da die Regierung beab sichtigt, die Angelegenheit noch in dieser Tagung des Landtages zu erledigen. Wie man hört, nimmt der Entwurf von einer Umsatzsteuer Abstand. Es wird dagegen eine -Branchensteuer» in Vorschlag ge bracht, die in einem Zuschlag zur Gewerbesteuer besteht und je nach der Zahl der Branchen erhöht wird. Die Steuersätze sollen sich in mäßigen Grenzen halten. Wissenschaftlicher Kongreß. — Der XII. internationale Orientalistenkongreß wird sich Anfang Oktober d. I. in Rom ver sammeln. Präsident des Organisationskomitecs ist Graf Angela de Gubcrnatis, Professor des Sanskrit in Rom; Generalsekretär des Kongresses ist der Graf Francesco Lorcnzo Pulle, Professor des Sanskrit in Pisa. Mitgliedskarten für den Kongreß können schon jetzt zum Preise von 16.4t von der Buchhandlung F. A. Brock haus in Leipzig bezogen werden. Papierfabriken-Dividcnden. — Die Varziner Papier fabrik-Aktiengesellschaft in Hammermüh le (Reg.-Bez. Köslin) er zielte im Jahre 1898 nach reichlichen Abschreibungen (von 105 531 ^ 73 -)) einen Reingewinn von 218366 ^ 19 -) (1897: 182585 14 -H) und wird 14"/o Dividende (1897: 12"/o) verteilen. Die Aktiengesellschaft für Buntpapier- und Leimfabrikation in Aschaffcnburg verteilt für 1898 lOAg Dividende (1897: 9"/o). Die Aktiengesellschaft für Maschinenpapierfabrifation in Aschaffenburg erzielte i. I. 1898 einen Betriebsüberschuß von 651797 ^4! 51 (1897: 552166 70 H). Es sollen wie im Vor jahre 12"/o Dividende vorgeschlagen werden. Die Vereinigten Bautzen er Papierfabriken in Bautzen lassen für 1898 nur 8^ Dividende erwarten (1897: 10",'o)- Schreib ni aschinen-Ausstellung. — Am Sonntag, 5. März, mittags 12 Uhr, findet die Eröffnung der vom Papierverein in der Handelsstätte Bclle-Alliance zu Berlin veranstalteten Ausstellung von Schreibmaschinen und Ansichtspostkarten statt. Personalnachrichten. Photographischer Sach verständigen-Verein. — Der Buch- und Kunsthändler Herr Georg Eberhard Ernst in Perlin ist zum ordentlichen Mitgliede des photographischen Sachver- ständigen-Vereins für Preußen, und die Herren Direktor der Reichsdruckerei Geheimer Regierungs-Rat Wendt, Photograph Paul Grundner und Hof-Kunsthändler A. Meder in Berlin sind zu stellvertretenden Mitgliedern desselben Vereins ernannt worden. Spielhagens siebzigster Geburtstag. — Zu Ehren Friedrich Spielhagens fand am 26. Februar in der Phil harmonie zu Berlin ein großes Fest statt, an dem über 300 Herren und Damen der Berliner Gesellschaft und aus Kreisen auswärtiger Freunde und Verehrer teilnahmen. Die Festrede hielt Professor Erich Schmidt. Paul Julius Freiherr von Reuter. — lieber den vor einigen Tagen in Nizza verstorbenen Baron von Reuter, den Begründer des Reuterschen Telegraphcnburcaus,wird jetzt mancherlei aus seinem vom Glück begünstigten Leben erzähst. Er begann ziemlich klein als Buchhändler und kaufte 1847 gemeinsam mit I. A. Stargardt die Buchhandlung von Ernst Krigar in Berlin. Die Firma war -Reuter und Sfargardt»; sein Kompagnon war der späterhin als bedeutender wissenschaftlicher Antiquar sehr ge achtete gelehrte Buchhändler Joseph Stargardt. Der junge Verlag machte sich bald durch Broschüren von Tngesgrößen der Demokratie bekannt. Eine der ersten Schriften war von Julius Fröbel verfaßt (deni Neffen des Pädagogen), der später Konsul des Deutschen Reiches in Smyrna und Algier wurde und im Jahre 1893 in der Schweiz gestorben ist. Der Titel dieser Schrift lautete: -Das Königsthum und die Volkssouverünität oder giebt es eine demokratische Monarchie?» Weitere Schriften waren von N. H. Neumann, einem bekannten Volkswirtschaftler, von Georg Hermcgh, Titus Ullrich und anderen verfaßt. — Stargardt, ein freisinniger, ruhiger Mann trennte sich schön 1849 wieder von Reuter, und dieser ging nach London. Rcutörs dortige Anfänge hat Julius Rodenberg in seinem inhaltreichen Buche »Tag NNd Nacht in London- sehr anschaulich und interessant geschildert. Da heißt es: -Vor einigen Jahren, als- sein Name zuerst an der Spitze der telegraphischen Depeschen erschien, fragte alle Welt in London: - Abo '8 Nr. Itsutsr?» »Wer Ist Mr. Reuter?» — Jetzt aber fragt keiner mehr. Jedermann kennt ihn. Jeder mann ist gewohnt, seinen Namen mit den entscheidenden Ereig nissen des Tages in Verbindung zu bringen, und Mr. Reuter ist heute (1860) das wichtigste und unentbehrlichste Glied in der großen und komplizierten Kette der englischen Tagespresse. . . . Im Jahre 232'
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