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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.02.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-02-02
- Erscheinungsdatum
- 02.02.1899
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- Deutsch
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27, 2. Februar 1899. Nichtamtlicher Teil. 897 stimmten Briefseudungen hinter der Angabe des Bestimmungsorts stets die Nummer der Postanstatt zu vermerken, durch die der Empfänger seine Briefschaften zugestellt erhält. Die Nummer des Bestcllpostamts ist mit römischer Ziffer anzugeben, damit Verwechse lungen mit der zur WohnungSangabe gehörigen, mit arabischer Ziffer vermerkten Hausnummer ferngehalteu und dadurch Fehllei tungen verhindert werden. Den in Breslau wohnhaften Brief empfängern ist diesseits empfohlen worden, den mit ihnen in schrift lichem Verkehr stehenden Personen die Nummer ihres hiesigen Be stellpostamts mitzuteilen und letztere am Kopfe der Briese, Rcch- nungsformulare u. s. w. handschriftlich oder durch Druck ersichtlich zu machen. Nicht ratsam ist es, bei der Nummerangabe sich nach der im Aufgabestempel eines Briefes re. aus Breslau enthaltenen Nummer der Einlieferungspostanstalt zu richten, da die Aufgabe der Briefsendungen nicht selten bei einem anderen als demjenigen Postamt erfolgt, von welchem aus der Absender seine Postsachen im Wege der Bestellung oder Abholung empfängt. Breslau, den 22. Januar 1899. Kaiserliche Obcr-Postdirektion. Hubert. Vom Reichsgericht. Nicht-Berücksichtigung der Neben klage. — Das Landgericht Leipzig hat am 22. Oktober v. I. den Buchhändler M. wegen Nachdruckes zu 30 Geldstrafe verurteilt, weil er das im Verlage von Hanfstaengl's Nachfolger in Berlin erschienene Bild »Trompeter von Säckingen» unberechtigterweise auf einer Postkarte nachaedruckt hatte. Der Inhaber der verletzten Firma, der Hof-Kunsthandler Eduard Müller, hatte sich als Nebenkläger angemcldet und war auch als solcher zugelassen worden. Er hatte eine Buße von 125 ^ beantragt. In der Hauptverhandlung am 22. Oktober war er weder erschienen noch vertreten, lieber seinen Antrag, ihm eine Buße von 125 zuzuerkennen, spricht sich das Urteil nicht aus. Das Gericht hatte entweder übersehen, daß eine Nebenklage vorlag, oder es mar der Ansicht, der Nebenkläger habe auf sein Recht ver zichtet. Mit dieser Erledigung der Sache war jedoch Herr Müller nicht einverstanden und er legte Revision ein. Das Reichs gericht, das am 31. Januar darüber verhandelte, sah diese für be gründet an, hob das Urteil auf, soweit auf die Nebenklage nicht erkannt worden ist, und verwies die Sache in diesem Umfange an das Landgericht zurück. Es wurde dabei betont, daß es rechtsirrtümlich sein würde, anzunehmcn, der Nebenkläger verzichte auf sein Recht, wenn er in der Hauptverhaudlung nicht erscheine oder sich nicht vertreten lasse. Zeitungsstempel in Oesterreich. (Vgl. Nr. 26 d. Bl.) - Die Gremien der Buchdrucker Oesterreichs, vertreten durch die Vor steher Friedrich Jasper, Emil M. Engel aus Wien, E. Beaufort aus Prag, Rudolph M. Rohrer aus Brünn, A. Halauska aus Salzburg, erschienen in diesen Tagen beim Finanzminister Ur. Kaizl, um die Aufhebung des Zeitungs- und Kalenderstempels zu betreiben. Der Minister war nicht in der Lage, befriedigende Zusagen zu machen. Er verwies auf die derzeitigen parlamentarischen Ver hältnisse und berief sich auf seine Pflicht, den Einklang zwischen Erfordernis und Bedeckung im Staatshaushalte herzustellen. Farbenphotographie. — Im Verein für deutsches Kunst gewerbe zu Berlin hielt am 25. v. M. Herr Direktor Schultz- Hencke einen interessanten Vortrag über die »Photographie in den natürlichen Farben«. Nachdem Redner durch eimge physi kalische »ud physiologische Experimente das Wesen der Farben erläutert hatte, bezeichnete er zwei Wege als die bisher zur Erlangung von Phvtographieen in natürlichen Farben be- schrittenen, von denen der eine sich zu dem sogenannten Drei- sarben-System, der andere zu einem sich an die Daguerreotypie anschließenden Verfahren gestaltet hat. Nachdem Redner der Ver dienste Zenkers um das besprochene Gebiet, sowie der wichtigen Ver besserungen durch den kürzlich verstorbenen Professor H. W. Vogel, den er als den Vater der farbcnempfindlichen Photographie be zeichnete, gedacht hatte, ging er zu dem eigentlichen Dreifarben- System über. Dieses System ist im Anschluß an die Aoung- Helmholtz'sche Theorie, wonach im menschlichen Auge eine Art von Klaviatur vorhanden ist, die je nach ihrer Empfindlichkeit für die drei Grundfarben Rot, Grün und Violett in drei Gruppen geteilt werden kann, auf diese drei Grundfarben aufaebaut. Die Ein führung dieses Verfahrens geschah zuerst ebenfalls durch Professor H. W. Vogel mittels des Lichtorucks. Dazu zeigte Redner einige Bilder, die er im Verein mit Albert Frisch im Jahre 1892 hergestellt hatte und die die Farben in vorzüglicher Weise Wiedergaben. Die Herstellung geschieht dadurch, daß drei Aufnahmen gemacht werden, und zwar jedesmal im Anschluß an eine Grund farbe, so daß diese drei Ausnahmen, in Druckplatten angewendet, hintereinander und übereinander in drei Grundfarben abgedruckt werden. Dasselbe System liegt auch dem von der deutschen Chromoskop-Gesellschast in den Verkehr gebrachten Eibischschen Chromoskop zugrunde, dessen prächtige Farbenbilder zu bewundern Sechsundsechzigster Jahrgang. Gelegenheit gegeben wurde. Nach dem Schluß der Experimente ging Redner zur Projektion mit Hilfe des Skioptikons über. Cr zeigte eine Reihe von Dreifarbenbildern von Ur. Sellc in Branden burg, die seinerzeit schon großes Aufsehen erregten, vr. Solle hat das Verfahren inzwischen noch sehr vervollkommnet, was Redner an einigen durch Naturwahrheit ausgezeichneten neueren Bildern darzulegen vermochte. Das durch ein eigentümliches Liniensystem charakterisierte Scllesche Verfahren gelaugte ebenfalls in einigen Projektivnsbildern zur Vorführung. Den Schluß des Vortrages bildete die Erläuterung des Lippmannschen Verfahrens, bei dem in neuerer Zeit durch die mikrophotographische Forschung von Ur. Neuhaus die Zenkersche Theorie der stehenden Wellen be tätigt wurde. (Reichsanzgr.) Königlicher Besuch. — Am 31. Jcpiuar hatte die Verlags und Drucksirma Bernhard Tauchnitz rn Leipzig die Ehre, den Besuch Seiner Majestät des Königs von Sachsen empfangen zu dürfen. Kurz nach 2 Uhr fuhr Seine Majestät am neuen Ge- lchäftshause, Dresdener Straße Nr. 5, vor, an dessen Eingang sich die Angestellten der Firma aufgestellt hatten. Unter einem im Einklänge mit der schmuckvollen und vornehmen Innendekoration der Besuchsräume von Herrn Baurat Eelbo entworfenen Baldachin von pupurrotem Plüsch wurde Seine Majestät hier durch den Chef der Firma Generalkonsul vr. Freiherrn von Tauchnitz auf das ehrerbietigste begrüßt und mit einem dreimaligen, von dem versammelten Personal begeistert wiederholten Hoch empfangen. Vor der Besichtigung der technischen Betriebe begab sich der König zunächst nach dem sogenannten Handlager, in dessen Räumen das geistige Eigentum erlesener wissenschaftlicher Größen unseres Jahrhunderts in Tausenden von Bünden uiedergelegt war. Was hier in der Mitarbeit von 338 englischen und 46 amerikanischen Autoren geschaffen worden ist, das trat auch äußerlich in imposante Erscheinung. Der erste Saal hatte in feiner dekorativer Aus schmückung die in ihrer Art einzige »Tauchnitz-Edition« ausgenom men: 3343 Bände, alphabetisch nach den Autoren geordnet und übersichtlich aneinandergereiht. Ein zweiter Raum führte die Verlagswerke wissenschaftlichen Inhalts vor, auch die griechischen und römischen Klassikerausgaben, Verlagsartikel auf juristischem, theologischem, geschichtlichem und sprachwissenschaftlichem Gebiete, die Logarithmen-Handbücher, die Wörterbücher und Konoersationshandbücher. Hier gab sich wieder eine Reihe berühmter Autoren ein Rendezvous. Se. Exccllenz Staatsminister Ur. von Seydewitz, im Gefolge des Königs, sah sich in seinem Kodex des in Sachsen geltenden Kirchen- und Schulrechts (3. Auflage) wieder. Der König begab sich hierauf nach dem Erdgeschoß, das wohl das größte Plattenlager der Welt, eine Million Pfund an Gewicht, umfaßt. In langen Reihen liegen hier Hunderttausende von Stereotypplatten, uni gelegentlich eine neue Verbindung mit der Druckerschwärze einzugehen. Seine Majestät wandte sich darauf dem ersten Obergeschoß des Hauses zu und durchschritt mit großem Interesse die Säle mit den arbeitenden Maschinen. Es folgten die Setzersäle und die Stereotypieranstalt und an diese anschließend das ausgedehnte Ballenlager des Verlagshauses. In die Vorhalle zurückgekehrt, nahm Seine Majestät von der Frau des Hauses, Freiherrin von Tauchnitz, einen Maiblumenstrauß entgegen und entsprach gern der Aufforderung, in der Wohnung des Chefs eine dargebotene, Erfrischung anzunchmen und hierauf die sehr bedeutende und wertvolle Autographensammlung des Freiherrn von Tauchnitz zu betrachten, die sein ganz besonderes Interesse in Anspruch nahm. Nach nahezu einstündigem Verweilen verabschiedete sich Seine Majestät mit dein Ausdruck seiner hohen Befriedigung und unter den Hochrufen des im Vorgarten ausgestellten Geschäftspersonals. Zur Jnnungsbewegung der Buchdrucker. — Bei der Abstimmung betreffs Errichtung einer Zwangsinnung der Buch druckereien für den Bezirk der Kreishauptmannschaft Bautzen sind, wie das dortige Amtsblatt erfährt, 21 Stimmen gegen und nur 19 Stimmen für die Errichtung abgegeben worden. Geschäftsjubilüum. — Am 1. Februar feierte die Firma Hilmar Bennewitz, Papier- und Papierwaren-Grossogeschäft, Verlag von Musikalien und Volksschriften, in Leipzig den Gedenktag ihrer vor fünfundzwanzig Jahren erfolgten Eröffnung. Unterstützungsverein Deutscher Buchhändler und Buchhandlungsgehilfen. — Die diesjährige satzungsgsmäße Hauptversammlung des Unterstützungsvereins Deutscher Buch händler und Buchhandlungsgehilfeu wird am Sonntag den 5. Mürz, vormittags 12 Uhr, im kleinen Saale des Architekten hauses, Wilhelmstraße 92, zu Berlin stattsinden. 123
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