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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.02.1899
- Strukturtyp
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- 1899-02-02
- Erscheinungsdatum
- 02.02.1899
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- Deutsch
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896 Nichtamtlicher Teil. 27, 2. Februar 1899. Vereins ist eine in Gemeinschaft mit unserem Verein unterhaltene Einrichtung. Es sei hier der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß zur Festigung des Unternehmens das Buchgewerbe sich fernerhin opferwilliger zeigen möge. Gelegentlich des Herauswachsens des Buchgewerbehauses aus der Erde wurde aufs neue die Frage der Einrichtung einer Paketbeförderungsanstalt erwogen. Es ist be schlossen worden, den schon so oft erörterten Plan, für dessen Ausführung bereits Räume im Buchgewerbehause vorgesehen waren, nicht weiter zu verfolgen, sondern endgiltig aufzugeben. In dem Leipziger Buchgewerbe, insbesondere in den Buchdruckereien, den Buchbindereien und im Papier geschäft, war der Geschäftsgang im abgelaufenen Jahre ein giinstiger. Trotz der engen Verbindung zwischen Verlag und Buchgewerbe kann daraus nur ein Schluß auf die lebhafte verlegerische Produktion, nicht aber auf die Geschäftslage des Verlages im allgemeinen gezogen werden. Die Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer hat sich am 1. Oktober v. I. zu einer Zwangsinnung umgewandelt. Die Leipziger Buchdrnckereibesitzer halten also daran fest, daß der Buchdruckereibetrieb ein Handwerk sei. Die Folge davon wird sein, daß die Buchdrucker künftig zu der das Handwerk einenden Gewerbekammer gezählt werden und aus der Handelskammer, zu der sie wie wir seither gehörten, aus- scheiden. In das Jnnungsstatut ist der mit den Gehilfen vereinbarte feste Lohntarif eingefügt. Welche Bedeutung alle diese Neuerungen für den Verlag haben werden, läßt sich heute noch nicht übersehen. Die in absteigender Linie sich bewegenden Papierpreise haben die Möglichkeit geschaffen, auch bei Büchern, deren an sich gedrückte Preise seither nur die Anwendung holzhaltiger Papiere gestatteten, holzfreies Papier zu verwenden. Die Fertigkeit, Papieren mit geringwertigen Rohstoffen ein gutes Aussehen zu geben, hat jedoch auch bei sogenannten holz freien Papieren eine Verringerung der Qualität veranlaßt, die den Verbraucher, der des Glaubens war, durch Ver wendung holzfreien Papieres seinen Büchern größere Dauer haftigkeit zu geben, häufig arg enttäuscht. Nirgends sind wohl durch die starke Konkurrenz veranlaßte Preisunter bietungen so stark, wie beim Papier. So hat wohl mancher die Erfahrung gemacht, daß die so billig angebotenen holz freien Papiere in Bezug auf Haltbarkeit und Festigkeit hinter den holzhaltigen Papieren zurückstehen. Ein großer Teil der Werke aus den sechziger und siebziger Jahren wird durch die Verwendung von holzhaltigem Papier — woran den Verlagsbuchhandel jedoch keine eigentliche Schuld trifft — nicht mehr allzu lange bestehen. Die trüben Erfahrungen haben dazu geführt, daß jetzt zu besseren Werken ausschließlich holzfreie Papiere verwandt werden. Jedenfalls ist aber bei Anwendung der billigen holzfreien Papiere größte Vorsicht geboten. Man kann fast sagen, die Papierindustrie ist zu jedem Preise zu liefern imstande, weil sie in außer gewöhnlichem Maße durch Verwendung minderwertiger Roh stoffe sich zu helfen in der Lage ist. Es hat uns mit Genugthuung erfüllt, daß von den: Reichsjustizamt zu den Beratungen über das neue Urheber rechtsgesetz zwei Mitglieder unseres Vorstandes, die Herren vr. Oskar von Hase und Robert Voigtländer, einberufen worden waren. Ein Teil unserer Mitglieder ist am 25. November 1898 zu einer -Geselligen Vereinigung Leipziger Buch händler« zusammengetreten, die bezweckt, durch Veranstaltung regelmäßiger Zusammenkünfte und eines Ballfestes im Laufe des Winters die persönliche Annäherung zu fördern. Am 25. April 1898 wurde dieHandelshochsch.ule feierlich eröffnet, die von der Handelskammer zu Leipzig, der wir alle angehören, im Einverständnis mit dem akademischen Senate der Universität begründet worden ist. Allen Einrichtungen, welche der Förderung der Berufsbildung dienen, stehen wir auf das sympathischste gegenüber, und wir werden es freudig begrüßen, wenn die Handelshochschule nicht bloß dem Handels stande im allgemeinen, sondern auch dem Buchhandel im be sonderen zum Segen gereichen würde. Im Namen des Vereins haben wir auf den Sarg des größten deutschen Staatsmannes, des Fürsten Otto von Bis marck, der nicht nur Geschichte gemacht, sondern uns auch ein großartiges Geschichtswerk hinterlassen hat, einen Lorbeerkranz mit Schleifen in den Leipziger Farben und dem Aufdruck: »Dem Schöpfer des Deutschen Reiches der Verein der Buch händler zu Leipzig« als Zeichen unserer Dankbarkeit nieder legen lassen. Ehren wir das Gedächtnis des großen Toten durch Erheben. Daß dieser Todesfall auf die verlegerische Produktion des vorigen Jahres einen starken Einfluß ausgeübt hat, ist selbstverständlich. Am 1. November v.J. feierte die Korporation Berliner Buchhändler ihr fünfzigjähriges Bestehen. Wir haben unsere aufrichtigen Glückwünsche in einer Adresse zum Ausdruck ge bracht. Der Aufschwung, den der Berliner Buchhandel seit der Begründung des Deutschen Reiches genommen hat, ist ein so außerordentlicher, daß unsere Berliner Kollegen mit berechtigtem Stolz auf das von ihnen Geschaffene zurückblickeu dürfen. Mit großem Bedauern haben wir im November v. I. den Geheimen Ober-Postrat Walter aus seinem Amte scheiden sehen, um sich nach Bonn in den Ruhestand zurück zuziehen. Er hat den Interessen der Leipziger Buchhändler stets ein verständnisvolles Entgegenkommen bewiesen, und wir bewahren ihm ein dankbares Gedächtnis. Die Allgemeine Vereinigung deutscher Buch handlungsgehilfen hatte auch uns ein Rundschreiben zu kommen lassen, worin an die Herren Prinzipale die Bitte gerichtet wird, während der heißen Jahreszeit ihrem Personal einige Erleichterungen zu teil werden zu lassen, soweit sich dies mit den besonderen Verhältnissen des Geschäftes verträgt. Für Leipzig bedarf es wohl dieser Anregung nicht, da in vielen Geschäften die regelmäßige Urlaubserteilung eine fest stehende Einrichtung ist, in manchen großen Betrieben sogar ein Beitrag zum Sommeraufenthalt gewährt wird. Wir selbst gestatten unseren Angestellten in der Bestellanstalt einen acht tägigen Urlaub. Bei einem Rückblick aus das abgelaufene Jahr dürfen wir dem Eindruck Ausdruck geben, daß dessen geschäftlicher Verlauf für den Buchhandel im großen und ganzen ein zu friedenstellender war. Die Befürchtungen, die bei dem Aus bruch der fpanisch-amerikanischen Krieges laut wurden, haben sich erfreulicher Weise nicht erfüllt, der Verkehr mit den Ver einigten Staaten hat keine Störung erfahren. Daß Japan für deutsche wissenschaftliche Litteratur ein immer besseres Absatzfeld wird, ist eine wichtige Thatsache von nationaler Bedeutung. Die AUtglieder des Vorstandes und der Ausschüsse legen heute ihre Acmter nieder, die sie seit dom 1. Januar nach den neuen Satzungen verwaltet haben. Wir hoffen, daß Sie den Scheidenden die Anerkennung nicht versagen werden, daß sie sich die Förderung der Interessen des Vereins stets haben angelegen sein lassen. Kleine Mitteilungen. Post. Briefverkehr mit Breslau. — Bekanntmachung. Das korrespondierende Publikum wird von neuem ersucht, zur Er leichterung des Verteiluugsgeschäfts und zur Beschleunigung der Briesbestellung in Breslau in den Aufschriften der dahin be-
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