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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.06.1867
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1867-06-05
- Erscheinungsdatum
- 05.06.1867
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- Deutsch
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-1- 128, 5. Juni. Nifi'tamtlicher Theil. 1407 man »»nehmen, daß sie vollwichtige Gründe für ihren Widerstand gegen diese Neuerung gehabt haben, denn di- können rechnen. Damit sei's genug. Es geht schon aus diese» wenigen Bemer kungen hervor, daß in dem Buche keine Seite des inneren Getriebes im Buchhandel unberührt bleibt. Ich habe zum Schlüsse nur zu wünschen, daß das kleine Buch recht viele Käufer und Leser finde, auch als Autorität bei Streitigkeiten benutzt werde. Dann erst wird es seinen Zweck ganz erfüllen und das Verdienst des Verfassers seinen Lohn finde». Jena, 28. Mai 1867. Fr. I. Fromman». Die neueste Erfindung, rasch und bequem von französischen, vor dem 1. Juli 1865 erschie nenen Werken autorisirte deutsche Ausgaben z» besorgen, dürfte bei unser» geehrten Herren College» wahrscheinlich Interesse, sicher lich Abscheu erwecken: Man erwirbt sich die Autorisation zur Ucbcrsetzung, z. B. des Werkes „I-a loiurrio eomws il In saut, par V. lllaielral. 4. Hält, karis stl-z-o» 1862", kaust eine vor dem 1. Juli 1865 erschienene nicht autorisirte Ucbersctzung, schreibt diese wortgetreu ab, überläßt sic einem Verleger, ändert bei der Correctur zuweilen „welcher" u. ä. m. in „der" u. ä. in., setzt hie und da „und" hinzu, streicht manchmal „aber" fort, gestaltet im Anfang und am Schluß der Ab sätze und Abschnitte dann und wann die Wortstellung um u. d. m., verfaßt eine neue Vorrede, in welcher die Hauptgedanken der Vor rede des Verfassers wiedergegeben sind, und hat dann bloß noch für einen im Vergleich zur nichtautorisirtenAusgabe billigeren Preis zu sorgen, da einer autorisirle» Ausgabe wohlmeinende Kritiken kaum fehlen können. Wer genauere Auskunft und Anleitung wünscht, wähle jedwede beliebige Seite des Werkes: „Das Bild der christlichen Frau, von V. Marchal. Mit Autorisation des Verfassers nach der 8. Auflage des Originals frei übersetzt und bevorwortet von llr. Julius Mül- lendorff. Regensburg und New Uork 1867, Pustet", und suche die entsprechende Stelle in dem Werke: „Das Weib wie es sein soll. Ein Frauenspiegel. Nach der vierten Auflage des sranz. Originals des kb V. Marchal übersetzt von l)r. Paul Grüne. Münster 1863. Brunn." Die kleine Mühe lohnt sich für Jeden mehr als reichlich, indem man die unerschütterliche Ueberzeugung gewinnt, daß zu einem Kinde erster Ehe nach fast fünf Jahren ,,1-a koinmo comme il In kaut" in zweiter Ehe zur Welt gebracht hat: einen Zwilling in des Wor tes verwegenster Bedeutung, eine Erscheinung, bei welcher bekannt lich die Naturgeschichte aufhört und begreiflicherweise das Verlags recht beginnt. Münster, 1. Juni 1867. E. C. Brunn's Verlag. Rüge. Im Jahre 1862 erschien bei I. I. Weber in Leipzig meine „Geschichte der Tanzkunst". Das Buch ist seitdem vielfach mit und ohne Angabe der Quelle benutzt und citirt worden. Das war seine Bestimmung als historische Monographie und ich bin da für dankbar. Eine über das gewöhnliche Maß hinausgehende „Be nutzung" ohne Citation finde ich jedoch in einem in diesen Tagen erschienenen Hefte: „Die Tanzmusik, dargestcllt in ihrer historischen Entwickelung von F. L. Schubert." (Leipzig, C. Meiseburger. Preis 15 Ngr.) Das kleine „Werk" enthält 55 Seiten Tert, von denen 23 aus meiner „Geschichte der Tanzkunst" ohne Angabe der Quelle wörtlich abgedruckt sind. Außerdem sind etwa 3—4 Seilen dem Walther-Dominer'schcrr musikal. Lcrikon entnommen. Ob der Rest, über den ich mir eine Kritik nicht erlaube, des Herrn Ver fassers „eigenes Werk" ist, weiß ich zwar nicht, doch spricht viel da für, denn thalsächliche Notizen, welche sich von irgend woher zu nehmen der Mühe lohnte, enthält dieser Rest nicht. Als Beispiel führe ich die Angabe über den „Branle" an. Ich bemerkte S. 128: „Der erste Tanz — der Ceremonicnbälle — war gewöhnlich der Branle, der die Bewegungen der Polonaise und den graziösen Schritt der Menuet in sich vereinigte." — Herr F.L. Schubert wird hier selbständig: „Der Branle (spr. Brangl') war der erste Tanz der ceremoniellen Hofbälle (Bal pare genannt) unter Ludwig XIV., welcher elftere die Bewegungen der Menuet und Polonaise in sich vereinigte. Als ein gewöhnlicher Rundtanz in Frankreich wurde er mit Gesang begleitet. Näheres über ihn und besonders die Musik dazu ist nicht bekannt geworden." Nämlich Herrn Schubert durch meine Geschichte der Tanzkunst nicht, dem übrige» Publicum, das sich für diesen Zweig der Kulturgeschichte interessirt, aber längst durch meine Abhandlungen über die Kulturgeschichte der Tanzkunst in „Westermaun's illustr. deutschen Monats-Heften. Braunschweig. Jahrgang 1864 bis 66." Wenn ich noch hinzusüge, daß einhalbcs Dutzend Musikbeilagen und zwar die seit e n ste n, daß das Sachregister bis auf wenige Aus lassungen, und daß sogarder Holzschnitt auf demTitelblatt meinem ge dachten Werke entnommen ist, so glaube ich diese kleine literarische Schalkheit genügend charakterisirt zu haben. Danzig, im Mai 1867. Albert Czerwinski. Miscellen. Ans Altona berichten die Altonaer Nachrichten: „Hamburger Blätter erzählten vor einigen Tagen, daß bei dem Buchhändler Prinz auf St. Pauli zwei Fuhrwerke voll obscöner Bücher confis- cirt worben, und daß gegen den Besitzer der Firma eine Untersuchung cingeleitet sei. Wie wir heute erfahren, soll es den Hamburger Behörden gelungen sein, sowohl den ungenannten Buchdrucker als auch den sauberen Verfasser jenerSchandliteraturausfindig zu machen, welche durchweg die fingirte Firma Boston u. s. w. trägt. Nicht un interessant ist auch die Thalsache, daß sich der genannte Buchhändler, wie seine Geschäftsbücher ergebe», einzelne der Bücher, deren wirk licher (Herstcllungs-) Werth kaum einige Schillinge beträgt, mit 6 bis 8 Louisd'ors hat bezahlen lassen. Ein Verwandter desselben, welcher einen Ballen mit derartigen Büchern in Aufbewahrung hatte, beeilte sich denselben der Hamburger Polizei zu übergeben. Gegen Prinz selbst wird nach den bestehenden Gesetzen mit aller Strenge vorgegangen werden." Die „Kunstchronik", Beiblatt der von vr. v. Lützow heraus- gegebcnen „Zeitschrift für bildende Kunst", macht eine interessante Miltheilung über eine neue Erfindung auf dem Gebiete der ver vielfältigenden Kunst. Seit dem Aufschwünge, den seit den letzten Jahrzehenden die illustrirte Literatur genommen, hat das Problem, die Originalzeichnung unmittelbar in eine Druckplatte zu verwandeln, viele Köpfe beschäftigt. Die Pioceduren zur Herstellung solcher Hoch- druckplaltcn, welche man in den fünfziger Jahren anwendete, Giy- phographie und Chemilypie, haben sich nicht bewährt. Erst in den letzten Jahren ist in Frankreich ein verbessertes Verfahren aufgekom- mcn, welches Gehet,muß des Erfinders ist und nur in dem künst ln! ustriellen Journal ,,I-'.4rt pvur io»«" Anwendung findet. Dieser Eifineung tritt nun eine andere, vom Photographen Heidenhaus gemachte, an die Seite, von der eine Probe beigegebcn ist, ein Por trait des kürzlich verstorbenen französischen Meisters Ingres, auf chemisch-mechanischem Wege nach einer Radirung reproducirt. Die ses Verfahren geht noch einen Schritt Weiler als das französische, indem cs nicht einmal die Radirung auf einer Mctallplatte voraus- setzt, wie dieses. Eine Zeichnung auf weißem Papier genügt, um 212*
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