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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1867-06-05
- Erscheinungsdatum
- 05.06.1867
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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1406 Nichtomtlicher Theil. I? 128, 5. Juni, Nichtamtlicher Theil Dis Dsnnosn ckss cksntsolron Luoirünncksls uuü äsr ikm vsrrvLuä- tsn OoseüüktsLVsiAo. Von Xu^ust Leliürmann. 8. (XV Dre^s Ish 1'blr. Nach einem Buche, wie das vorliegende, ist lange gestrebt wor den, aber man vergriff sich in der Benennung des zu Erstrebenden: „Usancencoder", Zu einem solchen konnte man's nicht bringen, weil Herkommen und Brauche sich nicht codistciren, sondern nur darstellen lassen und auch das nur aus geschichtlichem Wege und zugleich mit dem ganzen Organismus, auf und aus dem sie erwachsen sind. Das hat der Verfasser richtig erkannt und zunächst den Coder weggewor- sen, hätte auch die Usancen nachwerfen und einen dem Inhalte ent sprechendem Titel wählen sollen, der ihn der Mühe überhoben halte, sich in der Vorrede zu entschuldigen, daß er im Buche mehr bringe als der Titel erwarten lasse. Vielleicht hat indessen der Versasser doch recht gehabt, bei dem wälschen Worte stehen zu bleiben, da wir Deutschen, zumal wir Norddeutschen, Fremdwörter den einheimischen vorzuziehen pflegen, sie sogar ost besser verstehen. Im Buche selbst hat der Verfasser sein schon anderweitig be währtes feines Rcchtsgesühl und sein Talent, aus der Natur der Sache heraus die rechtlichen Folgerungen zu ziehen und mit über zeugender Klarheit darzustellen, nach allen Seiten hin dethätigt und so ein Buch geliefert, das nicht nur allen jungen und alten Buchhänd ler» als Handbuch und Richtschnur zn dienen hat, sondern auch den juristischen Praktikern und Theoretikern sehr zum Studium zu em pfehlen ist, da die Rechtsverhältnisse unter uns Buchhändlern so cigenthümlicher Art und mit der geschichtlichen Entwickelung und Organisation des Buchhandels so verwachsen sind, daß sie ohne deren Kcnntniß nicht richtig aufgefaßt, durch Hereintragen fremder Theo rien nur verwirrt werden können. Nur zum Beweise, daß ich als ehrlicher Recensent das Buch wirklich von Anfang bis zu Ende gelesen, mögen hier einige Rand bemerkungen folgen: Se,27 hätte bei Erwähnung der Formlosigkeit unserer Geschäfts- correspondenz wohl erwäynt werden können, daß wirklich wenig darauf ankommt, wer den Verlangzeltel geschrieben hat, da das Ver langte doch an die richtige Adresse gelangt, auch jeder solche Zettel als Beweis für erfolgte Expedition gilt, Se, 31, So arg war's mit der Länge der Zeit, welche früher Las Meßgeschäst i» Anspruch nahm, doch nicht. Mein Vater war einer von denen, die am längsten blieben, und doch dauerte sein Aufenthalt höchstens von Jubilate bis Pfingsten, also vier Wochen, seit 1825, wo ich ins Geschäft trat, nur bis höchstens Sonntag Eraudi, Se, 92 u, 93, Da die allgemeine Regel ist, daß der Verleger die Emballage seiner Sendungen nicht berechnet, und unverlangte Novasendungen »»runter dicserVoraussctzung angenommen werden, so folgt daraus, daß Novascndungeu m i t Emballageberechnung nicht unverlangt gemacht werden dürfen. Es erwachsen dadurch dem Em pfänger bei Eingang und Rücksendung mehr als doppelte Kosten und auch sonstige Laste», Jetzt scheint darüber kein Streit mehr ; als die Sache aufkam, entstand viel Verdruß über den „Bretterhandel", Se, 100, Sollte wirklich zweimalige Auslieferung in der Woche das höchste sein, was die Leipziger Commissivnärc thun? Der meinige liefert öster aus, Se, 128, Die jetzt zum Glück Wohl ziemlich müßige Frage nach de» Rechtsverhältnissen mit versiegelten (oder verklebten) Sachen möchte doch dahin zu beantworten sein, daß solche Artikel nur auf Verlangen gesandt werden dürfen, da im Allgemeinen Novasendungen doch zur An- und Einsicht gemacht werden, Se, 141. Der Hauptunterschicd der alten Buchhändler Wäh rung, dcr Thaler Conv,-Mze, zu 25 Ngr, B,-W., und der heutigen Meßzahlung besteht darin, daß jene für das ganze Jahr galt, für alle nachträglichen Zahlungen von Ucberträgen, Saldorestcn, baaren Pränumeratronsgeldern u, s. w,, diese nur für die Zeit der Messe bis einige Tage vor Pfingsten, also eine Prämie für rechtzeitige Zahlung ist. Das hat auch zu der seitdem herrschende« größer» Pünktlichkeit am stärksten angetriebcn. Diese Umwandlung rasch und ohne Widerspruch durchzusühren, das war die Sache Th, Ehr, Fr. Enslin's, der auch bei Berathung der Vorschläge zu Feststellung des literarischen Rechtszustandes (Se, 13) den Vorsitz geführt und sich überhaupt um den Börsenvcrein und Buchhandel vielfach verdient gemacht hat, Se, 197, Die Frage, wer den Verlust durch Confiscativn von Neuigkeiten zu tragen hat, ist wohl unbedenklich dahin zu beantwor ten, daß dies bei unverlangten Sendungen der Verleger, bei ver langten der Sortimenter sei, Se. 215 u, 216, Die nächste Folge der beschleunigten Com- municationen mit Leipzig durch die Eisenbahnen war nicht Vermeh rung, sondern Verminderung der fremden Auslieferungslager; na mentlich zogen viele Berliner ihre Lager zurück und lieferten bloß von Berlin, in der Erwartung, daß damit kein Zeitverlust verbunden sein werde. Als aber dieser dennoch, und zwar um ganze acht Tage eintrat, ist mancher Berliner Verleger wieder zur Auslieserung in Leipzig zurückgekchrt. Die Berliner sind auch die einzigen nicht, die es so gemacht haben. Ganz allgemein war überhaupt das Ausliefern in Leipzig nie. Doch glaube ich, daß im Verhältnis zur Zahl der Verleger die Zahl der Leipziger Auslieferungslager sonst größer war als jetzt. Eines Verzeichnisses der Handlungen, die in Leipzig nicht ausliefern lassen, bedurste man früher nicht. Es waren deren so ! wenige, daß sie jeder auswendig wußte, Se, 242, Der vom Verfasser gewünschte und nach seiner An- i gäbe an einigen Orten eingeführte halbjährige Abschluß der Kun- denrechnungcn besteht in Frankfurt a. M, von jeher mit gutem Er folg, wenn auch damit allein nicht immer eine wesentliche Abkürzung des Kredits verbunden ist. Daß aber die jetzige größere Strenge der Verleger die Sortimenter auch zu größerer Strenge gegen ihre Kun den nöthige, scheint wohl folgerichtig, ob aber auch erfolgreich? — darüber mögen sich solide Sortimenter erkläre», die gegen die Con- currenz unsolider College» anzukämpfcn haben, deren Zudringlichkeit ^ und Unterwürfigkeit unter alle Launen und unbilligen Forderungen des Publicums dieses so verwöhnt hat, daß einem ehrlichen und ehr liebenden Manne das Geschäft dadurch bitter verleidet wird. Auch scheint mir die größere Strenge hauptsächlich nur bei den Leipziger und Berliner Verlegern zu suchen, außerdem gar nicht allgemein zu sein; sie wirdjedenfalls ausgewogen durch die Zärtlichkeit mancher Leip ziger Commissionäre für ihre wackligen Kommittenten, denen sie zur j Ostermessc bedeutende Vorschüsse machen und dadurch zum Nachtheil des soliden Sortimentshandels und keineswegs zum wahren Vor theile der Verleger ihr kümmerliches Dasein fristen, — Die Erhöhung des Mcßagio auf sh Ngr, unter Bedingung des Wegfalls der Ueber- träge und der gänzlichen Bereinigung der Rechnungen vor dem 1, September hätte das Mittel werden können, eine Anzahl solcher j „problematischen Naturen" verschwinden zu machen. Warum auch j solide Sortimenter, die den größten Vortheil davon gehabt hätten (grö ßeren als die Verleger), in den Chorus dagegen eingestimmt haben, I begreife ich heute noch nicht. Von den Leipziger Commissionärcn muß
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