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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.08.1894
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 30.08.1894
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- Deutsch
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.V 201, 20. August 1894. Nichtamtlicher Teil. 5167 Spitze, die ihm Veranlassung zu einer geschichtlichen Schrift gab: Die Druckkunst und der Buchhandel in Leipzig durch vier Jahrhunderte.« 164 S. gr. 8". Verlag von I. I. Weber in Leipzig, außerdem zu einem Ausstellungsbericht, unter dem Titel: Der Buchhandel und die graphischen Künste auf der Kunstgewerbe-Ausstcllung zu Leipzig 1879. 8°. (78 S.) Im Jahre 1883 erschien: »Geschichte des Vereins der Buchhändler zu Leipzig während der ersten 50 Jahre seines Bestehens 1833—82. Festschrift im Aufträge der Deputation des Vereins verfaßt von Carl B. Lorck.« VIII u. 206 S. 8°. Der ausführliche Titel macht eine weitere Erklärung unnötig. Da Lorck 47 der 50 Jahre seit dem Bestehen des Vereins im Leipziger Buchhandel thätig zugebracht hatte, so war es ihm möglich, deu etwas trockenen Aktenstoff durch Mitteilung von Selbsterlcbtem zu würzen. Auch hatte er die chronikartige Aufzählung der meisten solcher Festschriften vermieden durch Gliederung in 8 Gruppen nach den Staffen der Vereins- thätigkeit, die jede für sich von Anfang bis zum Schluß be handelt wurde. Zwar erschwerte das seine Aufgabe; sein Buch gewann jedoch sehr an Lesbarkeit und Ucbersichtlichkeit. Ein besonderes Interesse gewährt das achte Kapitel: »Die Depntirten des Vereins seit dessen Begründung« mit Charakteristiken, unter denen wir die vom Gründer des Vereins, Friedrich Fleischer, hervorheben möchten. Zu dieser Zeit erschien auch die umfangreichste und schwierigste littcrarischc Leistung Lorcks, sein »Handbuch der Buchdruckcrkunst. 2 Bdc. gr. 8". 1882 und 1883. I. Er findung, Verbreitung, Blüthe, Verfall 1450—1750. XVI und 288 Seiten. II. Wiedererwachen und neue Blüthe der Kunst. 1751—1882. XVI und 493 Seiten. (Leipzig I. I. Weber). Es sind zwar mehrere Anläufe genommen worden, eine allgemeine Geschichte der Buchdruckerkunst zu schreiben; aber alle sind in dem ersten Anlaufe stecken geblieben, während eine große Zahl von Monographieen — darunter viele von großem Wert — erschienen ist. Welche Geduldarbeit dieses Werk, woran Lorck vier Jahre gearbeitet hat, war, geht aus der Liste der über 450 größeren und kleineren Druckschriften hervor, die er benutzt hat und die außerdem alle an dem ge hörigen Orte citiert sind. Wie Lorck selbst sagt, wäre ihm die Arbeit ohne die vortreffliche Börsenvereins-Bibliothek eine reine Unmöglichkeit gewesen. Von der Sorgfalt seitens des Verfassers spricht auch das Namens- und Sachregister, das über 3500 Hinweisungen enthält und die Brauchbarkeit des Werkes, das seinerseits auch fortwährend citiert wird, ganz außerordentlich vermehrt. Trotz der einmütig günstigsten Be urteilung des Buches, seitens der Kritik sowohl, als auch des typo graphischen und litterarischen Publikums, mit Ausnahme der Bekrittelung eines österreichischen Fachblattes, erlebte das Buch bis jetzt keine zweite Auflage, da der Verleger, aus seinem eigenen Interesse für das Fach auf die Kauflust und Kauf- fähigkeit anderer schließend, eine sehr große Auflage ge druckt hatte. Eine an Umfang kleinere, in den Folgen aber sehr wichtige Schrift Lorcks erschien im Frühjahr 1884. Die buchgewerb lichen Vereine in Leipzig hatten im Jahre 1883 eine Auf forderung der Regierung, sich bei der in Wien stattfindenden internationalen Spezial-Ausstellung der graphischen Künste zu beteiligen, abgelehnt. Dies führte zu einem Meinungs- Austausch mit der Regierung, in dessen Verlauf diese die Vereine zu einer motivierten Vorstellung der Gründe auf- fordcrte, weshalb man glaubte sich bei der Ausstellung nicht beteiligen zu sollen. Der Aufforderung wurde im Frühjahr 1884 entsprochen durch eine (Lorck übertragene) Schrift: »Die Zukunft des Buchhandels in Leipzig, eine Denkschrift, dem Kgl. Sächsischen Ministerium des Innern ehrerbietigst überreicht von den Vorständen des Kreises Sachsen des Deutschen Buch drucker-Vereins, des Vereins Leipziger Buchdruckereibcsitzer und der Typographischen Gesellschaft in Leipzig. 36 S. Hoch 4".« Einundsechziqster Jahracma. Zum Schluß wurden als Mittel, die graphischen Künste zu heben, vorgcschlagen: 1. Errichtung eines Buch gewerbe-Museums ersten Ranges; 2. Errichtung einer höheren graphischen Fortbildungs-Anstalt (Akademie); 3. sorgsame Pflege des Ausstellungswesens; 4. Begründung eines Vereins der Angehörigen des Buchgewerbes. Die Negierung nahm die Denkschrift sehr wohlwollend auf und erklärte dem Vorsitzenden des Deutschen Buchdrucker-Vereins, Herrn vr. v. Hase, — auf dessen Anregung ganz besonders, und gewiß mit vollem Recht, auf Ankauf der Klemmschen Jnkunabelsammlung als Bildungs mittel Gewicht gelegt worden war, — daß sie geneigt ei, bei Aufstellung des nächsten Haushaltplanes diesen Gegenstand in Erwägung zu ziehen. Im Jahre 1885 wurde, wie bekannt, der Ankauf der Klemmschen Sammlung für 400 000 einstimmig von beiden Kammern, bewilligt und der Regierung überlassen, wie sie darüber verfügen wollte. Diese widerstand den mehrfach geäußerten Wünschen, die Samm lung unter den öffentlichen Bibliotheken zu zerstückeln, und überwies sie dem Centralverein unter der Bezeichnung »Königlich Sächsische Bibliographische Sammlung« als einen herrlichen Grundstein für das deutsche Buchgewerbemuseum. Nach der vorläufigen Erklärung des königl. Ministeriums in betreff der Denkschrift wurden sofort die Vorarbeiten samt Abfassung eines Vereinsstatuts Lorck übertragen, und nachdem der provisorische Vorstand, unterstützt von einein bewährten Juristen, alles geordnet hatte, konnte die konstituierende Ver sammlung am 24. Oktober 1884 unter erfreulicher Betei ligung den Verein für statut- und gesetzmäßig gegründet erklären und den definitiven Vorstand wählen. Lorck wurde von diesem als Sekretär mit der geschäftlichen Leitung der Vereinsangelegenheiten betraut und ist noch heute als solcher thätig, nachdem er bereits 1888 bei Ernennung des Herrn Konrad Burger zum Kustos des (abgesehen von der Klemmschen Sammlung) bereits tüchtig angewachsenen Museums einen vornehmer klingenden Titel dankend abgelehnt hatte. Die Wirksamkeit des Centralvereins wird der bei weitem größten Mehrzahl der Leser des Börsenblatts bekannt sein; außerdem giebt eiue kürzlich erschienene Agitationsschrift »Der Ccntralverein für das gesammte Buchgewerbe und das Deutsche Buchgewerbemuseum in Leipzig, ein Aufruf an alle Ange hörigen und Freunde des Buchgewerbes und der graphischen Künste«, die jedem, der sie wünscht, gratis geliefert wird, ein recht klares Bild über die Wirksamkeit des Vereins. Diese ist für den Augenblick ganz besonders auf Beschaffung einer für das Museum und die Ausstellung airgemessenen Räumlichkeit gerichtet, ohne welche das so glücklich begonnene wahrhaft nationale Unternehmen sehr gefährdet sein könnte. Wir können uns deshalb darauf beschränken nur das noch kurz zu ermähnen, was zur Vervollständigung des Bildes des Mannes dienen kann, dessen Name an der Spitze unseres Artikels steht. In dieser Richtung haben wir zunächst der umfassenden und aufopfernden Thätigkeit Lorcks für die Jahresausstellungcn des deutschen Buchhandels im Buchhändlerhause zu Leipzig zu gedenken und können seinem organisatorischen Talent umsomehr Anerkennung zollen, als die Verbesserung klar zutage liegt. Man erinnere sich nnr der früheren verhältnismäßig dürftigen Ostermeß - Ausstellungen in der alten Buchhändlerbörse mit ihrer räumlichen und zeitlichen Beschränkung und vergleiche damit ihre gegenwärtige Form, deren räumliche Ausdehnung ja leider auch eingeschränkt werden muhte, die aber immerhin, begünstigt durch ihre Uebersiedelung in das neuerbaute Buch- händlerlerhaus und von Lorck mit Sachkunde und unverkenn barem Geschick geleitet, einen sehr bemerkbar vorteilhafteren Eindruck macht als früher, vor allein aber den Vorzug bietet, daß sie nicht mehr auf die wenigen Tage der Ostermesse an gewiesen ist, sondern das ganze Jahr über jedem Interessenten, auch den weitesten Kreisen des Publikums offen steht. Für j Leipziger und fremde buchhändlerische Besucher, für jeden Mit- 699
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