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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.08.1894
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 06.08.1894
- Sprache
- Deutsch
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4690 Nichtamtlicher Teil. 180, 6. August 1894. lenken. Früher war die Festlegung eine wesentlich schwierigere Sache, da man mit der langen Dauer der Messe zu rechnen hatte. Die Kollision mit dem Pfingstfeste zu ver meiden, war kaum möglich. Nachdem jedoch infolge meines Antrags die Dauer der Messe, die bereits erhebliche Ein schränkungen erfahren hatte, ans 8 Tage festgesetzt worden ist, liegt heute die Sache viel einfacher, und ich bin über zeugt, daß, wenn man früher schon mit einer Dauer von 8 Tagen hätte rechnen können, die Festlegung längst erfolgt wäre. Ob sie jetzt noch erzielt werden kann, hängt meines Erachtens ausschließlich von dem Bürscnvcreinsvorstandc ab. Ans dem Wege der licbcrwcisung der Frage an die Vereine wird sie nicht erreicht. Die Frage des Wertes des Zusammenhanges der Buch händlermesse mit der Handelsmesse, die wiederholt im Vorder grund der Diskussion stand, hat sich im Laufe der letzten Jahr zehnte von selbst erledigt. Man hat an den alten Einrich tungen der Handelsmesse so lange fcstgehaltcn und sich gegen alle Verbcssernngsvorschlüge so lange ablehnend verhalten, bis es unmöglich war sich der Erkenntnis zu verschließen, daß cs so nicht weiter gehen könne,- wenn von der Handels messe nicht ein bloßer Jahrmarkt übrig bleiben soll. Diese Erkenntnis kommt leider zu spät; denn alle gegenwärtigen Anstrengungen, der Handelsmesse eine der früheren nur an nähernd gleichkommende Bedeutung wieder zu gewinnen, wer den nach ziemlich verbreiteter Anschauung vergeblich sein. Man hat sich zu spät aufgerafft. Sic schließen Ihren Bericht mit dem Hinweis, daß aus Anlaß meines Antrags auch die hochwichtige Frage einer Verlegung des buchhändlcrischen Rechnungsjahres angeregt worden sei. Hoffentlich bleibt es bei der Anregung, lieber diese Frage ließen sich Bände schreiben; aber es wäre schade darum; den» ich glaube nicht, daß dabei etwas anderes heranskommen würde, als unzählige Ausschußsitzungcn und lange Berichte und Gutachten. Im übrigen würde die Sache im Sande verlaufen. Zum Schluß etwas Persönliches. Von vielen Seiten bin ich gefragt worden, warum ich meinen Antrag in der Hauptversammlung nicht vertreten hätte. Ich habe dies nicht gethan, weil in der der Hauptversammlung des Börsenvereins vorausgehenden Verbandsversammlung beschlossen worden war, gegen meinen Antrag zu stimmen. Daß ich unter diesen Umständen darauf verzichtete, meinen Antrag eingehender zu begründen, wird man begreiflich finden: wie gestimmt werden sollte, war ja schon beschlossen. Wenn auch in der Haupt versammlung dagegen Verwahrung eingelegt wurde, sich auf voraufgegangcnc Verhandlungen an anderem Orte zu be ziehen, so kann ich doch nicht unterlassen, die Art und Weise, wie jetzt Vorabstimmungcn in Gegenwart des Börsenvcreins- vorstandes vorgenommen werden, als eine die Bedeutung der Hauptversammlung wesentlich schädigende zu bezeichnen. Mit bekannter Hochachtung Leipzig, 27. Juli 1894. Herrn. Credner. Dir Julnlämns-Fachausstrllimg der Leipziger Buchbinder-Innung. Von Friedrich Streißler. I. Die zur Feier des350jährigen Jubiläums dcrLeipzigerBuchbinder- Jnnung veranstaltete Fachausstellung hat nicht nur von den Fachgc- nosscn, sondern auch von vielen Bibliotheken unseres engeren und weiteren Vaterlandes eine so rege Förderung und Beteiligung erfahren, das; diese Ausstellung gewiß ein imposantes Bild des Buchbinder-Ge werbes bieten wird. Wie unsere Ansprüche an das Buchgewerbe in frühere» Jahrhunderten in ästhetischer und technischer Richtung befrie digt wurden, wird uns die Ausstellung ebenso vor Augen führen, wie die maschinellen Errungenschaften der Neuzeit. Alle Räume des Krpstallpalastes - das sind ca. 3000 s^jm — sind von 179 Aus stellern in Anspruch genommen; zu bemerken ist aber, daß diese Zahl ziemlich wenig besagt; denn unter Nr. 118 z. B. sind nicht weniger als 14 Bibliotheken vereinigt, und einzelne Aussteller haben so viel Platz belegt, daß ihre Objekte als Sonderausstellungcn auch noch beachtenswert wären. Zur Zeit da ich diese Zeilen schreibe, präsentiert sich das Gesamtbild allerdings noch recht unvollkommen, und der technische Leiter, Herr Ed. Neimann, hat noch alle Hände voll zu thun, um die vielen Wagenladungen von Ausstellungsgütern unterzu bringen. Eins aber kann man schon jetzt übersehen, das ist die großartige Maschinen - Ausstellung, die allein eine Fläche von circa 1300 Quadratmeter bedeckt. Es ist dies vielleicht die größte Maschincn-Ausstellung, die jemals auf einer Fach-Ausstellung zu sehen war. Da in der Fabrikation buchgcwerblichcr Maschinen Leipzig den ersten Rang einnimmt, so ist es natürlich, daß Leipziger Aussteller der Zahl nach, noch mehr aber nach der von ihnen belegten Fläche übcrwiegcn. Von den 30 Ausstellern in der Gruppe Maschinen sind 19 Leipziger Firmen, und zwei von ihnen (Ehr. Mansfeld und Karl Krause) haben allein je 120 O>m belegt. Mehr als die Hälfte aller Maschinen wird nicht nur in Bewegung sein, sondern es wird regelrecht damit gearbeitet werden. Der Besucher wird also die moderne Großbuchbinderei in der Ausstellung im Betriebe sehen, ebenso eine Buchbinderei aus dem 16. Jahrhundert und eine Gvldschlügerei. Die ganze Ausstellung ist in 6 Gruppen eingekeilt und zwar: 1) Maschinen für Buchbinderei und verwandte Gewerbe. (30 Aussteller.) 2) Werkzeuge aus Holz und Metall für alle Zweige des Berufs. (26 Aussteller.) 3) Materialien für Buchbinderei und der ans der Ausstellung vertretenen verwandten Gewerbe. (44 Aussteller.) 4) Artikel für den Handel von Papier- und Schreibivaren, Ga lanterie- und Lederwaren. (36 Aussteller.) 5) Arbeiten des Buchbinder-Gewerbes aus älterer und neuerer Zeit. (>4. Aus öffentlichen und privaten Sammlungen. >1. Ausstellung der Leipziger Buchbinder-Innung und 6. Arbeiten aus neuerer Zeit. Diese letzte Abteilung bilden 25 Aussteller, davon 17 Leipziger Buchbindereien und 3 Präge-Anstalten.) 6) Fachlitteratur. (8 Aussteller.) Dieser Ucberblick giebt einen ungefähren Begriff vom Umfang und der Vielseitigkeit der Ausstellung, die in solcher Vollkommenheit eben nur in Leipzig veranstaltet werden kann. Se. Majestät König Albert von Sachsen hat durch die Uebernahme des Protektorates der Ausstellung und durch die Ankündigung seines hohen Besuches (für Dienstag den 7. d. M.) aufs neue in huldvoller Weise be kräftigt, wie sehr er die Bedeutung des Buchgewerbes und Buch handels würdigt. Antwerpen und seine Weltausstellung. Mitteilungen über das Buchgewerbe daselbst von Otto Schlotte. (Fortsetzung aus Nr. 177.) Ehe wir nun zur Besprechung der Ausstellung übergehen, welche die Stadt in ihren Mauern in diesem Jahre unmittelbar nach der weltbewegenden Chicagvcr 4Vorlä b'air, die jetzt in Flammen aufgcgangen ist, veranstaltet hat, sei ei» Blick aus Antwerpen als Druckstadt geworfen und damit zugleich auf eine der interessantesten und bedeutendsten Sammlungen, das Plantin-Museum, das für alle Zweige des Buchgewerbes von gleicher Wichtigkeit ist. Mitten in der oben geschilderten Zeit der höchsten Blüte Antwerpens, aber auch der beginnenden Religionsstreitigkeiten war cs, als der Mann, der neben den Blaeus und Elzeviers den berühmtesten Buchdrucker- und Verlegernamen in den Niederlanden führte, sich in Antwerpen niedcrlicß, wohin er von Caens, wo er seine Lehrzeit (nach anderen Paris) in der Buchdruckerci Macs durchgemacht hatte, gelangte: Christoph Plantin. Er war geboren 1514 in Mort-Louis bei Tours in Frankreich und richtete sich zuerst in den dürftigsten Ver hältnissen ein, indem er Bücher verkaufte und seine Frau nebenbei mit Leinen handelte. Nachdem er ungefähr fünf Jahre in Antwerpen gelebt hatte, war er so iveit, daß er eine eigene Buchdruckerei in einem in seinen Besitz übcrgegangcnen
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