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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.11.1890
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1890-11-19
- Erscheinungsdatum
- 19.11.1890
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- Deutsch
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Verlag v. Deutschen Hausbuches (F. W. Nebe) in Berlin. Hausbuch, deutsches. Nebst Beiblatt: Neueste Moden f. unsere Damen. Red. u. Hrsg.: F. W. Nebe. 4. Bd. Jahrg. 1890/91. (52 Nrn.) Nr. I. gr. 4°. (3 Bog. m. Jllustr. u. Schnittmusterbog ) Vierteljährlich * 1. 40 Verlag V. Litterarischen Jahresberichts (Artur Seemann) in Leipzig. Weisheit, billige. Wider Rembrandt als Erzieher u seine Fürsprecher. Von Nautilus (A. Seemann). 6. Ausl. gr. 8°. (52 S.) * —. 50 Verlag Vrr „Allgemeinen Zeitung f. vie gesammte SPtrituS-Jnvustrie" W. -lebe) in Berlin. Zeitung, allgemeine, f. die gesammte Spiritus-Industrie. Red. u. Hrsg.: F. W. Nebe. 1. Jahrg. Oktbr. 1890 — Seplbr. 1891. (52 Nrn.) Nr. 6. gr. 4". (8 S.) Vierteljährlich * 1. 50 Verzeichnis künftig erscheinender Bücher, welche in dieser Nummer znm crstenmale angcköndigt sind. Vsröüoutliedt von L. Lten^el. 88. lieft. Götzinger. Altes und Neues. Bectschen, Hoch vom Säntis an! Sl. Hirth'S Verlag in München. «517 Statistik. HrsA. von Hirtk null Lezäel. 1891. M. JacobiS Nachfolger in Aachen. «517 ^üressduok von paeden unä Lortsekeiä 1890/91. Moritz PerleS Verlag in Wien. «518 Keller, Oonourrenes ckelo^ale. S. Piersou S Verlag in DreSveu. «518 KalluSky. Phönix. Hockstädt, Buch der Liebe. Grüneberg. Martin Luther. Raurrt L Rocco in Leipzig. «515 Reorganisation des Adels. Srast Waömuth >n Berlin. «518. «5l« ?1il1o8opI>. lilourrtsbekte. 27. 6ä. 1. voppeldekt. Nicharv Wilhelm» in Berlin. «518 Tolstoj's gesammelte Werke. Nichtamtlicher Teil. Der Erlaß über das Unterrichtswesen in Preußen. Der königliche Erlaß an das preußische Staatsministerium über das Uuterrichtswesen, mit dem auch die Frage der Schul bücher eng verknüpft ist, hat folgenden Wortlaut: Schon längere Zeit hat Mich der Gedanke beschäftigt, die Schule in ihren einzelnen Abstufungen nutzbar zu machen, um der Ausbreitung sozia listischer und kommunistischer Ideen entgcgcnzuwirken. In erster Linie wird die Schule durch Pflege der Gottesfurcht und Liebe zum Vaterlandc die Grundlage für eine gesunde Auffassung auch der staatlichen und gesell schaftlichen Verhältnisse zu legen haben. Aber Ich kann Mich der Erkenntnis nicht verschließen, daß in einer Zeit in welcher die sozialdemokratischen Jrrtümer und Entstellungen mit vermehrtem Eifer verbreitet werden, die Schule zur Förderung der Erkenntnis dessen, was wahr, was wirklich und was in der Welt möglich ist, erhöhte Anstrengungen zu machen hat. Sie muß bestrebt sein, schon der Jugend die Ueberzeugung zu verschaffen, daß die Lehren der Sozialdemokratie nicht nur den göttlichen Geboten und der christlichen Sittenlehre Widersprechen, sondern in der Wirk lichkeit unausführbar und in ihren Konsequenzen dem Einzelnen und dem Ganzen gleich verderblich sind. Sie muß die neue und die neueste Zeitgeschichte mehr als bisher in den Kreis der Unterrichtsgegen- stände ziehen und Nachweisen, daß die Staatsgewalt allein dem einzelnen seine Familie, seine Freiheit, seine Rechte schützen kann, und der Jugend zum Be wußtsein bringen, wie Preußens Könige bemüht gewesen sind, in fortschreitender Entwicklung die Lebensbcdingungen der Arbeiter zu heben, von den gesetzlichen Reformen Friedrich des Großen und von Aufhebung der Leibeigenschaft bis heute. Sie muß ferner durch statistische Thalsachen Nachweisen, wie wesentlich und wie konstant in diesem Jahrhundert die Lohn- und Lebens verhältnisse der arbeitenden Klassen unter diesem monarchischen S hutze sich verbessert haben. Um diesem Ziele näher zu kommen, rechne Ich auf die volle Mitwirkung Meines Staatsministeriums. Indem Ich dasselbe auffordere, den Gegenstand in weitere Erwägung zu ziehen und Mir bestimmte Vorschläge zu machen, will Ich nicht unterlassen, nachstehende Gesichtspunkte besonderer Beachtung zu empfehlen: 1) Um den Religionsunterricht in dem angedeuteten Sinne fruchtbarer zu machen, wird es erforderlich sein, die ethische Seite desselben mehr in den Vordergrund treten zu lassen, dagegen den Memorierstoff auf das Notwendigste zu beschränken. 2) Die vaterländische Geschichte wird insonderheit auch die Geschichte unserer sozialen und wirtschaftlichen Gesetzgebung und Entwickelung seit dem Beginn dieses Jahrhunderts bis zu der gegenwärtigen sozialpolitischen Gesetzgebung zu behandeln haben, um zu zeigen, wie die Monarchen Preußens es von jeher als ihre besondere Aufgabe betrachtet haben, der auf die Arbeit ihrer Hände angewiesenen Bevölkerung den landesväter lichen Schutz angedeihen zu lassen und ihr leibliches und geistiges Wohl zu heben, und wie auch in Zukunft die Arbeiter Gerechtigkeit und Sicher heit ihres Erwerbes nur unter dem Schutz und der Fürsorge des Königs an der Spitze eines geordneten Staates zu erwarten haben. Insbesondere vom Standpunkte der Nützlichkeit, durch Darlegung einschlagender Ver hältnisse. wird schon der Jugend klargemacht werden können, daß ein geordnetes Staatswcsen mit einer sicheren monarchischen Leitung die un erläßliche Vorbedingung für den Schutz und das Gedeihen des einzelnen in seiner rechtlichen und wirtschaftlichen Existenz ist, daß dagegen die Lehren der Sozialdemokratie praktisch nicht ausführbar sind, und wenn sie es wären, die Freiheit des einzelnen bis in seine Häuslichkeit hinein einem unerträglichen Zwange unterwerfen würden. Die angebl.chen Ideale der Sozialisten sind durch deren eigene Erklärung hinreichend gekennzeichnet, um den Gefühlen und dem praktischen Sinne auch der Jugend als ab schreckend geschildert werden zu können. 3) Es versteht sich von selbst, daß die hiernach der Schule zufallendc Aufgabe nach Umfang und Ziel für die verschiedenen Stufen der Schulen angemessen zu begrenzen ist, daß daher den Kindern in den Volksschulen nur die einfachsten und leicht faßlichen Verhältnisse dargeboten werden dürfen, während diese Aufgabe für die höheren Kategorieen der Unter richtsanstalten entsprechend zu erweitern und zu vertiefen ist. Jnsbeson dere wird es darauf ankommen, die Lehrer zu befähigen, die neue Auf gabe mit Hingebung zu erfassen und mit praktischem Geschick durch zuführen. Zu diesem Ende werden die Lehrerbildungsanstalten eine entsprechende Ergänzung ihrer Einrichtung erfahren müssen. Ich verkenne nicht, welche Schwierigkeiten der Durchführung dieser Ausgabe sich entgegenstcllcn werden, und daß es einer längeren Erfahrung bedarf, um überall das Richtige zu treffen. Aber diese Bedenken dürfen nicht abhalten, mit Ernst und Ausdauer der Durchführung eines Zieles näher zu treten, dessen Verwirklichung nach Meiner Ueberzeugung für das Wohl des Vaterlandes von hervorragender Bedeutung ist. Das Staatsministerium wolle hiernach die nötigen Erörterungen in die Wege leiten und nach Abschluß derselben an Mich berichten. Schloß zu Berlin, den I. Mai 1889. (gez ) Wilhelm U. (ggez.) Fürst von Bismarck. Das Staatsministerium hat sich darauf in seiner Beratung am 27. Juli 1889 über bestimmte Vorschläge zur Ausführung des Allerhöchsten Befehles schlüssig gemacht. Sie lauten: Niederes Schulwesen. a. In den Unterricht der Lehrer-Seminare wird eine besondere Unterweisung der Zöglinge in den elementaren Grundsätzen der Volkswirt schaft eingeführt. b. Dieser Unterricht wird in der Weise erteilt, daß die Seminaristen befähigt werden, in ihrer spätern Amtsthäligkeit ihre Schüler, soweit dies durch die Schule möglich ist, vor dem Einflüsse sozialdemokratischer Irr lehren und Entstellungen zu bewahren und über das zu belehren, was wahr, was wirklich und was in der Welt möglich ist.
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