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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.09.1894
- Strukturtyp
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- 1894-09-24
- Erscheinungsdatum
- 24.09.1894
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- Deutsch
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5810 Nichtamtlicher Teil. 222, 24. September 1894. aller Bezirke einen Vorzug des Lechnerschen Planes bedinge. Es wird darauf hingewiesen, daß man 23 Jahre ohne Be zirkspläne dem heimatlichen Unterrichte gerecht wurde und daß man wohl noch ein Jahr hätte warten können, bis vom Lehrer vereine »Die Volksschule- auch die Pläne II—XIX heraus- gegebcn sind. Ferner werden laut dieser Zeitschrift pto. 14 des I. Wiener Lehrervereines »Volksschule« auf Grund vorausgegangener Anträge und Abstimmung der Vereinsmitglieder, mehrere von Lehrern herausgegebene österreichische Jugendschriften, worunter auch die vom deutschen »Landeslehrer-Verein in Böhmen zu Reichenberg herausgegebene und in Vertrieb gesetzte Zeitschrift zur größeren Verbreitung angepriesen. Laut derselben Zeitschrift »Die Volksschule sub Nr. 16 ääo. 30. Mai 1893, Seite 332 erscheint die Einführung von Bezirksplänen für die Hand der Schüler beim heimatlichen Unterrichte in der 3. Klasse- auch als Gegenstand der Be ratung der Lehrerkonferenz im II. Jnspektionsbezirke Wien, wobei im Sinne der in Nr. 14 enthaltenen Agitation des I. Wiener Lehrervereines der Beschluß gefaßt wurde: »Die Einführung bestimmter Bezirksplänc bis zu dem Zeitpunkte des Erscheinens der Bezirkspläne aus dem Verlage des Lehrervereines »Die Volksschule zu vertagen! Dies Beispiel zeigt wohl klar, daß die Einführung selbst des besten Lehrmittels an dem Widerstand der Lehrer scheitert, wenn dasselbe mit ihren persönlichen materiellen Interessen in Kollision gerät. Der I. Wiener Lehrervcrein Die Volksschule treibt auch mit seiner gleichnamigen Zeitschrift Handel; denn dieselbe erscheint laut Beilage Nr. 14 und 16 in seinem eigenen Ver lage V, Margarethenstraße 56, und sind Bestellungen und Bezugspreise (ganzjährig 4 fl.) dahin zu senden. Auch die Sammlung: Lieder für die österr. Jugend« in 3 Heften snb Nr. 17, 18 und 19, herausgegebcn vom I. Wiener Lchrcrvereiu Die Volksschule ist zum handclsmäßigcu Erwerbe für diesen Lehrervcrein bestimmt. III. In gleicher geschäftlicher Richtung bewegt sich der deutsche Landeslehrer-Verein« in Böhmen. Auch dieser Lehrerverein beschäftigt sich gewerbsmäßig mit dem Verlage und Handel von Büchern und Zeitschriften, die in seinem Verlage zu Reichenberg erscheinen. Die Freie Schulzeitung«, Organ des deutschen Lehrervereines in Böhmen — Beilage Nr. 20, ääo. 7. Oktober 1893 publiziert auf Seite 9 unter der Rubrik: Geschäftliche Mittheiluugen eine ganze Reihe litterarischer Unternehmungen dieses Lehrervereines, worunter in erster Linie die »Freie Schulzeitung- zum Jahres preise von 4 fl., ferner die Zeitschrift »Oesterreichs deutsche Jugend«, — der Lehrerkalender, — »der Lehrerschematismus für Böhmen«, — »Rundschriftheftc«, endlich das -Vater ländische Liederbuch« von C. Wagner und W. Sluke, I. und II. Teil, für Volksschulen snb Nr. 21 und 22, daun Ausgabe für Bürgerschulen snb Nr. 23. Diese Liedersammlung ist laut dieser Publikation in Wahrheit ein litterarisches Unternehmen des deutschen Landcs- lehrer-Vereines in Reichenberg und von diesem herausgegeben, und der Vertrieb wird laut Titelblatt und eingeklebter Zettel vom Oberlehrer Sluke in Reichcnberg und laut Publikation Nr. 20 vom Bürgerschullehrer R. Erben in Reichenberg besorgt. Das gleiche gilt von der in Nr. 20 publizierten und auch in Nr. 14 vom I. Wiener Lehrervercin »Die Volksschule protegierten Monatsheften: »Oesterreichs deutsche Jugend , bezüglich welcher in der »Freien Schulzeitung« snb 24, ääo. 3. Februar 1894, Seite 37 ausdrücklich angezeigt erscheint, daß diese Zeitschrift vom Bürgerschullehrer Reinhold Erben in Reichenberg verwaltet und bei demselben gegen Einsendung von 2 fl. 40 kr. ganzjährig oder 1 fl. 20 kr. halbjährig zu bestellen ist. Der beträchtliche Umfang dieses Handelsbetriebes des deutschen Landeslehrcr-Vcrcines in Böhmen« kann aus seiner Freien Schulzeitung sab Nr. 25, ääo. 19. August 1893, Seite 803 entnommen werden, wo mitgeteilt wird, daß die Zahl der Abnehmer bei der -Freien Schulzcitung« auf 2632 und bei »Oesterreichs deutscher Jugend« auf nahezu 10 000 gestiegen ist, daß ferner der Lehrcrkalender, welcher vom Bürgerschullehrer M. Mautner in Gablonz verkauft wird, in 6000 Exemplaren verbreitet wurde und auch das Vater ländische Liederbuch fortwährend an Boden gewinnt, endlich die Zahl der Mitglieder des deutschen Landeslehrer-Vereines in Böhmen sich auf 5000 erhöht hat. Auch die »Allgemeine österreichische Lehrerzeitung snb Nr. 26, ääo. Wien 21. Oktober 1893, bringt einen Artikel über Litterarische Unternehmungen des deutschen Landcs- lehrcr-Vereines in Böhmen , woraus zu entnehmen ist, daß sich für diesen die Einnahmen aus seiner »Freien Schulzeitung pro 1893 um eirca 1050 fl. erhöht haben und daß die von ihm herausgegebene Zeitschrift Oesterreichs deutsche Jugend im Jahre 1892 einen Uebcrschuß von 5867 fl. 58 kr. ergab. Dieser große Erfolg gründet sich hauptsächlich darauf, daß ein Teil der Lehrerschaft seine Autorität gegenüber Eltern und Kindern dazu benutzt, um dieselben zur Anschaffung dieser Jugendzeitschrift zu nötigen. Die planmäßige Agitation für den Vertrieb dieser Zeitschrift ergiebt sich ja auch aus der weiteren Mitteilung dieses Aufsatzes, daß nämlich der Aus schuß dieses Lehrervereines bereits die Abiturienten der Lehrer bildungsanstalten auf die Vorteile des Vereines und seiner litterarischen Unternehmungen unter Zusendung mehrerer Probenummern des Vereinsorganes, nebst Separatbeilagen aufmerksam macht uud ihnen von anderweitigen Ausgaben abrät. Aehnliche Erscheinungen treten auch bei vielen anderen Lehrervereinen der österreichisch-ungarischen Monarchie zu tage, deren eingehende Erörterungen uns hier zu weit führen würden. Es sei nur erwähnt, daß in Prag auch ein Verein der Mathematiker, unter dem Titel: .Isänot)- OsM^eb Natlls- matilrn existiert, der sich gleichfalls mit der Abfassung und dem gewerbsmäßigen Handel von Büchern, insbesondere Lehr büchern befaßt, von welchen wir hier zwei Verzeichnisse sub 27 und 28 allegieren. Fast alle Mathematiker in den böhmischen Mittelschulen, Bürgerschulen rc. sind Mitglieder dieses Vereines, und diese tragen Sorge, daß kein anderes approbiertes Buch dieser Art zur Einführung gelangt als jene, die von ihrem Vereine herausgegeben und verkauft werden. Wenn wir schließlich noch hervorheben, daß laut des Vereinsberichtes in der Zeitschrift Die Volksschule des I. Wiener Lchrervcreines 8vb Nr. 29, ääo. 10. Oktober 1893, Seite 639, nunmehr auch die Schaffung eines großen Bundes organes für sämtliche Landcslehrer-Vereine Oesterreichs ge plant wird, für welches die derzeitigeil Schriftleiter mit festen Gehalten zu übernehmen seien und dessen materieller Gewinn unter die einzelnen Lehrervereine verteilt und die jetzt ver streuten Beurteilungen von Büchern allen gleichzeitig zugäng lich gemacht werden sollen, so haben wir wohl zur Genüge dargethan, daß die unserer obigen Vorstellung an die h. k. k. n. - ö. Statthalterei (snb Nr. 11) niedergelegten Besorgnisse über die sich allmählich verbreitende Monopoli sierung aller Lehrbücher, Lehrmittel und sonstiger Lehrbehelfe, in den Händen der Lehrerschaft ihre volle Begründung findet, da diese mächtige Korporation in ihrem aus öffentlichen Fonds bezahlten und vermöge ihres Berufes so einfluß reichen Mitgliedern thatsächlich ein Heer von Agenten besitzt, welche es als ihre Pflicht betrachten müssen, im Interesse der einzelnen Lehrervereinc und ihres Bundesorganes, somit auch in ihrem eigenen Interesse, die litterarischen und artistischen
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