Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.10.1894
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 11.10.1894
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18941011
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189410113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18941011
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1894
- Monat1894-10
- Tag1894-10-11
- Monat1894-10
- Jahr1894
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^5 237, 11. Oktober 1894. Nichtamtlicher Teil. «289 jährigen Bestehens der Plahn'schcn Buchhandlung und zu gleich sein fünfundzwanzigjährigcs Jubiläum als Inhaber der Handlung, am 29. Oktober 1875 das seiner silbernen Hochzeit begehen. Dein Verstorbenen wurden am 1. Oktober 1890, dem Tage, an welchem er vor fünfzig Jahren seine buch- händlerischc Laufbahn begonnen hatte, die Glückwünsche der Korporation der Berliner Buchhändler dargebracht unter anerkennenden Worten seiner buchhändlerischcn Thätigkeit. Zwar nicht in buchhändlerischen Ehrenämtern, aber in viel seitiger Thätigkeit im Konsistorium der französischen Kirche, dem er seit dem Jahre 1860 angehörte, hat Henri) Sanvage, ein treues Mitglied der französischen Kolonie in Berlin, wie cs seine Eltern und Voreltern waren, auch seinen Gcmcinsinn bcthätigt. Er war ein Buchhändler von altem Schrot und Korn, voll von Interesse für die Insti tutionen des Buchhandels; uns allen wird er in seiner oft Nbersprudclndcn Laune in Erinnerung bleiben. Am 27. Mürz 1894 endete Herr Paul Ackermann, in Firma C. F. Conrad's Buchhandlung. Am 21. Februar 1862 in Neu-Ruppin geboren, übernahm Ackermann am 6. Mai 1892 unter schwierigen Verhältnissen die Conrad'sche Buchhandlung, erlag aber sehr bald, im jugendlichen Alter von 32 Jahren, den auf ihn einstürmenden Verpflichtungen. Am 15. April 1894 verschied Herr Friedrich Wilhelm Ernst, in Firma Wilhelm Ernst L Sohn und Gropius'sche Buch- und Kunsthandlung, im 80. Lebensjahre, eines unserer ältesten Korporationsmitglieder. Geboren am 10. Dezember 1814 als Sohn unbemittelter Eltern, nahm Friedrich Wil helm Ernst anfangs nur eine untergeordnete Stellung in der Firma Duncker L Humblot ein. Seine überaus große Lcrnbcgicrde und Tüchtigkeit erweckten die Anteilnahme des damaligen Geschäftsführers des Hauses, der ihm nicht nur stützend und fördernd zur Seite stand, sondern vor allem auch an seiner weiteren Erziehung mitarbeitcte; nicht minder kräftige Förderung erfuhr der Verstorbene durch den Be gründer der National-Zeitung, Zabel, der ihm lebenslang ein treuer Freund und Berater blieb. So gelang es Ernst, sich aus kleinen Anfängen cmporzuarbeitcn und gemeinsam mit Heinrich Korn, dein Inhaber der Firma Will). Gottl. Korn in Breslau, die Gropius'sche Buch- und Kunsthandlung in Berlin, die — 1827 von den Gebrüdern Gropius be gründet — 1840 in den Besitz von Carl Reimarus über gegangen war, nach des letzteren, am 2. September 1849 erfolgtem Tode vom 1. Januar 1850 ab zu übernehmen. Jetzt war ihm ein größerer Spielraum für sein rastloses Streben gegeben, die Möglichkeit geboten, die in seinem Innern schlummernde große Begeisterung und das hohe Verständnis für die Kunst, namentlich für die schöne Aus gestaltung der Bauwerke zu bethätigen. Der mit der Firma verbundene Verlag hatte schon damals das Baufach bevorzugt und wurde nun von den neuen Besitzern unter der gleichzeitig begründeten Firma Ernst L Korn durch weitere Ankäufe und Unternehmungen in hervorragendem Grade gepflegt, erweitert und in vornehmer Richtung ausgestaltet. Mit der im Jahre 1851 auf den Schultern der regelmäßigen Veröffent lichungen des Architektenvereins erfolgten Gründung der »Zeitschrift für Bauwesen« begann jene unermüdliche Thätig kcit auf dem Felde des technischen Verlages, die dem Hause Ernst L Korn seine maßgebende Bedeutung verschafft hat; aus ihr entwickelten sich mannigfache Verlagsunternehmungen mit den damals an erster Stelle stehenden Architekten und Ingenieuren. Sein eigenes zeichnerisches Talent, das er in vielen Hunderten, von ihm hinterlassenen Zeichnungen bewiesen hat, das ihn so mancher Zeichnung für seine Ver lagswerke eine idealere, schönere, der Natur abgelauschte Fassung geben ließ, drängten ihn geradezu zu den archi tektonischen Verlagsunternehmungen; das »Architektonische Skizzenbuch«, ein Unternehmen, das für seine Zeit eine außerordentliche Bedeutung hatte, dem die besten Kräfte ihre Geisteserzeugnisse nnvertrauten, spiegelt so recht sei» eigenes bestes Wollen und Können wieder. Jedes der vielen, von ihm mit künstlerischem Verständnis heraus- gegcbenen Verlagsunternehmen bereitete er mit Liebe und Sorgfalt vor; diese Sorgfalt erwartete und verlangte er auch von jedem anderen, und hieraus — da er die Schonung und Sorgfalt sehr oft glaubte vermissen zu müssen allein erklärt sich die zuweilen hervortretendc scheinbare Härte im Verkehr mit den Kollegen. Er war ein Mann von edlem, warm schlagendem Herzen, der in stillem Wirken so manche gute Sache gefördert, so manchem Bedrängten geholfen, manch' aufstrebendem Talente die Möglichkeit zur Entfaltung gegeben hat. Nachdem am 27. Oktober 1880 Herr Heinrich von Korn in Breslau, der Mitbegründer des Verlagsgeschäftes, infolge freundschaftlicher Uebereinkunft von der langjährigen Teilhaberschaft zurückgetreten war, fand der Verstorbene in seinem Sohne Eberhard that- kräftige Unterstützung in all' seinen Bestrebungen; er nahm ihn, unter Acnderung der bisherigen Firma in Wilhelm Ernst L Sohn, mit Beginn des Jahres 1891 als Teilhaber auf, blieb selbst aber an der Spitze seiner umfangreichen Geschäfte, bis ihn der Tod zur Ruhe von einer arbeits vollen und reich gesegneten Wirksamkeit abrief, die ihm ein dauerndes und ehrendes Andenken sichert in weiten Kreisen der Kunst und des Buchhandels. Am 12. Juli 1894 entriß uns der unerbittliche Tod unseren liebenswürdigen Kollegen, Herrn Ludwig Spaeth, in Firma I. M. Spaeth. Ludwig Heinrich Martin Spaeth, geboren am 15. September 1836, besuchte das Köllnische Gymnasium zu Berlin und trat darauf bei Julius Springer in die Lehre. Anhaltende Kränklichkeit seines Vaters, Johann Martin Spaeth, der die Firma im Jahre 1834 als Antiquariat in bescheidenem Umfange begründet hatte, veranlaßt«: unseren Ludwig Spaeth, mit seinem älteren Bruder Carl das Geschäft, welches inzwischen durch Pflege des Sortiments wesentlich erweitert war, am 3. Februar 1863 zu übernehmen. Vierundzwanzig Jahre hindurch arbeiteten die beiden Brüder unter der alten Firma ge meinsam weiter; ihrer rastlosen Thätigkeit gelang es, immer ausgedehntere Geschäftsverbindungen anzuknüpfcn und so einen hohen Aufschwung der Firma herbcizuftthren. Am 1. Juli 1887 schied Carl Spaeth aus der Firma, die nunmehr auf seinen Bruder Ludwig, als alleinigen Besitzer, überging. In richtigem Erfassen der buchhündlerischcn Verhältnisse seiner Zeit verstand es der Verstorbene, den Ruf seines Geschäftes noch fernerhin zu erhöhen; seine unermüdliche Pflichttreue, die ihn von früh bis spät an seine geschäftliche Thätigkeit fesselte, zeitigte denn auch nach jeder Richtung hin sehr anerkennenswerte Erfolge. Spaeth, dem es beschicken war, im Jahre 1888 im Kreise seiner zahlreichen Bekannten und Kollegen sein fünfundzwanzig- jähriges Buchhändlcrjubiläum zu begehen, hing mit großer Liebe an seinem Berufe und stellte seine Kräfte gern und willig in den Dienst des Allgemeinwohls. Eine lange Reihe von Jahren hindurch, bis zu seinem Tode, gericht licher Sachverständiger für den Sortimentsbuchhandel und das buchhändlcrische Antiquariat, wurde Spaeth durch das Vertrauen seiner Kollegen für die Jahre 1890 bis 1893 in den Hauptausschuß der Korporation, dem er schon von 1886 bis 1889 als stellvertretendes Mitglied angehört hatte, berufen und entwickelte in ihm eine hochschätzbnre und ersprießliche Thätigkeit. Seine ausgezeichneten persön lichen Eigenschaften offenbarten sich vor allem in seinem Privatleben und allen denen gegenüber, die zu ihm in näheren Beziehungen standen. Als Vater zweier Sühne, 849*
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder