6782 Künftig erscheinende Bücher. 253, 30. Oktober 1894. GNur einmal und nur hier angezeigt! O Verlag von Duncker K Dumblot in Leipzig. G Im November verschicken wir nachstehend verzeichnete Neuigkeiten, von denen wir Angabe Ihres Bedarfs rclj'cH erbitten: Lin .Lull ein Leben. Eine Novelle aus weiland Dorpats Tagen. Von Theodor Meander. 11 Bogen 8«. Preis 3 M. Lin Buch, das in baltischen Kreisen und zumal bei alle» „Philistern" (a. H. a. Ls.) der ehe,». Universität Dorpat sicher lebhaftes Interesse und freudige Aufnahme finden wird. Der Verfasser, bekannt durch seine Studien zur Geschichte der deutschen Universität Dorpat und der Dorpater Studentenschaft, zeichnet in einer Reihe lebensvoller und lebenswahrer, durch einen geschickt erfundenen novellistischen Faden zu einer Einheit verbundener Bilder das Dorpat der sechziger Jahre, — die baltische Laudesuniversität Dorpat, die gerade in der geschilderten Zeit einen Lsöhepunkt ihrer Entwickelung erreicht hatte, mit ihren geistigen und gesellschaftlichen Strebungen in der Professoren- und Studentenwelt, die deutsche Universität Dorpat, die in unseren Tagen als „Iurjew" mit ihrem Namen auch die Bedeutung einer deutschen und baltischen Hoch schule eingebüßt hat. — Da wir Grund zu der Annahme haben, daß die Novelle einen, russischen Zeusurverbot nicht unterliegen und daher nach Rußland sehr stark verlangt werden wird, werden wir ä cond.-Bestellungen nichtrussischer Handlungen wohl gar nicht oder doch nur in sehr geringem Umfange ausführen können. Sibirische Eyiihlungen. Etwa 20 Vogen 8°. Preis etwa 5 M. H. G-, der Verfasser der vor Jahresfrist erschienenen Sibirische» Ariese, die von Kritik und Publikum in gleicher weise anerkannt wurden, zeigt sich in den acht Erzählungen, von denen fünf Griginalerzählungen, drei freie Bearbeitungen aus dein Russischen, bezw. Polnischen sind, als geschickter und kraftvoller Novellist. Daß Natur und Volk, gesellschaftliche und öffentliche Verhältnisse des im Westen so wenig gekannten Landes mit der großen Zukunft ohne Voreingenommenheit, aber auch ohne jede Beschönigung gezeichnet sind, versteht sich beim Verfasser der „Sibirischen Briefe" von selbst. Darin und in der feinen psychologischen Zeichnung der Lhc.rakterc liegt die Gewähr, daß die Sibirischen Erzählungen, die nur zum Teil und zwar in verschiedenen deutschen Zeitungen Rußlands vorher abgedruckt sind, sich, wie die Sibirischen Briefe, und wohl mehr noch als diese, viele und treue Freunde gewinnen werden. — KuMml her Von vn. Wichard Schmidt, Professor an der Universität Freiburg i. Brsg. Etwa 18 Vogen gr. 8°. Preis etwa 6 M. Die Schrift giebt eine gedrängte Zusammenfassung der Entwicklung und der jetzigen Lage des sogenannten Straf rechtsproblems, der Frage nach dem Zweck der Strafe, und eine Uebersicht über die Geschichte der Strafjustiz. Beides ist essayistisch gehalten und populär verständlich, so daß außer dem juristischen Publikum auch die höheren Beamten von Zucht häusern, Gefängniffe» und Besserungsanstalten, sowie die in der Strafrechtspflege als Geschworene, Schöffen u. s. w. be schäftigten Laien Käufer sein werden.