plö 277, 29. November 1894. Künftig erscheinende Bücher. 7581 ^^s51278j Am 20. Dezember d. Am 20. Dezember d. I. erscheint: Monatsschrift für Litteratur, Kunst und Sozialpolitik. Schriftleitnng: Begründet von Hans Merimk. Monatlich ein Heft in gr. 80. 10 Bogen mit Bild. Preis pro Quartal 4 ord. — Einzelne Hefte ä 1 ^ 50 — Eleg. Qnartalseinbanddecken ü 1 50 H. Die „Gesellschaft ist unter allen Monatsschriften Deutschlands diejenige, welche zuerst die moderne Gedankenwelt ans allen Gebieten des litterarischen und öffentlichen Lebens rein und ungetrübt wicderspiegeltc. Zehn Jahre ist die „Gesellschaft" nunmehr ihrem Programm treu geblieben und ist ein mächtiger Hebel geworden für zeitgenössische Litteratur, Kunst und Sozialpolitik; sie bietet eine Fülle gediegenen Stoffes, wie sich dessen keine Monatsrevuc rühmen kann; sic hat namentlich im X. Jahrgang Artikel gebracht, die Aufsehen in der gesamten gebildeten Welt erregt haben, Artikel wie Caligula, Bodenbesitzreform, verschiedene Fachartikel rc., die in Separatabdrucken in Tausenden und Abcrtausenden Exemplaren verkauft sind. Auch der XI. Jahrgang wird nicht hinter seinen Vorgängern zurückstehen und so wird eine weitere thätige Verwendung des Sortiments von bestem Erfolge gekrönt sein. Aus dem reichen Inhalte des ersten Heftes des elften Jahrgangs hebe ich nur folgendes hervor: Die Agrarfrage als soziale Frage von I)r. L. ftiihstuiü. Der durch seine wissenschafrliche Fehde mit Prof. Lujo Brentano bekannt gewordene Verfasser bringt hier den Beweis, das; die soziale Frage eigentlich eine Agrarstage ist und nur einzig und allein durch Schaffung eines auf einem gesunden Bauern stände fußenden, kräftigen Mittelstandes ihre endliche Lösung finden kann und mutz. Im Anschluß an diese Arbeit bringt das Heft das Porträt des verdienstvollen Nationalökonomen und seine von berufener Hand geschriebene Biographie. Der Zaunkönig non Bulgarien. Von einem Liilgnrril. Ein Eingeweihter legt hier die Gründe von Stambulows Sturz sehr klar und ausführlich dar. Der Verfasser hat „hinter die Coulissen geblickt" und deckt die wirklichen Gründe der Umwälzungen ans und beleuchtet die jüngsten Annäherungsversuche des Fürsten Ferdinand an Rußland und ihre Bedeutung für die allgemeine europäische Politik. Baprenth und Homosexnalität. Von vr. Gsllnr ftanftpi. Mit der feinen Sonde des Arztes und des Psychologen tritt der Verfasser an das letzte Werk Richard Wagners, den „Par- sival" heran und kommt dabei zu Ergebnissen, die in den Krankengeschichten Krafft Ebings ihre Erklärung finden. Diese Untersuchung dürfte in den weitesten Kreisen berechtigtes Aufsehen erregen. Individuum und Volksleben. Von I)r. M. Schwann. Eine äußerst feine, geschickt psychologische Studie, welche den Wurzeln des heute immer mehr zunehmenden Indi vidualismus nnchzugehcn und die Bedeutung des Individualismus für das moderne Volksleben in ganz neue Beleuchtung zu rücken versucht. In seinem belletristischen Teile bringt das erste Heft zwei Erzählungen: I>I. Burckhardk von Olga Hillrr und Die Mission von Mar Hoffman». Das Dichtcralbum bietet einen erlesenen Strauß moderner Lyrik. Es folgen verschiedene kritische Aufsätze, Kunstberichtc aus München, Berlin, Wien rc. und den Schluß bildet die Litteratnr- kritik, wie sie so umfassend eben nur die „Gesellschaft" von jeher bringt. Neben der vaterländischen schönen wie Fach-Litteratur ist auch das Ausland eingehendst berücksichtigt. Im Laufe des ersten Quartals werden ferner eingehende litterarische Abhandlungen über Erich Hartlebcn, Holgcr Drach- nian» rc. erscheinen, sowie andere hochinteressante Arbeiten wie: lieber das Gottcsgnadenthnm in der Geschichte. - Satisfaktion, Betrachtung über das Duellwesen. — Die mystische Bewegung der Gegenwart rc. rc. Bitte um Angabe der Kontinuation. Rcmittcnden innerhalb des Quartals — vor Erscheinen des letzten Heftes — nehme ich gegen bar zurück, daher jedes Risiko ausgeschlossen bleibt. Leipzig. Wilhelm Friedrich.