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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.10.1890
- Strukturtyp
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- 1890-10-20
- Erscheinungsdatum
- 20.10.1890
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- Deutsch
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5674 Nichtamtlicher Teil. 244, 20. Oktober 189». Nichtamtlicher Teil. Technische Rundschau im Buchgewerbe. 1890. No. 7. Dem Archiv für Buchdruckerkunst entnehmen wir folgende Angaben über den sogenannten Kopierdruck. Derselbe wird angewandt, um von Formularen aller Art (Fakturen -cf nicht nur eine Kopie 5es Hincingeschriebenen, sondern auch des Ge druckten zu erhalten. Man gebraucht zu dem Zwecke in Wasser leicht lösliche Farben, die beim Drucken nicht mit Fetten in Be rührung kommen dürfen, sollen sie die Kopiersähigkeit behalten. Man muß deshalb die Walze» und die Schrift vorher mit Lauge abwasche»; am besten hält mau sich aber für den Kopierdruck besondere Walzen. Die Farbe wird in heißes Wasser gesetzt und umgerührt. Zum Druck sind nur gut geleimte Papiere zu verwenden. Die Papierzcitung bringt eine Anleitung zur Anfertigung von Wetterkarten, wie sie von vielen Zeitungen zur besseren Ver anschaulichung der Telegramme der Wetterwarten gebracht werden Es wird eine Metallplattc mit einer Mischung von Wachs und Graphit I mm dick überzogen. In diese Masse wird das in Zink ätzung hergestellte Clichä der Karte, welches nur die stehenden An gaben enthält, unter mäßigem Druck so weit eiugeprägt, bis die erhöhten Stellen des Clichäs die Metallplatte berühren. Die so bearbeitete Platte bildet die Matrize für spätere Absormungcn und zugleich die Grundlage für die einzutragenden Ergän zungen. Es werden dann, nach Maßgabe der Telegramme, die Barometerstands-Linien mit einer Graviernadel cingerissen und die meteorologischen Zeichen mit der Hand cingestempelt, und zwar so, daß die Stempel die Platte berühren. Alsdann wird die Wachsmatrize mit Graphit überzogen und galvanisch abgesormt. Nach einer halben Stunde ist der Niederschlag so stark, daß man ihn hintergicßen und in die Form einfügen kann. Mit dieser wird er endlich rund stereotypiert. Nach »?npar anä pross» hat Jos. L. Firm in New-Uork neuerdings für »kkocr Vorli 8un« und »blvcr lorlr IVorlä» zwei Endlose mit sechs Typen- und sechs Druckcylindern und zwei Papierrollen gebaut, die stündlich 60 000 Nummern von 12 Seiten und 30 000 von 24 Seiten liefern. Wird ein zweiter Falzapparat an den Pressen angebracht, so vermögen sie in der Stunde auch 120 000 Exemplare einer 6 Seiten starken Zeitung zu liefern. Wie wir einer an die Papierzcitung gerichteten Zuschrift der Verlagsanstalt für Kunst und Wissenschaft in München ent nehmen, hat der Verlag die Verwendung von mit einer Kreide schicht bedecktem Kupserdruckpapier für den Druck autotypischer Vollbilder der »Kunst für Alle» ausgeben müssen. Es geschah, weil bei der großen Auflage der Zeitschrift (12—15 000 Explre.) die Clichäs in der letzten Hälfte der Auflage von dem Kreide überzug angegriffen wurden, und weil man bemerkte, daß der Druck, um die Zurichtung vollständig zur Geltung kommen zu lassen, so stark sein müsse, daß er die Zurichtung allmählich zer störte. Bei dem »Klassische» Bilderschatz» dagegen, dessen Aus lage nur 7—8000 beträgt, wird nach wie vor gestrichenes Papier verwendet. Es siegt uns der zweite Band der i» London seit dem 1. Januar erscheinenden täglichen illustrierten Zeitung »vailx Orapdie» vor. Musterhaft sind zwar die Illustrationen keineswegs und es lassen sogar manche alles zu wünschen übrig. Mehr kann man indessen nicht verlangen, und es ist schon viel, daß die Unternehmer überhaupt das schwierige Werk durchsührtcn. Sie lieferten den Beweis, daß man, soweit die Technik in Frage kommt, eine große illustrierte Zeitung mit Hilfe der Photographie und Zinkographie in 24 Stunden Herstellen kann. Wir fürchten indessen, daß das Unternehmen an der Klippe des Mangels an Jllustrationsstoff scheitern werde. Mindestens 90 Prozent von den im »vail^ Ucaxdie» verewigten Ereignissen sind so unbedeutend, daß sie eine Illustrierung nicht verdienten. Der bekannten kartographischen Anstalt von Jul. Straube in Berlin wurde unter Nr. 52 750 ein sehr interessantes Patent erteilt. Es betrisst ein Verfahren, um Ueberdrucke oder Um drucke von Stichen oder sonstigen Bildern, von Kupfer- oder anderen Metallplatten, in ganz genauer Originalgröße zu übertragen, was bisher nicht zu erreichen war. Nachdem die überzudruckende Platte in bekannter Weise eingesärbt worden, legt man auf dieselbe Umdruckpapier mit der Stärkeseite nach unten, oder Umdruck-Kreidepapier mit der Kreidescite nach unten. Hierüber kommt ei» Bogen »»geleimtes Kupferdruckpapier und der Preßspan. Nachdem die Platte durch die Presse ge gangen, belegt man das nunmehr sesthaftende Umdruckpapier mit einem Bogen Whatman-Papier, welches vorher mit einem Kleb stoffe versehen wurde, und zwar mit der klebenden Seite nach unten. Hierdurch werden beide Papiere zu einer einzigen Schicht vereinigt Nachdem man eine Filzdecke darüber gebreitet, läßt man das Ganze wiederum mehrere Male durch die Presse gehen. Alsdann hebt man die Schicht von der Platte ab und bringt sie i» bekannter Weise auf die zur Ausnahme des Umdrucks vor bereitete Platte. Es ergiebt sich dann stets eine absolute Ueber- einstimmung in der Größe des Umdrucks mit dem Original. Nach den vorliegende» Proben trifft dies vollkommen zu. Unter Nr. 52 868 erhielt die Firma Capitaine L va» Hertling in Berlin ein Patent auf die Herstellung künstlicher Lithographiesteine unter Anwendung von Kollodiumwolle. Die Patentinhaber bezwecken mit ihrem Verfahren die Verwertung der Abfälle der Lithographiesteine zur Herstellung eines Steines, welcher dieselben Eigenschaften besitzt, wie der natürliche, ja den selben an Widerstandsfähigkeit übertreffen soll. Sie benutzen als Bindemittel Schießbaumwolle oder Kollodiumwolle, welche in einem Gemisch von Aether und Alkohol, oder von Kampser und Alkohol gelöst wird. Die Abfälle der Steine oder auch alte, unbrauchbar gewordene Steine werde» gepulvert und der erwähnten Lösung auf mechanischen Wege beigemengt. Aus der erhaltenen plastischen Masse formt man dann Platten von be liebigem Format und beliebiger Dicke. Nach Austrocknen der Lösungsmittel ist die Masse angeblich beinahe so hart wie die natürlichen Steine und läßt sich ebenso behandeln. Das »Journal für Buchdruckerkunst» bringt einen Aufsatz über Wetters Numeriermaschine. Der Apparat besitzt einen großen Vorzug: er kann mit dem Schriftsatz zusammen in eine Form geschlossen, und mit dem Satz zusammen Nummern auf- drucken, wobei die Aenderung der Zahlen durch den Druck des Cylinders oder Tiegels bewirkt wird. Der Apparat arbeitet also ganz selbstthätig. Er besteht aus einem kleinen Kasten, welcher das Nummer-Zeichen und die Zahlenrädchen birgt. Das Zeichen steht höher und wird durch den Preßcylinder oder Tiegel nieder gedrückt. Dadurch spannt sich eine Feder, welche beim Nach lassen des Druckes die Drehung des Zahlenrades bewirkt. Die einfachere Maschine druckt die Zahlen mit Vorgesetzten Nullen, die kompliziertere ohne vorstehende Nullen. Die Maschine» wurden von Scheller L Giesecke in Leipzig in den Handel gebracht. Unter Nr. 51936 erhielt CH. Albert Thompson in New-Uork ein Patent auf eine Einrichtung zur Vervielfältigung von Schriftstücken. Sie besteht aus einer Walze, welche das Kopierpapier aufnimmt, einem Anseuchter, zwei Wringwalzen zum Abprcssen der überschüssigen Flüssigkeit, und zlvei größere» Walzen, deren obere mit Uebertragungspapier überzogen ist, d. h. mit einem Papier, welches beim Drehen der Walze die zu verviel fältigende Schrift aus das Papier überträgt. Die Schrift aus deni Uebertragungspapier wird dadurch hergestellt, daß man es zwischen zwei mit Anilinfarbe getränkte Blätter legt und mit einem harten Stift auf einem der Blätter schreibt, so daß die
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