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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.10.1890
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 06.10.1890
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- Deutsch
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oVS 232, k. Oktober 18g y . Nichtamtlicher Teil. 5323 Kohlen verbraucht, betrieben wird! ferner einen Zwillingsmotor für elektrische Beleuchtung, der sich durch einen für diese Anlagen wichtigen, äußerst ruhigen Gong auszeichnet. Zn erwähnen ist auch, daß die Fabrik, die bis jetzt nur stehende Motoren baute, nunmehr auch liegende anfertigt 0 8 Die Vuiltdruck-Ailsstellung der Firma Wczcl L Namiiaim in Leipzig. In, Deutschen Buchhändlerhause ist seit einige» Wochen eine Sammlung von Erzeugnissen der Kunstanstalt für Chromolitho graphie von Wezel L Naumann in Leipzig ausgestellt. Der rechts vom Hauptsaal gelegene Ncbensoal, der, wie schon früher bei gleichem Anlaß bemerkt, für Ausstellungszwecke vorzüglich geeignet ist, ist vollständig gefüllt mir großen und kleinen, der Anschauung höchst würdigen Blättern, Werken, Bücher» und Büchelchen, die an de» Pseilerwänden und ausgestellten Holz wänden angebracht oder aus Tischen ausgebreitet sind. Ein zahl reiches Publikum bewegt sich zu den Besuchsstunden zwischen diesen Schätzen, sie mit augenscheinlichem Genuß betrachtend, zum Teil bewundernd. Es sind Blumenstudien, Tiere, Ticrköpse, Landschaften, Genrebilder, Scenen aus dem Wunderreiche der Phantasie und aus der wirklichen Welt, Städtcansichten, Bauten, Porträts (letztere vorwiegend von unverkennbar englischem Gepräge), kurz alles, was die Hand des Malers schaffen kann, und alles mit ausgezeichnetem Verständnis und Talent gemalt und mit über raschender, ausdrucksvoller Wirkung durch de» Farbendruck ver- vielsältigt. Aus den großen Blättern sind einzelne Stücke, Köpfe, Blumen, einzelne Figuren hcrausgenommen und erscheine» dann wieder ans Muschcltellcrn, Zierschalcn, Kärtchen, ans Fenster schirmen, in Büchern und Heftchen, in mancherlei anderer Form und in den mannigfachsten Verkleinerungen, dem Auge des Be schauers immer wohlthuend durch gediegene Ausführung und hübsche Erfindung. Die großartig eingerichtete Anstalt am Täubchenweg in Leipzig, welche 1872 mit einer kleinen Zahl von Arbeitern ge gründet wurde, beschäftigt gegenwärtig gegen 708 Personen und hat ihre Erfolge vorwiegend der umfassenden Verwendung von zwei wichtigen Erfindungen zu danken, dem patentierten photomecha nischen Buntdruckverfahren und dem ebenfalls patentierte» Ver fahren zum Ueberziehen von Zinkplatten mit einer fest haftenden, biegsamen Schicht gepulverten Lithographicsteins. Elfteres Ver fahren stellt in sehr vereinfachender und sicherer Weise die vielen zu einem Farbendruck erforderlichen Platten unter Ver wendung von Asphalt auf photomechanischem Wege her! letzteres ersetzt die unhandlich schweren, raumsperrenden, teuren und mit mancherlei anderem Nebel behafteten Solnhosener Steine durch leichte, höchst zweckmäßige Platten, die bequem in der Buchdruck- Presse zu verwenden sind, ohne im geringsten die Vorzüge des lithographischen Steines vermissen zu lassen. stü Ist der technischen Herstellung durch diese Hilfsmittel eine große Vereinfachung und Sicherheit bei gleichzeitiger Ermöglichung der vollendetsten Wiedergabe zu teil geworden, so ist als be sonderes Verdienst der Anstalt hervorzuheben, daß ihr ganz vor züglich geschulte und begabte Künstler bei Schaffung ihrer Vor lagen zur Seite stehen. Die Blumen, Pflanzen und Früchte von Bertha Maguire, Fanny Davis, Auguste Reichest, Pauline von Dömmiug, Maria Endell, Amalie Kärcher, Friederike Vogel, Harriett M. Bennett, Marie von Beckendorff, Gottfried Falk, Paul de Longpre, Kate Sadler, Ellen Welby u a., Vögel von Hector Giacomelli, Harry Bright, Ellen Welby, George Coleman, Lilian Abraham, Tierköpfc von Bertha Maguire, Helena Maguire, «sie phantastischen Dekorationsblätter von W. S. Coleman und Julius Höppner, Landschaften von Olos Winkler, Joseph Wopfner, Albert Bowers, Coleman u. a., die Küsten- scenen von Mac Jntyre, Marinebilder von C. E. Hern und Joseph Bury, militärische Reiterbilder von Geo. L.Seymour,, auch die Damenbrustbiider und -Köpfe von Edith Salaman, H Saunders, Emily Barnard, Marcella Walker, Emily Mitchell».a. sind prächtige Zeugnisse für die Begabung und Sorgfalt ihrer Erzeuger und zum Teil Meisterleistungen, zu denen wir nament lich die bewundernswerten Blumenstücke von Bertha Maguire, die reizenden Figuren von W. S Coleman und die Reiterbilder von Geo. L. Seymour rechnen möchten, ohne dabei den vielen anderen Künstlern irgendwie ihren Anteil schmälern zu wollen. Die schöne Kunst des Farbendrucks ist in den beiden letzten Jahrzehnten zu ungeahnter Vollendung gediehen; die Ausdehnung, welche dieser Zweig der graphischen Kunst ersahren hat, ist vor wiegend der großen Beliebtheit seiner Erzeugnisse in England zu verdanken, wie denn auch die Namen der Künstler in ihrer Mehr zahl englische» Klang haben Es darf daher nicht befremden, wen» manches Bild, namentlich weibliche Charakterköpse, unver kennbar englischen Zuschnitt hat, was aber selbstverständlich bei Blumen, Tieren, Landschaften u a. nicht hervortreten kan» und übrigens den deutschen Beschauer auch keineswegs stören wird, da ja die englischen Schönheiten sich wahrlich vor der Welt sehen lassen dürfen. Es ist ein anzuerkcnnendes Verdienst des Buchgewerbe museums, uns diese prächtige Sammlung vor Augen geführt zu haben. Wie wir hören, soll in dieser Richtung der Einzel-Aus stellungen sortgefahren werde»; ihr besonderer Wert für Aussteller wie Besucher dürfte zu tage liegen. Vermischtes. Zum Prcßgcsctz. — Die Frage, ob der Redakteur einer Zeitung verpflichtet ist, eine mit Bezugnahme aus tz II des Prcßgcsctzes ihm zugcgangene Berichtigung auizunchmen. wenn dieselbe nicht von einer beteiligte» Person, sondern von einem Beauftragten unterzeichnet ist, wurde am 1. September durch die Berufungsstrafkammcr des Land gerichts I zu Berlin entschiede». Der Redakteur der -Mg. Flcischerztg.-, Herr Horwitz, war in erster Instanz zu tv ^ Strase verurteilt worden, weil er einer Berichtigung, die der Rechtsanwalt Auerbach I. namens der Firma Beck L Co. in Charlottcnburg eingercicht hatte, die Ausnahme verweigerte. Der erste Richter hielt die Ausführungen der Verteidigung, daß eine derartige Vertretung durch eine dritte Person nicht zulässig sei, für unzutreffend und entschied, daß der Rechts anwalt als Bevollmächtigter der Beteiligten mit diesen zu idcntisizicrcn sei. Die zweite Instanz stellte sich indessen aus den Standpunkt der Verteidigung und erkannte, daß nur eine beteiligte Behörde oder Privat person eine auszunchmcndc Berichtigung unterzeichnen dürfe. DaS erste Urteil wurde daher aufgehoben und der Angeklagte sreigesprochc». Deutsches Buchgewerbe-Museum. — Neu ausgestellt ist ein Werk von Cornelius Gurlitt -Das Barok- und Rococo-Ornament Deutschlands- (Berlin 1889, Verlag von E. Wasmuth), das 80 pracht voll in Lichtdruck ausgcsührte Tafeln nach den hervorragendsten Bauten des Barock- und Rokoko-Stils enthält. Nachdem so lange die Formen der Renaissance nachgsahmt worden sind und in ihrem Geiste Neues ge schaffen worden ist, geben seht die Stile des 17. und 18- Jahrhunderts hält hauptsächlich Innendekorationen und Details aus den Schlössern in Berlin, Chariolteuburg. Rheinsbcrg. München. Amalienburg. Schlcißhcim, Würzburg, Bruchsal und Karlsruhe. Vom Postwese». — Mitteilungen des amtlichen Postblattes 1888 Nr. 4 <1. Oktober 1898): I. Lus der Insel Helgoland ist ein Kaiserlich Deutsches Postamt in Verkehr Helgolands die in Deutschland gütigen Tarife Anwendung. II. In Zanzibar ist eine Kaiserlich Deutsche Postageutur und in Bagamoho und Dar-cs-Salaam lOftasrikaj sind Kaiserlich Deutsche Post- agcuturen mil Telc..rapheubelrieb eiugerichlet worden; für den Briefver kehr mik diesen Agenturen gelten die Taxen des Weltpostvereins IV. Im Verkehr mit Blitisch-Betschuailakand sind Postanweisungen bis zum Meistbetragc von 16 Psd. Sterling zugelaffen. Vom Bibliothekswesen. — Der Reichsanzeiger berichtet in selnein nichtamtlichen Teile über einige wertvolle Erwerbungen der Straßburger Bibliothek: Aus Anregung des Statthalters Fürsten Hohenlohe hat Se. Majestät der Kaiser eine» namhaften Betrag zur Versügung gestellt, um eures der
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