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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.10.1890
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 06.10.1890
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- Deutsch
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5322 Nichtamtlicher Teil. 232, 6. Oktober 1890. in Hamburg, Beruh. Friedr. Voigt in Weimar, Ernst Was- muth in Berlin. — Herr Margot Wilhelm Schlenker in Bremen hatte die gesamte gewerbliche und industrielle periodische Litteratur Deutschlands in einer Nummer des Jahrgangs 189V ausgestellt. Nachdem wir mit dem buchhändlerischen Verlag die Be sprechung der Abteilung der Graphik, welche im Hauptaus- stcllungsgebäude Platz gefunden, geschlossen haben, wenden wir uns nunmehr den Ausstellern zu, welche in der Maschinenhalle Platz fanden. Zu diesen zählen in erster Linie noch zivei große Bremer Buchdruckereien: I. D. Pröhl und Carl Schünemann. In der Ausstellung der elfteren Firma fällt vor allem ei» großes in mehreren Teilen gedrucktes 10 farbiges Plakat aus. Das trefflich gedruckte Blatt zeigt Einfassungen der Aktienge sellschaft für Schriftgießerei und Maschinenbau in Offenbach a/M., ist geschmackvoll arrangiert und muß als eine sehr gelungene Arbeit bezeichnet werden; zu bemerken ist dabei, daß die großen Tonfläche» von Karton gedruckt wurden. Ans einem daneben hängenden Tableau sind weitere Drucksache» in reicher Auswahl zusammengestellt und auch diese müssen durchweg als vorzügliche Leistungen anerkannt werden, die häufig durch interessanten Satz noch besonders bemerkenswert sind, wenn auch nicht unerwähnt bleibe» soll, daß der Setzer namentlich in der Verwendung ein heitlicher Schriftcharaktere aus ein und demselben Blatt nicht gewissenhaft genug gewesen ist. Von recht guter Wirkung ist ein in der Mitte hängendes Geschäststablcan, wenngleich auch hier wieder das eben in Bezug aus Schristenwahl Gesagte zu rügen ist. Die Firma Pröhl druckt in der Ausstellung ans einer Maschine der Fabrik von AicheleL Bach mann in Berlin; an derselben ist bemerkenswert die kombinierte Rollen- und Eiscn- bahnbewegung, sowie die velvollkommnete Farbcnstellung mittels elastischen Messers im Farbkasten. Die Buchdruckerei und Verlagshandlung von C. Schüuc- mann in Bremen, welche die -Weser-Zeitung« und -Bremer Nachrichten« druckt und verlegt, druckt die erstere Zeitung in den Mittagsstunden an Ort und Stelle auf einer KönigLBaucr'schcn Rotationsmaschine und außerdem, gleichfalls in der Ausstellung, die täglich erscheinende Ausstellungszeitung auf einer Zwci- farbenmaschine derselben Fabrik. Die Rotationsmaschine zeigt alle neueren Verbesserungen der berühmten Oberzcller Fabrik, so die vielgenannte Falztrommel, einen sinnreichen, stets nach derselben Richtung sortrotierenden Apparat, in welchem sich die Falzmesser befinden. Diese führen den schon vorher geschnittenen Bogen zwischen zwei Walzen, welche ihn weiter führe» und ihm gleichzeitig den ersten Falz geben. Ferner hat die Maschine Len sogenannten Trichterfalz, eine ebenso einfache wie geistreiche Einrich tung, welche von König L Bauer nach ciuer amerikanischen Idee aus gearbeitet wurde und neuerdings an allen ihren Rotations maschinen angebracht wird. Auch die Sammeltrommcl, auf welcher sich je S Exemplare aufeinander legen, worauf ein aus dem Inner» hervorspringender Riegel das ganze Paket von 5 Exemplare» von der Sammeltrommel hinweg zu dem Aus leger leitet, damit dieser es aus dem Ausgangsbrctt ausschichte, ist eine höchst praktische Einrichtung. Wenngleich die hier aus gestellte Rolationsmaschine zu den kleineren gehört, liefert sie doch schon 16—17000 Exemplare pro Stunde; das Gewaltigste und Großartigste aber auf diesem Gebiet ist die neue sogenannte Zwillings-Rotationsmaschine der »Neuen Freien Presse- in Wien, welche komplette doppelte Druckwerke hat, von diesen die beiden Papierstränge in einem Falzwerk vereinigt und stündlich 12—13 000 Exemplare von 24 Seiten liefert. — Die Firma Schünemann hat eine Ausstellung ihrer Drucksachen nicht veranstaltet. Die zweifarbige Ansstellungszeitung, welche täglich, sowie in einer Wochcn-Ausgabc erscheint, wird recht gut gedruckt und scheint auch in Bezug aus ihren textlichen Inhalt Besseres zu bieten, als mau im allgemeinen von derartigen sporadischen Prcßunter- nehmen erwartet. C. Barkhausen, Lithographische Anstalt in Bremen, druckte auf einer Schnellpresse der Maschinenfabrik Hugo Koch in Leipzig-Connewitz, an welcher der vervollkommnete Wischapparat mit Wischtisch bemerkenswert war Eine größere Sammlung von Plakaten, Etiketten ic. bot, wenn auch nichts Hervorragendes, so doch manches Gute. Die Maschinenfabrik Augsburg zu Augsburg stellte eine Schnellpresse mit großer Satzfläche (78 om:117 am) aus, bei welcher das kombinierte Cylinderfarbwerk mit 4 Auftrag walze», die selbstthätig verschiebbaren Anlegemarken und der Bogenschneideapparat erwähnenswert sind. Die Gasmotorcnsabrik Deutz in Deutz bei Köln stellte die neueste Konstruktion des Ottoschen Motors aus. Der präch tige Motor zeichnet sich vor allem durch seinen geringen Umfang aus, die einzelnen Teile sind bis auf die äußerste Grenze zu- sammengczogen, so daß er de» andern Konstruktionen gegenüber außerordentlich kurz erscheint; trotz dieser Beschränkung des Um fanges beträgt seine Tourenzahl um 50 mehr als bei de» früheren. Außerdem hat die Deutzer Fabrik noch l l Motoren verschiedener Größe ausgestellt und lieferte ebenfalls den 40- pferdigcu Motor, welcher das Licht für das Ausstellungstheatcr liefert. Eine Tafel mit unzähligen Medaillen giebt ein Zeugnis von der Anerkennung, welche die Arbeiten der berühmten Fabrik überall gesunde» haben. Die Maschinenfabrik von I. G. Mailänder in Cannstatt hat eine kleine Accidenzdruckmaschine ausgestellt, welche durch Treten, Drehen und Motorkraft betrieben werde» kann; dieselbe ist äußerst akkurat und zierlich gebaut. Aus den Abbildungen ans einem Plakat geht hervor, daß die Fabrik neuerdings auch Stein druckschnellpressen, sowie Rotationsmaschinen für Plakatdruck und andere Rolationsmaschinen baut. Ad. Gampcr, Maschinenfabrik und Buchdruckerei in Bremen, stellte 5 Tiegeldruckmaschincn bis zu kleinstem Format aus; ein Kiosk mit Druckarbeiten enthält nichts Bedeutendes. Schon gelegentlich der Besprechung der Kölner Buchgewerbe- Ausstellung hatten wir die Arbeiten der Gravieranstalt von Adolph Feik in Hamburg erwähnt. Auch aus der Bremer Ausstellung ist diese rührige Firma durch eine reiche Kollektion ihrer Erzeugnisse vertreten; wir können uns diesmal mit einem Hinweis aus das dort Gesagte begnügen, und wollen nur auch an dieser Stelle wieder die Schönheit und Akkuratesse der Feil schen Arbeiten hervorheben. C. Otto Gehrckens, Treibriemenfabrik in Hamburg, hat zwei Modelle ihres patentierten Riemenbetriebes vermittelst Kegelscheiben ausgestellt; interessant sind die Proben verschiedener Ledersorten, wie vom Rhinoceros, Wildschwein, Walroß, Büffel, Nilpferd u. a. Joh. Hein r. Kein pe, Buchdruckerei in Bremen stellte einen patentierten Selbstausleger an Tiegeldruckpressen aus, welcher nach der Versicherung des Patentinhabers das doppelte Quantum (2—3000 Bogen per Stunde s?s) leisten soll. Leider war der selbe nicht im Betrieb zu sehen, so daß wir uns über die Vorzüge des Apparates kein Urteil bilden konnten. Ein verbessertes Stereolypierversahren, welches darin besteht, daß die Matrize mit einer amorphen Schicht bestrichen wird, welche in die feinsten Teile der ersteren eindringt, stellt H. Wch- maun, Ingenieur in Bremen, aus. Die Resultate sind, wie an den ausgestellten Platten ersichtlich, als sehr befriedigende zu bezeichnen. Mit der neben der Deutzer bedeutendsten Gasmotorcnsabrik von Gebrüder Körting in Hannover, welche neuerdings ein ganzes Dorf, Körtingsdorf, nach ihren Fabrikanlagen nennen kann und in eitlem Separat-Gcbäude ausgestellt hat, können wir unser» Bericht über die Bremer Ausstellung schließen. Das am Ein gang mit wasserspeieudcu Löwenköpfen verzierte Haus enthält einen 15pferdigen Gasmotor, der mit dem neuen Dawsou- Gas, welches Pro Pserdckrast und Stunde nur 1 Kilogramm
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