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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.09.1897
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 06.09.1897
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1897
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6276 Nichtamtlicher Teil. 206, 6. September 1897. 3. Sortiments-Buchhandel. Der Sortiments-Buchhandel Leipzigs kann das ver flossene Jahr höchstens als ein leidliches bezeichnen. Von einem Jahr znm andern fordert das Geschäft besonders an gestrengte Thätigkcit, während die Erfolge sich nur in recht engen Grenzen bewegen. Der sogenannte Zeitungs-Buchhandel hat am hiesigen Platze erhebliche Schädigungen des Sorti ments nicht mehr verursacht. Zu klagen hat das hiesige Sortiment über die vielfache Konkurrenz durch auswärtige Reisegeschäfte; bisher zogen diese Geschäfte fast ausschließlich umfängliche Encyklopädieen und dergleichen in das Bereich ihrer Thätigkcit, neuerdings werden aber auch wissenschaftliche Lehrbücher und Kompendien viel fach durch Reisegeschäftc vertrieben. 4. Antiquariats-Buchhandel. Auch in diesem Berichtsjahre zeigt die Statistik des Ge samtgebiets des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler (Deutsches Reich, Oesterreich, Schweiz u. s. w.) dasselbe Bild, wie seit einer Reihe von Jahren, nämlich eine geringe Zu nahme der Firmen, trotzdem aber eine Abnahme der aus- gegebenen Kataloge. 1890: 1891: 1892: 1893: 1894: 1895: 1896: Reine Antiquariats- betriebe: 207 198 193 196 207 211 215 Antiquarität mit Sorti ment verl-unden: . . 1685 1714 1758 1779 1802 1824 1843 1892 1912 1951 1975 2009 2035 2058 1893: 1894: 1895: 1896: Veröffentlichte Kataloge etwa: . 600 520 460 425 Veröffentlichende Firmen etwa: . 160 140 130 125 Hiervon entfallen auf Leipzig: Kataloge etwa: 110 118 110 90 Firmen etwa: 19 20 20 18 Zu den bereits öfter erörterten Gründen, die die Aus gabe von Antiquariats-Katalogen immer unergiebiger erscheinen lassen, kommen die sich immer mehr steigernden Herstellungs kosten; dieselben haben in Leipzig durch die im Berichtsjahre seitens der Prinzipale zugestandene wesentliche Lohnerhöhung für die Setzer eine solche Höhe erreicht, daß nunmehr fast sämtliche Antiquare ihre Kataloge auswärts Herstellen lassen und dadurch eine meist nicht unbedeutende Ersparnis erzielen. Bücher-Auktionen wurden im Berichtsjahre von 2 Firmen 5 abgchalten. Sehr geklagt wird über die immer mehr ab nehmende Teilnahme des Publikums, einschließlich der Studenten schaft, an diesen Verkäufen. Wenn trotzdem incist noch recht günstige Resultate erzielt werden, so ist dies der ungemein regen Teilnahme auswärtiger Büchcrkäufer zu danken, die ihre Aufträge fast nur nach Leipzig schicken; der letztere Um stand hat es mit sich gebracht, daß außer in Leipzig sich nirgendwo (Köln ausgenommen) regelmäßige Bücher-Auktionen haben halten können. 5. Kommissions-Buchhandel. Die Uebcrsicht über die Anzahl der Kommissionäre und deren Kommittenten an den wichtigsten Kommissionsplätzen lautet für das Jahr 1896 folgendermaßen: Kommissionäre: Kommittenten: >696: 1897: 1831: 1867: 1894: 1895: 1896: 1897: 39 39 Berlin») 58 368 298 292 279 276 162 158 Leipzig 916 6136 7380 7572 7677 7919 19 17 Stuttgart — 441 486 569 596 620 35 39 Wien**) 90 556 594 677 675 671 8 1 Zürich — 98 95 90 91 87 *) Für Berlin findet sich an anderer Stelle neben 386 (18951 die Zahl 423 (1896) und 420 (1897) angegeben, dabei sind jedoch Auslieferungslager auch einzelner Verlagsartikel bei Barsortimen tern für das dortige Platzgeschäft mitgerechnet, die in früheren Jahren nicht mitgezählt worden waren. **) Bei den Kommittenten von Wien sind die Lager derjenigen Verleger, die ihren Verlag dort ausliefern lassen, mitgezählt. 108 Handlungen verkehrten Anfang 1897 direkt oder ließen sich durch andere auswärtige Handlungen in Leipzig ver treten. Von den Kommittenten der auswärtigen Plätze waren 750 in Leipzig nicht vertreten, der gesamte deutsche Buch handel umfaßte demnach 8669 Firmen, das ist 305 mehr als im Vorjahre. Diese verteilen sich auf Länder und Städte folgender maßen : Anzahl der Städte: Deutsches Reich . 1 308 (ff- 29) Oesterreich-Ungarn 239 (— 6> Anzahl der Firmen: 6 723 (ff- 2>7) 795 <- klebriges Europa . 148 (ff- 12) 700 (ff- 49) Amerika .... 49 (ff- 1, 153 (ff- 8) Afrika 7 (ff- 3) 13 ,-s- 5> Asien 11 (ff- 2) 15 (ff- 3) Australien . . . « (> 1) 8 (ff- li 1 833 (ff- 44) 8 669 (ff- 305) Bestrebungen, eine Vereinfachung des buchhändlerischcn Abrechnungsvcrfahrens herbcizuführen, sind bisher leider an der Gleichgiltigkeit eines Teils der Verleger gescheitert. 6. Der Musikalienhandel. Die Stellung des Leipziger Musikalienhandels zum deutschen und zum Wclt-Musikalienhandcl ist im wesentlichen die gleiche geblieben. Daß die altbekannte Musikverlags firma C. A. Cranz in Hamburg, Wien und Brüssel sich kürzlich in Leipzig seßhaft gemacht hat, beweist die Fortdauer der alten Anziehungskraft dieser Stadt für den Musikverlag. Die wachsende Bedeutung Leipzigs im Weltverkehr macht sich hauptsächlich in der Steigerung der ausländischen Ver tretungen geltend. Die Zahl der über Leipzig verkehrenden Musikalien-Sortimentshandlungen in Haupt- und Nebenbetrieb hat sich im letzten Jahre erheblicher als je (um 105) gestei gert, sie ist von 2653 auf 2756 Firmen gewachsen; auch die Zahl der reinen Musikalienvcrlcger im Gebiete des Börsen vereins der Deutschen Buchhändler hat sich um 18 vermehrt, von 301 auf 319, die der reinen Musiksortimenter um 29, von 286 auf 315. Der in Leipzig seßhafte Verein der deutschen Musi kalienhändler ist für die Förderung des dem Musikalicn- Berlagshandcl zu gute kommende» llrheberrechtsschutzes kräftig eingetretcn. Auf die Denkschrift hin, mit der die Reichs regierung die Zusatzbestimmungen zum Berner Litteraturschutz- Vertrag auf Grund der Ncgiernngskonferenz zu Paris im Mai 1896 dem Reichstage vorgelegt hatte, hat die letzte Leipziger Hauptversammlung beschlossen, in Leipzig eine An stalt zur Durchführung der musikalischen Aufführungsrechte unter Berücksichtigung der besonderen Verhältnisse der deutschen Musikpflegc zu begründen, und der gleichfalls in Leipzig seß hafte Allgemeine Deutsche Musikverein hat seine Mit wirkung hierfür in Aussicht gestellt. Zur gütlichen Ordnung und fortlaufenden Verständigung bei Ausbeutung von musi kalischen Urheberrechten durch die gerade in Leipzig bedeutsame Industrie mechanischer Musikwerke ist eine ständige Kommission in Leipzig eingesetzt worden. Durch den Beitritt Norwegens zur Berner Litterar-Kon- vcntion ist das geschützte Absatzgebiet des Leipziger Musi- kalicnverlags erweitert worden. Die Verhandlungen der däni schen Volksvertretungen schweben noch; von Leipzig aus ist versucht worden, die Steine des Anstoßes nach Kräften zu beseitigen, um an Stelle des bisherigen, in Leipzig verein barten beschränkten Privatschutzvertrags einen staatlichen zu setzen. In Nordamerika hat der Musikverlag durch erhöhten Schutz des musikalischen und musikalisch-dramatischen Auf führungsrechtes einen Fortschritt erreicht. Zur Erweiterung der verständigen Ordnung, die der wichtige Verlagsgegcnstand des Bühnenmaterials durch die Vereinbarung mit dem Deut schen Bahnenverein über einen Opernstaffeltarif erfahren hatte.
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