296, 21. Dezember 1897. Nichtamtlicher Teil. 9589 Nichtamtlicher Teil. Dlo Ijüdllkl in ikrvl' 1,18 /um Liulv (l«8 XIX. .Iudrlniu(l6rl8. Lill Beitrug rar Osscdicdls des Lüebsrwsssos voo Oliv lÄnblbrevllt. vorbs^orts uoä vsrwkbrts ^.nt- laAS mit 213 Illvetrationsn iw Text uvck 11 Xuost- bsilsAso. Ilielskelck und Uoiprix 1898, VkIbsAsn L XIssivA. Or. 8°. XII, 335 8. (6r. 9.— in t. UslbtrLnrbd. ^ 12.—. 11>0 vumsrirts Uxem- plars suk tsinstsw Xunstdruolrpspisr, ALnx in Xslbledsr Asbundsu L 20.—.) Daß sich von Mühlbrechts Bücherliebhaberei schon nach Jahresfrist die zweite Auflage als nötig herausgestellt hat, ist eine angenehme Ueberraschung für alle, denen die Verbreitung des Interesses an Büchern und der Neigung zum Sammeln derselben am Herzen liegt. Die Thatsache beweist, daß die Gemeinde der Bücherfreunde in Deutschland nicht gar so klein ist, wie man häufig anzunehmen geneigt war, und sie giebt dem Verfasser recht, wenn er den ersten Versuch ausgehen ließ, trotzdem er seine Mängel erkannte, da sich eben kein anderer vor ihm dazu berufen fühlte. Bisher wenig bekannte Medaille auf Johannes Gutenberg. Nach dem (Original im königl. Museum zu Berlin. Die zweite Auflage erscheint nun in ganz anderer, voll kommenerer Gestalt, nicht nur in allen Teilen revidiert und verbessert, sondern auch bedeutend vermehrt, wie denn das Verzeichnis der benutzten Litteratur fast auf das Doppelte an- gcwachsen ist. Ganz neu ist der Abschnitt über Lx-Iibris, Druckerzeichen, Einbände und die beiden Kapitel über die Bücherliebhaberei in Deutschland, sowie in Belgien und Holland. Neu sind vor allem auch die Abbildungen und Tafeln, die das Buch beim Uebergang an die Firma Velhagen L Klasing, den Verlegern der kürzlich ins Leben getretenen »Zeitschrift für Bücherfreunde«, erhalten hat. Dagegen ist die Bibliographie, das Verzeichnis der Drucker und Druckorte als für die Mehrzahl der Leser zu wenig interessant, weggefallen. Referent meint jedoch, daß die Bibliographie, allerdings in sehr viel engerem Rahmen und mit durchweg gekürzten Titeln, dafür aber bis auf die jüngste Zeit ergänzt, dem ernsteren Teile der Leser als Weg weiser für weitere Studien in der hoffentlich bald folgenden dritten Auflage sehr willkommen sein würde. Die nicht streng systematische Behandlung des Stoffes, die sich aus der Entstehung des Buches ergiebt, hat der Ver fasser beibehalten. Ein Lehrbuch soll es ja auch ausdrücklich nicht sein. Einzelne Jrrtümer und Divergenzen hier an zuführen, scheint mir unwesentlich. Werfen wir einen Blick auf den Inhalt nach der Folge der Kapitel. Schlußvignetten aus dem (7. Jahrhundert. Im Eingänge beantwortet der Verfasser die Frage nach der Berechtigung der Bücherliebhaberei neben den großen Problemen der Zeit mit dem Hinweis auf die Macht und Bedeutung des durch den Druck fixierten Gedankens. Er be legt sie durch Aussprüche eines Gewalthabers wie Napoleons I. und des feinsinnigen Bücherfreundes Edmondo de Amicis. Der Wechsel geistiger Strömungen und eine Reihe von äußeren Umständen beeinflussen den materiellen Wert littera- rischer Erzeugnisse. Interessante Beispiele von Schwankungen in der Schätzung auch wissenschaftlicher Litteratur illustrieren den Gedanken. Daraus resultiert die Schwierigkeit, sich eine Bibliothek zu schaffe», die nach allen Richtungen nur einiger maßen vollständig sein soll. Die litterarische Ueberproduktion zwingt zur Beschränkung auf Spezialfächer, der Mangel an Zeit und Raum begünstigt die kleinen Formate und erklärt die Vorliebe für Encyklopädieen. 1276'