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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.12.1897
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 20.12.1897
- Sprache
- Deutsch
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9572 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 295, 20. Dezember 1897. für 1050 Guineen erwarb. Der dritte Caxton war eine fran zösische Ausgabe des vorgenannten Buches und um 1476 im Auslande gedruckt. Es giebt nur sechs Exemplare, von denen vier unvollständig sind. Auch diesem Exemplar fehlen 33 Blätter; bei dem Verkauf der Roxburghe - Bücherei wurden 116 F dafür gezahlt, jetzt 600 F. Auch gestern kam wieder ein Buch aus der Presse Caxtons unter den Hammer, ein ziemlich gut erhaltenes Exemplar der seltenen Erstausgabe des »dlirrour ot tbs VVorlcls- von Caxton selbst auf den Wunsch und die Kosten von Hugh Bryce, Alderman und Bürger von London, 1481 über setzt und gedruckt. Das Buch enthält die ersten englischen Holz schnitte und wurde für 205 L versteigert; Lord Ashburnham halte 25 L gezahlt. Das wichtigste gestern versteigerte Buch war ein vollständig erhaltenes Exemplar von »Us prswisr st Is escorxl voluws äs Llsrliv st propbsciss äs Nsrliv-, in drei Bän den, 1498 pour ^vtboivs Vsr^rt äswournnt sur Is pcmt dlostrs änivg gedruckt. Das Exemplar ist besonders seines prächtigen Ein bandes wegen bemerkenswert, der unzweifelhaft von Le Monnier herrührt; der verstorbene Eigentümer zahlte dafür dreihig Guineen, gestern erzielte er 760 -F. Der nächst höchste Preis wurde für ein sehr seltenes Werk gezahlt, -1iS üivrs äu ko)' Xloäus st äs In kozws kesio-, 1486 in Chambcry von Anthoine Negret gedruckt. Eine äußerst seltene Erstausgabe von Bauzonnet-Trautz, in blaues Sasfianleder eingebunden; Lord Ashburnham hatte 40 F dafür ge zahlt, gestern erzielte das Buch 595 F. Unter den verkauften Meß büchern, von denen Lord Ashburnham eine ausgezeichnete Samm lung besaß, befand sich auch -Nisssls Lnesrriim Oräinis Lsnti Uoneäivti-, das erste von Sensenschmid 1461 gedruckte Buch, dem eine Seite fehlte, 130 F.- Weihnachtsausstellung im deutschen Buchgewerbe museum (Buchhändlerhaus) zu Leipzig. — Wie alljährlich hat der Centralverein für das gesamte Buchgewerbe wieder eine Aus stellung veranstaltet, die die sür den Weihnachtsmarkt interessanten Neuigkeiten und die von den Verlegern besonders für diesen Zweck eingesandten, teilweise auch älteren Artikel enthält. Sie bietet somit gewissermaßen einen Vorläufer der Kantateausstellung, ist aber nach anderen Gesichtspunkten geordnet. In wenige Fach gruppen geordnet, liegen hier gleichartige Werke beisammen, so daß der Wählende das sür ihn in Frage kommende nahe bei einander findet. Wenngleich die Produktion von sogenannten Prachtwerken etwas nachgelassen hat, findet sich doch genügende Auswahl davon, und — was das Beste ist — man kann sagen, daß ein Anfang gemacht wird, wirkliche deutsche Prachtwerke herzustellen, die den hervorragenden Leistungen anderer Nationen an die Seite gestellt werden können. Im übrigen bietet die gut beschickte Ausstellung den Nachweis, daß die deutschen Verleger eifrig bemüht sind, den verschiedensten innerlichen und äußerlichen Bedürfnissen entsprechend, Gutes, Besseres und Vortreffliches darzubieten. Gesondert von diesen Gruppen erscheint eine Tasel mit den Weihnachtsnummern deutscher und ausländischer illustrierter Zeit schriften, deren Kunftbeilagen zu einem wirkungsvollen Tableau vereinigt sind. Im Museumssaal sind außerdem gegen 800 Künstlerpostkarten ausgelegt, als Anfang einer Sammlung, die bald ins Unendliche gehen wird. Aus Einzelheiten einzugehen, ist hier wohl nicht am Platze. Erweiterung der Berliner Museen. — In den -Amtlichen Berichten aus den königlichen Kunstsammlungen- wird über die Berliner Museen Folgendes mitgeleilt: »Durch den Staats. Haushaltsetat für das Jahr 1897/98 sind die Mittel bereitgestellt worden, um die seit Jahren erstrebte Erweiterung der königlichen Museen einzuleiten. Geplant ist ein Gebäude zur Aufstellung der pergamenischen Funde, das zwischen der National- Galerie und der Stadtbahn seine Stelle finden wird, und ein zweites jenseits der Stadtbahn, das die königliche Gemälde- Galerie, die Sammlung der Skulpturen der christlichen Epoche und das Kupferstich-Kabinett aufnehmen soll. Dieser letztere Bau wird auf Anordnung des Kaisers im Hinblick auf das besonders warme Interesse, das sein Vater dem Plane einer Vereinigung dieser Sammlungen zugewendet hat, den Namen »Kaiser Friedrich-Museum- tragen; seinem Eingänge gegenüber auf der Spitze der Museums - Insel soll das Reiterdenkmal des Monarchen seine Stelle finden. Während so die Erfüllung eines seit Jahrzehnten mit wachsender Stärke heroorgetretenen Bedürfnisses gesichert erscheint, hat zugleich ein schon längere Zeit für diese Pläne thätiger Verein durch die unter dem 18. Juni erfolgte Verleihung der Rechte einer juristischen Person seine end- giltige Konstituierung erhalten. Der »Kaiser Friedrich- Museums-Verein-, dem Se. Majestät Kaiser Wilhelm als Mitglied beigetreten ist, hat sich die Aufgabe gestellt, die im »Kaiser Friedrich-Museum- zu vereinigenden Sammlungen der Gemälde und der Bildwerke des Mittelalters und der Renaissance zu fördern. Dieser Zweck soll erreicht werden durch Ankauf wertvoller Kunst werke, die für bestimmte Zeit zur Verfügung der Museums-Ver- waltung gehalten werden, und durch Zuwendungen geeigneter Kunstwerke an die königlichen Museen. Verband Deutscher Journalisten- und Schriftsteller- Vereine. — Wie das Leipziger Tageblatt erfährt, steht dem »Ver bände Deutscher Journalisten- und Schriftsteller-Vereine-, der im Juni d I. in Leipzig den »V. allgemeinen deutschen Journalisten- und Schriftsteller-Tag- abhielt, ein wesentlicher Zuwachs bevor, da soeben der Verein »Berliner Presse- einstimmig beschlossen hat, seine Aufnahme in den Verband nachzusuchen. Mit dem Beitritt dieses, nächst der Wiener »Concordia- größten deutschen Presse-Vereins werden alle bedeutenderen Vereine dieser Art dem Verbände an gehören. Zwei berühmte Buchdruckergeschlechter. — Der Rassi schen Ztg. wird unter dem 8. Dezember aus Paris geschrieben: »Es ist die Rede davon, dem berühmten Antwerpener Buchdrucker Christophe Plantin, Erzbuchdrucker Sr. katholischen Majestät Phi lipps II. von Spanien, ein Denkmal in seiner Vaterstadt zu setzen. Plantin war 1514 in Saint-Avertin bei Tours geboren, wo es nie mals eine Buchdruckerei gegeben hat. Er hat sich denn auch erst in spätem Alter, nachdem er sich eine tüchtige klassische Bildung erworben hatte, auf die Buchdruckerei verlegt. Seinen berühmten Betrieb in Antwerpen, wo er bis 20 Pressen in Thätigkeit hatte und täglich hundert Dukaten Arbeitslohn zahlte, gründete er 1555. — Die Touraine hat noch eine der bedeutendsten Buchdruckerfamilien der Gegenwart hervorgebracht: Marne in Tours, Besitzer der zweit größten Druckerei Frankreichs, die an 3000 Menschen beschäftigt. IDie größte Buchhandlung mit Druckerei ist die von Hachette in Paris, die in all ihren Betrieben an sechstausend Menschen be schäftigen soll.) Mame hat soeben den zweiten (letzten) Band des neuen Testaments, mit den Abbildungen von James Ttssot, vollendet. Die Prachtausgabe auf chinesischem Papier kostet 800 Fr. Dieser Tage überreichte Herr Mame (Enkel des Gründers des Betriebes) das Werk dem Präsidenten der Republik, der es sehr bewunderte.- Leopardis handschriftlichen Nachlaß. — Leopardis un gedruckte Manuskripte sollen am 29. Juni 1898, an dem Italien den hundertsten Geburtstag seines großen Dichters feiert, ver öffentlicht werden. Demgemäß schritt am 21. November eine vom Minister des öffentlichen Unterrichts ernannte Kommis sion zur Oeffnung der Truhe, in der Leopardis Manuskripte seit seinem Tode ruhten. Ihr Inhalt bestand aus Briefen Leopardis und vieler berühmter Männer Italiens und anderer Länder, aus scherzhaften und satirischen Gedichten, aus einer Tragödie in Versen, »Marie Antoinette-, datiert vom Juli 1816, und aus philosophischen Untersuchungen. Das interessanteste Manuskript von allen jedoch ist eine Anrede an den Gott der Finsternis Ahriman. Der Herr der Welt, von dem der Dichter sagt, seine Existenz selbst beweise die Herrschaft des Bösen, wird vom Versasser angerusen, er möge nicht zulassen, daß er das siebente Lustrum seincs Lebens erreiche. — Diese Dokumente, schreibt die .^vaclow)'», ergänzen die Geschichte von Leopardis Leben, das er selbst als einen Roman mit wenig äußeren Begebenheiten von Bedeutung bezeichnet, das aber Zeugnis giebt von dem inneren Werdegang und dem Ringen einer edel angelegten und empfind samen Seele. (Allg. Ztg.) Sprechsaal. Das Warenhaus A. Wertheun. (Vgl. Börsenblatt Nr. 276, 279, 282, 283, 285, 286, 287, 288, 289, 290, 292, 293.) XXX. Erklärung. Ta in dem Bücherverzeichnisse des Warenhauses Wertheim auch Werke unseres Verlages Vorkommen, so erklären wir, daß wir selbst verständlich weder direkt geliefert haben, noch geneigt sind, irgend welchen indirekten Bezug geschehen zu lassen. Wir unterstützen jedes Bemühen, den Mittelsmann aufzufinden, und bitten um Mit teilung aller Umstände, die dahin führen können. Leipzig, den 17. Dezember 1897. Abel L Müller.
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