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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.12.1897
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 22.12.1897
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- Deutsch
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9618 Nichtamtlicher Teil. 297. 22. Dezember 1897. Nichtamtlicher Teil. Katalog-Rundschau. m. (Fortsetzung aus Nr. 282 u. 291.) In reicher Fülle und meist in buntem, auffälligem Fest gewand sind von Anfang November an die vom deutschen Buchhandel herausgegebenen Weihnachtskataloge zur Ausgabe gelangt. Sieht man den großen Stoß dieser vornehmen, im reichen Jllustrationsschmuck prangenden Ver- triebsmiltcl vor sich, wie er sich mit der Zeit in der Redaktion des Börsenblattes aufgetürmt hat, so muß man auch hier seinem Staunen darüber Ausdruck geben, welche Mühe es sich der deutsche Buchhandel kosten läßt, welche pekuniären Opfer, sowohl vom Verlags-, als auch vom Sortimentsbuchhandel gebracht werden, um das Weihnachtsgeschäft recht erfolgreich zu gestalten. Die meist schon seit vielen Jahren erscheinenden all gemeinen Weihnachtskataloge sind im deutschen Buchhandel ja allgemein bekannt, jeder Buchhändler wird sich nach seinen in der Praxis gemachten Erfahrungen sein Urteil über sie ge bildet haben, so daß ein ausführliches Beschreiben hier über flüssig ist, besonders da sie auch jedes Jahr in unserem Blatte eingehende Besprechung erfahren haben und sich in ihrer Ein richtung und Anordnung des Stoffes nur ganz wenig ver ändern. Demgegenüber verdienen jedoch auch wieder diese von der Freigebigkeit des deutschen Buchhandels und von der Blüte der deutschen Litteratur Zeugnis ablegenden kleinen Prachtwerke, die als Vorboten des Weihnachtsfestes schon vorher etwas von seinem Zauber in alle Häuser tragen, in einer Katalog-Rundschau die gebührende Beachtung schon wegen ihrer glänzenden Ausstattung und der Bedeutung, die sie für den Bücherabsatz haben An Format (4") alle überragend fällt zunächst der VolckMarsche illustrierte Weihnachtskatalog in die Augen, der in seiner großen Ausgabe auf starkem Papier, wie er uns vorliegt, mit dem ruhig und freundlich wirkenden Titelbild einen angenehmen Eindruck macht. Bei dem großen Format wirken die ganzseitigen Anzeigen, wie z. B die von S Hirzel mit wenig Text, ganz vorzüglich. Die Einteilung ist die frühere, die dreiteilige: >. Bibliographie (Verzeichnis einer Auswahl vorzüglicher Bücher und Atlanten) mit angehängtem Reuig keiten-Vcrzcichnis, beides von der herausgebenden Firma be arbeitet, 2. Litterarische Rundschau (über hundert kurze, zu weilen durch Jllustrationsproben unterbrochene Rezensionen neuer Erscheinungen) und 3. die Bücheranzeigen der verschiedenen Verlagshandlungcn, für deren geschmackvolle Herstellung die Accidcnzsetzer ihr Möglichstes thaten Ein Stab von Re zensenten Universitätsprofcfforen und Lehrern höherer Schulen) hat den Stoff zum 2. Teil des Katalogs, der Litterarischen Rundschau, geliefert Sie besteht aus kurzen, sachgemäßen Besprechungen einiger hervorragenden Erscheinungen des Büchermarkts. In günstigem Sinne sind diese Rezensionen freilich alle gehalten; was nicht zu loben war, scheint keine Aufnahme gefunden zu haben. Dieselbe Vereinigung von Gelehrten besorgt auch die Herausgabe von Seemanns Literarischem Jahres bericht und Wcihnachtskatalog Um keine falsche Vorstellung zu erwecken, muß bemerkt werden, daß diese Herren ur sprünglich nur für den Seemannschcn Katalog arbeiteten, in den letzten Jahren aber durch ein Abkommen einen Teil ihrer Besprechungen auch für den Volckmarschen Katalog abgaben. Der Sccmannsche Litterarische Jahresbericht umfaßt, wie schon aus dem eben Gesagten hervorgeht, weit mehr Rezensionen von Neuerscheinungen, die, hübsch systematisch angeordnct und mit Bilderschmuck durchflochten, den Litteraturfreund in ihrer Sachlichkeit nicht ermüden. Uebcrhaupt legt Seemann mehr Wert auf den Text, er will mit seinem Katalog zugleich in teressanten Lesestoff bieten und darin ist er so freigebig, daß wir befürchten, er könne z. B einem Geschäftsmann, der wenig Muße hat, schon allein mit dem Katalog Stoff genug zum Lesen für einige Feiertage liefern. Findet man doch in dem schön ausgestatteten Katalog Proben der neuesten Litteratur, Novellen von C. Viebig und C. von Breckheyde (von letzterer eine sehr lustige Geschichte), auch Bruchstücke aus belehrenden und wissenschaftlichen Werken (Pfeifer, Joh. Fr Voigts Leben; Kuhn, Allgemeine Kunstgeschichte; Türck, Der geniale Mensch ; Eschner, Natur und Menschenhand im Dienste des Hauses), und schließlich sogar zwei interessante Originalartikel: L Ja- cobowski, Über das deutsche Drama der Gegenwart, und Leo Berg, Über Detlev von Liliencron In den Probe stücken haben die Verleger nicht gerade das Schlechteste zur Verfügung gestellt, sie werden daher wohl auf ihre Rechnung kommen und viele Freunde guter Lektüre zum Ankauf ihrer Bücher angeregt haben Das syste matische Verzeichnis empfehlenswerter Werke hat in diesem Jahrgang wegen Platzmangels bedeutende Kürzungen erfahren müssen, — es nimmt nur noch 6',^ Seiten ein. Ein Nach teil ist es wahrscheinlich nicht, denn hauptsächlich werden vom Publikum doch diejenigen Bücher gekauft, auf die durch die Inserate, Illustrationen, Rezensionen und Textproben nach drücklich hingewiesen wird. Der Seemannsche, mit einem auf fallenden Umschlagbild (lesende Dame) geschmückte Weihnachts katalog wird auch in seinem 27. Jahrgang seine alten Freunde wieder erfreut haben. Der jüngere, im 10. Jahrgang erschienene, Litterarische Weihnachtskatalog von Koehler behauptet sowohl der äußern Erscheinung nach, als auch in betreff der inneren Ein richtung einen hervorragenden Platz unter seinen Kollegen als wirkungsvolles Vertricbsmittel und geschätztes Anzeigc- organ. Der zweifarbige Umschlag-Titel wirkt: der Nadelwald im Winter und die verschneite Seelandschast mit der großen Eisfläche geben in Verein mit dem Buch, der Eule und der Fackel der Wissenschaft ein geschmackvolles, dem Inhalt des kleinen, mit Illustrationen reich geschmückten Prachtkataloges entsprechendes Bild. Auf weißerem und stärkerem Papier als früher gedruckt, bringt der Katalog die zahlreichen Inserate mit ihrem reichlichen Bilderschmuck auch weit besser zur Geltung. Die Reichhaltigkeit des eigentlichen Katalogs, einer Zusammen stellung aller wichtigeren neuen Erscheinungen in sachlicher Anordnung, ist bekannt; alle bis Ende Oktober angekündigten Novitäten haben noch Aufnahme gefunden. Außerdem ist noch ein alphabetisches Verzeichnis der angezeigten und im Katalog besprochenen Werke beigcgeben, und den Besprechungen selbst, denen der Titel: »Neues vom Büchermarkt« vorangcstellt ist, ist eine Liste wichtiger Neuigkeiten des Jahres 1897 bcigedruckt. Wenn auch die alte Forderung: »Der Sortimenter muß lesen«, d. h. ausführlich lesen, jetzt wieder zu größerer Würdigung gekommen ist, so wird der vielbeschäftigte Sorti menter doch gern so litteraturkundige und verständnisvolle Kollegen, wie es die Rezensenten der Koehlerschen litterarischen Rundschau sind, für sich lesen lassen und sich dann an der Hand ihrer treffenden, kurzen und doch — wenigstens für den Buch händler — erschöpfenden Besprechungen ein Bild von den verschiedenen Neuerscheinungen machen Alles selbst aus führlich zu lesen, ist ihm bei der Ueberproduktion des Buch handels ja unmöglich: hier hat ec einen erfahrenen kritischen Führer, der das Wissenswerteste aus jedem Buche heroorhebt und ihn auf das aufmerksam macht, was verdient, später m dxivnso gelesen zu werden. Gewiß, lesen soll der Buchhändler,
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