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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.12.1897
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1897-12-28
- Erscheinungsdatum
- 28.12.1897
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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801, 28. Dezember 1897. Nichtamtlicher Teil. 9699 germanische Sagen. Die deutsche Geschichte des Mittel alters in ganz allgemeinen Grundzügen, der neueren Zeit in den Hauptzügen, spezieller Geschichte unseres Jahr hunderts. Französische, italienische, englische, russische Ge schichte der letzten fünfzig Jahre in ihren Herrschern, bezw. Staatsverfassungcn. Literaturgeschichte, deutsche: alte in den Hauptwerken, die Dichterschulen, Inhalt der. Hauptwerke von Lessing, Goethe, Schiller. Die Dichter und Schriftsteller unserer Zeit und die gegenwärtigen Strömungen in der Litteratur. In dieser Verbindung deren Hauptvertretung in Frankreich und den nordischen Ländern. Griechische und römische: die be deutendsten Schriftsteller und ihre Hauptwerke in Verbindung mit der Kenntnis der heute gebrauchten Ausgaben. Geographie: Geschichte der großen Entdeckungen, die be deutendsten Städte in den Erdteilen, Lage der Haupt inseln mit Verkehrsbeziehungen zu Europa, deutsch-afrika nische Kolonieen. Naturwissenschaften: Einteilung und Aufgaben der ein zelnen Spezialwissenschaften. Die großen Erfindungen: Dampfkraft, Magnetismus und Elektricität und ihre neuesten Anwendungen. Sprachen. Kenntnis von zwei fremden Sprachen so weit, daß leichtere Arbeiten ins Deutsche übersetzt werden können. Außerdem die Anfänge der lateinischen und griechischen Sprache oder der französischen und englischen Buchdruck. Seine Geschichte im Hauptumriß. Die großen Erfindungen: Schnellpresse, Rotationsmaschine. Lithographie. Kupfer-, Stahlstich Die heliographischen Verfahren. Buchhandel. Seine Geschichte in Deutschland im Haupt umriß, die Organisation in Deutschland im Gegensatz zu anderen Ländern, sein Vereinswesen. Seine Gliederung in Verlag, Sortiment, Antiquariat und Charakterisierung dieser Zweige. Bedeutende Vertreter: Frommann, Perthes, Spamer rc. Die bedeutendsten Verlagshandlungen nach ihrer Haupt verlagsrichtung. Die wichtigsten Bestimmungen der Verlags und Verkehrsordnung, des Restbuchhandels, die wichtigsten Usancen. Die hauptsächlichsten Paragraphen des Preß- und Urheberrechts, der Berner Konvention. Verhältnis zwischen Autor und Verleger; Verlagsvertrag; Uebersetzungsschutz. — Technik des Buchhandels: Journal-Listenführung, Katalog kenntnis, Vertrieb von Neuigkeiten, Post-Bestimmungen. Buchherstellung. Papier- und Druckpreise, Kalkulation, Korrekturlesen, Buchbinderei. Buchführung. Nutzen. Erklärung des Wesens der einfachen und doppelten Buchführung ohne tieferes Eingehen, da die eigentliche Erlernung Sache der Praxis ist. Litteraturkenntnis. Die bedeutendsten Werke aus den meisten Zweigen der Wissenschaft und Litteratur nebst Autoren und Verlegern. Bibliographie. Nutzen. Kenntnis der hauptsächlichsten biblio graphischen Hilfsmittel. Allgemeine Gesetzkunde. Aus dem Bürgerlichen Gesetz buch das Wesentliche aus dem ersten Buch lll. Abschnitt über die Rechtsgeschäfte, aus dem V. Abschnitt über die Verjährung, einiges aus dem zweiten Buch II. Abschnitt über Verträge, aus dem dritten Buch lll. Abschnitt über Erwerb und Verlust des Eigentums an beweglichen Sachen, und VIII. Abschnitt über Hypotheken. Aus dem Handelsgesetzbuch das erste Buch vom Handels stand, aus dem zweiten Buch die Bestimmungen über Kommanditgesellschaft, Aktiengesellschaft, das ganze dritte Buch über Handelsgeschäfte. Aus der Wechselordnung und dem Wechselstempelsteuer gesetz die wichtigsten Bestimmungen. Aus der Gewerbeordnung und dem Gesetz zur Be- vlenmdsechzlgster Jahrgang. kämpfung des unlauteren Wettbewerbs die wichtigsten Be stimmungen. Logik. Sehr zu empfehlen wäre eine Einführung in die Logik, etwa an der Hand des trefflichen kurzen Leitfadens von Dittes. Diese Themata müßten meines Erachtens in dem zu schaffenden Leitfaden für die Prüfung in Fragen gefaßt werden, deren Beantwortung in einem zweiten Telle gefunden würde. Die Drogisten geben den zweiten, die Antworten enthaltenden Teil den Lehrlingen nicht in die Hand, sondern verweisen sie auf die anderweitig herausgekommenen Lehr bücher. Es wäre zu erwägen, ob hierin nicht eine Aenderung zu treffen wäre, weil das Zusammensuchen des Materials doch mühsam ist, und weil, wenigstens für den Anfang, nicht zu erwarten ist, daß in vielen Städten die im übrigen warm zu empfehlenden Unterrichtskurse errichtet werden. Vielleicht könnte auch, unabhängig von den Antworten, für die Materien mit Ausnahme der Sprachen, der Gesetzkunde und sonstiger Fächer, für die es passende Lehrbücher giebt, ein kurz- gefaßtes Lehrbuch bearbeitet werden, das sich zum Selbst studium eignet. Der Gedanke, ein solches Lehrbuch für den Buchhandel zu schaffen, ist, wie nebenbei bemerkt sein mag, nicht neu In dem Vorläufer zum Börsenblatt, dem Kricgerschen Wochenblatt, veröffentlichten E. Avenarius und O. A. Schulz bereits 1834 (in Nr. 25) einen Aufruf zu einer Vereinigung der Buchhandlungsgehilfcn Deutschlands, deren Zweck u. a die Herstellung eines Lehrbuches des Buch handels sein sollte. Zur Gründung des geplanten Vereins ist es nicht gekommen. Nun wird man gegen den oben skizzierten Lehrplan mit Recht einwenden, daß er nur auf die Lehrlinge des Sorti ments zugeschnitten ist und nicht für die Arbeiter im Ver lag, im Kommissionsgeschäft und im Antiquariat passe. Es ist in der That schon als eine Schwierigkeit, die sich der Einführung der Gehilfenprüsung entgegenstclle, hervorgehoben worden, daß die Lehrlinge eine zu verschiedenartige Aus bildung erführen, um sich vor einer Kommission über ihre verschiedenartigen Kenntnisse auszuweisen. Das ist^ wahr; aber ich sehe darin keinen Abhaltungsgrund gegen die Einführung der Prüfung, weil ich der Meinung bin, daß das Sortiment die einzige Stelle ist, von wo aus der künf tige Buchhändler auslaufen muß, mag er später sich irgend einem Zweige ausschließlich zuwenden. »Der Verlag«, schreibt Fr. Perthes einmal, »ist in allen Beziehungen gänzlich ver schieden vom Sortiment, aber nur der, der den Sortiments handel aus eigener Handhabung kennt, kann ein Verlags buchhändler werden, wie er es zum Nutzen der Litteratur und zu eigenem Vorteil sein soll.--*) Wer die Kenntnisse, die bei der Prüfung verlangt werden, nicht besitzt, weil er in einem Verlage oder Kommissionshause »gelernt« hat, der unterwirft sich eben der Prüfung nicht. Von einem tüchtigen Buchhändler muß dieses oder ein anderes bestimmtes Maß von Kenntnissen gefordert werden. Nur wenig Schwierigkeit wird die Gewinnung geeigneter Lehrkräfte für die Schulen bieten. Es kann sich im wesent lichen nur um Abendschulen handeln. Ich glaube aber, daß sich in jeder Stadt unschwer für die Erteilung des Unterrichts in den allgemeinen Fächern ein Lehrer einer höheren oder mittleren Schule gegen ein erschwingliches Honorar finden wird. Den buchhändlerischen Unterricht könnte ein ansässiger Chef oder auch ein tüchtiger Gehilfe gegen eine mäßige Ver gütung übernehmen. An der Hand des Leitfadens würde die Schwierigkeit der Unterrichtserteilung auch nicht allzu groß sein. Eine fernere Frage von Wichtigkeit ist, welchen Zeitraum *) Fr. Perthes' Leben. 8. Ausl. III. S. 18. 1291
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