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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.12.1897
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 27.12.1897
- Sprache
- Deutsch
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9674 Nichtamtlicher Teil. ^§ 300, 27. Dezember 1897. Alwin Huhle in Dresden. 9684 OorrssponclsiiLdlLtt. 1898. iLbrlieli 4 Ltsooxr. üsssbibliotdslr. 1898. iLlliliell 2 Ltsooxr. Lola. 1898. iLllrlioll 2 Bibliographisches Institut in Leipzig. 9684 Ussll §sls, Odsr-ItLÜsn. 6. ^nü. Usb. 10 M. L H. Marcus in Breslau. 9687 Das Margarinegesetz vom 15. Juni 1897 erläutert von Fleisch mann. 1 20 -j. Gebrüder Paetel in Berlin. 9685 Wernicke, die Geschichte der Neuzeit. 2. Abtheilung. Geh. 5 geb. 7 V6. Hermann Risel L Co. in Hagen i. W. 9684 Lubiwouu, rsitAsmässs kstorm im 1listig vsssv. Holt II. 50 M. Spirgatis in Leipzig. 9689 Lsitrs-As rur Lsuvtuis äss Lobritt-, 6ueb- u. Libliotbsirsvvsssos brsA. vou OriLt^tzo. IV. 7 ^ 50 Reinhold Werther in Hann. Münden. 9687 Usus 2sitssllrikt kür Lautlsuts. ü-OIijübrlicii 2 ^ 50 Nichtamtlicher Teil. Ein schwäbischer Buchhändler. Unter dieser Ueberschrift widmet das »Medizinische Corre- spondenzblatt des Württembergischen ärztlichen Landesvereins« seinem Verleger, unserem kürzlich verstorbenen Kollegen Eduard Koch in Stuttgart, den folgenden ehrenden Nachruf: Am 1. Dezember 1897 starb eines von den Freunden lange befürchteten raschen Todes der Verlagsbuchhändler Eduard Koch in Stuttgart, seit länger als drei Jahrzehnten Verleger des Corrcspondenzblattes, ein Mann, der es wohl verdient, daß ihm auch in diesen Blättern, deren Gedeihen er sich so lange gewidmet hat, ein Denkmal der Erinnerung gesetzt werde. Eduard Friedrich Koch war als Aeltester von sieben Geschwistern am 10. Juli 1838 in Großaspach, Ober amt Backnang, geboren, wo sein Vater Pfarrer war. Seinen ersten Unterricht erhielt er in Backnang; von 1647 an be suchte er das Gymnasium in Heilbronn, wohin sein Vater inzwischen als Pfarrer und späterer Dekan versetzt worden war. Ursprünglich zum Studium der Theologie bestimmt, zeigte er dazu keine Neigung, sondern verließ bereits im 16. Lebensjahre die Schule, um Buchhändler zu werden. Seine Lernzeit verbrachte er in Heidelberg, Braunschweig, Leipzig und Freiburg i. Br. Neben seinen Berufsgeschäften widmete er sich damals schon mit Eifer dem Studium der Naturwissenschaften, besonders dem der Geologie, und die Anfänge seiner großartigen paläontologischen Sammlung gehen bis in jene Zeiten zurück. Die Beschäftigung mit der Ge schichte führte ihn — seiner Vorliebe für das Gegenständliche entsprechend — zum Studium der Numismatik. Eine in Braunschweig begonnene numismatische Sammlung gab er später wieder auf, um seine Kräfte nicht zu zersplittern und sich ganz seiner geologischen Sammlung zu widmen. Im Jahre 1867 übernahm er die Schweizerbartsche Ver lagshandlung und Druckerei in Stuttgart. Auch nach dem Verkaufe der Druckerei behielt er den Verlag des »Medicini schen Corrcspondenzblattes« bei. Er wurde dadurch mit einem großen Teile der württembergischen Aerzte bekannt und trat zu vielen in ein dauerndes und aufrichtiges Freund schaftsverhältnis. Nach dem Verkaufe der ihn in seiner eigent lichen buchhändlerischen Thätigkeit beengenden Druckerei widmete er sich ausschließlich dem Verlagsgeschäste. Der alte Schweizer bartsche Verlag, aus ganz kleinen Anfängen in den dreißiger Jahren hervorgegangen, bestand aus einer großen Anzahl der heterogensten Schriften: Kinderbüchern, zeitgeschichtlichen Werken (am berühmtesten waren die Biographieen der Polen und Polinnen aus dem Aufstande von 1830), Schulbüchern, Gelegenheitsschriften und einem Grundstöcke naturwissenschaft licher Werke. Koch pflegte von nun an beinahe ausschließlich den naturwissenschaftlichen Verlag. Es war die Zeit, wo Darwin einer neuen Weltan schauung Bahn zu brechen begonnen hatte, wo Quenstedt und Oskar Fraas ihre grundlegenden Forschungen veröffent lichten und besonders in Schwaben eine verständnisvolle Ge meinde in allen Kreisen der Bevölkerung — der gelehrten und der ungelehrten — schufen, wie sie gewiß nirgendwo anders anzutreffen ist. In den Dienst dieser Bewegung stellte sich Koch. Er war kein Gelehrter und kein Mann der Feder; die geologische Wissenschaft aber hat in ihm trotzdem einen ihrer eifrigsten Jünger und Helfer besessen. Denn nicht mehr allein in der Hand von Gelehrten ruht hei uns die Wissen schaft, und keine weite Kluft trennt die Laien von den Zünf tigen, ganz gewiß am wenigsten in der Geologie. Dem Scharfsinn und der Ausdauer der Sammler ist die Aufsuchung und Herbeischaffung des Materiales, der stummen und doch so beredten Zeugen der Urwelt und versunkener Schöpfungen zu verdanken. Was Koch hierin geleistet hat, weiß nur derjenige richtig zu beurteilen und zu schätzen, der sebst sammelt, und dem ein Einblick in die einzig dastehende Privatsammlung Kochs zu teil geworden ist. Von der großen Bedeutung aber für die Wissenschaft zeugen die zahlreichen Originale in seiner Sammlung, jene wichtigen Belegstücke der Forschungen. Dieses Verständnis, diese Liebe für die geologische Wissenschaft zeigte nun Koch auch in seiner Eigenschaft als Verleger. Sein Tod ist ein geradezu unersetzlicher Ver lust für die Geologie. Die Stellung, die heutzutage bei der fast übergroßen Hervorbringung in der wissenschaftlichen Litteratur der Verleger einnimmt, ist überaus wichtig, und von seiner Person, seinem guten Willen und seinem Entgegen kommen hängt nicht selten der Erfolg großer wissenschaft licher Fragen und Untersuchungen ab. Der Verleger nimmt sozusagen eine Vertrauensstellung dem Autor gegenüber ein und bildet den Vermittler zwischen jenem und dem lesenden Publikum. Die ganz außergewöhnlichen wissenschaftlichen Kenntnisse, die sich Koch anzueignen gewußt hatte, ver bunden mit einem praktischen Sinne, und wo es galt, auch mit Opfermut wissenschaftlichen Unternehmungen gegenüber, befähigten ihn, als Verleger eine Stellung der Gelehrtenwelt gegenüber einzunehmen, die weit über die Grenzen des Ge wöhnlichen hinausgeht. Er war in dieser Hinsicht nicht nur der rücksichtsvolle Verleger, sondern auch der praktische und verständnisvolle Berater und damit der Freund eines jeden litterarisch thätigen Geologen. Als solchen betrauert ihn die ganze geologische Gelehrtenwelt Deutschlands Wie er als Privatsammler sich rühmen durfte, der erste zu sein, so durfte er als Verleger sich rühmen, an der Spitze aller litterarischen geologischen Unternehmungen zu stehen. Welchen Umfang Kochs Geschäft allmählich angenommen hatte, welche gewaltige Summe von Arbeit und Unternehmungs geist darin angelegt war, davon zeugt der neueste, wenige Tage nach seinem Tode erschienene Verlagskatalog. An der Spitze aller Unternehmungen, was Umfang anbetrifft, stehen die Palaeontographica, Beiträge zur Geschichte der Vorzeit, deren 43 Bände einen Katalogwert von beinahe 3000 ^ darstellen. Die langen Reihen der Neuen Jahrbücher für Mine ralogie, Geologie und Paläontologie und der Jahreshefte des
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