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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.01.1897
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 07.01.1897
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18970107
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1897
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4, 7. Januar 1897. Nichtamtlicher Teil. Nichtamtlicher Teil. ^ Arnold Brrgftraester. Den Börsenverein der Deutschen Buchhändler hat ein neuer schwerzlicher Verlust betroffen. Seinem Ersten Schatzmeister, dem unvergeßlichen Wilhelm Votkmann, der am heiligen Christabend für immer die Augen schloß, ist in der Nacht vom 5. auf den 6. Januar der verdiente Erste Vorsteher des Börsenvereins, unser hochverehrter Herr Arnold Bergstraeßer im Tode gefolgt. Nach monatelanger hoffnungsloser Krankheit ist ihm der Tod sanft genaht als Erlöser von qualvollen Leiden. In der Bollkraft der Jahre Nnd in eben begonnener, ihn hochbeglückender zweiter Ehe wurde er den Seinen, seinen Freunden und dem Beruf, dem er mit ganzer Seele ergeben war, vorzeitig entrissen. Seine Berufsgenossen kennen und ehren ihn als hochbegabten, tüchtigen Buchhändler, der seine großen Erfolge allein der eigenen That- kraft und Begabung verdankte, als entschlossenen und durchgreifenden Förderer des buchhändlerischen Gemeinwohls, für das er opferwillig und nachdrücklich seit Jahrzehnten in selbstloser Weise gekämpft hat, seine Mitbürger danken ihm seinen treuen Eifer in hin gebender Arbeit für städtische Interessen; alle die Vielen aber, mit denen er je in persönlichen Verkehr gekommen ist, rühmen mit Recht die Liebenswürdigkeit und Herzlichkeit seines Wesens, die ihn auszeichneten und womit er selbst erklärte sach liche Gegner zu persönlichen Freunden gewann. Seine großen Verdienste um den Börsenverein der Deutschen Buchhändler und den gesamten Beruf werden an an derer Stelle dieses Blattes eingehende Würdigung finden. Für heute müssen wir uns auf diese kurze Trauer nachricht beschränken, die in weiten Kreisen des deutschen Buchhandels schmerzliches Aufsehen machen wird. Die Weihnachtsnummern 1896. Bon Theod. Goebel. (Schluß aus Nr. 3.) »Dem Alter gebührt der Vortritt!« Ich beginne deshalb meine Revue der deutschen Weihnachtsnummern mit der Leipziger »Jllustrirten Zeitung«, brauche indes nicht zu bemerken, daß dieses Blatt keine Spuren des Alters trägt; man könnte vielmehr darauf das englische bezeichnende Wort: s, Arsso olck-aAs anwenden, denn es ist lebensvoll und frisch trotz seiner elf Lustra. Wenn man durch die eng lischen und französischen für das Weihnachtsfest bestimmten Blätter, deren Seiten oft von Mord und Blut triefen und von Gespenstern und sonstigem lichtscheuen Gesindel heim gesucht werden, gewatet ist — meine flüchtige Revue konnte dies nur leicht andeuten —, so beschleicht uns unwillkürlich ein wohlthuendes Gefühl beim Oeffnen der deutschen Weih nachtsnummern. Ihr Inhalt gilt in der Regel dem Geiste des Festes; er soll uns in eine weihevolle Stimmung ver setzen, uns vorbereiten für die Feier der Ankunft des Er lösers, — die englischen und französischen Blätter aber werden einesteils nur geschaffen, um dem Publikum einen aufregenden Zeitvertreib und Unterhaltungsstoff zu geben und es damit über die Langeweile der Feiertage hinwegzutäuschen, andern- teils — und dies dürfte in den meisten Fällen das punctum 8slien8 für die Herausgeber sein — damit diese Extranummern zur Goldquelle werden für ihre Schöpfer. Ohne solch ma teriellen, greifbaren Segen könnten natürlich auch unsere deutschen Weihnachtsnummern nicht existieren, und es hat ja in der That recht lange gedauert, bis sie zur regelmäßigen Einrichtung geworden sind auf dem deutschen Weihnachts markte, aber man räumt den Inseraten doch nicht einen Platz ein, wo sie sich in lästiger Weise aufdrängen und die Festes stimmung stören, die das Blatt doch anzuregen bestimmt ist. Die Vorderseite des Umschlags der Festnummer der »Jllustrirten Zeitung« ist in Chromoxylographie ausgeführt und macht, nur in ihrer Gesamtheit betrachtet, keinen un günstigen Eindruck, wendet man sich indes den Einzelheiten zu, so erscheinen einige davon doch verwunderlich. So sind die roten Titelzeilen nach oben weiß abschattiert, was voraussetzen läßt, daß die Beleuchtung von unten links stattfinde, während doch im allgemeinen die Regel gilt, daß sie von oben links kommt. In der vorliegenden Zeichnung erscheinen dadurch einige Buchstaben und besonders die Ver salien recht schwerfällig. Das Mittelbild, ein Schutzengel, den Christusknaben geleitend, ist in einer Malweise ausge führt, die wohl die Malerei der frühchristlichen Zeit imi tiert, und man muß deshalb die steife Haltung des Engels und die etwas plumpe Zeichnung des Christuskindes, ivie die massive Form der Wolken und den derben Druck des Ganzen auf Rechnung dieser Malweise setzen. Ob sie aber dem Publikum gefällt und ansprechend wirkt? Ich fürchte fast, daß, wäre nicht der Inhalt dieser Wcihnachtsnummer, ganz besonders der künstlerische, ein so vortrefflicher, der Umschlag titel ihr nicht sonderlich zahlreiche Freunde zugeführt haben würde. Was nun diesen künstlerischen Inhalt anbelangt, so be finden sich in dem einschließlich des Umschlags 36 Seiten starken Hefte (11 davon kommen ans Inserate) sieben Voll seitenbilder und ein Doppelseitenbild, von denen die Mehr zahl auf das Christfest Bezug hat, und fast alle sind treff liche Holzschnitte, gleichwie mehrere dem Texte eingeschaltete Illustrationen. Zwei Beilagen aber, die eine im Doppel format, die andere in dreifacher Seitengröße der »Jllustrirten Zeitung«, sind Meisterschnitte; das eine, der Glaube, ist eine mustergiltige Reproduktion des gleichnamigen Walther Firle- schen Triptychons im städtischen Museum zu Leipzig; das andere, Caritas, führt uns ein prächtiges Bild von Julius Schmid vor — es sind großartig schöne Blätter voll echter Weihnachtsstimmung. In diese führt auch auf der ersten Textseite des Blattes ein weihevolles Gedicht von Friedrich v. Sickert ein, das gewiß unter den Weihnachtsbäumen in Tausenden von freudigen Herzen warmen Widerhall gefunden hat. Doch noch eine zweite Weihnachtsnummer ist von der 17*
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