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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.01.1897
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 07.01.1897
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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4, 7. Januar 1897. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 123 und die bittere Not um das nackte tägliche Leben in das Heim des unglücklichen Gelehrten eingezogen. Denn während Falb dem Aufbau seiner Wetter- und Erdbcben-Theoriecn sich hingab und außerdem in den letzten IV2 Jahrzehnten umfassenden sprachwissen schaftlichen Studien oblag — Falbs sehnlichster Wunsch ist, daß es ihm vergönnt sein möge, ei» groß angelegtes Werk über die Urgeschichte der Sprache und Schrift zu vollenden—,verstand er es nie, irgendwie irdische Güter für sich und die Seinen zu erwerben. Er war und blieb stets ein armer Gelehrter und ist jetzt der Aermsten einer. -An alle, die noch ein warmes Herz und eine offene Hand für schweres Leid haben, richtet sich unsere Bitte um Beiträge zu einer Rudolf Falb-Spende, welche dem von einem unverschuldeten Schicksal so schwer heim- gesuchten Manne, der sein ganzes bisheriges Leben selbstlos der Wissenschaft gewidmet hat, zur Abwehr der härtesten Not für sich und seine Familie überreicht werden soll. Ungezählte Tausende haben aus Falbs Büchern und Abhandlungen sowie aus den Vor trägen, die er in ungefähr 400 Städten Deutschlands und Oester reich-Ungarns, in den 70er Jahren auch in Nord- und Südamerika gehalten hat, Belehrung und Unterhaltung geschöpft. An alle diese besonders wendet sich unsere Bitte. Der Name Rudolf Falb ist wohl einer der volkstümlichsten in beiden Erdhälsten — möge der Tag, wo wir das Ergebnis der Sammlungen überreichen, für den schwergeprüften Mann ein kritischer Tag erster Ordnung in er freulichem Sinne sein. -K. Adolf Bachofen von Echt, Wien. Dr. Emil Ertl, Graz. Justizrat Gimkiewicz, Berlin. Hofrat vr. Ernst von Gnad, Graz. Geh. Kommerzienrat Ludw. Max Goldberger, Berlin. Hans Grasbcrger, Wien. Rentier Herm. Gratweil, Berlin. Kgl. Baurat von Großheim, Berlin. Prof. De. Leo Gruninach, an der techn. Hochschule in Berlin, De. Friedrich von Hausegger, Graz. Herm. Gerh. Heller, Berlin. Hugo Herold, Berlin, Oe. Wil helm Kienzl, Graz. De. Viktor von Kraus, Reichsrats- abgcordneter, Wien. Generalkonsul Eugen Landau, Berlin. Julius Lippert, Landesausschuß-Beisitzcr, Prag. Fritz Mauthner, Berlin. Paul Michaelis, Rechtsanwalt in Berlin. Kgl. Hofopernsängcr Jos. Müdlinger, Berlin. Hofkapellmeister De. Karl Muck, Berlin. Nestler, Prediger der französischen Gemeinde, Berlin. Max Pechstein, Berlin. Prof. De. Franz Raab, Wien. Prof. De. Leo Reinisch, z. Zt. Rector Magnificus der Universität Wien. Peter Rosegger, Graz. Hofrat Professor 1>r. Leopold Schrötter, Ritter von Kristelli, Wien. De. Otto Stcin- wender, Landtags- und Reichsratsabgeordneter, Wien. Ge heimer Medizinal-Rat Professor l)r. Rudolf Virchow, Berlin. Hoskapellmeister Felix Weingartner, Berlin. -Die Geldsendungen, über welche öffentliche Quittung im re daktionellen Teil des »Echo- geleistet wird, sind gef. wie folgt zu adressieren:--Rudolf Falb-Spende. An die Wochenschrift -Das Echo.» Berlin 8.1V., Wilhelmstraße 29.-- Aufgefundenc Handschrift.— Das BritischeMuseum hat, wie kürzlich hier mitgeteilt, letzthin einen wahrscheinlich aus dem 1. Jahr hundert v. Ehr. stammenden Papyrus erworben, auf dem sich die verloren gegangenen Oden des lyrischen Dichters Bakchylides befinden. Die Allgemeine Zeitung bemerkt hierzu in ihrer -Bei- läge-: Bakchylides war ein Zeitgenosse Pindars. Gleich diesem verherrlichte er die Siege seiner Gönner bei den olympischen und anderen griechischen Nationalspielen. Die alten Kritiker stellen ihn so hoch, wie Pindar und Simonides. Die erworbene Handschrift ist leider stark verstümmelt. Doch enthält sie wenigstens Bruch stücke von lö bis 20 Oden. Bakchylides ist jetzt der vierte griechische Schriftsteller, dessen Werke, nachdem sie viele Jahrhunderte für ver loren gegolten haben, aus einem ägyptischen Papyrus wieder auf gefunden worden sind. Die anderen drei sind Hyperides, Herondas und Aristoteles. Mit Ausnahme der sechs entdeckten Reden des Hyperides befinden sich alle diese Papyri im Britischen Museum. Vermächtnis. — Das Testament des kürzlich verstorbenen Erfinders des Dynamits Alfred Nobel bestimmt, daß aus dem ganzen realisierbaren Vermögen ein Fonds gebildet werde, dessen Zinsen jährlich zu fünf Teilen vergeben werden sollen, und zwar je einer für die wichtigste Entdeckung oder Erfindung im Be reiche der Physik, für die wichtigste chemische Entdeckung oder Ver besserung, für die wichtigste Entdeckung im Bereiche der Physiologie und Medizin, für ausgezeichnete Erzeugnisse in idealistischer Rich tung ini Bereiche der Litteratur und ein Preis für denjenigen, der am meisten oder besten für die Sache des Weltfriedens gewirkt hat. Die Preise sollen an Skandinavier oder Nichtskandinavier verteilt werden. Der Fonds dürfte nach Auszahlung der Vermächtnisse an einzelne Personen 35 Millionen schwedische Kronen betragen. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Didliograpdis äs la Francs, äoueval gsnseal äs Dimpeirusris st äs Is. librsiris. Dublis sur Iss äosmnsvts lourvis psr Is Ministers äs I'inteeisur. 86 s srms. 2 s ssris. Ne. 1. (2 jsvvisr 1897.) ge. 8". 8. 1—40. Osrels äs Is Dibrsiris in Dsris. Dis 8vüülsr1>ibliollisk. Organ kür Drillung unä Vsrbrsitung von äugsnäsobriltsn im 8inns äsr amtlioüsn östsrrsicüiselisn Vor- sobriltsn. Oslsitst von äsr Dsäatztion äss -Dsutsoüsn Dsbrsr- trsunä-. 1. Isbegsng. Ne. 5/6. (Novsmdsr 1896.) ge. 8". 8. 49—64. Vsrlsg von Dournisr L Dsbsrlsr in 2naim. Numismatik; 8püesgistik. (Nit ^usseüluss äsr altklassisoüsn Nünrkunäs.) ^ntiq.-LstsIog Nr. 176 von llarl IV. Disrss- mann in Dsipmg. 8". 28 8. 477 Nrn. Kunst; Nunstgssebiobts; Xunstäsnkmälsr; Lrobitsktur; Lunst- gscvsrds. ^.utiq.-XstsIog Nr. 283 von Dist LDravoks in Dsiprig. 8". 94 8. 2252 Nrn. Stiftungen. — Der Verleger des -Berliner Tageblatts-, Herr Rudolf Mosse, hat aus Anlaß des fünfundzwanzigjährigen Bestehens seines Blattes sowohl für dessen Redaktion, wie für die Buchdruckerei je 100000 ^ für Unterstützungszwecke gestiftet. Geschäftsjubiläum. — Die Haeselersche Buchhandlung (F. L A. Kramer) in Kiel konnte am l. Januar d. I. auf ein fünf- undzwanzigjährigcs Bestehen zurückblicken. Die Jubelfeier wurde am 2. Januar abends durch ein Souper im Bahnhofshotel zu Kiel begangen im Kreise des Personals und der beiden früheren Besitzer der Firma, des Gründers Herrn C. F. Haeseler und des Herrn Eckardt. Manche Erinnerungen wurden von den beiden älteren Herren aufgefrischt, und mancher gute Wunsch für die Zukunft der aufstrebenden Firma wurde zum beredten Ausdruck gebracht. Herr C. F. Haeseler überwies den jetzigen Besitzern für ein zu gründen des Geschäftsarchiv manches interessante Stück, beginnend mit dem Cirkular über die Gründung der Firma am 1. Januar 1872. Stuttgarter Buchhandlungsgehilfen-Verein. — Der Stuttgarter Buchhandlungsgehilfen-Verein wird am Sonnabend den 9. Januar im Konzertsaal der dortigen Liederhallc einen Familienabend feiern. Den Aufführungen wird sich ein Tanz an- schließen. Personalnachrichten. Lehrstuhl für äußere Mission. — Der bekannte Missions- schriflstcller O. G. Warneck, Herausgeber der Allgemeinen Missions zeitschrift, erhielt einen Ruf als ordentlicher Honorar-Professor an die Universität Halle. Es ist diese Professur für ihn besonders eingerichtet und der äußeren Mission damit ein Lehrstuhl dargeboten worden, der unseres Wissens auf keiner anderen Universität zu finden ist. Gestorben: am 2. Januar in München der Professor der Forstwissenschaft an der dortigen Universität vr. Franz von Baur, geboren 1830 zu Lindenfels im Odenwald. Wir werden ein Ver zeichnis seiner Schriften folgen lassen. Sprechsaal. Ans dem Antiquariat. Weihnachts-Nachklänge. Die Zeitungs-Inserate und Kataloge einzelner moderner Anti quare haben zur letzten Weihnachtszeit eine Erscheinung gezeigt, die geeignet ist in den Kreisen der Provinz-Antiquare ernste Beun ruhigung zu erregen. Man konnte eine bis an die äußerste Grenze gehende Preisunterbietung des modernen Antiquariates fcststcllen, die dem rechnenden Kollegen unbegreiflich erscheinen mußte und die um so entschiedener zu verurteilen ist, als der höhere Gewinn satz, den der Antiquar vor dem Sortimenter voraus hat, und der ihn über die mangelnde Anerkennung seitens des letzteren als voll wertiger Kollege entschädigen muß, in ein Nichts zerfällt. Wie weit diese Unterbietung gediehen ist, mag daraus hervorgehen, daß sogar der bekannte Kollege, der -wegen zu billigen Verkaufes von Büchern aus allen buchhändlerischen Vereinen ausgeschlossen ist», mit seinen Preisansätzen erheblich teurer war, als jene Herren, die ganz Deutschland mit ihren Katalogen überschwemmten. Vielleicht geben diese Zeilen Anlaß, daß berufene Kreise sich mit dieser An gelegenheit befassen und dieser Zügellosigkeit Halt gebieten. X. 18»
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