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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.01.1897
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 07.01.1897
- Sprache
- Deutsch
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122 Nichtamtlicher Teil. 4, 7. Januar 1897. 32 Seiten Hochquart, das mit Kinderscenen in lithographischem Nöteldruck illustriert und sehr sauber ausgcführt ist. Außcr- dem giebt das Heft als achtseitigc, xylographisch illustrierte Beilage die Fortsetzung der in den regelmäßigen Wochen nummern laufenden Erzählung. Es bietet somit auch quanti tativ recht viel, was besonders anerkannt zu werden ver dient, da es einschließlich des Umschlags nur vier Seiten Inserate hat, die die hohen Herstellungskosten einer solchen Nummer doch bei weitem nicht decken können. Die Weihnachtsnummcr der »lllusti-srions itaiians«: Calais s Oapo ä'H.nvor, herausgegeben und gedruckt von Fratelli Treues in Mailand, ist auch noch in den letzten Tagen vor dem Feste und zwar wieder in ihrem großen Formate und in eleganter, vornehmer Ausstattung auf starkem Kreidepapier erschienen. Der in Chromolithographie ausgeführtc Umschlagtitcl ist ebenfalls eigenartig; doch ist der Sinn des Bildes naheliegend und leicht verständlich. Sein unterer Teil zeigt das erste Mcnschenpaar, knieend unter dem Joch, das ihnen der strafende Engel auflegt; ein Lilien- stcngel sproßt von unten empor, aus vielen gewundenen Zweigen Knospen und Blüten treibend; der mittelsten Blume aber entsteigt das Christuskind, der Erlöser, umgeben von einem bändcrumschlungenen Kranze aus Zweigen des Oelbaums und des Granatapfelbaums, — das Ganze ist ein schönes, auch in den Farben gut gelungenes Blatt. Die Illustrationen im Innern sind sämtlich in feiner Autotypie ausgeführt nach Zeichnungen von tüchtiger Künstlerhand, auch ist dem 32 Seiten starken Hefte eine hübsche Farbendruck- Kunstbeilage im Doppelformate des Blattes beigegeben, ein junges Mädchen vor einem blühenden Lilicnstengel — I-iliuw caoäiänw — stehend darstellend. Leider haben aber die Herausgeber dieser Weihnachtsnummer die englische Geschmack losigkeit, Jnseratseiten zwischen den Text zu schieben, nach geahmt, was hier doppelt unangenehm berührt, da diese An zeigen auf geringeres, ungedecktes Papier gedruckt sind, die in dem sonst so schönen Hefte gleich einem Mißton in der Musik wirken. Die Rückseite des auf seinen Innenseiten auch mit In seraten bedruckten Umschlags dient Anzeigezwecken, bringt aber in Chromotypographie das hübsche Bild eines muntern kleinen, keck daherschreitenden, seine Trommel rührenden Burschen, der nicht aussieht, als ob er das empfohlene »rviglior rieostitasvts per bambivi« nötig hätte. Die letzte der diesjährigen Weihnachtsnummern ist rein graphischer Natur, d. h. sie ist dem Buchgewerbe gewidmet und bildet das dritte und vierte Heft des im dritten Jahrgänge in Berlin erscheinenden, von Ernst Morgenstern, Dennewitz- straße 19, herausgegebcnen »Deutschen Buch- und Stein drucke rs«. Diese Zeitschrift ist dem englischen Oritieb Lrintsi- nachgebildct und wie dieser vielfach mit feinen Auto- typieen und anderen graphischen Druckproben, Probenblättern der Gießereien u. s. w. ausgestattet; ihr Text ist natürlich den Fortschritten auf typographischem Gebiete und allen ein- -schlägigen Vorkommnissen gewidmet. Von den 220 Lexikon- Oktavseiten des Heftes sind allerdings sehr viele den Inseraten und Schriftproben zugewiesen; gleichwohl ist der Inhalt des Heftes ein ungemein reicher und vielseitiger, der auch im Buchhandel Beachtung verdient. So wird über eine neue Schnellpresse berichtet, die die Firma Koenig L Bauer zu Kloster Oberzell bei Würzburg aus Amerika eingeführt, bezw. nach amerikanischem Original gebaut hat. Sie ist Zweitourenmaschine benannt worden, weil der ununter brochen rotierende Druckcylinder bei jedem Druck zwei Umdrehungen macht, von denen die eine zum Druck des Bogens, die andere zu seiner Ausführung dient, ein System, das außerordentliche Feinheit des Druckes mit einer Schnelligkeit vereinigt, die alle anderen einfachen Schnellpressen weit übertrifft Das Heft giebt auch eine Abbildung dieser neuesten Vervollkommnung im Schnellpressenbau, und hierauf sei im besonderen, so wie im allgemeinen auf die Reichhaltigkeit dieser graphischen Weihnachtsnummer hingewiesen. M>. 0. Kleine Mitteilungen. Die Ottendorfer'schc Freie Volksbibliothek in Zwit tau *> Hot am 1. November 1896 das vierte Jahr ihres Bestehens abgeschlossen. Dem gedruckten Jahresbericht, der kürzlich ausgegeben worden ist. entnehmen wir die bemerkenswerte Mitteilung, daß nach dem Wunsche des Stifters, Herrn Oswald Ottendorser, in einzelnen Landgemeinden in der Umgebung von Zwittau Zweig stellen der Bibliothek eingerichtet worden sind, damit auch der Land bevölkerung bequeme Gelegenheit gegeben würde, die Bibliothek zu benutzen. Diese Zweig- oder Sammelstellen werden von den Lehrern der betreffenden Ortschaften verwaltet und sind so orga nisiert, daß von Zeit zu Zeit, etwa alle zwei bis drei Wochen, eine Anzahl von Bänden, gewöhnlich fünfzig bis sechzig, aus der Zwit- tauer Bibliothek an die Sammelstellen abgesandt werden. Dort werden sie ebenso wie in der Bibliothek in Zwittau ausgeliehen und, sobald sie durchgelesen sind, gegen andere eingetauscht. Solcher Sammelstellen wurden im dritten Verwaltungsjahre versuchsweise zwei eingerichtet-, in dem jetzt abgeschlossenen Jahre sind zehn weitere hinzugekommen. Durch diese gewiß sehr dankenswerte Einrichtung können nun auch den Landleute., in der Nähe von Zwittau die reichen Schätze der Ottendorferschen Volksbibliothek zu gute kommen. Man sieht, daß die Verwaltung der Bibliothek kein Mittel unversucht läßt, der Aufgabe einer Volksbibliothek gemäß Bildung und gute Unterhaltung in alle Schichten der Bevölkerung hineinzntragen. Infolge dieser neuen Einrichtung ist die Zahl der Bücher- cntlehnungen im letzten Jahre um einige tausend Bände gestiegen; sie belief sich auf 59 503 Bände gegen 55 091 Bände im vorher gehenden Jahre. Davon entfallen 54 056 Bände auf die Stadt Zwittau und 5447 auf die Landgemeinden. Der Bücherbestand hat jetzt die Höhe von 11160 Bänden er reicht. Die beiden großen Sammlungen populärwissenschaftlicher Abhandlungen von Virchow und Wattenbach und von Holtzendorff, über 1000 Hefte, werden der Bibliothek demnächst einverleibt werden. Der Jahresbericht teilt die erfreuliche und zugleich lehrreiche That- sache mit, daß sich der Prozentsatz in der Benutzung der populär wissenschaftlichen Werke, wie im Vorjahre, auch diesmal wieder etwas erhöht hat, während er für Romane, Poesie und dramatische Werke ein wenig gesunken ist. Die Leser des Börsenblattes dürste das Verzeichnis derjenigen Autoren, deren Werke in dieser Volksbibliothek am meisten gelesen worden sind, ganz besonders interessieren. Nach der Gesamt benutzung aller in der Bibliothek vorhandenen Bände eines Autors steht Nataly von Eschstruth obenan, dann folgen A. von Winter feld, E. Werner, H. Wachenhusen, I. Verne, M. Jäkai, W. Heim burg, F. Dahn, I. Gerstäcker, E. Marlitt. G. Ebers, S. Junghans, E. Eckstein u. f. w. Von einzelnen Werken sind am meisten ge lesen worden: -Ein Roman aus zwei Welten- von Marie Corelli (52 mal), -Der geistliche Tod- von E. Marriot <50malj, -BoLena- von M. v. Ebner-Escheubach (48mal), -Ein Kampf um Rom- von F. Dahn (40mal), -Die Waffen nieder- von B. v. Suttner, -Trug gold- von R. Baumbach, -Ein Arzt der Seele- von W. v. Hillern, -Dreizehnlinden- von F. W Weber (je 32mal>, -Soll und Haben- und -Die verlorene Handschrist- von G. Freytag, -Der Trompeter von Säkkingen- und -Ekkehard- von I. V. v. Scheffel (je 30mal), -Ins eigene Heim- von Amalie Baisch (24 mal). 1. U. Rudolf Falb-Spende. — Durch die Zeitungen geht die nach folgend abgedruckte -Bitte! -Ein Gelehrter, dessen Name der ganzen gebildeten Welt be kannt ist, ward von einem schrecklichen Unglück heimgesucht. -Rudolf Falb hat das schwere Schicksal erlitten, an beiden Füßen gelähmt zu werden, so daß der bejahrte Mann, an Bett und Rollstuhl gefesselt, sich nicht mehr selbständig fortzubewegen vermag. Aerztliche Kunst und heilkräftige Bäder sind seinem Leiden gegenüber machtlos ge blieben. Ein langes, grausames Siechtum, dem bereits harte Krankheit voranging, find das Los seines greisen Alters. -Rudolf Falb steht nicht allein; eine Frau, die nun sich ganz der Pflege des geliebten Kranken widmen muß, und fünf Kinder im Alter von 4 bis 14 Jahren umgeben hilflos das Sicchenlager des Familienhauptes. -Mit der Krankheit ist nicht allein der grenzenlose Schmerz und die Sorge um den Leidenden, es ist auch der harte Kummer *) Vgl. -Nachrichten aus dem Buchhandel- 1896, Nr. 43.
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