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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.03.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-03-05
- Erscheinungsdatum
- 05.03.1898
- Sprache
- Deutsch
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53, 5. MSrz 1898. Nichtamtlicher Teil. 1751 Hüttenbesitzer- von Ohnet (48mal), -Ekkehard- von Scheffel (47mal), -Ein einfach Herz- von Reade (46mal), -Einsam und arm- (24mal) und -Die Waffen nieder!» von B. v. Suttner (36mal>. -DaS erste Jahr im neuen Haushalt« von Artaria (30mal), -Das Buch der denkwürdigen Frauen« von Düringsfeld s30mal), -Ins eigene Heim- von Baisch (28mal>, -Ein Kampf um Rom» von Dahn i26mal), -AuS gäbrender Zeit- von Blüthgen (24mal>, -Die Lehnsjungfer- von E. Erhard (24mal), -Das Kreuz am Ferner- von Du Prel f23mal). -Soll und Haben- und «Die verlorene Handschrift- von Freytag (23mal>, -Die Oesterreicher in Bosnien- von F. Noir (20mal), -Fremdes Blut- von Spättgen (22mal), -Der Sülfmeister- von Wolfs (21mal). Zum größten Teil bestehen die am meisten gelesenen Werke aus Büchern für leichte Unterhaltung, wie sich ja nicht anders er warten läßt, und die von Frauen geschriebenen Romane sind, wie in den Leihbibliotheken, auch hier über Gebühr bevorzugt. Aber erfreulicherweise fehlen auch Namen von gutem Klange in dieser Liste nicht. Daß in dem Verzeichnis der einzelnen Werke, die am häufigsten begehrt wurden, Baumbach mit seinem -Trug-Gold- an erster Stelle steht, ist darauf zurückzuführen, daß in dem großen Vortragssaal an einem Abend ein Vortrag über Baumbach mit Rezitationen auS seinen Werken gehalten worden ist; hier zeigt sich, wie die Benutzer der Bibliothek durch Vorträge aus gute Bücher hingelenkt werden können. 1. 0. Ein russisches Plakat-Album. In der Besprechung von Sponsels Werk über das moderne Plakat in Nr. 9 des Börsenblattes ist bereits einer Plakatausstellung gedacht worden, die in den letzten Monaten des Vorjahres in St. Petersburg zu sehen war. Sie war von der kaiserlichen Ge sellschaft zur Förderung der Kunst in deren Sälen veranstaltet und von dem Petersburger Buchdruckereibesitzer R. Golicke und einem Herrn Marceron arrangiert; ihr Katalog weist 728 Nummern auf, die sich wie folgt auf die verschiedenen, an der Ausstellung beteiligten Länder verteilen: Frankreich 213 Nummern, Deutsch land 101, Belgien 96, die Vereinigten Staaten 94, England 50, Schweden und Norwegen 34, Holland 33, Rußland 31, Italien 19, Schweiz 18, Spanien 16, Dänemark 12, Oesterreich-Ungarn 10, Portugal 1 — eine Beteiligung, die der Ausstellung trotz des Vor- herrschens der Franzosen doch ein internationales Gepräge sichern mußte. Das Andenken an diese Ausstellung zu bewahren und zugleich allen denen, die sie nicht selbst besuchen konnten, annähernd ein Bild zu geben von dem, was sie bot, ist eine Mappe bestimmt, die, im Verlage von R. Golicke in St. Petersburg erschienen ist und 48 chromolithographische Reproduktionen der hervorragendsten unter den ausgestellten Plakaten enthält. Von ihren Blättern kommen auf Frankreich 12, Belgien 8, Rußland 8, Deutschland 6, England 4, Vereinigte Staaten 4, Schweden und Norwegen 2 und je 1 auf Oesterreich-Ungarn, Dänemark, Holland und Italien. Der innere Umschlag der Mappe zeigt auf der einen Seitenhälfte eine in einem byzantinischen Bogen stehende, Plakate betrachtende Rossia, nach einem Aquarell von S Solomko ausgeführt in sehr sauberer Chromolithographie; die andere Hälfte enthält nur die Titelworte. Unter den 48 Plakatreproduktionen begegnet man natürlich auch mehreren der in Sponsels Werk enthaltenen: charak teristisch aber ist, daß das einzige aus Oesterreich-Ungarn gegebene eine czechische Affiche und dabei keineswegs eine durch Auffassung und Ausführung sonderlich hervorragende ist; überhaupt ver zeichnet der Katalog unter zehn österreichischen, auf der Ausstellung vertretenen Blättern vier czechische. Zwei prächtige Plakate sind aus Belgien gekommen. Das eine, ein Brustbild von Privat-Livemont, stellt ein schönes, die Statuette einer Jungfrau haltendes und betrachtendes Mädchen dar und diente als Ausstellungsasfiche des Oerels artietiqus äs Lobasrbsoli; auf dem anderen erblicken wir ein schlankes Mädchen, sitzend und Papierblätter aufmerksam betrachtend, — Violett, Gelb, mattes Blau und Hellgrün, letzteres erzeugt durch den Uebereinanderdruck des Blau und Gelb, bilden die Farben des nur in flachen Tönen, ohne jede Schattierung gegebenen, gleichwohl aber sehr wirkungsvollen Blattes. Die anderen belgischen Plakate sind zwar im ganzen auch schön, leiden aber unter zu viel Schrift. Das dänische Plakat, ebenfalls in flachen Tönen gehalten, ist hübsch gezeichnet und in seinen natürlichen Farben eine sehr aner kennenswerte Leistung; die Amerikaner haben aber auch in St. Peters burg durch grelle Farben zu wirken gesucht und den Effekt derZeichnung mehrfach durch allzu große Schrift verdorben. Eine himmelblaue Kutsche mit aus dem Dienerplatz stehenden Mädchen in fliegendem zinnoberroten Gewände, alles in rohen Umrißlinien gehalten, ist auch als Plakat geschmacklos. Das beste der amerikanischen Plakate ist ein schneidig daherkommender Radfahrer. Unter den Reproduktionen französischer Plakate fehlt natürlich Cheret nicht, doch wird uns nichts Neues von ihm geboten; wer aber sein buchstäblich -geschraubtes-, rotgehörntes Frauenzimmer mit den blauen Flecken im Gesicht, schön, ihre Zeichnung genial finden kann, das wissen vielleicht selbst die Pariser Boulevardiers kaum. Es ist eben ein Chsret — srgo ist es schön, bewunderns wert! — Ein Fräulein I. Atchs hat eine Cigarettenraucherin ge liefert, deren Haar auf dem Vorderkopfe goldgelb ist und nach hinten in Rot übergeht. Wenn uns heute in Wirklichkeit eine junge Dame mit solchem Haar begegnete, würden wir sie bewundern, wäre sie auch sonst noch so hübsch? Auf dem Plakate sollen solche Naturwidrigkeiten aber doch schön sein, und der dicke schwarze Mantel mit kolossalem Stehkragen, der sich wie ein Brett an das Gesicht der Raucherin anlegt, ist wahrscheinlich bestimmt, diese Schönheit noch zu heben! In dem Streben nach Originalität und Auffälligkeit wird oft gar zu sehr gesündigt gegen den guten Geschmack! E. Grasset hat dagegen mit Sarah Bernhardt als Jeanne d'Arc ein in Farbe und Zeichnung vorzügliches Blatt geschaffen, und Muchas Ouras aux Oawsiig-s ist eine so keusche und graziöse Darstellung, wie man sie von diesem Zeichner kaum erwartet. Zwei weitere Blätter desselben Künstlers sind noch gegeben; doch leiden die beiden Cigarettenraucherinnen an einem solchen Ueberschwang von Haaren, daß man diese eher als die Helmdecken eines Wappens, denn als den Haarschmuck von Damen erachten könnte. Das Blatt von Puvis de Chavannes ist mehr Bild als Plakat, und seine Reproduktion erscheint überdies nicht sonderlich gelungen, dagegen ist Steinlens Chokoladen- und Theeplakat mit seiner unvermeidlichen Katze von herzerfrischender Lebendigkeit, und auch die ^lüebss Lrcmäsrt von M. Stephane — zwei junge, eine Affiche betrachtende Damen in öder, jedoch durch einen gewaltigen Tempelbau im Hintergründe abgeschlossener Land schaft — sind von günstiger Wirkung. Die reproduzierten vier englischen Plakate sind glücklich ge wählt. Das eine ist zwar der schon ziemlich oft abgebildete, nur durch einige schwarze Striche umrissene Beefeater von Beggarstafs; das zweite von Dudley Hardy, eine Empfehlung von Coca Wine, ist aber ein prächtig ausgeführtes Blatt, auf dem der Künstler nicht jede Modulation durch Schattenlagen verschmäht hat. -Lopx^ anä bsr trawsr- mit den beiden kräftigen Figuren im grauen Felde und den tänzelnden Pserdesilhouetten im Hintergründe ist ebenfalls eine sehr gelungene Arbeit von I. Hassall; — schön er funden, doch abscheulich in den Farben ist Ferd. Hylands Em pfehlung von Harper's Magazine. Den russischen Plakaten läßt sich nicht viel Gutes nachsagen; einige der reproduzierten erscheinen als Plakate ganz verfehlt, denn sie enthalten zu viel und zum Teil unklare Details, sowie zu viel Schrift; der Umstand, daß man für letztere die in ihren Linien zwar sehr malerischen, dem gewöhnlichen Manne aber kaum leserlichen cyrillischen Typen wählt, verstößt auch gegen die Be stimmung eines Plakats, das vor allen Dingen Fernwirkung haben soll, und dessen Schrift klar und auf den ersten Blick ihrem Inhalte nach erfaßbar sein muß. Das Plakat der ersten all russischen Druckereiausstellung von 1895, entworfen von W. Reinke, sündigt gerade nach dieser Seite hin sehr stark. Die besten der reproduzierten russischen Plakate sind das zu einem Maskenball von I. Galkine, der Entwurf Portiroffs zum Plakat der Aus stellung selbst, der aber, wohl seiner stark französischen Anklänge halber nicht ausgeführt worden ist, sowie das Plakat Solomkos zu dem russischen Witzblalte -Schutt-, und obgleich bei letzterem in den Farben fast zu viel geschehen ist, ist doch seine Zeichnung korrekt und nobel; auch ist die Fernwirkung dabei nicht ver- nachlässig!. Den Schluß der Mappe bilden zwei Plakate aus Schweden; das eine die Ausstellung von Malmö 1896 betreffend, ist eine sehr gelungene, flott gezeichnete Arbeit, die trotz der angestrebten malerischen Wirkung doch alle Eigenschaften eines guten Plakats besitzt; das andere, eine Bierempfehlung, ist nur in Orangegelb und Dunkelblau, mit ausgespartem Weiß ausgesührt, und die beiden im Vordergründe sitzenden Figuren sind widerliche, blöd sinnig aussehende Fratzen und jedenfalls eine sonderbare Em pfehlung des Stora Öls, dessen Einfluß dadurch in sehr zweifel haftem Lichte erscheinen muß Für die Mappe kann man aber ihrem Herausgeber, Herrn R. Golicke, nur danken; sie ergänzt in sehr glücklicher Weise das Sponselsche Werk, wie auch die Naltrss äs Hiüobs. Ihre chromo lithographische Ausführung erfolgte in der Druckerei des Heraus gebers und darf als eine sehr gelungene bezeichnet werden. Theod. Goebel. Kleine Mitteilungen. Germanisches Nationalmuseum in Nürnberg. — Aus Nürnberg wird berichtet: Der Anfang des Jahres 1898 hat dem Germanischen Nationalmuseum wiederum eine hochwillkommene und für die kulturgeschichtliche Forschung bedeutsame Bereiche- 230»
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