Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.10.1870
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- 1870-10-19
- Erscheinungsdatum
- 19.10.1870
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel - Jahr1870 - Monat1870-10 - Tag1870-10-19
 
 
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                              IS 241, 19. Oktober. 3235 Nichtamtlicher Theil. Preis, den weniger bemittelte Familien schwer erschwingen können. Wir möchten dem Hrn. Verleger dringend und wiederholt nahe legen, bei directen Bestellungen, sonderlich bei Partiebcstcllungcn, die Vorlhcile zu gewähren, welche den SortimcntSbuchbandlungcn z» gute kommen. Es würde sicherlich manchem Geistlichen oder Lehrer möglich werden, eine große Anzahl Subscribcntcn zu bekommen, wenn er denselben da» Werk pro Heft für etwa 5 Gr. anbieten und die Anschaffung noch dadurch erleichtern könnte, daß alle 14 Tage oder alle Monate ein Heft geliefert würde. Durch solche allmähliche Lieferungen dürfte Mancher um so eher veranlaßt werden, die Bibel einmal ganz durch zulesen. Der Borschub, welcher dadurch der Wirksamkeit der Geistlichen ge schähe, möchte es diesen wohl nahe legen, sich selbst an den Verleger zu wenden und zu versuchen, ob nicht eine Preisermäßigung in angegebener Weise zu erlangen wäre. Ueberhaupt glauben wir bei dieser Gelegenheit die Geistlichen darauf aufmerksam machen zu sollen, wie sehr cs, bei den Bemühungen voll anderer Seite zur Verbreitung der glaubensfeindlichen Literatur im Volke, angczeigt ist, daß sic ihrerseits sich die Verbreitung guter Schriften in der Gemeinde angelegen sein lassen. In der römischen Kirche hat man cs schon seit längerer Zeit wohl begriffen, wie wichtig es sei, bei Ver breitung der Literatur selbst mit Hand anzulegen; und der enorme Absatz, welchen ultramontanc Bücher finden, ist zum nicht geringen Theilc der eifrigen Colportagc der Geistlichkeit zu danke», und der durch solche Litera tur genährte kirchlich ultramontane Geist des Volkes ist eine Frucht, welche jenen die Arbeit hinlänglich lohnt. Die neue Gewerbeordnung aber, welche den Buchhandel völlig frei gibt, und zur Folge haben wird, daß unser Volk von der gottlosen socialistischen, materialistischen rc. Literatur noch mehr als bisher überflnthet wird, scheint uns, den evangelischen Geistlichen, cs fast zur Pflicht zu machen, sich das Erempel der römischen Kirche in dieser Beziehung nicht vergeblich Vorhalten zu lassen. Nehmen sich Geist liche und andere wohlgesinnte VolkSfrcunde der Verbreitung christlicher Volkskalendcr und der Schriften von Tractatvercincn und christlichen Büchervcreincn an, so ist durchaus kein Grund vorhanden, weshalb sie sich nicht in ähnlicher Weise an der Verbreitung anderer guter Schriften direct bcthciligcn möchten. Auch dürften bei den gegenwärtigen Verhältnissen des Buchhandels die Verleger gediegener, in gutem Geist geschriebener Bücher hinreichende Veranlassung haben, sich aus der Abhängigkeit von den Sorti ment hanolungen zu cmancipircn, indem sic in directen Verkehr mit dem Publicum träten und auf solche Weise durch Gewährung ermäßigter Netto preise die Verbreitung ihrer Verlagsartikel beförderte». Auf diese wohlmeinende Anregung laßt dann Hr. Dülfer nach stehende Erklärung folgen: Der Verleger hat vorstehende den Vertrieb des Werkes betreffende Bemerkungen mit abdrucken lassen, um Gelegenheit zu haben, sich über dieselben hiermit zu äußern und dadurch zugleich auf viele ihm brieflich zugcfcrtigte ähnliche Anforderungen zu antworten, was ihm einzeln und schriftlich bei seinen überhäuften Geschäften oft nicht möglich geworden ist. Der Verleger verkennt durchaus nicht die gute Absicht des hochwürd. Hrn. Recensentcu und hätte sicherlich am meisten Ursache, sich über solche Zunahme des Absatzes de« Bibclwerks zu freuen. Aber der Verleger ist selbst zugleich Sortimenter. Abgesehen nun davon, daß es uralter Brauch ist, den Buchhändler-Rabatt nur an wirkliche Buchhandlungen zu gewähren, weiß der Unterzeichnete auch genugsam aus eigener Erfahrung: wie sorgenvoll und mühsam die Existenz gerade derjenigen Sortimcnts- bnchhändler ist, welche den Buchhandel nicht nach der Krämer-Elle messen und eingedenk sind, daß die Bücher eine geistige Waare, welche sich deshalb die Verbreitung gediegener Literatur zur besonder» Aufgabe stellen und mit Sorgfalt die schon durch den Massenvertrieb, aber auch durch höheren Rabatt — den meisten materiellen Gewinn abwerfende schlechte Literatur (destructiven, entsittlichenden Tendenzen in Kirche, Staat und Familie huldigende oder aus den Aberglauben speculirende Schrif ten) zurückdrängen. Der Unterzeichnete würde cs nun für ein Un recht halten, wenn er diese seine College» bei dem Vertrieb des Bibcl werks umgehen und dadurch ihre geschäftliche Existenz noch mehr er schweren wollte. Der reelle Gewinn ist in der That, trotz des schein bar hohen Buchhändler-Rabatts kein so ansehnlicher, wenn die bedeutenden und alljährlich sich noch vergrößernden Spesen an Steuern, Ladenmiethe, für Geschäfts-Personal, Commissionäre, für Fracht rc. und insbesondere der von den Sortimentern an Kunden gewährte Rabatt in Anschlag gebracht wird. Diese Rücksichten würden natürlich für den Verleger überall da fortsallcn, wo er sich überzeugt, daß die betreffenden Buchhändler der Verbreitung seines Bibelwerks entweder entgegcnwirkcn, oder auch nur sich gleichgültig" demselben gegenüber verhalten und den Hrn. Geistlichen, Semi- nar-Dircctorcn, Lehrern rc., welche geneigt sind, dasselbe in ihrem Kreise zu empfehlen und zu verbreiten, nicht die möglichste Handreichung bieten. Aber ich glaube versichern zu können, daß in nicht zu weitem Umkreise jedes Bibelfreundes Buchhändler sich finden werden, welche der Verbreitung des Dächscl'schcn Bibelwerks gern, und nicht bloß aus materiellen Gründen, die Hand bieten und den betreffenden Hrn. Geistlichen und Laien durch Zusicherung von Frei-Exemplarcn, mäßigem Rabatt und Termi nal-Lieferungen einzelner Hefte oder Bände cntgcgenkommcn werden. Aus die Höhe des Rabatts habe ich allerdings keinen Einfluß, derselbe richtet sich nach dem lieblichen, Herkömmlichen und nach der Entfernung vom VcrlagSorte und den CommissionSplätzcn, sowie nach der Zahlungs weise, aber ich kann aus Erfahrung versichern, daß da, wo ich die Hrn. Geistlichen und Lehrer, welche mir Partiebestellungen direct zugehen liehen, an ihnen benachbarte Sortimcntshandlungen verwies, die ihnen dort cingcräumtcn Bedingungen meine gerechten Erwartungen und Wünsche oft sogar übcrtroffcn haben. (Der hochw. Hr. Reccnsent würde bei seinem eigenen chrcnwcrthen Verleger, der ja auch zugleich Sortimenter ist, gewiß dasselbe Entgegenkommen finden!)— Dazu kommt noch in Betracht, daß so dem Besteller keine ncnnenswerthen Spesen erwachsen und auch der Bezug der ferner erscheinenden Fortsetzung sehr erleichtert wird. Ich bitte also die rcsp. Hrn. Geistlichen und Lehrer, es einmal in dieser Richtung zu versuchen, mir selbst aber zu geeigneter Zeit von dem Resultate brieflich Mitthcilnng zukommcn zu lassen. Während des Monats Juli d. I. wurden von Leipzig nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika ausgeführt: Bücher, Zeitschriften und sonstige Drucksachen im Totalwerthe von 16,131 Thlr. (ein Minus gegen den jedes einzelnen Monats des vorhergehenden Vierteljahrs, wo der Mai z. B. 19,302 Thlr. anf- wcist); und Landkarten, Abbildungen und Malereien im Werthe von 2665 Thlr. (gleichfalls eine niedrigere Ziffer gegenüber den Ergeb nissen der April-, Mai- und Juni-Ausfuhr mit 7028, 5028 und 5405 Thlrn.). Aus Bonn vom 6. Oct. schreibt man der Kölnischen Zeitung: „Schon seit längerer Zeit werden auf deutschen Bibliotheken und Archiven genaue Listen dessen hergestellt, was an handschriftlichen und literarischen Schätzen bei den großen Raubzügen der Fran zosen nach Frankreich hat wandern müssen. Mit diesen Listen wer den dann die Verzeichnisse dessen verglichen, was Frankreich bereits 1815 restituirt hat, und auf diese Weise wird der jetzt noch zu rc- clamirende Rest constatirt." Non dem General po st amt in Berlin ist folgende General verfügung erschienen: „Seit einiger Zeitvcrbreitet sich der Gebrauch, daß zum Verschluß von Briefen ganz zugeklebte Couverts in Anwendung kommen, welche sich nur mit Mühe und Zeitverlust, oft auch sogar nicht ohne Beschädigung des Inhalts öffnen lassen. Bei zahlreicher Korrespondenz erweist sich dies als ein ganz empfindlicher Uebelstand. Die Postanstalten wollen daher zunächst bei den von ihnen abzusendenden Dienstbriefen sich des Gebrauchs jener ganz zugeklebtcn Couverts enthalten, sodann aber auch auf das Publicum, ohne dasselbe übrigens in der freien Wahl der Couverts zu behin dern, bei sich darbietender Gelegenheit in geeigneter Weise entspre chend cinwirken, da sich annehmen läßt, daß von vielen Briefem pfängern das Lästige jener Couverts ebenfalls bereits empfunden sein wird." Personalnachrichten. Am 14. October starb hier im 71. Lebensjahre Herr Aug. Hein r. Liebes kind, Besitzer der Buchhandlung A. G.Liebeskind. Die schon unterm 12. September gebrachte, dann aber wider rufene Nachricht von der Verleihung des eisernen Kreuzes au den Buchhandlungsgehilfcn Ludwig Eh aus Clausthal hat einer jetzt vorliegenden amtlichen Bekanntmachung zufolge uun doch ihre, glückliche Erfüllung gefunden. 469*
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