Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.09.1870
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- 1870-09-26
- Erscheinungsdatum
- 26.09.1870
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- Deutsch
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für das Publicum wie für die Schriftsteller, und für diese noch zu meist. Zur Zeit ist die Colportage-Literatur allerdings noch ein wild und geil wachsender Baum; aber schon beginnt man ihn zu pfropfen und zu oculiren, auf daß er edlere Früchte trage. So hat z. B. ein Berliner Colportage-Verleger den Versuch gemacht, die „Meisterwerke der vorzüglichsten Volksschriftstellcr" aller Nationen neu herauszugeben, solche mit einer Übersetzung des Gilblas ein leitend; und ähnliche Unternehmungen bereiten sich auch von anderen Seiten und auf anderen Gebieten vor. Die Colportage ist trotz des alten Gewerbegesetzes, welches sie in die Acht erklärte, die Kolpor teure durch Polizisten und Gendarmen Hetzen ließ, bereits eine Macht geworden; unter dem neuen Gewerbegesetz, welches sie endlich freigibt, wird sie sicher eine neue Blüthe treiben, insofern sich ihr bessere Kräfte, vom Verleger bis zum Colporteur herab, zuwenden werden; und es kann vielleicht dahin kommen, daß sich noch die ganze Literatur, der ganze Buchhandel in die Colportage flüchtet. Sie gibt vielleicht die einzig praktische Antwort auf die Bedenken, welche wir unlängst in der Verhandlung des Reichstags über den Schutz des geistigen Eigenthums und die damit zusammenhängenden Fragen von Hrn. Karl Braun-Wiesbaden aufwerfen hörten. Denn es ist unnütz, darüber zu debattiren, wie die Lage der deutschen Schriftsteller zu verbessern sei, so lange das Publicum ihre Bücher — nicht kauft. G. Schwabs und K. Klüpfels Wegweiser durch die Literatur der Deutschen. Ein Handbuch für Gebildete. Vierte Auflage. Gänzlich umgearbcitet und bis auf die Gegenwart fortgeführt von Or. Karl Klüpfel. gr. 8. (XII u. 535 S.) Leipzig 1870, Klinkhardt. Preis 2 Thlr. 20 Ngr. Wir halten uns verpflichtet, den Buchhandel mit wenigen Wor ten auf das Erscheinen der vierten Auflage des vorgenannten allbe kannten Buches aufmerksam zu machen; nicht zu dem Zweck, die großen Vorzüge, welche dasselbe in Beziehung auf die vortreffliche Auswahl und die treffenden Bemerkungen, sowie die Kürze und Handlichkeit für den Gebrauch besitzt, nochmals hervorzuheben, son dern um auf die wesentlichen Verbesserungen in seiner neuen Auf lage hinzuweiscn. Seit 25 Jahren, wo der Wegweiser zum ersten Male erschienen ist, wurde derselbe durch sieben inzwischen herausgegebene Nachträge auf dem Laufenden zu erhalten gesucht. Allein es liegt auf der Hand, daß in diesem langen Zeiträume gar manche Production durch neue ersetzt oder übertroffen wurde und die vielen Nachträge dem praktischen Gebrauch große Unbequemlichkeit bereiteten. Aus diesem Grunde mußte das Werk einer ganz neuen Bearbeitung unterworfen werden, welche sowohl die Aufgabe hatte, den Inhalt der Nachträge i» die ursprüngliche Grundlage cinzufügeu und das Ergebniß der neueren Zeit hinzuzufügeu, als auch überhaupt die ganze Auswahl dem veränderten Stand der Literatur und den jetzigen Bedürfnissen anzupassen. Dies ist geschehen und der Buchhändler, welcher sich so oft in > der Lage befindet, bei Beschaffung von Büchern Rath ertheilen zu müssen, wird sich von dem vorliegenden Wegweiser des Beirathes in keinem von den Fällen verlassen sehen, welche überhaupt darin be rücksichtigt sind; das heißt mit Ausnahme der sogenannten Facul- ^ tätswissenschaften das ganze Feld der Kenntnisse, welche dem Ge- sammtgebiet der allgemeinen Bildung angehören. Diese Vorzüge werden den thätigen Buchhändler nicht nur veranlassen, das Buch selbst fleißig zurHand zu nehmen, sondern auch dasselbe allen Denen zu empfehlen, die nach einer gründlicheren Bildung streben und sich über die dazu dienlichen Werke guten Raths erholen wollen. Miscellen. Dringende Bitte an die Herren Sortimenter. — Schon mehrfach ist im Börsenblatte die dringende Bitte und der ge wiß gerechtfertigte Wunsch ausgesprochen worden, unsere Verl an g- zeltel sauber und namentlich deutlich zu schreiben, denn dieselben entsprechen den Briefen des Kaufmanns. Leider gibt es aber immer noch eine große Anzahl Handlungen, die — zu ihrem und des Ver legers Schaden — sich eher des Gegentheils befleißigen. Gerade jetzt beim herannahenden Quartalwechsel, der Kalendersaison, den verschiedenen Auslieferungen der Kriegsliteratur u. s. w. ist es aber eine unbedingte Nothwcndigkeit, daß die Verlangzettel zum mindesten deutlich abgefaßt werden, weil sonst eine genaue Expedition zur Un möglichkeit wird. Könnten sich die Herren Sortimenter nur ein mal Freitag Nachmittags in den Leipziger Expeditionen einfinden, um sich mit eigenen Augen diesen wahren Hexensabbath anzusehen, sie würden dann vielleicht anders denken und manche unberechtigte Ansprüche fallen lassen. Au jenem Tage, wo Tausende von „em pfohlenen" Verlangzettclu in wenigen Stunden facturirt, auf die Listen getragen, eincassirt und bei Verleger und Commissionär gebucht werden sollen, außerdem Hunderttausende von Jourualnummeru, die kaum die Presse verlassen haben, verpackt, conferirt,sortirt, ausgetra gen und wiederum durch die Hände der Kommissionäre gehen müssen, Hunderte von verlangten Büchern, die hier erschienen oder von aus wärtigen Verlegern auf hiesigem Lager sind, in gleicher Weise aus geliefert und expedirt werden sollen — an einem solchen Tage ist es wahrhaftig Niemandem zuzumuthen, auch noch schlechte und undeut liche Verlangzettel mühsam zu entziffern, und jeder billig denkende Mensch wird dem betreffenden Personal bei diesen Arbeiten gewiß eine Erleichterung gönnen, die er wenigstens dadurch zu beweisen sucht, daß er deutlich schreibt. Dnus pro multis. Vergrößerung und Verkleinerung von Illustra tionen.— DasPariserJournal „I-'lmprimsi-is" schreibt: „Unsere Zeit ist fruchtbar an sinnreichen Fortschritten. Am hiesigen Platze befindet sich Jemand, welcher sich sowohl mit der Buchdruckerkunst, als auch mit der Lithographie beschäftigt. Derselbe hat vor kurzem ein Verfahren entdeckt, welches in höchstem Maße verdient an die Oeffentlichkeit zu gelangen. Dieses Verfahren besteht darin, von irgend einer gegebenen Platte, mag dieselbe Lithographie, Holzschnitt oder ein galvanoplastisches Clichö sein, sofort je nach Wunsch eine größere oder eine kleinere Platte in derselben Feinheit zu reproduciren. Die zahlreichen Anwendungen dieses Verfahrens sind sehr einleuchtend. Gesetzt, der Verleger eines illustrirten Werkes in Octavformat beab sichtige, nachdem die erste Auflage vergriffen ist, eine zweite und zwar billigere in kleinerem Format zu veranstalten. Die für die erste Auflage bestimmten Illustrationen können aber ihres größeren For mates wegen nicht in die kleinere ausgenommen werden und würde sonach nichts anderes übrig bleiben, als die Illustration noch einmal in kleinerem Maßstabe anfertigen zu lassen. Mit Hilfe jenes neuen Verfahrens jedoch ist es möglich, diese letzteren bis zu der gewünschten Größe zu verkleinern; dasselbe findet auch umgekehrt statt, wenn man von einem anfangs in kleinerem Formate erschienenen illustrir- teu Werke eine größere Ausgabe veranstalten will. Dieses Verfahren eignet sich für alle Arten von Zeichnungen, und es ist stets nur eine einmalige Herstellung des Originales sowohl zur Vergrößerung als auch zur Verkleinerung uöthig. Der Erfinder dieser so interessanten Methode istH. Pion, welcher auch vollständig für Herstellung solcher Platten eingerichtet ist." (Waldow's Archiv s. Buchdruckerkunst.) Personalnachrichten. Der Großherzog von Sachsen-Weimar hat Herrn Wilhelm Braumüller (Vater) in Wien zum Ritter 1. Abtheilung des Haus ordens der Wachsamkeit oder vom weißen Falken ernannt.
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