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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.03.1889
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 13.03.1889
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- Deutsch
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61, 13. März 1889. Nichtamtlicher Teil. 1355 absolut gleiche Geschwindigkeit der Druckcylinder und der Form erzielt wird. Aus dem Gebiete der Papierfabrikation liegen drei neue Patente vor: Der Knotenfänger von L. Beger in Fockendorf (Nr. 46 132) ermöglicht eine beliebige Stellung der Schlitzbreiten, sowie ein Durchsaugen der Masse und ein beständiges Oefsnen der Schlitze im Boden. — Laut Patent 45 991 hat A. Niet hammer in Kriebstein eine neue Maschine zur Herstellung von scheibenförmigen Stamm ab schnitten für Cellulose-Fabrikation erfunden. Die Scheiben werden in doppelt schräger Richtung vom Stamme abgeschnitten, was einen geringeren Kraftaufwand erheischt. Außerdem findet ein Abbröckeln oder Abspringen ein zelner Holzteile nicht statt, und es wird ein ganz glatter Schnitt erzielt. — S. Wolf in Stahlhammer endlich erfand, laut Patent Nr. 46376, ein Verfahre», welches den Zcllstofffabriken ge stattet, das saure schwefelsaure Natron für ihre Zwecke nutzbar zu machen und dabei den Kalkschlamm in Gips, ein gesuchtes Düngemittel, umzuwandeln Die »Papierzeituug« veröffentlicht das Ergebnis einör in Oesterreich vorgenommeneu Papierprüfung, aus welcher her vorzugehen scheint, daß Zellstoff mit der Zeit au Widerstands fähigkeit nicht verliert, was den Wert der Papiernormalien als fraglich erscheinen lasse. Man habe überhaupt, meint der Ein sender, keinen glückliche» Griff gethan, als mau alle Surrogate bis auf den Holzschliff i» einen Topf warf. Die Redaktion des genannten Blattes warnt indessen da vor, diese Ergebnisse als beweiskräftig anzusehen, da die Be schaffenheit des Zellstoffs sehr schwankt. Die Behörden haben die Normalien nicht allgemein, sondern nur für den eigenen Ge brauch vorgeschriebe»; diese Normalien seien keineswegs un abänderlich, und cs sei deren Durchsicht sehr erwünscht. Bei dem gegenwärtigen 'Stand der Technik, den fortwährenden in der Zellstofferzeugnng auftretenden Umwälzungen wäre es jedoch nicht zu billigen, wenn man die Verwendung von Ersatzstoffen auch zu den auserlesensten Dauerpapieren gestatten wollte. Der »Revue soientiügno« zufolge ist es neuerdings ge lungen, aus den Stengeln des Zuckerrohrs ein ausgezeichnetes Papier hcrzustellen, so daß die Zuckerrohrpflanzer in vielen Fällen nunmehr ein Mittel besäßen, das sonst nahezu wertlose ausgepreßte Zuckerrohr einigermaßen zu verwerten, zumal die Herstellung des Zuckerrohr-Papiers keineswegs schwierig sei. In New-Orleans werde bereits Zuckerrohr-Papier erster Qualität zum Preise von 17 Mark für 100 kg- verkauft. Es ergeben 500000 lrg Zuckerrohr etwa 10000 bg Papier. »Uhlaud's Wochenschrift« widmet den Trockenvorrich- tuuge» für feuchte Papiere von Br. Meinert in Berlin einen Aufsatz, aus welchem sich ergiebt, daß die Annahme des Meuterischen Systems eine bedeutende Ersparnis im Gefolge hat. Zu einem Wintertrockenhaus dieses Systems gehöre nur ein Kapital von etwa 22 500 Mark, während ein nicht einmal Gleiches leistendes Trvckenhans alter Art 300 000 Mark kostet. Die französische »Loeiets ck'oneouragöweük pour l'ioäustris nationale«,ein sehr angesehener Verein, empfiehlt in ihrem »Bulletin« den Briefverschluß von Blanzy, Poure L Cie. in Loulognö- sur-wor als geeignet, die mit den jetzigen Verschlußweisen ver bundenen Uebelstände zu beseitigen. Mit Hilfe von Wasser dampf vermag man bekanntlich jeden gummierten Briefumschlag ohne irgend welche Verletzung zu öffnen, während man ein Siegel mittels genügend erhitzter Messerklinge von der Unterlage abtrennen kann, ohne dasselbe zu verletzen. Der genannte Verschluß, eaebst- erampon geheißen, erinnert an die Knöpfe, die man ohne Nähen mittels umlegbarer Metallklammern befestigt, und wird mit Hilfe eines kleine» Werkzeuges in sehr kurzer Zeit angebracht. Damit versehene Umschläge lassen sich angeblich ohne Verletzung nicht öffnen. Die Fabrikanten versehen den Verschluß mit jeder ge wünschten Schrift oder Zeichen. Unter Nr. 46995 erhielt die Buchhandlung von Gustav Goldschmidt in Berlin ein Patent auf einen anscheinend sehr brauchbaren Metallumschlag und Einband für Bücher, Albums und dergleichen. Der Rücken ist aus einem Stück hergestellt, was einerseits eine größere Haltbarkeit verbürgt, anderseits aber ermöglicht, daß der Titel in den Rücken ein geprägt, oder bei Umschlägen für schon gebundene Bücher die Titelstelle ausgestanzt wird. Darin unterscheidet sich der Ein band von den bisherige» sehr wesentlich, bei welchen der Rücken aus Leinwand, Leder rc. und die Deckel aus Metall oder letztere aus Pappe bestehen, während der Rücken aus einem ge teilten, in der Mitte mit Charnieren versehenen, gebogenen Metall blech hergestellt ist. Die Decken lassen sich aus jedem Metall aufertigen und mit beliebigen Figuren ausschmücken. Die Seiten- charniere hindern beim Oeffnen und Schließen nicht. Dem Er finder zufolge eignet sich der Metalleinband ganz besonders für Schulbücher, weil er unzerstörbar sei und nicht teurer zu stehen komme als ein gewöhnlicher, sowie auch für Konto- und Adreß bücher, überhaupt für Bücher, die stark in Gebrauch sind. Von sonstigen Patenten aus dem Gebiete der Buchbinderei sind noch zu erwähnen die Buchdrahthestmaschine von Preuße L Co. in Leipzig-Reudnitz (Nr. 46 126) und die Ver- stell-Vorrichtung für Nnten-Schneidemesser von K. Krause in Leipzig Anger-Crottendorf (Nr. 45 987). Diese Vorrichtung erleichtert das Einstellen der Ritzmesser be deutend. Die Preußische Maschine aber ermöglicht ein ununter brochenes Heften von Büchern beliebiger Stärke der einzelnen Papicrlagen wie des ganzen Buchs. Hierbei bedarf es weder der Stellung betreffs des Formats oder der Lagenstärke noch des Abschneidens der Gaze nach Heftung eines jeden Buchs, noch des Neueinführens der Gaze, wie bei den bisherigen derartigen Maschinen. G. van Muyden. Ztitimgsstimmcn. lieber die neueste Art der Geschäftsführung im Borroinäusvcrcin ist an dieser Stelle bereits vor einiger Zeit begründete Klage erhoben worden. Der Verein hat seine Drohung nunmehr verwirklicht und die Verlags-Artikel einer Anzahl der angesehensten und thätigstcn Firmen katholischer Richtung von seinen Bezügen ausgeschlossen. Wir lesen zu diesem Vorgänge in der Spchcrischcn »Psälzcr Zeitung« folgende Aus einandersetzung, welche eine weitere Verbreitung verdient: Der Borromäusvercin und der katholische Buchhandel. Der neueste Supplemcntskatalog des Vereins vom hl. Carl Borro- mäus thcilt mit, daß der Verein vom 1. Januar 1889 an keine Bücher mehr liefern kann ans den Verlagshandlungen von Aschendorfs in Münster, Herder in Freiburg, Köscl in Kempten, Schöningh in Pader born und Münster, Schwann in Düsseldorf und Thcissing in Münster. Diese Nachricht hat in manchen Kreisen eine gewisse Verstimmung erregt, die an sich ganz begreiflich ist. Wir haben uns über die Sache er kundigt und von eingcweihter fachmännischer Seite folgende Darlegungen erhalten. Bei dem erwähnten Beschlüsse jener sehr angesehenen katholischen Verlagsbuchhandlungen handelt cs sich um eine Lebensfrage des Buch handels, aber auch um eine Kulturfrage sehr gewichtiger Art. Auf der einen Seite ist gewiß von großer Wichtigkeit, daß gute Bücher möglichst stark unter dem Volke verbreitet werden; auf der anderen Seite aber ist cs ebenso gewiß, daß man hiezu des Gedeihens der Buchhandlungen, sowohl der großen Verlagsfirmcn, wie der kleineren Handlungen in den einzelnen Städten nicht cntratcn kann. Wenn der Vcrlagshandcl nicht gedeiht, so stockt sofort das Verlagsgeschäft, mit ihm die Unternehmungs lust der Verleger, das Entgegenkommen gegen die Schriftsteller und die ganze Kulturausgabc, welche die Litteratur in religiöser, sittlicher, bil dender, unterrichtender und unterhaltender Hinsicht zu erfüllen hat. Wer am meisten davon betroffen wird, das ist nicht nur das Publikum, sondern cs sind die großen Ideen der Religion, Gesittung und Kultur, an denen jeder Gebildete, an denen Kirche und Staat gleichmäßig inter essiert sind. Das Gedeihen des Vcrlagsgcschäfts aber wird unterbunden durch zu niedrige Preise, d. h. durch Preise, bei denen der Verleger seine Rechnung nicht mehr findet, eine Rechnung, die er in unserer mangel haften Welt nun einmal machen muß, weil er auch nichts geschenkt bekommt, sondern die Arbeiter, Fabrikanten und Schriftsteller bezahlen soll und ehrlich bezahlen will. Auf einen Gewinn, der oft sehr mäßig ist, hat der Verleger aber doch auch Anspruch. Sobald dieser wegfällt 183'
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