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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.09.1870
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 19.09.1870
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- Deutsch
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2950 Nichtamtlicher Thcil. ' 215, 19. September. B. Tauchniy in Leipzig. 8289 (olleetiov of lri-ilisli ^ullwrs. 6opvriss!i1 edilion. Vol. 1113. 16. Oeli. " Vr ^ Inkait: 8t. Patrick'« eve; Paul 6o««Iett'8 confe8«ion«. 65 6 Karl 68 e v e r. Tenbner in Leipzig. 8290. RechtSsätzc aus Erkenntnissen u. Verordnungen der oberen Justiz-, Spruch- u. Verwaltungsbehörden d. Königr. Sachsen. Hrsg. v. G. A. Ackermann. 21., der 2. neuen Folge 5. Bd. 1. Hst. gr. 8. * U Velliagen S. Klasing in Bielefeld. 8291. Hahn, W., 1870. Der Krieg Deutschlands gegen Frankreich. 1. Hst. 4. '/k -? Wcitzbach in Leipzig. 8292. Uranlc, 8., äie nstüi liebe >vsg:ersol>t8 llietitunA V. pstsnrsn- Ibeilen. xr. 8. Oek. ^ 28 8293. Jäger, H-, der gewerbliche Gemüsebau. 8. Geh. * 16 N-k Wilisch in L-Pmalkalde». 8294. Wcber» F., auch die Judenmission hat ihre Verheißung vomHerrn. Mis sionspredigt üb. Offenbarung St. Johannis 3, 7—9, gehalten am 12. Juli 1870. gr. 8. In Comm. 14/s N-t E. F. Wintcr'sche VerlagSH. in Leipzig. 82S5.Roßmäßlcr, E. A.» der Wald. 2. Allst. Durchgcschen u. Verb. v. M. Willkomm. 6. Lsg. gr. 8. Geh. * (h ^ Nichtamtlicher Theil Offener Brief an daß Gremium der Prager Buchhändler. In Nr. 177 des Börsenblattes lese ich Ihre „Erklärung" vom 28. Juli, in der Sic, durch das Steigen des Agios veranlaßt, die Anzeige machen, daß Sie die Einlösung sämmtlicher Baarpackete sistiren und die Verleger bitten, „während der Krisis nur in Rech nung zu erpediren". Entschuldigen Sie, wenn ich Ihnen zuvörderst nicht verhehle, daß mir Ihre „Erklärung" ein mitleidigesLächeln abzwingt! Wenn irgend Jemand ein Recht hat, in Agio-Angelegenheiten ein Wort mitzusprechen, so ist es der amerikanische Geschäftsmann, resp. der Importeur europäischer Maaren, und hier speciell der Sortiments buchhändler in den Vereinigten Staaten. Bekanntlich haben wir hier seit 1860 ein Goldagio, das während der Kriegsjahre succesive bis auf 185 (2 D. 85 c. Papier für 1 D. Gold) hinaufging, dann nach Beendigung dcsKrieges nach und nach bis auf 10 fiel, seit dem jetzigen europäischen Kriege sich wieder bis 23 hob und gegenwärtig 17 (1 D. 17 c. Papier für 1 D. Gold) ist. Dies, meine Herren, sind ganz andere Fluctuationen, als Sie sic selbst während der schwierigsten Finanzvcrhältnisse Oesterreichs durchzumachen gehabt haben! Ist es aber wohl je während der letz ten 10 Jahre einem deutschen Buchhändler in den Vereinigten Staaten in den Sinn gekommen, deshalb die Einlösung seiner Baar packete zu sistiren, oder eine öffentliche Erklärung deshalb zu erlassen? Bei der geringen Anzahl derselben würde eine solche, selbst wenn sie vom „Gremium" derselben ausgegangen, schwerlich von den Verlegern beachtet worden sein, im Gegentheile würden die letzteren wahrschein lich den Credit der Jahresrcchnung ängstlicher als sonst überwacht haben! Und doch haben dieselben diese schweren Zeiten durchge macht, und machen sie noch durch, ohne den Verlegern oder ihren euro päischen Crcditoren irgend Welche Coneessionen aufcrlcgt zu haben, oder noch auszuerlegen, während Sic sofort bereit sind, alle momen tanen Unbequemlichkeiten auf die Schultern der armen Verleger zu wälzen, die ohnedies von geringeren Einnahmen während der jetzigen Zeiten genug zu leiden haben werden! Schreiber dieses sieht nicht den geringsten Grund, weshalb auch Sie bei Ihren verhältnißmäßig geringen Agio-Fluctuationen, unter ganz analogen Verhältnissen, nicht dasselbe zu thu» im Stande sein sollten, wie wir. Der Schlüssel dazu ist ganz einfach der, daß Sie Ihre Verkäufe auf. der Gold- (oder Silber-) Basis zum Tages-Agio in Papier machen, und sich dafür stets sofort oder in möglichst kurzen Zwischenräumen in Gold (oder Silber) wieder decken müssen. Bei fortwährendem Steigen des Agios ist cs unvermeidlich, daß durch diese Zwischen räume kleine Verluste für Sic entstehen, dieselben gleichen sich aber bei späterem Fallen desselben wieder aus. Halten Sie mir nicht entgegen, daß Ihre Kunden sich dem nicht fügen würden; — sie werden cs, wenn Sie nur dieses Prinzip ihnen gegenüber treu durchführen, denn jeder Vernünftige muß An sehen, daß Sie sonst nur Verlusten an Ihren Verkäufen ausgesetzt sein würden. Auch wir hatten hier zu Lande beim Entstehen des- Agios hier und da Schwierigkeiten, dem Publicum das Richtige dieses Prinzips begreiflich zu machen, bald sahen aber auch dieHart- näckigsten dessen Nothwendigkeit ein und sie bezahlen Bücher demgemäß heute so wie zu der Zeit des höchsten Agios. Allerdings entstehen dadurch veränderliche Preise in Papiergeld, die sich aber immer rechtfertigen lassen, wenn sie nachweisbar auf den jeweiligen Stand des Gold- (oder Silber-) Agios zurückzuführen sind. Am Schlüsse Ihrer „Erklärung" verpflichten Sie sich, „diese Posten (Baarpackete) sofort zu zahlen, wenn die Agioverhältnisse sich gebessert haben." Meine Herren, dies scheint mir, durch die Brille hiesiger Erfahrungen betrachtet, allermindestens naiv und ein schlechter Trost für die Verleger! Wäh rend ich diese Zeilen schreibe, ist, Gott sei Dank, der Erfolg der deutschen Waffen ein solcher, daß man Wohl mit Zuversicht dem glück lichen Ende des Krieges und der „Krisis" in nicht zu weiter Ferne entgegensehen darf. Aber, als Sie Ihre „Erklärung" schrieben, am 28. Juli, lagen die Verhältnisse anders und viel zweifelhafter, und kein Mensch konnte wissen, zu welchen europäischen Complicationen der Krieg führen und ob er sich nicht auf Jahre erstrecken würde. Als der letzte amerikanische Krieg ausbrach, dachte Niemand an die Möglichkeit, daß er 6 Jahre dauern würde; als das Gold-Agio im Jahre 1860 auf 10 Hs, gestiegen, hätte man den für einen Verrückten erklärt, der prophezeit hätte, daß es bis 185 o/g steigen würde; als 1866 der Krieg beendet und das Agio schnell auf 25 )h fiel, war man sicher, daß es in Jahresfrist ganz verschwunden sein würde! Trotzdem haben wir heute, nach 4 Jahren, noch ein Agio von 17 )h und dies bei Finanzverhältnissen, die wahrlich günstiger als die oesterreichischen sind und die es ermöglichten, iin vorigen Jahre allein 150 Millionen Dollar der Staatsschuld zurttckzuzahlen! An genommen nun, die deutschen Sortimenter der Vereinigten Staaten hätten im Jahre 1860, als das Agio 10 betrug, eine so respektable Macht als das „Gremium der Prager Buchhändler" repräscntirt und damals eine Bitte wie die Ihrige erlassen und von den Ver legern gewährt erhalten, so würden die letzteren noch heute, nach zehn Jahren, auf ihr Geld zu warten und kein Recht es zu beanspruchen haben, denn — „die Agioverhält nisse haben sich bis heute noch nicht gebessert"! Der Umstand, daß Sie Ihre anderwciten Verpflichtungen gegen die Verleger, die zur Ostermcsse 1871 fällig werden, gar nicht erwäh nen, beweist, daß Sie sicher die Steigerung des Agios als nur vor übergehend betrachtet haben; wie nun, wenn Sie sich getäuscht hätten? wenn die Verhältnisse auch Oesterreich und andere euro päische Mächte in den Kampf gezogen und er sich ein Jahr lang hin gezogen hätte, das Agio immer mehr und mehr gestiegen wäre: was dann? — So ist es hier gekommen, nur daß derKampf sechs Jahre
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