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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.02.1894
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 15.02.1894
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- Deutsch
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erzielten aber den Vorteil, daß alle Rechnungen mit größerer Sicherheit rechtzeitig zum Stimmen gebracht werden können, denn der Sortimenter gewinnt für alle Arbeiten, die dem Zahl tage oorausgehen müssen, mehr Zeit und Ruhe, bringt auch sein Geld für die Messe leichter zusammen u. s. w. Ferner ist ein zahlreicherer Besuch Leipzigs zu gewärtigen, die erhöhten Preise in den Gasthöfen haben sicherer aufgehört und doch können die Liebhaber von Meß-Sehenswürdigkeiten ihre Schaulust noch befriedigen, wenn sie nicht gerade erst am Sonntag früh eintreffen. Kurzum, es läßt sich kein stichhaltiger Grund erkennen, aus welchem irgendeine Partei gegen den Sonntag Rogate sein sollte. Könnte man aber doch wider Verhoffen sich zu dessen Gunsten nicht einigen, so erscheint als einziger noch in Betracht zu nehmender Vorschlag der im Jahre 1888 von Bayern aus ge machte, nach welchem in den Jahren, wo Kantate in den April fällt, Rogate an die Stelle tritt. Das würde in den nächsten vierzig Jahren dreizehn Mal geschehen, einunddreißig Mal würde die Abrechnung in die erste, neun Mal in die zweite Hälfte des Mai fallen, während bei Eintausch des Sonntags Rogate dreiundzwanzig Mal die erste Hälfte, siebzehn Mal die zweite an der Reihe wäre. Es ist auch der Vorschlag da, die Verleger sollen die Jahres- Rechnung von Anfang April bis Ende März laufen lassen! Das wäre eine Art Ei des Kolumbus, Vorausgesetzt, daß die Verleger die vielen und kostspieligen Neuigkeiten, welche sie vom Januar bis März bringen, als geborene «sicherheils-Disponeuden betrachten oder lieber gleich die bezüglichen Fakturen vom 1. April datieren. Wir nehmen den Vorschlag noch nicht ernst. Verfasser der vorstehenden Ausführungen steht an der Spitze eines nicht unbedeutenden Sortimentes und blickt auf eine längere geschäftliche Laufbahn zurück, wenn auch noch nicht auf eine sechsundfünszigjährige, wie Herr Demuth in Wien, dessen Klage, dieses Jahr sei sein ärgstes und arbeitsreichstes, er aber eben als Inhaber seines Geschäftes gut versteht und gern unter schreibt, wie das alle Sortimenter thun werden. Wir denken bei diesen keinen ernsten Widerspruch zu finden, wenn wir, alles Gesagte zusammenfassend, als deren Bedürfnis erklären, daß unter keinen Umständen mit der Abrechnung näher als bis jetzt an Ostern heran, dagegen möglichst weit in den Mai hinausgerückl werde. Am erwünschtesten wäre dessen zweite Hälfte; da jedoch eine Kollision mit dem Pfingstfeste ebenso wie eine Verlegung über dieses hinaus vermieden werden muß, so erweist sich die hier gezeigte Lösung der Frage als die einzig mögliche, wenn es der Gesamtheit Ernst ist mit dem Streben, ein gesundes Sor timent zu erhalten, bezw. wiederzugcwinnen. Das kostet aus solche Weise gewiß kein Opfer, wäre aber immerhin eines Opfers wert! Peter Hammer als Erzieher. VIII. Die Verhandlungen im Leipziger Verein haben gezeigt, daß in der Mehrheit desselben — und wahrscheinlich in Leipzig überhaupt — für den Antrag Credner (»Abrechnung am 1. Mai-Montag«) kein Boden ist; ob anderwärts, ist mindestens zweifelhaft. In der That sind die dagegen geäußerten Bedenken vom Antragsteller nicht widerlegt worden. — »Warum man sich den Kopf des Sortimenters zerbrechen solle?« Das ist freilich nicht nötig; aber »der Sortimenter« besitzt heutzutage im Börsen verein die Macht, das, was er ernstlich will, in der Haupt versammlung, deren Bedeutung oft lediglich in der Sanktion der vorhergehenden Verbands-Beschlüsse besteht, durchzuvrücken, und »der Sortimenter« geniert sich, wie andere Machtbesitzende, nicht sehr, sie zu gebrauchen. — »Leipzig hat so viel gute Hotels, daß man jederzeit ohne Schwierigkeit ein Unterkommen finden kann.« Hierzu gestatte ich mir auf Grund eigener Erfahrung ein fettes »?« zu machen. Im Jahre 1891 wurde ich in den Eimmdsechzigster Jahrgang. Zahltagen der kaufmännischen Michaelis-Messe — die Oster, messe ist bekanntlich noch viel mehr besucht — zu einer Sitzung nach Leipzig berufen. Im Vertrauen aus meine Stamm-Ange« sessenheit im Hotel Hausse unterließ ich vorherige Anmeldung. Was war die Folge? Meine auswärtigen Kollegen und ich waren genötigt, säst bis Mitternacht in der Stadt herum- zuknischieren, bis sie endlich für entsprechendes Geld und gute Worte ein wenig entsprechendes Privatnachilager ausireiben konnten. Ich glaube, wenn einer von uns damals das Glück gehabt hätte, die Begleitung des Herrn Credner aus der nächtlichen Spazier- fahrt zu genießen, es wäre ihm aus purem Mitleid schließlich ein Nachtquartier im eigenen Hause des verehrten Herrn an- geboten wordenl X6. damals waren es nur drei Kollegen, die ein paar Stunden »unterstandslos« bleiben mußten; zur Ostermesse kommen aber doch einige mehr zur geliebten Pleiße sladt, und wenn Hentschel und Hausse keine Meßpreise mehr anrechnen wollen, so ist das recht nett von ihnen, den Zuspruch der Meßfremden dürfte diese Liebenswürdigkeit aber gewiß nicht vermindern. Indessen ist in dem Gedanken einer Festlegung der Oster messe unbestreitbar ein richtiger Kern, und man wird Herrn Credner für seine Anregung dankbar sein dürfen. Meines Erachtens hat diesen Kern der Antrag Streller und der Vor schlag des Herrn —s (in Nr. 29 d. Bl. S. 748) herausge schält: »das Rechnungsjahr vom 1. April bis 31. März laufen zu lassen und vie Abrechnung auf einen be stimmten Montag des Juni zu verlegen.« Der hiergegen erhobene Einwand: »wann dann die Ver leger ihre Druck-, Papier re-Lieferanten befriedigen sollen« ist unverständlich. Warum sollen sich diese sträuben, ihre Liefe rungen vom 1. April—31. März im Juni bezahlt zu erhallen, wenn sie bisher einen Kredit von derselben Dauer gewährt haben? Dagegen ergeben sich die Vorteile einer solchen Einrich tung von selbst: Die Zeit der Meßarbeiten und die Messe selbst fallen in den Beginn der ruhigeren Arbeit, hinter den Klassen wechsel und den Anfang des Schul- und Hochschulen-Sommer- semesters, vor das Ausschrnben der Halbjahrsrechnungen, ohne die dem geplagten Buchhändler zu gönnende Erholungszeit zu beeinträchtigen. Die süddeutschen Kollegen sind in dieser Beziehung nicht ohne Erfahrung, da die Stuttgarter Abrechnung genau in die hier vorgeschlagene Zeit fällt, nur mit dem Unterschied, daß das Rechnungsjahr trotzdem mit dem Kalendeijahr zusammensällt. Dadurch wird freilich der Kredit übermäßig und ungesund ver längert, ein Mißstand, dem durch den Vorschlag —s erfreulicher weise abgeholfen würde. Ob mit der Aendcrung eine Abschaffung des sinnlosen Leip ziger Meß-Agios zu verbinden wäre, würde vielleicht der Er wägung wert sein. Ll... 5. Vermischtes. Vom Reichstage. Post. — Der Reichstag verhandelte am 9. Februar über den Postetat. Wir heben aus dieser Verhandlung das folgende für den Handelsstand besonders Wichtige heraus: Abgeordneier Schmidt-Elberfeld ,sr. Volksp.) lriit für die Herab setzung des Briefportos und für die Erhöhung des Höchstgewichts für einfache Briefe ein. Der vom Staatssekretär besürchiele Einnahincaussall würde durch die Zunahme der Briese wieder ausgeglichen werden. Slaalssekretär 1>. von Stephan: Meine Herren! Wie ich schon im vorigen Jahre aus die gleiche Anregung seitens des Herrn Abgeord neten, der eben sprach, ausgesührt habe, würde es der Postverwaltung für den Verkehr ganz erwünscht sein, wenn diese Maßregel durchzusühren wäre. Es ist aber lediglich eine Finanzsrage. Die Zahl ist damals vom Regierungstische au« aus eiwa 5 Millionen angegeben worden, und zwar nur für Briefe zwischen 15 und 20 i-; es ist ein Irrtum, wenn der Herr Abgeordnete annimmt, daß die Briese bis zu 100 darin be griffen seien. Nur für die Briese also, bei denen eine Ermäßigung auf 10 in Frage käme, würde der Ausfall de» Betrag von 4'/, bi« 5 Mil lionen - jetzt wahrscheinlich über 5 Millionen — ausmache». Wir können eine solche Maßregel nicht in dem Augenblick ergreisen, wo iin Reich 132
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