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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.02.1894
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- Erscheinungsdatum
- 15.02.1894
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- Deutsch
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diese großen finanziellen, ich möchte sagen, Bedrängnisse herrschen, wo die Sleuervorlagen die Kommission beschäsligen. Es wird ganz unmöglich sein, dem Finanz-Minister jetzt damit zu kommen, uns wenn ich jo lhörichl wäre, dies zu lhun, so würde er mich hinauslomplimentieren und sagen: cs ist im Augenblick gar nicht deutbar, eine solche Maßregel zu ergreisen. Also überlassen Sie uns die Jniiialive hierzu, ich bin uberzeugt, daß eine günstige Gelegenheit kommen wird. Wir werden schon den rechten Augenblick wählen, wo wir Aussicht haben, weiter zu kommen als über die «chwelle des Herrn Reichs-Schatzsekretärs, denn da werden wir sestgehalten, um nicht vom Bundesrat oder gar vom Reichstag und Ihrer Budgeikommijsion zu sprechen. (Der Herr Staatssekretär verbreitete sich hierauf ausführlich über die jüngsten Veränderungen im würllembergischen Post- und Fernsprech- taris, die nach seinen Mitteilungen auch Erhöhungen der Taxen ein- schließcn und namentlich eine große Ungleichheit derselben und demzufolge Unsicherheit des Publikums in Anwendung der Taxen zur Folge gehabt haben.) Abg. Schmidt-Elberfeld <sr. Volksp.j: Es sind im Deutschen Reich S6 Millionen Doppelbriefe versandt worden; nach der Angabe des Staatssekretärs mußten also 90"/, aller dieser Briese ein Gewicht bis zu 20 8 gehabt haben. Das ist nicht der Fall; jedenjalls müßte der Beweis dajür erst statistisch erbracht werden. Direktor »n Reichs-Postamt, Wirklicher Geheimer Rat Sachße führt aus, daß nach einer 1891 erhobenen Statistik die Zahl der Doppelbriefe bis 20 8 4b Millionen betrug, der Ausfall würde also 4'/z Millionen ^ betragen. Wäre die Erhöhung des Gewichts durchgesührt, so würde sie auch im Weltverkehr unumgänglich einzuführen sein, das ergäbe einen weiteren Ausfall von 1'/» Millionen. Dre Zahl der Briese von 15 bis 20 8 betrug damals 6,4 Millionen, die Zahl derjenigen zwischen 20 und 250 8 6,8 Millionen aller Briese. Abg. Schmidt-Elberfeld (sr. Volksp.) bestreitet die Nichtigkeit dieser Angabe, da sie mit den von dem Staatssekretär Or. von Stephan srüher geäußerten in Widerspruch stände. Nach der Angabe der Prozenrzahl sei die Zahl der Briese zwischen 1b und 20 8 nicht einmal ganz so viel wie die zwischen 20 und 250 8- Direktor im Reichs-Postamt, Wirklicher Geheimer Rat Sachße, bleibt bei seinen Zahlen stehen; es hätte die Zahl der Briefe zwischen 15 und 20 8 1691 45, die der Briefe über 20 8 47'/g Millionen betragen. Abg. Schmidt (sr. Bolksp.j: 45Z-47 Millionen sind 92 Millionen. Diese Zahl muß falsch sein; denn in der amtlichen Statistik ist die Zahl der sämtlichen Briefe über 15 8 auf 56 600 000 angegeben. Dieser Widerspruch ist mehr als seltsam und bedarf dringend der Aufklärung. Abg. Casseimann (fr. Bolksp.) wünscht die Zulassung von doxss in größerem Maßstade für die Kausleule. Staatssekretär 1)r. von Stephan: Meine HerrenI Die Frage des sogenannten Boxsystems ist in früheren Jahren vielfach von der Post- verwauung studiert worden, auch durch Kommissarien, die wir ins Aus land entsandt haben. Die Sache hat manches Verführerische sür den HandelSsianö, sie hat aber auch ihre großen Schattenseiten, besonders bei de» Einrichtungen in Deulschtand; wir haben die boxes auch in Bremen und in Mannheim sorgfältig erprobt; es haben sich da aber doch ver schiedene Uebetstände herausgesiellt, die es nicht wünschenswert erscheinen lassen, diese Einrichtung in Deutschland zu treffen. Es waltet der große Unterschied ob, daß im Auslande, m England und Frankreich, die Post mit Geldscheinen nichts zu thun hat. Müssen diese in diese Fächer niedergelegt werden, so ist sür das Publikum und die Angestellten in den betreffenden Geschifften die Versuchung sehr groß, sich Nachschlüssel zu den boxen machen zu lassen; die Sicherheit des Postverkehrs ist also gefährdet. Die Pvslverwallung kann natürlich nicht die Haftpflicht sür diesenigen Sendungen übernehmen, die in den Kästen jedem, der einen Nachschlüssel besitzt, zugänglich sind. — Das ist einer der wichtigsten Gründe Hierzu kommt aber noch, daß wir unser hauptsächlichstes Augen merk aus die Vervollkommnung der Bestelleinrichtungen richten; denn diese kommen dem ganzen Publikum zu statten und nicht bloß den Kaufleulen, oder vielmehr den Großkaufleuten, die sich besonders unter den Abholern befinden. In anderen Ländern sind die Bestelleinrich- lungen hinter den unsere» wesentlich zurück, und da ist es allerdings notwendig, solche Fachwände einzurichten. Uebrigens wird in allen diesen Ländern eine Gebühr, und zwar eine jährliche und nicht etwa eine ge ringe sür diese Fächer erhoben; das können wir aber nach dem Gesetz nicht und würden es auch nicht thun. Nun bedenken Sie die Ausdeh nung, welche solche Schränke einnehmen würden! Wenn das Publikum von der Emnchlung viel Gebrauch machte, so würden Sie noch ganz andere Summen sur die Posthäujer bezahlen müssen, als bisher schon geschehen ist. Ich möchte meinerseits alles vermeiden, was etwa die Ansicht Hervorrusen oder bestärken könnte, als ob die Post besonders kostspielig baut. Im Gegenteil, sie schränkt sich ein, wo sie kann, und bemüht sich, die Poslbaukosten zu verringern. — Das sind die Gründe, meine Herren, die uns dazu bestimmt haben, diese Einrichtung nicht einzujühren. Es hat sich übrigens noch nirgends ein Bedürfnis heraus- gestelli, d. h. das, was man wirklich ein Bedürfnis nennt; wohl ein Wunsch mitunter, und zwar meistens von Leuten, welche diese Einzel- Helten nicht kennen können. Ich nehme das übrigens niemandem übel. ^ In der Sitzung der Reichstages vom 12. Februar wurde der An trag der ^ Centrums - Abgeordneten Graf Hompesch, Gröber und Genossen," den Reichskanzler zu ersuchen, veranlassen zu wollen, daß die An nahme und Bestellung gewöhnlicher Pakete von der Reichspost an Sonn- und Feiertagen mit Ausnahme der Weihnachts zeit (18. — 30. Dezember) aus Eilsendungen beschränkt werde, trotz des sehr entschiedenen Widerspruches des Herrn Staatssekretärs llr. von Stephan angenommen. Reichsgerichtsentscheidungen. — Hat ein Absonderungsberech tigter seine ganze Forderung im Konkursverfahren angemeldet, an dem Vergleichsverfahren teilgenommen und den aus seine ganze Forderung treffenden Teilbetrag auf Grund des abgeschlossenen Zwangsvergleiches in Empfang genommen, so ist, nach einem Urteil des Reichsgerichts, II. Cioilsenats, vom 3. Oktober 1893, dadurch seine ganze Forderung getilgt und damit auch das zur Sicherheit derselben dienende Pfand recht erloschen. — Nach Ztz 773, 774 und 775 der Civilprozeßordnung ist der Antrag aus Zwangsvollstreckung eines Urteils zur Erwirkung von Handlungen oder Unterlassungen bei dem Prozeßgericht I. Instanz zu stellen. In Bezug aus diese Bestimmung hat das Reichsgericht. I. Civil- senat, durch Beschluß vom 14. Oktober 1893 ausgesprochen, daß, falls das Prozeßgericht I. Instanz das Landgericht ist, der Schrissatz, welcher den Antrag enthält, von einem bei dem Landgericht zugelassenen Rechts anwalt unterzeichnet sein muß, widrigenfalls er ohne materielle Ent scheidung zurückzuweisen ist. Neue Bücher, Zeitschriften, Gelegenheitsschriften, Kata loge rc. für die Hand- und Hausbibliothek des Buchhändlers. Das Buch-Sortiment und der Colportage-Buchhandel. Sehr zeitge mäße Betrachtungen von Hans Blunienthal, Verlags- und Sor timentsbuchhändler. 8". 26 S. Jglau, Selbstverlag des Ver fassers. 1 -Xi. Oansk bo8korte8nolss kor aureus 1881 -1892, uäarbsickst all. Vabl. 8xvsnäs—ottsncks 8ekts. 8?-^o. 8.97—128. (lkeiquson—Llio.) Lopenbs^n 1893, 6. L. 6. 6ack. Libiioqrapbis uaä litsrarisoke Obronik cksr 8obvsir. 24. Iabr8- 1894. Ho. 1. lauuar. I,ex.-8°. 23 8. Lasel, Osorsi ödOie. kreis jabrlieb 3 Haväx List ok boolcs on Las arts auck Lrebiteoturs, kaintio8> 8ealpturs, Vseoratiov, Ornament, Oarxentrx, 8uiläiu8, 4rt In- cknstriss sto. Oowpiieä bx ll. 8. Uaksrieorv. 1880 — lÜai 1893. Lex-8". 336 8. mit Lex 13 8. Lliivaaices, IVis., 8. L. Uaksr- korn. I-sipÄ8, 6. Ilsaolsr. 14 85 H netto bar. Orientalin, ^merieava. ltntig.-Latalo8 No. 524 von L. L. Losbisrs Xntiguarium in Leipzig 80. 112 3. 2362 Nrn. Lettsratnra italiaoa II. ^vtig-Latslo8 No. 2 (Lebruar 1894) von kioearcko Uar8Üisri in Neapel. 8". 8. 21—104. No. 1031 —4322. Illustrierte Gesundheitsbücher. Belehrungen über den gesunden und kranken Menschen und die vernunftgemäße Pflege desselben. 12". 50 S. Leipzig, I. I. Weber. Philologie, Philosophie u. Pädagogik. Griechische u. Römische Klassiker III u. IV. Antiquarischer Bücher-Anzeiger Nr. 903 u. 904 sJanuar u. Februar 1894) von P Zipperer's Buchh. u. Antiq. M Thoma in München. 4«. 8 S- 492 Nrn.; 4°. 8 S. 507 Nrn. Abzahlungsgeschäfte. — Die Abgeordneten Tutzauer und Auer (Soz) haben im Reichstage folgenden Abänderungsantrag zur zweiten Beratung des Gesetzentwurfs, betreffend die Abzahlungs geschäfte, eingebracht: Der Reichstag wolle beschließen, dem Gesetze folgenden Para graphen hinzuzusügen: 8 6a. Wird über den Verkauf einer beweglichen Sache gegen Teilzahlung eine Urkunde errichtet, so ist der Verkäufer verpflichtet, dem Käufer der Sache eine zweite Ausfertigung der Vertrags urkunde auszuanlworten und diese im Besitze des Käufers dauernd zu belassen. Die Aushändigung des zweiten Exemplars der Ber- tragsurkunde an den Käufer hat spätestens bei der Uebergabe der veräußerten Sache zu erfolgen. Hat der Verkäufer die Aus händigung des zweiten Exemplars der Vertragsurkunde unter lassen, oder setzt sich derselbe gegen den Willen des Käufers auch nur vorübergehend wieder in den Besitz des dem Käufer zu belassenden zweiten Exemplars, so ist der schriftliche Vertrag nichtig. Buchausstellung in Paris — Das französische lournal okLeisi vom 29. Januar veröffentlicht eine Bekanntmachung des Ministeriums des Handels, der Industrie und der Kolonteen, betreffend die Eröffnung
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