X- 20, 24. Januar 1018. Fertige Bücher. Über das neue Schauspiel von Hermann Burte Simso« schreibt die Neue Badische Landes-Zeitung: auch sonst nach Musik, nach einem polyphonen Orchester des Unterbewußtseins, das sich dem Gefühl mitteilt. Da dem Dichter dieses Orchester als tönende Musik versagt ist, muß er ihre Offen- lingt Burte, der als Alemanne dem sprachschöpferischsten Volks stamme zugehölt und sich als Meister des Wortes auch in Bild und Musik erweist, indem er alle Hilfsmittel des Rhythmus, des Reimes, der Alliteration beherrscht. Seine Bildkrast des Wortes, um nur einige Beispiele an- zu^ühren, bewahrt sich in Benennungen wie Ichmann (von wenn er vom Schläfenglanz einer Greisin spricht oder wenn er heiß und harsch verbindet und Sätze schreibt wie: es wohlt mich an. Freude wollen?" «Dein ganzes Leben ist ein Tanz umS Ich." „Wer ohne Volk, ist ohne Gott " „Ein Wetter wuchtet auf Weid und Wald." — Burte ist ein genialer Dramatiker, der seinen lebendigen Bau stark und organisch fügt. Seine Reflexionen sind daher Simsons. Eine Aufführung des Simson stellt an die Ausführenden die höchsten Anforderungen. Sie wird nur dann als geglückt bezeichnet werden dürfen, wenn am Schluffe in der Seele des Zuhörers eine Sympho ie nachklingt, die das Erschaute und Er hörte klangvoll nach der Tiefe ergänzt und mit den mächtigsten Problemen des Lebens verknüpft. Das Stück ist vom Deutschen Theater (Dir. Mar Neinhardt) in Berlin zur Uraufführung erworben worden. Verlag von Gideon Karl Garasin in Leipzig Serbin-Maße 400. Über das neue Schauspiel von Hermann Burte Simson schreiben die Basler Nachrichten: guter Regie, mit scharfer und stilvoller Deklamation müssen diese Bilder aus dem Alten Testament machtvolle Wirkung tun; cs strotzt alles von innerem poetischen Leben und ist Von einer ganz Einzigartigen Schönheit des Ausdrucks. Der leidenschaftlichen Herrscher der schwierigen Formen aber nicht in dieser volkslied- mäßigen Schlichtheit, Milde oder Treffsicherheit und Wucht er warten konnte. Reime aller Art, selbst Binnenreime und Stab glitzert der Dialog, wo die Situation cs mitbringt, und all diese Schönheiten und Vorzüge erscheinen im Schlußakt noch einmal zu gesteigerter Leuchtkraft angefacht. Daß Mahllied der Verstümmelten in^der ^Mühle, die^Streitlieder^der Weiber^ das ^'ied vom Geschick Stück Hörer und Leser zwingt, und dass noch lange nach dem Lesen die Gestalt des Erwählten uns nachgeht und wir unwill kürlich, wie auö altem Volksliederschatze schöpfend, die Worte wiederholen: Durch Auslegen des Buches im Fenster und bei mündlicher Empfehlung dürfte manches Exemplar verlaust werden. Ich erinnere auch an die übrigen Bände von Burie: Drei Einakter; Patricia, Sonette (vergriffen, erscheint neu); Wilifeber, Roman; Herzog Uh, Schauspiel; Oie Klügelspielerin, Sonette; Kaite, Schauspiel, nach welchen die Nachfrage beständig steigt. Verlag von Gideon Karl Sarasin Ln Leipzig EeeburMatzs IVO.