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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.01.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-01-24
- Erscheinungsdatum
- 24.01.1918
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Xi 20, 24. Januar 1918. Fettige Bücher. o j legergreisen zu liefern, treu bleiben will, so werden von der Nedak» * ' j tionsabtcüung täglich lange Liften herausgegebcn, die nach und nach Die unlerzeichneten Barsortimente sehen sich zu ihrem Bedauern ^ vm, den gangbarsten und wichtigsten Einzeltuein und Sammlungen die nicht in der Lage, den Massen-Preisänderungen der Verleger durch ! Originaiprege bezeichnen. Von diesen Listen wird täglich, soviel nur handschriftlichen Nachtrag in ihre» ExpeditionStataiogen zu folgen. Um ^ irgend aujgearbeüet werden kann, von den etwa 666 Expedienten sich vor Schaden zu bewahren, haben sie deshalb ihre Nettopreise teil- Hand schriftlich in die etwa 600 Expedttionstataloge übertragen, soüatz weise durch prozentuale Azisschläge pauschal erhöhen müssen. Auch dafür, i wenigstens bei den ailerwichtigsten Artikeln >o schnell wie möglich dag die angegebenen Vertansopreise ml. den von -»« 'S« Seichten Laoenpreiien und ^.euerungvzulchlagen m allen wallen über-, verändert haben, sonst aber zu keinen Leucrungszujchlägen einstinunen, vermögen ,ie keine Gewähr zu übernehmen. Wer sich ubergegangen sind, sind die Expedienten angewiesen, keinen Aufschlag mit dem derzeitigen, hoffentlich nur vorübergehenden Berechnungs system nicht abzufindcn vermag, muß leider gebeten werden, die be anstandete Sendung als Ganzes, weder pro noch contra notiert, zu berechnen. Bei allem, was dann noch übrig bleibt, wird 10 Prozent auf den Ladenpreis aufgeschlagen und derselbe Zuschlag wird dem Nettopreis zugercchnet. Diese Berechnungsart und dieser Prozentsatz ofort wieder zurückzugebcn, damit die Rückgabe nicht als Remit-! dürfte dem entsprechen, was neuerdings die Mehrzahl und auch die niüa gilt. Zur Erläuterung sei ans die nachstehenden Ausführungen, bedeutendsten Verleger leider für ihre Berlage angeordnct haben. Bei einigen Verlegern reicht selbst dieser Prozentsatz nicht aus und des halb muß auch das Barsortiment bei Artikeln solcher Verleger, die den Expedienten wiederum besonders namhaft gemacht werden, einen tenda die dem Vorstande des Börsenvereins unterbreitet wurden, ver wiesen. Leipzig — Stuttgart — Berlin. I. Bachmann L Co. G. m. b. H. K. F. Koehlcr. Koch, Reff L Oetinger G. m. b. H. L. Staactmann. F. Volckmar. Die Preisberechnungen der Barsortuneme. In den ersten Wochen des Januar sind im Börsenblatt von mehr als 250 Verlegern teils prozentuale, teils ziffernmäßige Preisauf schläge nach den verschiedensten Systemen bekanntgegeben worden. Es ist hierdurch für das Sortiment und ganz besonders für das Barsorti ment eii«e Preisunsicherheit entstanden, die jeder Beschreibung spottet. Der Verleger, der immerhin nur mit einer beschränkten Anzahl von Verlagswerten zu tun hat, deren Laden- und Buchhündlerpreis in seinen Expeditionskatalogcn auf dem laufenden gehalten ist, oder der nur auf seine ihm bekannten Preise einen prozentualen Ausschlag zu erheben hat, steht allerdings vor einem leicht lösbaren Problem. Un lösbar ist es aber sowohl für das Sortiment, wie besonders für das Barsortiment, mit den jetzt massenweise angezeigten Vcrlegerpreis- änderungen nur einigermaßen Schritt zu halten. Nicht nur weil viel fach klare bibliographische Unterlagen über die ziffernmäßig verän derten Preise der Verleger oder über die Verlegerpreise, auf die die prozentualen Teuerungszuschläge berechnet werden sollen, überhaupt fehlen, sondern weil, wenn solche Unterlagen vielleicht auch beschaff bar sind, es vollkommen an Zeit und geübtem Personal mangelt, um das vorhandene, die Artikel vieler hundert Verleger umfassende Lager auf die neuesten Preise zu bringen oder auch nur für die neu eintref- fcnden Waren im Barsortiment die neuen Preise in die Expeditions kataloge zu übertragen. Die Ncdaktionsabteilung unserer Barsortimente hat ausgerechnet, daß die Barsortimcnte von den 250 Verlegern, die nur in den ersten Wochen des Januar 19 18 ihre Preise verändert haben, etwa 40 000 Artikel führen. Um diese 40 000 Artikel in der Nedaktionsabteilung zu bearbeiten, würden, da fast alle in der Katalogbcarbeitung erfah renen Herren zum Heeresdienst einberufen und bibliographisch ge schulte Hilfskräfte einfach nicht zu engagieren sind, Monate erforder lich sein. Damit wäre aber erst der kleinere Teil der Arbeit geleistet, denn die Preisänderungsumläufe der Nedaktionsabteilung müssen sodann erst von jedem einzelnen Expedienten handschriftlich in den Expcditionskatalog übertragen werden. In allen Barsortimcntcn, in Leipzig, Stuttgart und Berlin sind etwa 600 Expedienten tätig. Es bedeutet das also, daß allein durch nur in den ersten Wochen des Ja nuar bekanntgegebene Preisändernngen der Verleger vierundzwanzig Millionen handschriftliche Preiskorrekturen in den Expcditionskatalo- gen nötig geworden sind. Auch das Barsortimentspersonal ist durch die Einberufungen auf das äußerste geschwächt. Abgesehen von den Kosten, ist eine Ver doppelung desselben — denn diese wäre mindestens erforderlich — unter den heutigen Personalvcrhältnissen im Buchhandel undenkbar. Das Barsortiment würde also vielleicht erst über Jahr und Tag, wenn überhaupt, nur mit den Prcisänderungen ans dem laufenden sein ' können, die allein die ersten Wochen des neuen Jahres gebracht haben. Dabei bringt jedes Börsenblatt nickt nur neue Preisändernngen an derer Verleger, sondern viele Verleger halten cs sogar für richtig, die schon einmal geänderten Preise wieder umzustoßcn und oft auch zu einem anderen Berechnungssystem überzngchen. Dadurch wird die Verwirrung nur um so größer, und die Kette der Veränderungen in den Expeditionskatalogen nimmt kein Ende. DaS Barsortiment steht also vor der betrüblichen Erkenntnis, daß es technisch unmöglich ist, diesen Preisänderungsschwall nur einiger maßen zu bewältigen. Andererseits kann das Barsortiment nicht monatelang zu den alten Preisen verkaufen und dadurch fast allent halben 10, 20, ja 30 Prozent Verluste erleiden. Deshalb hat das Bar- sortimcnt sich zu seinem größten Bedauern entschließen müssen, auch seinerseits zu prozentualen Aiif'cklä"en zu schreiten. Da das Bar- sortimcnt aber trotz allem nach Möglichkeit seinem Grundsatz, zu Ver- höheren Zuschlag errechnen. Welche unendliche Arbeit und welche Kosten dem Barsortiment dadurch entstehen, daß ein jeder Expedient auf jeder Faktur jeden einzelnen Preis nach solchen Vorschriften be arbeiten muß und welche Verzögerung in der Expeoition dieses Ver fahren bedingt, kann nur der einigermaßen ermessen, der einmal in eenem Barsormnent praktisch gearbeitet hat. Da entsteht wirtlich der Seufzer: hätte das nicht alles durch eine für den ganzen Buchhandel einheitliche Maßnahme vermieden werden können! So, wie die Dinge jetzt liegen, vermag das Barsortiment keinerlei Verantwortung, weder für die von ihm angegebenen ziffernmäßig er- ' höhten Ladenpreise, noch für die anderen berechneten Verkaufspreise (alle Ladenpreise zuzüglich Teuerungszuschläge des Verlegers), noch für die berechneten Nettopreise zu übernehmen. Es vermag auch leider nicht irgendwelche Prcisbeanstandungen der Kundschaft zu berücksichti gen, nicht etwa weil es ihm dazu am guten Willen mangelte, sondern einfach, weil es die dazu nötigen Arbeitskräfte nicht zur Verfügung hat. Wer sich also mit dem derzeitigen Berechnungs system, das hoffentlich nur vorübergehend zu be stehen braucht, nicht abzu finden vermag, muß lei der vom Barsortiment gebeten werden, die bean standete Sendung als Ganzes weder pro noch contra notiert sofort wieder zurückzugebcn, damit die Rückgabe nicht als Nemittenda gilt. Das Barsorti ment kann natürlich nicht gestatten, daß einzelne Artikel, die vielleicht sogar billiger als beim Verleger berechnet wurden, der Sendung ent nommen und daß nur die ungünstig berechneten Artikel zurückgegeben werden. Der Schaden würde sonst für das Barsortiment zu groß werden. Die Barsortimente hoffen jedoch sehr, daß sich ihre Kund schaft mit ihrer aus der Not geborenen Maßnahme abfindct, eins ins aridere rechnet und einen etwa doch in dem einen oder anderen Falle entstehenden Schaden nicht nur in der Form der Berechnung des lOprozentigen Sortimenterteuernngszuschlages, sondern auch in ande rer statthafter Weise auf die Kundschaft abwälzt. Für das bevorstehende S ch u l b ü ch e r g e s ch ä f t hoffen die Barsortimente die bestehenden Preisschwierigkciten iu der Weise be heben zu können, daß sie rechtzeitig eine bis auf die neuesten Preise redigierte S ch u l b ü ch e r f a k t u r herausgeben und dann wenigstens alle die gangbarsten aus dieser Faktur verzeichneten Schulbücher zu den V e r l e g e r p r e i s e n fakturieren können. Hoffentlich werden sie hierbei insoweit von den Verlegern unterstützt, daß diese bei der Bearbeitung des Preisnianuskripts behilflich sind. Vielfach haben die Barsortimenie nämlich — nicht nur von Schulbücherverlegern —, wenn sie den Verlegern Listen der aus ihrem Verlag im Barsortiment geführten Artikel mit der Bitte eingesandt haben, die Preise nach dem neuesten Stande zu verbessern, die in den meisten Fällen sicher anch begründete Antwort erhalten, daß dem Verleger selbst zu solcher Ar beit die Kräfte fehlen. Der Krieg hat allenthalben Verhältnisse geschaffen, die sich nie mand hätte träumen lassen. So hat sich denn auch die praktische Unmöglichkeit entwickelt, einen einheitlichen Verkaufspreis im Buch handel anfrechtzuerhalten, trotz der Anstrengungen, die von allen Seilen zur Aufrcchterhaltung des Ladenpreises in der Theorie gemacht worden sind. Auch für deu Buchhandel gilt das Sprichwort: »Viele Köche verderben den Brei«. Denn eine größere Einheitlichkeit im System und der zeitlichen Einführung der Tcuerungszuschläge wäre wahrlich allen Buchhändlern von Vorteil gewesen. Wie verkantet, wird der Vorstand des Börsenvereins den von der Hauptversammlung Kantate 1917 eingesetzten a. o. Ausschuß zur Be ratung der Tcuerungszuschläge demnächst wieder einberufen, sodaß zu hoffen ist, daß es diesem Ausschuß gelingt, nun für den Gesamtbnch- handel gültige Richtlinien anfznstellen, die auch dem Barsortiment die technische Möglichkeit geben, den Preisänderungen der Verleger wieder genau zu folgen. Sobald nur irgendwie in den Verordnungen der Verleger über ziffernmäßige Preisändernngen oder prozentuale Tcuerungszuschläge ein Stillstand oder eine Einheitlichkeit eingetretcn sein wird, werden die Barsortimente alles daran setzen, um sofort einen neuen Lagcr- katalog, wenigstens als Mannskriptkatalog für ihre Expedienten in Druck zu geben, und dann wieder zu ihrer alten bewährten Bereck- nungsart zurückkehren.
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