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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.03.1894
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 08.03.1894
- Sprache
- Deutsch
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lung verbunden sein. Die zur Ausstellung gesandten Güter haben in Italien zollfreien Einlaß. Für deutsche Ausstellungsgüter hat dement sprechend der Bundesrat in seiner Sitzung vom 19 Februar den zoll freien Einlaß bei der Rückkehr von der Ausstellung beschlossen. Diese Güter sind aber vor dem Abgang dem Kaiserlichen Konsul in Rom an- zumelden, der den Rücksendungsnachweis nach Maßgabe eines Formulars und die Zettel liefert, mit denen die einzelnen Colli beklebt werden müssen. Oesterreichische Vereinsthaler. — Der deutsche Reichsanzeiger bringt folgende Mitteilung: »Die durch einzelne Blätter laufende Notiz, daß die Außerkurs setzung der Vereinsthaler österreichischen Gepräges für Deutsch land verfügt worden sei, entbehrt jeder Begründung. - Das Kommissionsgut in der Schweiz beim Konkurse. — Im Konkurse Ferdinand Kleeberger (vormals A. Foesser Nach folger) in Luzern teilte die Konkursverwaltung den Verlegern folgen des mit: -Das Begehren um Rückgabe von Kommissionswaren wird nur insoweit anerkannt, als die Kommissionsware — soweit noch vorhanden — nicht für Deckung der Mietztnsansprache verwendet werden muß. Gemäß Art. 294, O.-R. steht dem Vermieter von den beweglichen Sachen, welche sich in den vermieteten Räumen befinden, für den Mietzins des verflossenen und des laufenden Jahres das Retentionsrecht zu - (Anzeiger f. d. schweiz. Buchhdl.) Reichsgerichtsentscheidung. — Hat sich ein Handlungsge hilfe (Handlungsdiener oder Handlungslehrling) einer erheblichen Ehr verletzung gegen seinen Prinzipal schuldig gemacht, so ist deshalb, nach einem Urteil des Reichsgerichts, III. Civilsenats, vom 8. Dezember 1893, der Prinzipal zur Entlassung des Gehilfen nicht berechtigt, wenn dieser durch eine Beschimpfung seines Vaters, seitens des Prinzi pals, sich zu der ungebührlichen Aeußerung gegen den Prinzipal hatte Hinreißen lassen. Norwegisches Urheberrechtsgesctz. — In Norwegen ist am 1. Januar 1894 das neue Gesetz vom 4. Juli 1893 über den Schutz der litterarischen und künstlerischen Urheberrechte in Kraft getreten. Es um faßt in zwei Abteilungen 39 Artikel. Wir werden in einer der nächsten Textnummern hieraus zurückkommen. Schenkung. — Im Michelangelo-Saale des städtischen Museums zu Leipzig ist eine etwas über zwei Meter hohe, aus Marmor gefertigte Hermenbuste Kaiser Wilhelms II., ein Werk des im Jahre 1889 im Wannsee bei Berlin ertrunkenen talentvollen Bildhauers JosephKasfsack, zur Besichtigung aufgestellt. Sie ist ein Geschenk des Ehrenbürgers der Stadt Leipzig, Herrn Geheimen Kommerzienrats Adolf Krön er in Stuttgart an den Rat der Stadt und für den Sitzungssaal im Leipziger Rathause bestimmt. Eine Inschrift am Sockel: »Zur Erinnerung an den 26. Januar 1894» giebt dem patriotischen Gedanken Ausdruck, der sich an diese Stiftung knüpft. AuS dem Antiquariat. — Die sehr umfangreiche Bibliothek des verstorbenen Generalsupertntendenten der Provinz Sachsen vr. Schultze ist durch Kauf in den Besitz der FtrmaPaul Stessenhagen in Merse burg, Antiquariat, übergegangen. Ein Verzeichnis darüber wird in Kürze erscheinen. Personalnachrichteu. Gestorben: am 4. März in Leipzig, einundsünfztg Jahre alt, nach schwerem Leiden Herr Rudolf Thomas, der seinem verstorbenen Vater im Besitz und der Leitung von dessen Firma Theodor Thomas, Ver lags- und Kommissionsgeschäft in Leipzig, am 1. Februar 1872 gefolgt war. Theodor Thomas, der Vater, hatte sein Geschäft am l. Oktober 1839 gemeinsam mit Otto August Schulz unter der Firma Schulz L Thomas als Sortimentsgeschäst am Grimmaischen Steinweg in Leipzig begonnen, nach dem Austritt von Schulz unter eigenem Namen weitergeführt und neben dem Sortiment auch in der Richtung des Kommissions- und Verlagshandels ausgebaut. Im Jahre 1853 übergab er das Sortiment an Emil Deckmann. Er starb im Jahre 1871 und hinterließ seinem Sohne Rudolf ein umfangreiches und angesehenes Geschäft, dessen Ruf dieser zu erhalten und zu mehren sich mit rastlosem Eifer und gutem Erfolge angelegen sein ließ. Rudolf Thomas hatte seine buchhändlerische Laufbahn im Friedrich Fleischer'schen Sortiment in Leipzig begonnen und in Zürich (bei Orell Füßli L Co.) und Baden bei Wien (bei Alfred Hölderj fortgesetzt. Seiner Umsicht und unermüdlichen Arbeit gelang es, das ihm anvertraute Erbe nicht nur in seinem vollen Bestände und Ansehen zu erhalten, sondern es nach mancher Richtung hin zu erweitern und die ausgedehnten Beziehungen, deren sich das väterliche Geschäft erfreute, weiter zu entwickeln und nutzbar zu machen. Auch für das Gemeinwohl des Buchhandels und seiner Vaterstadt Leipzig bethätigte er in langjährig innegehabten Ehrenämtern im Leipziger! Buchhändler-Verein und in der Stadtverwaltung sein allezeit opferwilliges Interesse. Er war ein Mann von großer Arbeits- und Willenskraft und sehr entschiedenen Grundsätzen, und jeder, der das Glück hatte, ihm im Leben nahe zu stehen, kannte auch die Herzlichkeit und innere Liebenswürdigkeit seines Wesens, die er vor dem Fremden verbarg, um sich desto offener und mitteilsamer dem Freunde zu erschließen. Mit aufrichtiger Teilnahme trauern weite Kreise im deutschen Buchhandel an der Bahre dieses wackeren Mannes, den sie als Ehrenmann hochachten und in treuem Andenken bewahren werden. am 7. März nach langem und schwerem Leiden, vierundsechzig Jahre alt, Herr Eduard Peter, Inhaber der Firma Eduard Peter's Verlag in Leipzig, der im Jahre 1858 seine Selbständigkeit durch Uebernahme von Ferdinand Beyer's Buchhandlung in Braunsberg gründete. Im Jahre 1868 überließ er das Sorti ment an A. Martens und beschränkte seine Thätigkeit auf den Verlag, den er namentlich in pädagogischer Richtung erfolgreich entwickelte. 1871 verlegte er seinen Wohnsitz nach Leipzig. ft Henri Sauvage. — Der Nationalzeitung entnehmen wir fol genden Bericht über die Beerdigung des verstorbenen Berliner Buch händlers Henri Sauvage: »Unter großer Teilnahme ist am Sonntag Mittag der Buchhändler Henri Sauvage aus dem französischen Kirchhof an der Liesenstraße zu Grabe getragen worden. Die Korporation der Berliner Buchhändler halte ihrem -langjährigen Mitgliede-, der Verein Berliner Buchhändler »seinem hochverdienten Mitglied und Mitbegründer- kostbare Kränze ge widmet. Andere Blumenspenden trugen die Widmungen des Geschäfts personals. Auch das Lehrerkollegium und die Schüler der königlichen Realschule Lberbrachten Kränze. Das Konsistorium der französischen Kirche, in deren Friedrichstadt-Parochie Sauvage Jahrzehnte hindurch als Aeltester gewirkt, war durch die Geistlichen Neßler, Bonnet, William und Kleinhans vertreten. Der Erstgenannte hielt die Gedenkrede.» 1 ft Ludwig Schürer von Waldheim. — Die Redaktion des »Figaro», der im Verlage von R. von Waldheim in Wien erscheint, widmet ihrem kürzlich verstorbenen jungen Ches, Herrn Ludwig Schürer von Waldhetm, den folgenden ehrenden Nachruf: -Eine erschütternde Katastrophe ist über uns hereingcbrochen. In jungen Jahren ist unser Verleger und Herausgeber, Herr Ludwig Schürer von Waldhetm, Montag den 26. Februar vom Tode dahingerafft worden. Wir betrauern in ihm einen Mann von seltener Herzensgüle, einen vor nehmen Charakter, einen edlen Menschen. »Ludwig von Waldheim unterstützte, gleich seinem kunstsinnigen Vater, mit Vorliebe künstlerische Bestrebungen, sein Herz schlug für alles Edle und Gute, und er war stets bereit, solches in munisizenter Weise zu stützen und zu fördern. -Obwohl Ludwig von Waldheim nie in die Oeffentlichkett trat, war sein Name doch allgemein wohlbekannt und geschätzt, insbesondere in den Kreisen der Kunstgewerbe-Beflissenen, wo man dem nunmehr Ver storbenen mit außergewöhnlicher Hochachtung entgegenkam. »Auch wir verlieren in dem Verblichenen einen wohlwollenden und stets opferbereiten Ches, dessen Andenken uns teuer bleiben wird. -Ludwig von Waldhetm war einer jener trefflichen Menschen, an deren Grab Thränen aufrichtiger Trauer fließen. - ft Geh. Hosrat Professor vr. Emil Kuntze. — Der Lite rarische Sachverständigen-Verein für Sachsen in Leipzig hielt am 3. März eine Sitzung ab, die der Stellvertreter des Vorsitzenden, Freiherr von Tauchnitz, mit folgenden Worten eröffnete -Unerwartet schnell ist unser hochverehrter Vorsitzender, Herr Geheimer Hofrat Professor vr. Kuntze, aus diesem Leben geschieden. Ich weiß, daß ich im Namen von Ihnen allen spreche, wenn ich dem innigsten Schmerze über den uns erwachsenen Verlust Ausdruck gebe, denn der Verewigte hat seit einer langen Reihe von Jahren unserem Verein mit Wohlwollen, Hingebung, Pflichttreue und Umsicht vorgestanden. Wir rufen ihm unsern wärmsten Dank in die Ewigkeit nach. Ehre seinem Andenken und Friede seiner Asche!» Zum ehrenden Gedächtnis des Heimgegangenen erhoben sich die Anwesenden von ihren Sitzen.
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