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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.03.1894
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 08.03.1894
- Sprache
- Deutsch
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1470 Nichtamtlicher Teil. 55, 8. März 1894. anzureihen die Nummern 198, 200, 202, 210, 213, 215, 220, 235a, 236, 238, — die sich sämtlich durch feines Papier, guten Druck und meist auch glückliche Farbenwahl, bei der man aber das Schwarz als zu kräftig streng vermieden hat, auszeichnen. Die beiden Blätter aus Frankreich, 242 und 245, sind ebenfalls tüchtige Leistungen der Buchdruckpresse, desgleichen Blatt 247, aus Italien, Salvador Landi zu Florenz; Holland aber bietet im ausschließlichen Typendruck nichts, was man un bedenklich dieser Reihe von Meisterdrucken anschließen könnte Aus Norwegen sind die Nummern 259a, 263, 265 und 266 bemerkenswert, Oesterreich-Ungarn aber ist trotz seiner 46 eingesandten Beiträge auf dem Gebiete des reinen Typendrnckes nur schwach vertreten. Zu nennen sind 275, Fromme, Wien; 278, Gistel L Co., Wien; 279, Halauska, Hallein; 301, Richter, Reichenberg i. B.; 312, L. L F. Weiß, Groß-Kanizsa. Die zahlreichen Beiträge aus Oesterreich-Ungarn, die unter den photo mechanischen Reproduktionen erwähnt werden konnten, erklären die hier herrschende Dürre. Rußland und Schweden haben nichts Bedeutendes gesandt im Typendruck; aus der Schweiz aber kamen einige ausge zeichnete Blätter: 329, Binkert, Winterthur; 330 und 339 aus der Schweizer Verlagsdruckerei zu Basel; 334, Neukomm L Zimmer mann, Bern; 338, Wagners Erben, Zürich, und 340, Zollikofersche Buchdruckerei in St. Gallen. Damit aber ist diese Eliteliste erschöpft; denn weder die drei Blätter aus der Türkei, noch das eine aus den Vereinigten Staaten können ihr eingereiht werden. Eine besondere Charakterisierung der einzelnen hier auf- geführten typographischen Blätter habe ich nicht beisetzen zu sollen gemeint; schon allein ihr Vorhandensein in dieser Liste dürste hinreichen zur Werlbezeichnung aller Aufgenommenen. Ausdrücklich verwahren möchte ich mich indes gegen die Voraus setzung, als habe ich damit andeuten wollen, die nicht hier ver- zeichneten Blätter seien alle minderwertig; dies ist durchaus nicht der Fall, zumal sich der diesjährige Austauschband, wie schon eingangs dieser Besprechung gesagt ist, durch einen un- gemeinen Reichtum an vorzüglichen Arbeiten auszeichnet; aber Wie es immer einen Unterschied geben wird zwischen schön und schön, so auch hier, wo das Bessere eben auch der Feind des Guten ist. Wenn das Austausch-Unternehmen jedoch in den folgenden Bänden gleich tüchtig fortschreitet ans dem Wege zu höherer Vollendung, wie in dem vorliegenden fünften, so wird das deutsche Buchgewerbe alle Ursache haben zu ernster Dank barkeit gegen dessen Begründer und Leiter. * * * In der Besprechung des Inhalts des englischen Muster- AustauschbandeS, des vierzehnten, kann ich kurz sein; denn erstens wird er nur sehr wenigen Lesern deS »Börsenblatts« vorliegen, und zweitens sind sehr viele seiner wirklich schönen Blätter, sie mögen aus England oder aus andere» Ländern stammen, schon im deutschen Austauschbande vorhanden. Der englische Band, dessen Blätter leider fest eingebunden und nicht, wie beim deutschen, lose in eine Mappe eingelegt sind, wodurch das vergleichende Studium und ihre praktische Verwertung wesentlich erschwert werden, enthält 285 Beiträge, die sich auf 12 Länder verteilen, und zwar England (Schottland und Irland inbegriffen) 231, Deutschland 24, Oesterreich-Ungarn 10, Schweiz 6, Japan, Italien, Norwegen je 2, Belgien, Ceylon, Dänemark, Hinter indien, Rußland je 1 Blatt, — Amerika und Australien, die sich sonst unter den Teilnehmern befanden, sind gar nicht erschienen, die Jnternationalität will also auch hier, trotz der großen Ausbreitung der englischen Sprache und der britischen Handelsbeziehungen, immer noch keine Fortschritte machen, ja man kann sagen, sie ist zurückgegangen, denn die Drucker auf Ceylon und in Rangun sind Engländer, und nur Japan und Italien sind neu im Austauschbande. Im letzten Bande betrugen die Beiträge aus Deutschland, Oesterreich und der Schweiz 51, — genau so viel, wie heute alle internationalen zusammen. Aber nicht nur die Jnternationalität ist zurückgegangen, auch die allgemeine Teilnahme hat eine wesentliche Einbuße erlitten, denn der vorhergehende dreizehnte Rand enthielt 361 Blätter, was volle 76 Beiträge mehr ergiebt, als der gegen wärtige Band aufweisen kann. Ware dieser Rückgang in einem Nachlassen im Interesse an der Sache des Austauschs begründet, so würde das ernstlich zu bedauern sein; denn der Nutzen, den er gestiftet hat und noch stiftet, ist ein so bedeutender und weit- tragender, daß man nur die Fortsetzung, das Fortblühen des Unternehmens aufrichtig wünschen kann, selbst wenn man manches nicht gutheißen mag, was darin geboten wird. Wir wollen deshalb hoffen, daß der geringen Beteiligung andere Umstände, die zunächst in dem großen Darniederliegen der Geschäfte in England zu suchen sein dürsten, zugrunde liegen. Worin der englische Austausch indes noch immer dem deutschen weit voraus ist, das ist die thätige Beteiligung der englischen Arbeiter. In Deutschland sind es meist Firmen, die Beiträge einsenden, obgleich im letzten Bande die Zahl der Arbciterbeiträge eine, freilich nur geringe Zu nahme erfahren hat gegen früher; in England überwiegt die letztere bei weitem die elftere. Wieviel Firmen oder deren Träger teilgenommen, ist aus der Angabe im Teilnehmer-Ver zeichnis oder auf den Blättern selbst nicht genau sestzustellen; die Zahl der Geschäftsleiter und Fakiore, die Beiträge lieferten, beträgt jedoch 33, die der Setzer 53, der Drucker 13 und der Lehrlinge 21, und überdies werden im Teilnehmer-Verzeichnis noch ca. 50 Namen aufgesührt, deren Träger aller Wahrschein lichkeit nach auch Angehörige des Arbeiterstandes sind, — eine ebenso rühmliche wie erfreuliche Thatsache. Auch ist die Zahl der Firmen, die sich mit mehreren Beiträgen beteiligten, eine ganz ansehnliche; sieben von ihnen sandten deren drei, aus sechs Druckereien kamen vier, aus zweien fünf, aus einer sieben, aus einer anderen fünfzehn (Lewis L Son zu Selkirk in Schottland), und Railhby, Lawrence L Co. in Leicester trugen 17 Blätter bei, eine sehr respektable Zahl, gleichwohl aber ein bedeutender Rückschlag gegen das Vorjahr, wo die gleiche Firma durch 32 Blätter vertreten war, der um so mehr wundernehmen muß, als sie die Unternehmerin des Austausches ist. (Eine gleiche Zahl Blätter wie Lewis L Son, fünfzehn, hat übrigens eine Londoner Firma, Geo. W. Jones, die Herausgeberin der »krintinx IVorlä«, zum deutschen Austausch beigetragen, während sie im englischen gar nicht vertreten ist; die Mehrzahl davon sind vorzüglich ausgeführte autotypische Drucke, meist in Ton farben, einige indes auch in Mehrfarbendruck) Soll man nun noch ein Urteil abgeben über den graphisch künstlerischen Wert der englischen Austauschblätter, so könnte ich nur wiederholen, was ich bereits in Nr. 74 des »Börsenblattes« vom vorigen Jahre darüber gesagt habe; es sind viele originelle und ausgezeichnete Leistungen darunter, die Menge derer alnr, die zeigen, daß der großen Mehrzahl der englischen Setzer noch immer jedes Stilverftändnis abgeht, und die deshalb mit den Ornamenten und Einfassungen in willkürlichster Weise chalten, ist selbst heute noch eine recht ansehnliche. Wenn sich ihnen darin der deutsche Musteraustausch überlegen zeigt, so hieße es vielleicht doch zu optimistische Schlüsse ziehen, wollte man daraus folgern, die große Masse der deutschen Setzer sei den englischen in künstlerischer Ausbildung im gleichen Maße über legen, wie eS die deutschen Beiträge den englischen gegenüber anzudeuten scheinen; der Grund hiervon liegt wohl nur in dem schon erwähnten Umstande, daß es in Deutschland mit wenigen Ausnahmen die Firmen sind, die sich am Austausch beteiligen, die natürlich ihre Beiträge durch ihre besten, ge schultesten Arbeiter Herstellen lassen, während es in England die Arbeiter selbst sind, die ihre Schöpfungen nach eigenem besten Verständnis ansertigen und einsenden. Es folgt hieraus, daß
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