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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.03.1894
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 08.03.1894
- Sprache
- Deutsch
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und dieser ist deutschen Ursprungs, zwar recht sckwn, aber doch nicht von hervorragender Bedeutung; Oesterreich-Ungarn sandte ebenfalls nur einen, ein Umschlagsbild der »Wiener Moder, geschnitten von H. Paar und gedruckt in der Buch- und Kunst- druckerci »Steyrermühl«; dieses Modejournal ist indes in buch händlerischen Kreisen so allgemein bekannt, daß eine Beschrei bung des sehr hübschen Blattes hier überflüssig wäre. — Aus der Schweiz kam der Abdruck des Kaeseberg L Oertelschen Schnitts »Ein leerer Platz«, Bl. 336, Rosenthalsche Buchdruckerei in Basel, eine tüchtige und kunstverständige Arbeit. Dem Holzschnitt zunächst müsse» zwei Blätter, 114 und 136, gestellt werden, die zwar nicht in Holz, sondern in den jetzt für Farbendruckzwecke vielfach angewandten Karton geschnitten sind, das eine selbständig in Schrift und Ornament, das andere mit Anwendung des Kartons zum Druck der Töne und Farben, während die Konturenplatte in Zinkätzung herge- stellt wurde. Beide Blätter sind aus der R. Oldenbourgschen Druckerei in München hervorgegangen, und namentlich das letztere, eine Adresse im vierfachen Formate der Austauschblätter, ist eine treffliche Probe dieses vereinfachten Farbendruck-Ver fahrens. Beeinträchtigt der Kartonschnitt bis zu einem gewissen Grade den Holzschnitt, so geschieht dies in noch weit höherem Maße durch die Zinkographie und die Autotypie, von denen es die letztere in wenige» Jahren auf eine hohe Stufe der Vollen dung auch im Farbendruck gebracht hat. Unter den rein zinko- graphisch hergestellten Blättern, soweit deren Abbildungen und Ornamente in Betracht kommen, verdienen genannt zu werden: Blatt 47 von der Faberschen Buchdruckerei in Magdeburg; ferner das Titelblatt zu Gerlach L Schenks Haus- und Familien« Chronik, gedruckt von Aug. Pries in Leipzig, und Blatt 176 von L. Schwann in Düsseldorf; aus England die Blätter 229 und 232u; aus Oesterreich kam merkwürdigerweise nur ein gutes Blatt, 304 a., zwei andere (aus Budapest) lassen sehr zu wünschen. Es ist also im Grunde nicht viel, was der Austauschband in zinkographischer Richtung bietet. Desto schöner und reichhaltiger ist die Autotypie vertreten. A. Bagel in Düsseldorf eröffnet die Reihe ihrer Blätter (Nr. 14); das nächste (Nr. 34) von O. Consäe in München gehört hin sichtlich Aetzüng und Farbendruck (von R. Oldenbourg) zu den schönsten Mustern des Bandes. Ebenso sind die Blätter 121 und 121a von Meisenbach, Riffarth L Co. in Berlin und München, gedruckt von W. Sommer in Berlin-Schöneberg, außer ordentlich fein in Aetzung und Druck. Dies gilt auch von Blatt 134, einem Monat aus dem Hubertuskalender Th. Stroefers, in autotypischem Farbendruck hergestcllt von E. Nister in Nürn berg, sowie von Blatt 194 von A. Wohlseld in Magdeburg. Die Blätter 137 und 160 sind zwar keine hervorragenden, aber doch fleißige Arbeiten. England excelliert in dieser Klasse durch einige sehr schöne Blätter. Zu nennen sind da zuvörderst die in einfachem Tondruck ausgesührten Blätter 197, 205, 209, 211, 216 und 217; in Chromotypie, d. h. in autotypischem Farbendruck, bildet Blatt 214, zu dem Professor Husnik in Prag die Platten lieferte, eins der bedeutendsten Blätter des ganzen Austauschbandes, das um so mehr bewundert werden muß, als es nur in drei Farben, gelb, rot und blau, gedruckt wurde, dennoch aber den ganzen Reich tum einer umfassenden Farbenskala besitzt. Dasselbe Blatt, ein Stillleben, findet sich noch einmal unter Nr. 296, eingesandt von I. Otto in Prag, im Austauschbande, eine treffende Illustra tion des alten Spruches: 8i äuo taoiunt iäem, uou aot iäem, — der hier zu gunstcn des englischen Blattes entschieden werden muß. Die Flüchte, Blüten rc. des englischen Beitrags erscheinen natürlicher, ihre Farben stimmen harmonischer zu einander, als auf dem Prager Blatte, was um so mehr überraschen muß, als ja gerade aus Prag die Platten zu den Farbdrucken und damit doch wohl auch deren Skalen hervorgegangen sind. Das englische Blatt verdient als ein Beispiel dessen, was sich mit dem Drei farbendruck erzielen läßt, besondere Beachtung. Eine zweite anerkennenswerte Chromotypie aus England ist Blatt 207, obwohl sie nicht die volle tadellose Schönheit des oeben besprochenen erreicht. Nächst diesen sind es einige Blätter aus Holland, und zwar von Roeloffzen L Hübner in Amsterdam, die Nummern 254, 255 und 255a, ebenfalls Chromotypieen, die durch ihre Schönheit in Zeichnung, Aetzung und Druck überraschen. Man darf sie mit vollem Recht als typographische Aquarelle bezeichnen. Minder gelungen ist Blatt 256, das weder eine so feine Aetzung wie diese drei, noch so wohlabgewogene Anwendung der Farben besitzt, namentlich in Betreff des Schwarz zuviel bietet. Aus Oesterreich glänzt vor allen Wiens weltberühmte Firma Angerer L Gösch! durch ihre von Friedrich Jasper in der Aetzung ebenbürtiger Vollendung im Druck ausgeführten Blätter. Zwar sind es keine Chromos, sondern nur ein Tondruck (267) und ein Schwarzdruck (287); ersterer macht aber fast den Eindruck eines Lichtdruckes durch Feinheit und Geschlossenheit der lichten, wie der dunklen Partieen, übertrifft einen solchen jedoch an Wärme; letzteres, das Brustbild eines alten Mönches, ist so voll Kraft und Plastik, daß man weit eher glauben könnte, den feinen Holzschnitt eines vollendeten Meisters, als eine Aetzung vor sich zu haben. Beide Blätter sind Meisterstücke autotypischer Aetzkunst und typographischen Drucks. An sie reiht sich Blatt 284a von Husnik L Häußler in Prag, gedruckt von Stolar, eine schöne Gebirgslandschaft in Autotypie, die jedoch durch die sichtbare Nachhilfe, die der Stichel geleistet, etwas beeinträchtigt wird. Eine Chromotypie, Blatt 276, wie 2v7 und 287 von in Angerer L Göschl's Kunstanstalt erzeugten Platten gedruckt, hat die Gesellschaft Pallas in Budapest eingesandt und damit einen ebenso vorzüglich ausgeführten, wie anziehenden Farben druck geliefert. Noch zwei sehr schöne Blätter, das eine, Nr. 273 von Emil M. Engel in Wien, das andere, Nr. 300, von Posner L Sohn in Budapest, verdienen genannt zu werden. Eine ganz vorzügliche Chromotypie ist auch aus der Schweiz gekommen, Nr. 335, von dem Artistischen Institut Orell Füßli in Zürich. Zwei Schuhputzerjungen von Kairo, nach einer Momentaufnahme zweieinhalbmal vergrößert, lachen uns in glücklicher Bedürfnis- und Sorglosigkeit aus diesem Bilde ent gegen, das aber nicht bloß durch den gut gewählten Gegenstand, sondern ganz besonders auch durch die Vorzüglichkeit der Aetzung und des Drucks erfreut. Blätter wie dieses und die Mehrzahl der vorgenannten Auto- und Chromotypieen eignen sich zur Illu stration selbst vornehmster Prachtwerke. Der Lichtdruck ist im fünften Muster-Austauschbande durch sehe wenige Blätter vertreten. Aus Deutschland kam nur ein Blatt (Nr. 10a), und zwar von der Hofkunstanstalt von Jos. Albert in München, nach einem Pastellgemälde in vier Farben gedruckt, das Köpfchen einer kleinen Zigeunerin dar stellend und in der graphischen Ausführung würdig der be rühmten Anstall, die die Ehre hat, den Erfinder des Licht drucks ihren Begründer zu nennen Oesterreich ist durch zwei Blätter vertreten: Nr. 286 von Max Jaffs in Wien, eine gute, aber doch nicht sonderlich hervorragende Arbeit, und 305 von Ed Sieger ebendaselbst, ein Fächerbouquet, in Dreifarbendruck ausgeführt, und zwar derart, daß sowohl jede Farbe für sich, als auch alle drei auf dem gleichen Blatte vereinigt gegeben werden, welcher Umstand freilich zu so starker Verkleinerung zwang, daß die Schönheit der Darstellung dadurch beeinträchtigt worden ist. Ein vierter Lichtdruck findet sich nur noch auf Blatt 320 von L. Kuljenko in Kiew, in dessen Raum er sich mit Proben von den anderen in dieser Anstalt geübten graphischen Verfahren (Typographie, Lithographie in Gravierung und Feder manier re.) teilen muß, die sich übrigens alle in sehr respek tabler Weise präsentieren. Die höchste Kunst unter den photomechanischen Verfahren
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