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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.04.1894
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1894-04-02
- Erscheinungsdatum
- 02.04.1894
- Sprache
- Deutsch
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Drucksachen wird dem Empfänger der doppelte Betrag des fehlenden Portoteils in Ansatz gebracht, wobei Bruchteile einer Mark nötigenfalls aus eine durch fünf teilbare Psennigsumme aufwärts abgerundet werden. Drucksachen, die den Postvorschristen nicht entsprechen, oder unfrankiert sind, gelangen nicht zur Absendung. Deutscher Historikertag in Leipzig. - Der in der Woche nach Ostern in Leipzig zusammengetretene zweite deutsche Historikertag hat in Betreff des Geschichtsunterrichts aus den höheren Schulen die solgenden Thesen angenommen:' 1) Da eine wirkliche Quellenlektüre im Gymnasium in einiger Aus dehnung nur aus dem Gebiete des Altertums möglich ist, wo alle Lektüre im weiteren Sinne diesen Charakter trägt, und da ferner die Geschichte der Griechen und Römer nicht nur an sich eine der wichtigsten Particen der allgemeinen Geschichte und die Voraussetzung für das Ver ständnis unsrer eignen bildet, sondern auch ein in sich völlig ab geschlossenes und verhältnismäßig leicht übersichtliches Ganzes darstellt, so muß der Unterricht in der alten Geschichte die Grundlage aller weiteren historischen Kenntnis und Bildung bleiben. 2) Die Geschichte der allorientalischen Völker ist nur insoweit und zwar in enger Verbindung mit der griechischen Geschichte zu behandeln, als sie die Gestaltung des persischen Reichs vorbereitet hat. 3) Aus der obersten Stuse des Ghmnasialunterrichts muß im syste matischen Betriebe die alte Geschichte hinter der neueren, insbesondere der deutschen, zurücktreten, der hier die planmäßigen Stunden der Haupt sache »ach zu widmen sind; die vertiefende Betrachtung der alten Ge schichte ist im wesentlichen der Klassikerlekiüre zuzuweisen 4) Die Leistungen der Griechen auf dem Gebiete der bildenden Künste sollen an der Hand geeigneter Anschauungsmittel als wichtiger Bestandteil der Kulturgeschichte der Jugend vorgesührt werden. 5) Die Schmälerung des lateinischen und griechischen Unterrichts über eine gewisse Grenze hinaus erschwert den Unterricht in der alten Geschichte und schädigt also mittelbar auch den Unterricht in vater ländischer und neuerer Geschichte. In dem preußischen Gymnasiallehr plan von 1892 erscheint diese Grenze überschritten. Warenhaus für Aerzte. — Die Eröffnung des -deutschen Warenhauses für Aerzte- in Berlin, die ursprünglich am 1. April dieses Jahres erfolgen sollte, ist, wie Berliner Zeitungen melden, bis aus iveitcrcs verschoben worden. Es hat nicht an Stimmen aus ärztlichen Kreisen gefehlt, die sich grundsätzlich, aus sozialen und tech nischen Gründen, gegen die Errichtung eines Warenhauses für Aerzte ausgesprochen haben. Das Unternehmen ist jedoch nicht aufgegeben worden, soll vielmehr demnächst, wenn auch in kleinerem Rahmen, als ansänglich geplant war, begonnen und im Laufe der Zeit abteilungsweise vergrößert werden. Zu diesem Gegenstände teilt das Leipziger Tageblatt folgendes mit: Gegen die jetzt im Werke befindliche Begründung eines Waren hauses für Aerzte treten die Leipziger Instrumentenmacher auf. Ein Verband von ihnen hat sich an die ärztlichen Vereine mit einer Denkschrist gewendet. In dieser wird ausgcsührt, daß der Bezug von chirurgischen Instrumenten durch da« Warenhaus den Aerzten nicht den jenigen materiellen Vorteil bringen würde, der nach dem Voranschläge ücS AerztekomiteeS in Aussicht gestellt ist. Weiter wird darauf hinge wiesen, daß die Entwickelung dieses jetzt ausblühcnden ArbeitszweigeS ein fortdauernd gutes Einvernehmen zwischen den sachkundigen Aerzten und den Instrumentenmachern erheische. Dieses aber werde bei der Er richtung eines Warenhauses gefährdet. Deutscher Journalisten- und Schriststellertag. — Nach einer Mitteilung der Nat.-Zeitung hat der Vorstand der Festvereinigung für den allgemeinen deutschen Journalisten- und Schriflstellertag in Ham burg die Tage vom 29. Juni bis 1. Juli d I. sür die Beratungen und scstlichen Veranstaltungen und den 2. und 3. Juli für Ausflüge festgesetzt. Setzmaschinen in Nordamerika — Nach einer Zusammen stellung der »Deutsch-amerikanischen Buchdruckerzeitung» sind in 70 nord- amerikanischen Städten zu Zeit 999 Setzmaschinen in 132 Osfizinen in Thätigkeit. In diesen Offizinen waren vor Einführung der Maschinen ständig 3461 Setzer, einschließlich der Metteure, sowie 1188 Aushelfer beschäftigt, während jetzt nur noch 2201 ständige und 412 Aushilsssetzcr arbeiten. Hiernach hätten die 999 Setzmaschinen 2036 Setzer, oder jede Maschine etwa 2 Setzer entbehrlich gemacht. Geschästsjubtläum. — Das sünfundzwanzigjährige Jubiläum des Bestehens seine» angesehenen Geschäftes beging am 1. April d. I. Herr Wilhelm Wangerin in Küstrin, der seine Handlung am 1. April 1869 eröffnet und seitdem erfolgreich gesührt und nach verschiedenen Richtungen hin, u. a. auch durch Uebernahme einer königl. preußischen Lotterie-Kollektur, ausgebaut hat. Personalnachrichten. Jubiläum — Am 30. März d. I. feierte der Chef der angesehenen Firma Dörffling L Franke in Leipzig, Herr Friedrich Goetze, zugleich mit seinem fllnsunbzwanzigjährigen Berufsjubiläum auch die Wiederkehr des Tages, an dem er vor nunmehr 25 Jahren in das Geschäft ein getreten ist, dessen Inhaber er seit 1882 ist und das er mit treuer, um sichtiger Berufsarbeit im Sinne seines Onkels und Vorgängers Franz Theodor Franke seither gepflegt und zu achtungswerten Erfolgen geführt hat. Berufsjubiläum. — Am 1. April dieses Jahres beging Herr Hermann Adolf Haessel, Chef der Firma H Haessel in Leipzig, sein sechzigjähriges Berufsjubiläum, nachdem er vor wenigen Tagen die sünf- undsiebzigste Wiederkehr seines Geburtstages in erstaunlicher körperlicher und geistiger Frische gefeiert hat. Obwohl ein Buchhändler von der alten Schule und ein An hänger jener soliden Geschäftsprinzipien, die in unserem Berufe leider mehr und mehr an Geltung zu verlieren scheinen, hat sich der Jubilar in seiner langen, reich gesegneten Thätigkeit einen ungetrübten Blick für die fortschreitenden Ansprüche des geschäftlichen und litterarischen Lebens bewahrt und ihnen in jeder Weise Rechnung getragen. Eine lange Reihe von hervorragenden Kommittentenfirmen, mit denen der Jubilar seit Jahren — teilweise seit Jahrzehnten — in Ver bindung steht, zeugt von der Beliebtheit, deren er sich als Kommissionär zu erfreuen hat, während zahlreiche Verlagswerke wissenschaftlicher und belletristischer Natur seinem Namen als Verleger einen dauernden Ehren platz in der Geschichte des deutschen Buchhandels sichern werden. Möchte cs ihm vergönnt sein, sich noch manches Jahr in ungeschwächter Gesund heit seiner Erfolge zu erfreuen! Jubiläum. — Am Ostersonntag blickte Herr G. I. Voigt auf eine sünfundzwanzigjährige Thätigkeit im Hause F. A. Herbig in Berlin zurück, dessen Chefs diesen Tag benutzten, um ihrem Prokuristen herz liche Beweise ihrer freundlichen Gesinnung zu geben. Nachdem bereits in der Mittagsstunde Herr August Herbig in Be gleitung von Familienmitgliedern und an der Spitze des Geschäfts personals Herrn Voigt in dessen Wohnung als bewährten Mitarbcltcr und Persönlichen Freund begrüßt hatte, ehrten beide Chefs gelegentlich eines festlichen Familienmahles im Hause von Frau Anna Herbig den Jubilar durch herzliche Worte dankender Anerkennnug unter Ueberreichung kostbarer Gaben, verehrten ihm Geschäftsfreunde Andenken in kunstvoller Ausführung Prächtige Blumenspenden, zahlreiche Briefe und Tele gramme liefen von nah und fern ein. In herzlichster Weise gestalteten die Chefs und ihre Familien dem Jubilar den Jubiläumstag zu einem unvergeßlichen Fest- und Ehrentag. Gestorben: am 1. März in Evanston bei Chicago, 72 Jahre alt, Herr vr. William F. Poole, der Bibliothekar der Newberry-Bibliothek in Chicago, der in der dortigen Illinois Staatszeitung alS Amerikas -großer Bibliothekar- bezeichnet wird. Poole, der sich in seiner Jugend unter den ärmlichsten Verhältnissen durchs Leben schlagen mußte und sich gleichwohl eine bedeutende Bildung anzueignen ver standen hat, war nicht eigentlich, was man einen Gelehrten nennt; er besaß, wie die Jll. Staatszeitung sagt, nicht jene eminente Büchergelehrsamkeit und Kenntnis des Inhalts der Bücher auf seinen Regalen, deren sich manche europäische Bibliothekare und in Amerika der Bibliothekar der Kongreß- bibliothek, Herr Spofsord, und Julius Rosenthal, der Biblio thekar der Chicagoer Law-Library, rühmen können. Seine Be gabung äußerte sich hauptsächlich in zwei Richtungen: der Nutz barmachung der gesamten Litteratur, nicht nur der in Buchform, sondern auch der in Zeitschriften enthaltenen, durch Katalogisierung der einzelnen darin enthaltenen Aussätze, wie überhaupt durch äußerst leicht übersichtliche Katalogisierung, und ferner in der baulichen Einrichtung und geschäftlichen Verwaltung von Biblio theken. In diesen beiden Hinsichten stand er in seinem Berufe weitaus oben an.
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