Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.01.1884
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- 21.01.1884
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17, 21. Januar. Nichtamtlicher Theil. 303 -j- Heffe-Wartegg, E. v., Nord-Amerika, jein^ Concordia. Städte u. Naturwunder, sein Land u. seine Leute. Neue Bolks-Ausg. 7—10. Lsg. gr. 8°. L * —. 50 Zeitschrift d. Vereins zur Förderg. d. Wohles der Arbeiter. Nr. 120 u. 121. 4°. 6. Jahrg. 1884. pro cplt. * 5. — Monatsblätter, evangelisch-lutherische, f. Kirche, Schule u. innere Mission im Lande Braun schweig. Hrsg. v. A. Schwarz. 4. Jahrg. 1884. (26 Nrn.) Nr. 1. u. 2. Halbjährlich * 1. — Nichtamtlicher Theil. s barl Hoffmann. Am 29, December v, I, starb in Stuttgart ein Mann, dessen Name in den Annalen des deutschen Buchhandels ein dauernd gesegnetes Andenken haben wird und dessen Verdienste um seine zweite Heimath Stuttgart unvergeßlich bleiben werden, der Verlagsbuchhändler Carl Hossmann, der echte Typus eines deutschen ganz aus sich selbst gewordenen Mannes, Er war am 2, Juni 1802 in Bernburg geboren als das vierte unter den fünfzehn Kindern des Oberwundarztes Friedrich Hosfmann, eines höchst achtungswerthen und tüchtigen Mannes, von dessen Wesen und Charakter nachstehender Zug einen Begriff geben mag. Unser verewigter Carl Hoffmann ward während eines heftigen Gewitters geboren, und sein Vater hielt in einer unabweisbaren Regung seiner stürmischen Freude und seines Hoch gefühls den Neugeborenen in den Wettersturm unter Blitz und Donner hinaus, um ihn gleichsam gegen alle Lcbensstürme und Wetter zu seien. Der Vater war ein ernster Mann von tieser Herzensfrömmigkeit und Pflichttreue, welche er namentlich in jenen herben Kriegszeiten rühmlich bewährte. Er gab seinen begabten Söhnen eine einfache, gute und strenge Erziehung zu Mhrigkeit, Genügsamkeit, Fleiß und gewissenhafter Pflicht erfüllung, die er durch sein eigenes Beispiel und Vorbild kräftigst unterstützte. Eine unbegrenzte Wißbegierde und Freude an der Lectüre, welche Carl Hoffmann schon früh verrieth, zeichneten ihm ge wissermaßen schon von selbst seinen Lebensweg vor, — er wollte sich dem Buchhandel widmen. Mit vierzehn Jahren ward er in die Cnobloch'sche Buchhandlung in Leipzig in die Lehre gegeben und mußte hier unter Mühsalen und Entbehrungen aller Art, wie sic damals den Buchhändler-Lehrlingen nicht erspart blieben, fünf harte und peinvolle Lehrjahre verbringen, worauf er als Gehilfe einige Jahre im Geschäft von F, L, Herbig arbeitete und dann eine Stelle in der Löffler'schen Buchhandlung in Mannheim annahm, wo er seine spätere Gattin Elisabeth, geborne Hoff, kennen lernte. Im Jahre 1828 trat Hoffmann als Gehilfe in die Franckh'sche Buchhandlung in Stuttgart, in wel cher damals eine billige Ausgabe von Walter Scott's Romanen in Lieferungen erschien und einen ungemeinen Erfolg hatte, Buch händler Franckh, der ältere, für welchen Hoffmann lebenslang eine dankbare Verehrung und Anerkennung bewahrte, war ein wirklich genialer Buchhändler, welcher aus kleinen Anfängen mit einem Sortiment und einer Leihbibliothek in wenigen Jahren eine äußerst rührige und angesehene Verlagshandlung in's Leben ries, die später den Grundstock zu der Hallberger'schen Verlags- Handlung und zu der Brodhag'schen Buchhandlung lieferte. Hier war Hoffmann vorzugsweise mit dem Vertrieb des Verlags und der Geschäfts-Correspondcnz beschäftigt, während sein tüchtiger College Paul Nefs aus Mannheim das Sortiment leitete, Hoffmann genoß das besondere Vertrauen Franckh's und führte besonders den Briefwechsel mit den Autoren, Im Jahre 1831 kaufte Hoffmann die Sattler'sche Buch handlung und Leihbibliothek in Stuttgart und entfaltete eine un gemeine Thätigkeit und Umsicht, welche das ziemlich herunterge kommene Geschäft binnen Kurzem zum ersten Sortimcntsgeschäft in Stuttgart machte. Es war damals kaum erst die Versendung der neuen Bücher in gehefteten Exemplaren aufgekommen, und die Mehrzahl der größeren Werke wurde noch in ulbis, d, h, in rohen Bogen verschickt, Hoffmann war der erste, welcher außer den Schulbüchern auch andere gediegene und gangbare Werke in ge bundenen Exemplaren auf Lager hatte; mit weitsichtigem ge schäftlichem Blicke erweiterte er sein Geschäft erst durch einen Journal-Lesezirkel, den ersten in Stuttgart, dann auch durch einen Lesezirkel sür gute und interessante neue Werke in franzö sischer, englischer und deutscher Sprache, welche er, ein unermüd licher Leser und scharfer Äi-iker, mit besonderem Verständniß trefflich zu wählen wußte. Auf dieses rasch cmporblühendc Geschäft hin, welches er in einer sehr bescheidenen Räumlichkeit in der Post- straße (im Locale der heutigen Buchhandlung von A, Oetinger) betrieb, gründete er dann seinen häuslichen Herd mit seiner ge- müthvollen, intelligenten und echt weiblichen Gattin Elisabeth geb. Hoff, und nahm später seinen nachmaligen Schwager Julius Weise aus Leipzig als Theilnehmer in's Geschäft, als er sich mehr der Verlagsthätigkeit widmete. Mittlerweile hatte Franckh, ein unstäter, sanguinischer und von verzehrender Großmannssucht erfüllter Mensch, sein Geschäft in Stuttgart in mehrere Abtheilungcn zerschlagen und verkauft (Hoffmann hatte die Franckh'sche Leihbibliothek erstanden und mit der seinigen vereinigt) und war nach München übergcsicdelt, hatte sich in demagogische Umtriebe verwickelt, welche mit den sogen, Koseritz'schcn Militär-Verschwörungen zusammenhingcn, und war verhaftet und vor Gericht gestellt worden, Franckh's genialer Scharfblick hatte erkannt, daß sich in jener bewegten Zeit unter den Folgen und Eindrücken der Juli-Revolution mit der frei sinnigen Weltgeschichte des berühmten Historikers Karl v, Rottcck in Freiburg ein bedeutendes Geschäft machen lasse, und hatte Rotteck bewogen, aus seinem Werke eine populäre Weltgeschichte in vier Bänden zu bearbeiten. Bis die beiden ersten Bände fertig geworden waren, saß aber Franckh bereits im Gefängniß, und ein Theil des abgelieferten Manuskripts war verschwunden. Rotteck sah das Unternehmen in Frage gestellt und schrieb an Hoffmann, mit welchem er durch den geschäftlichen Briefwechsel in Berührung gekommen war, um Auskunft über Franckh's geschäftliche Verhältnisse und das Schicksal seiner Arbeit, und Hoffmann erbot sich, den Verlag des Werkes zu übernehmen, dessen Anfang wieder neu bearbeitet werden mußte. Er fand einen Kapitalisten, der ihm die nöthigen Mittel lieferte, kaufte eine kleine Buchdruckerei und vertrieb das zeitgemäße Unternehmen mit einer Umsicht und Thatkraft, welche einen für jene Zeit außer ordentlichen Erfolg erzielte. Mehrere Auflagen folgten rasch auf einander und machten Hoffmann zu einem wohlhabenden Mann und sehr geachteten Verleger, — Ein anderes ebenso erfolgreiches Unternehmen war das Werk des Geographen Vollrath Hoff mann: „Die Erde und ihre Bewohner", das ebenfalls mehrere starke Auflagen nöthig machte und der erste Versuch einer Pragma tischen Darstellung der Erdkunde war. Nun verlegte sich Hoffmann vorwiegend aus Verlagsthätigkeit, 44 »
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