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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.04.1865
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 28.04.1865
- Sprache
- Deutsch
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938 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 50. 28. April. auch wir von unserem Rechte der Besprechung und gemeinsamen^Han- delns Gebrauch machten. Es galt energische Zurückweisung der Form, unter welcher die Gehilfen uns entgegentraten, die Zurückweisung eines Lohn-Tarifs, der einseitig von den Gehilfen ausgestellt war, der uns als etwas Ganzes ,,daß^wir auf einen Tarif uns nicht einlassen könnten, bei dessen Fassung wir nicht bctheiligt gewesen seien." Lag hierin schon, daß wir Wünsche, die in rechter und gehöriger Form ein weiterer Beweis, daß eben damals wirklich eine volle und rüchsichts- lose Octroynung trotz späterer dem entgegenstehendcr Behauptungen beschlossen war. Zu Frage 3. Wie verhalten sich diese (jetzt geforderten^ Preise zu dem, was an andern Orten neuerdings in Folge ähnlicher ist zu sagen: daß in keiner deutschen Stadt, selbst nicht in Ber lin und Stuttgart (den nächst Leipzig bedeutendsten Druckerstädten) so hohe Löhne bezahlt werden, als sie hier von den G ehilfen ge wärtig in Stuttgart. ^ ^ ^ In Berlin wird allerdings nominell meistens nach 3 Sgr. gerechnet, die dortigen Tarife enthalten aber weniger erschwerende Nebenbestim- mungcn, als die von den hiesigen Gehilfen gestellten Forderungen. In Stuttgart zahlt man seit ganz kurzem lO Kreuzer (gleich 28^/7 Pf.) für Satz von Manuscript; 9 Kreuzer (25^ Pf.) für Satz von Gedrucktem oder Packetsatz, dabei ist aber das Aufräumen mit inbegriffen, und auch hier fallen jene erschwerenden Nebenbe- ftimmungen weg. Zu Frage 4. Was haben wir gethan, um den Wünschen der Gehilfen na ch Lo h na u f besser u ng n ach z u ko m me n? ^ ^ Hiernach wird jeder unbefangene Sachkundige sagen müssen: daß das. was wir hier bewilligt haben, den Berliner Sätzen nahe kommt, die Stuttgarter übertrifft. reien und alle jene Nebenzweige, die mi? der Bücherfabrikation Zu sammenhängen (Schriftgießerei, Xylographie, Lithographie, Papier handel u- s. w.) mit ihrem gelammten, sehr zahlreichen Hilfsper sonal, daß wir dann unmöglich weiter in den Lohnsätzen gehen können, sätze in andern Städten nicht richtig wäre, ja eine Ungleichheit zwischen den Löhnen hiesiger und auswärtiger Gehilfen herbeifüh ren würde. ^ nahmen, zur Genüg/bewiesen zu haben, daß wir alles gethan, um den gehegten Wünschen nach besten Kräften Rechnung zu tragen. Wir kamen also mehr als auf halbem Wege entgegen. Was tha- ten die Gehilfen? Sie blieben auf ihren Forderungen stehen! Um nun ab/:r unserseits nichts unversucht zu lassen, was zu gütlicher Einigung führen könne, veranlaßten wir die Niedersetzung einer Commission, welche aus 5 Prinzipalen und 5 Gehilfen bestehend unter einem ganz neutralen Obmann in Verhandlung treten, einen Ta rif ausarbeiten und diesen uns wie den Gehilfen zur Annahme em pfehlen solle. Wir ersuchten Herrn Baron v- Tauchnitz, diesen Vcrmittlungsweg anzubahnen, und Herr Geheime Rath v. Wächter übernahm die Ob mannschaft. Drei Sitzungen wurden gehalten. Unser Entgegenkommen fand keine Erwiederung. Selbst eine von unfern Commissionsmitgliedern aufgestellte Proposition, statt 27, künftig 28 Pfennige zu rechnen, falls lebende Columnentitel als eine Zeile, tobte dagegen nicht berechnet Die Gehilfen belieben unverrückt auf ihrer Forderung von 30 Pf. und wollten erst nach Bewilligung derselben überhaupt auf eine Berathung der weiteren Tarifebestim mungen eingehen. Das aber ist gleichbedeutend mit Zurückweisung seinem Theile nachgibt. So sind wir am Schluß. Wir sind uns bewußt, das Unserige gethan zu haben. Wir betrachten nunmehr den neuen Tarif in unseren Officinen als maßgebend und geben uns ruhig der Erwartung hin, daß es uns, weil die darnach berechneten Preise den Berliner Prei sen fast gleich stehen, dieStuttgartcraber übertreffcn, an Arbeitern auf die Länge nicht fehlen werde. So erwarten wir ruhig das Urtheil unserer Mitbürger, u n s erer Collegen, selbst das Urtheil der auswärtigen Ge- von uns gebotene Hand statt fernerer Unterstützungen anzunehmen, das mögen sowohl sie selbst, als die erwägen, welche ihnen Unterstützung gewähren; wir unserseits würden es lebhaft bedauern, wenn wir durch eine Fortdauer der jetzigen Arbeitseinstellung genöthigt würden, unsere Kunst zu einer gewöhnlichen Fabrik-Industrie herabzuziehen, junge Männer und Mädchen ohne eigentliche Lehre zu leidlichen .Pa- cketsetzern schnell heranzubilden und so ein bisher unbekanntes Element in unsere Officinen zu bringen, welches den eigentlichen und wohlge schulten Gehilfen später einen guten Theil der Arbeit entziehen und diese selbst somit entwerthen würde. Aufforderung. Während der 15. Allgemeinen Deutschen Lehrerverfammlung zu Leipzig in der Psingstwoche (am 6. 7. u. 8. Juni d. I.), wozu circa 5000 Besucher erwartet werden, soll eine große Ausstellung von Gegenständen, welche für die Schule beachtenswerth und wichtig sind, im oberen Saale unserer Buchhändlerbvrse stattsinden. Der Ausstellungsausschuß hat deshalb die Unterzeichneten beauftragt, eine Aufforderung an alle Verleger Deutschlands mit dem Ersuchen zu erlassen, dieseAusstellung gütigst mit passenden Gegenständen zu beschicken. Man wünscht die betreffende Lite ratur, Erd- und Himmelsgloben, Landkarten, Atlanten tc. in je 1 Exemplar. Indem die Unterzeichneten zu Einsendungen für diese Aus stellung hierdurch auffordern, dürfen sie wohl davon absehen, auf die Bedeutung und Tragweite einer solchen Ausstellung aufmerk sam machen zu müssen, da wir Buchhändler ja aus Erfahrung kennen, welchen großen Werth es hat, wenn dem Fachmann Ge legenheit geboten wird, die gerade ihm wichtige Literatur mit ihren Nebenzweigen in übersichtlicher Weise kennen zu lernen. Die Aussteller haben nur die Kosten der Fracht nach Leipzig und zurück zu tragen; weitere Unkosten erwachsen ihnen nicht. Alle Einsendungen, mit Facturen in «lupio versehen, sind an den mitunkerzeichneten Herrn M. G. Priber in Leipzig zu richten und müssen spätestens am 30. Mai in Leipzig einge troffen sein. Leipzig, 25. April 1865. Die für die Ausstellung deputirten Buchhändler: Julius Klinkhardt. M. G. Priber. Ludwig Roßberg. E. Wcngler.
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