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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.04.1874
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 08.04.1874
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- Deutsch
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1294 Nichtamtlicher Theil. ^ 79, 8. April. Violct in Leipzig ferner: 3472. kreullä, IV., Nriermiura xlliioloAicuia oä. OrnacksüAS ckerxbilolvA. Wisssasebg-ktsn. I. Lsvi.-llbtb. 2. Hkt. Zr. 8. * ^ G. Weise in Stuttgart. 3473. Brcyman», G. A., allgemeine Bauconstructionslehre. 3. Thl. Eisen- Construciionen. 4. Nufl. 3. Lfg. gr. 4. ^ >/ 3474. pZimmermann, W., illustrirte Geschichte d. deutschen Volkes. 30. Lfg. gr- 8. '/« ,? Wicgandt, Hempel K. Pcrrcy in Berlin. 3475. Vilmorin's illustrirte Blnmcngärtncrei. Hrsg. v. I. Grönland u. Th. Rümpler. 26. Lfg. gr. 8. * r/g >? C. F. Winter'Iche NerlngSI). in Leipzig. 3476. Lrouu'8, n. 6., Llasssn u. OränunßfSll 6. Ibisr-Rsisbs visssn- sebaktlieb äarßsstsllt in Wort n. Ililcl, tortgesstrt v. 0. X. Iloil- waon. 6. 86. 2. ^dtlr. L.wplribisn. 2. u. 3. 8k§. 8ei.-8. ä 85^. » -/2 Didot FrircS, Fils L Co. in Paris. Vinst, 8., Liblioßfraplris wötbockigus et raisouirös cts« lieaur-arts. 1. 8ivr. ^r. 8. **4 Muquardt's Hosbucph. in Brüssel. lievus 6ö LelAlgue. 6. ^nuös. 1874. 3. Illvr. Zr. 8. * stz >? Verlkx 6 a Vei noi8, Atollen sur Hut 6s conlluirs Iss troupss. 2. I'artie. 2. 86. 8. * 2/g ^ Nichtamtlicher Theil. Wikland und Göschen. (Fortsetzung ans Nr. 75.) Der Feldzug war also eröffnet. Begreiflich, daß nun Furcht und Hoffnung sich in des Dichters Brust zeitweise ebenfalls bekäm pfen, daß zeitweise bald die eine, bald die andere die Oberhand ge winnt, daß ihn der Gang des Prozesses lebhaft beschäftigt. So gibt ein Unwohlsein Göschen's im April 1793 erwünschten Anlaß, nach des Freundes Befinden, mehr noch nach dem Stand des Rechtsstreits zu fragen und der Dichter erklärt sich da, „ans jeden Wink zu Allem bereit, was Ihre und meine Sache fördern und zu einer eben so ge rechten Entscheidung bringen kann". Und er schreibt weiter: „Sollte sich in dieser Messe sJubilatc 1793s eine Liguc von Buchhändlern gegen uns formtreu, so halte ich mich für ziemlich gewiß, daß ich im Stande sein werde, derselben durch eine Fronde von Schriftstellern, deren Rechte und Interessen mit den meinigen in dieser Sache sehr eng verbunden sind, das Gegengelvicht zu halten. Unterdrücken wollen wir uns auf keinen Fall lassen". Wie es scheint, kam Goschen zum Pfingstfeste 1793 nach Wei mar. Er konnte da seinen Freund beruhigen: die gefürchtete Buch- händlerliguc Warans Ostern nicht gebildet worden, des Dichters Be mühungen wegen der entsprechenden Fronde also unnöthig. Auch im klebrigen ging vorläufig alles nach Wunsch. Göschen hatte un term 4. März 1793 die kurfürstliche Conccssion „znrAnlegnng einer Buchdruckerei mit lateinischen Schriften nach Didot" erhalten und begann nun selbst den Druck zur großen Freude Wieland's, der den ersten eingehenden Aushängebogen „untadelich" fand und dabei — 10. Juni 1793 — „tausend Glück und Segen zu dem wohlangefan genen Werk" wünschte. Dabei trug auch „Herr Elkan, der Hebräer", der Ueberbringcr Wieland'scher Wechsel und die Mcrkurabrcchnung, die für unfern Dichter Heuer einen Saldo von 796 Thalern ergab, nicht wenig zur Erhöhung des guten Humors in Weimar bei. Der „Umbarras", den die Wahl der von den Zeichnern darzustellen den Scenen machte, konnte da füglich ertragen werden. Am 3. Juli flog dann der Storch wieder einmal über des Ver legers Haus. Seit jenem Karl Friedrich war mittlerweile ein Georg Joachim erschienen und diesem folgte jetzt ein Wilhelm Heinrich. Darüber war denn herzliche Freude auch bei Wieland. „Heil und Glück, ruft er am 14. Juli aus, und meinen besten Segen dem neu- ^ebornen dritten Sohne meines Freundes Göschen! Möge er leben und gedeihen, wachsen und blühen und dereinst den Geist, die Tätig keit, den Edclmuth und die Geschicklichkeit Seines Vaters mit allen Grazien und Tugenden Seiner Mutter in sich vereinigen, so wird er gewiß eines der vortrefflichsten und — was auch sein Schicksal sehn möchte — der beneidenswürdigsten Wesen unter der Sonne scyn. ^rnsi sort-il!" Die Wünsche des freundlichen Poeten gingen in Er füllung. Wilhelm Heinrich ward der Gründer der angesehenen eng lischen Familie Göschen. Unangenehm bei alledem blieb, daß man bei den fortdauernden Kriegsunruhcn sich veranlaßt sehen mußte, den Druck der Wieland'schen „onurinirch vorläufig bis nachdcrMichaelismcsic einzustellen. Wieland litt freilich dadurch nicht, er arbeitete derweilen an seinem Mannscripte rüstig weiter, daß dann im Herbst desto hurtiger und munterer könne fortgefahren werden. Daneben beschäftigte er sich mit dem Aristo- phanes und übersetzte eine von dessen Comödien. Und in Betrachtung der politischen Wirren, die so häßlich gegen das wundervolle Sommer wetter abstachen, bat er seinen Verleger: „Wir wollen nicht müde werden, jeder an seinem Theil und nach seincrWeisc, demStrohm der Zeit entgegen zu schwimmen und wenigstens durch möglichstes Lavieren auf der Diagonallinie am Ende doch an dem Ufer anzulanden, wo hin unsre Farth gerichtet ist. Die Hauptsache, liebster Göschen, ist, zu leben und gesund zu sein. Möchten Sie mir doch über diesen Pnnct immer nur fröhliche Nachrichten von sich selbst zu geben haben." Göschen konnte letzteres wohl. Denn er war, wie Lorenz sagt, eine stattliche Gestalt von kräftigem und gesundem Aussehen, welche die Last des menschlichen Lebens trefflich zu tragen vermochte. Und daß er darin auch Andern hilfreich bcizuspringcn bereit war, wenn es noththat, dafür liesern auch unsre Wielandbricfc an mancher Stelle die Belege. So will er in dem Sommer 1793 im Interesse der Familie eines Mainzer Clubbistcn eine Reise nach Frankfurt a/M. machen und schreibt auch Wieland davon. Der hatte bereits über dieselbe Angelegenheit mit dem Coadjutor von Mainz, Dalberg, gesprochen und räth nun vorsichtig erwägend von der Reise ab. „Müssen Sie denn, um das Schicksal der Wittwe und Kinder zu er leichtern, selbst nach Frankfurt reisen? Schon die Kosten einer solchen Reise würden ein ziemlicher Bcytrag zur Subsistenz dieser Unglück lichen sehn." — Wie die Herbstmesse kam, thatcn Weidmanns einen neuen Schritt gegen Wieland-Göschen: Sie kündigten eine Preisermäßigung der bei ihnen erschienenen Wielandiana an. Der Preis eines jeden einzelnen Werkes sank dadurch beiläufig um die Hälfte des bisherigen, wer Alles auf einmal kaufte, fuhr noch wohlfeiler. „Wer diese Schriften, hieß es in der Anzeige, an seinem oder einem ihm näher gelegenen Orte für die angezeigten Preise nicht bekommen kann, der beliebe sich mit frankirter Einsendung der Gelder unmittelbar an uns zu wenden. Wir werden einen Jeden auss Prompteste be friedigen, sowie wir überhaupt nicht ermangeln werden, in An schauung dieser Schriften zur größeren Annehmlichkeit der Liebhaber künftighin noch das zu thun, was Umstände nöthig und zulässig machen." Wieland war darob sehr böse. „Der neue impertinente Schritt, schrieb er am 23. September 1793 an Göschen, den die Weidmannsche Buchhandlung durch Herabsetzung des Preises meiner ehemals in ihrem Verlage gedruckten Schriften gethan hat, ist Ihnen natürlicher Weise schon bekannt. Ob es nicht nöthig sehn dürfte, daß Sie Ihrerseits das Publicum ebenfalls durch den Gothaischcn Rcichsanzeiger und andere
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